Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Lan
Gedanke nahm ihn so sehr gefangen,
daß er noch unterwegs, ehe er sein
Heim erreichte, den Plan zu seinem
Künstlerroman "Der Jnselkönig" ent-
warf. Jn sechs Wochen war der fünf-
bändige Roman fertig u. wurde dem
"Verlagskontor in Grimma u. Leip-
zig" zum Verlag angeboten. Als nach
Jahresfrist keine Entscheidung erfolgt
war, reklamierte L. seinen Roman,
erhielt aber die Antwort: der Roman
sei seit einem Jahre gedruckt, der Ver-
leger aber -- tot. Dieser Mitteilung
lag ein einziges Exemplar seines
Romans bei, dem man folgenden
Titel gegeben hatte: "Der Jnselkönig.
Roman aus Herloßsohns nachgelasse-
nen Papieren v. Philipp Galen."
Dieses ihm gewissermaßen aufge-
drungene Pseudonym hat L. denn
auch für die Folge beibehalten. Jm
Jahre 1857 wurde L. als Stabsarzt
nach Potsdam versetzt und trat 1878
mit dem Charakter eines Oberstabs-
arztes in den Ruhestand. Am 27.
April 1897 war es ihm vergönnt, die
Feier seiner goldenen Hochzeit zu be-
gehen, bei welcher Gelegenheit es die
Potsdamer an reichen Ehrungen nicht
fehlen ließen. L. starb am 20. Febr.
1899.

S:

Folgende Romane: Der
Jnselkönig; V, 1852. - Der Jrre von
St. James; IV, 1854. 9. A. 1906. -
Fritz Stilling; IV, 1854. - Walter
Lund; III, 1855. - Andreas Burns
und seine Familie; IV, 1856. - Baron
Brandau u. seine Junker; II, 1858. -
Emery Glandon; III, 1859. - Der
Strandvogt von Jasmund; IV, 1859.
- Der Sohn des Gärtners; IV, 1861.
- Die Jnsulaner; IV, 1861. - Nach
zwanzig Jahren (R.); III, 1864. -
Der Leuchtturm auf Kap Wrath; III,
1862. - Der grüne Pelz; IV, 1863.
4. A. 1905. - Der Erbe von Bettys
Ruh; IV, 1866. - Jane, die Jüdin;
III, 1867. - Die Tochter des Diplo-
maten; IV, 1867. - Das Jrrlicht von
Argentieres; III, 1868. - Walram
Forst, der Demagoge; IV, 1868. -
[Spaltenumbruch]

Lan
Der Löwe von Luzern; V, 1869. 3. A.
1906. - Der Friedensengel; III, 1870.
- Jrene, die Träumerin; III, 1873. -
Der Alte vom Berge; III, 1873. -
Der Rastelbinder; III, 1874. - Der
Einsiedler vom Abendberg; III, 1876.
- Die Moselnixe; III, 1877. - Frei
vom Joch; III, 1878. - Auch die
Sterne können reden; IV, 1878. - Die
Perle von der Oie; IV, 1880. - Der
Pechvogel und andere Erzählungen,
1883. - Der Meier von Montjardin;
II, 1891. - Das Drama: Friedrich in
Rheinsberg, 1871. - Philipp Galens
gesammelte Schriften, 1905 ff.

*Lange, Karl Friedrich Wilhelm,


* am 4. März 1830 zu Quedlinburg
als der Sohn eines praktischen Arztes,
studierte in Berlin und Halle Theo-
logie, war danach vier Jahre lang
Hauslehrer in einem schlesisch. Pfarr-
hause, wurde 1859 Schloßprediger
des Grafen v. Stolberg-Wernigerode
bei Landeshut, 1860 Pastor in Janno-
witz b. Hirschberg, 1868 auch Superin-
tendent und Kreisschulinspektor des
Schönauer Kreises, 1871 Superinten-
dent u. Stadtschulinspektor in Oppeln
und gleichzeitig als geistlicher Rat
Mitglied der dortigen Regierung. Jm
Jahre 1873 wurde er als Konsistorial-
rat und Mitglied des Konsistoriums
nach Breslau versetzt, 1880 als Hof-
und Schloßprediger, Konsistorialrat
und Kircheninspektor nach Hannover
berufen, trat im Herbst 1884 in den
Ruhestand und siedelte nach Janno-
witz in Schlesien über. Hier verweilte
er bis zu seinem Tode, am 2. Juni
1907.

S:

Treue Liebe (Ge. über Per-
petua und Suso), 1878. - Dr. Martin
Luther und Graf Erbach (Schsp. nach
Armin Steins E.,) 1883. - Apollyon,
der Gegenchristus (E.), 1895.

*Lange, Karl,

geb. am 16. Febr.
1848 zu Nordwalde in Westfalen als
der Sohn des Schauspielerpaares
Christian und Katharina L., verlor
schon im Alter von 13 Jahren seinen
Vater und mußte nun zur Ernährung

* 12*


[Spaltenumbruch]

Lan
Gedanke nahm ihn ſo ſehr gefangen,
daß er noch unterwegs, ehe er ſein
Heim erreichte, den Plan zu ſeinem
Künſtlerroman „Der Jnſelkönig‟ ent-
warf. Jn ſechs Wochen war der fünf-
bändige Roman fertig u. wurde dem
„Verlagskontor in Grimma u. Leip-
zig‟ zum Verlag angeboten. Als nach
Jahresfriſt keine Entſcheidung erfolgt
war, reklamierte L. ſeinen Roman,
erhielt aber die Antwort: der Roman
ſei ſeit einem Jahre gedruckt, der Ver-
leger aber — tot. Dieſer Mitteilung
lag ein einziges Exemplar ſeines
Romans bei, dem man folgenden
Titel gegeben hatte: „Der Jnſelkönig.
Roman aus Herloßſohns nachgelaſſe-
nen Papieren v. Philipp Galen.
Dieſes ihm gewiſſermaßen aufge-
drungene Pſeudonym hat L. denn
auch für die Folge beibehalten. Jm
Jahre 1857 wurde L. als Stabsarzt
nach Potsdam verſetzt und trat 1878
mit dem Charakter eines Oberſtabs-
arztes in den Ruheſtand. Am 27.
April 1897 war es ihm vergönnt, die
Feier ſeiner goldenen Hochzeit zu be-
gehen, bei welcher Gelegenheit es die
Potsdamer an reichen Ehrungen nicht
fehlen ließen. L. ſtarb am 20. Febr.
1899.

S:

Folgende Romane: Der
Jnſelkönig; V, 1852. ‒ Der Jrre von
St. James; IV, 1854. 9. A. 1906. ‒
Fritz Stilling; IV, 1854. ‒ Walter
Lund; III, 1855. ‒ Andreas Burns
und ſeine Familie; IV, 1856. ‒ Baron
Brandau u. ſeine Junker; II, 1858. ‒
Emery Glandon; III, 1859. ‒ Der
Strandvogt von Jasmund; IV, 1859.
‒ Der Sohn des Gärtners; IV, 1861.
‒ Die Jnſulaner; IV, 1861. ‒ Nach
zwanzig Jahren (R.); III, 1864. ‒
Der Leuchtturm auf Kap Wrath; III,
1862. ‒ Der grüne Pelz; IV, 1863.
4. A. 1905. ‒ Der Erbe von Bettys
Ruh; IV, 1866. ‒ Jane, die Jüdin;
III, 1867. ‒ Die Tochter des Diplo-
maten; IV, 1867. ‒ Das Jrrlicht von
Argentières; III, 1868. ‒ Walram
Forſt, der Demagoge; IV, 1868. ‒
[Spaltenumbruch]

Lan
Der Löwe von Luzern; V, 1869. 3. A.
1906. ‒ Der Friedensengel; III, 1870.
‒ Jrene, die Träumerin; III, 1873. ‒
Der Alte vom Berge; III, 1873. ‒
Der Raſtelbinder; III, 1874. ‒ Der
Einſiedler vom Abendberg; III, 1876.
‒ Die Moſelnixe; III, 1877. ‒ Frei
vom Joch; III, 1878. ‒ Auch die
Sterne können reden; IV, 1878. ‒ Die
Perle von der Oie; IV, 1880. ‒ Der
Pechvogel und andere Erzählungen,
1883. ‒ Der Meier von Montjardin;
II, 1891. ‒ Das Drama: Friedrich in
Rheinsberg, 1871. ‒ Philipp Galens
geſammelte Schriften, 1905 ff.

*Lange, Karl Friedrich Wilhelm,


* am 4. März 1830 zu Quedlinburg
als der Sohn eines praktiſchen Arztes,
ſtudierte in Berlin und Halle Theo-
logie, war danach vier Jahre lang
Hauslehrer in einem ſchleſiſch. Pfarr-
hauſe, wurde 1859 Schloßprediger
des Grafen v. Stolberg-Wernigerode
bei Landeshut, 1860 Paſtor in Janno-
witz b. Hirſchberg, 1868 auch Superin-
tendent und Kreisſchulinſpektor des
Schönauer Kreiſes, 1871 Superinten-
dent u. Stadtſchulinſpektor in Oppeln
und gleichzeitig als geiſtlicher Rat
Mitglied der dortigen Regierung. Jm
Jahre 1873 wurde er als Konſiſtorial-
rat und Mitglied des Konſiſtoriums
nach Breslau verſetzt, 1880 als Hof-
und Schloßprediger, Konſiſtorialrat
und Kircheninſpektor nach Hannover
berufen, trat im Herbſt 1884 in den
Ruheſtand und ſiedelte nach Janno-
witz in Schleſien über. Hier verweilte
er bis zu ſeinem Tode, am 2. Juni
1907.

S:

Treue Liebe (Ge. über Per-
petua und Suſo), 1878. ‒ Dr. Martin
Luther und Graf Erbach (Schſp. nach
Armin Steins E.,) 1883. ‒ Apollyon,
der Gegenchriſtus (E.), 1895.

*Lange, Karl,

geb. am 16. Febr.
1848 zu Nordwalde in Weſtfalen als
der Sohn des Schauſpielerpaares
Chriſtian und Katharina L., verlor
ſchon im Alter von 13 Jahren ſeinen
Vater und mußte nun zur Ernährung

* 12*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0183" n="179"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Lan</hi></fw><lb/>
Gedanke nahm ihn &#x017F;o &#x017F;ehr gefangen,<lb/>
daß er noch unterwegs, ehe er &#x017F;ein<lb/>
Heim erreichte, den Plan zu &#x017F;einem<lb/>
Kün&#x017F;tlerroman &#x201E;Der Jn&#x017F;elkönig&#x201F; ent-<lb/>
warf. Jn &#x017F;echs Wochen war der fünf-<lb/>
bändige Roman fertig u. wurde dem<lb/>
&#x201E;Verlagskontor in Grimma u. Leip-<lb/>
zig&#x201F; zum Verlag angeboten. Als nach<lb/>
Jahresfri&#x017F;t keine Ent&#x017F;cheidung erfolgt<lb/>
war, reklamierte L. &#x017F;einen Roman,<lb/>
erhielt aber die Antwort: der Roman<lb/>
&#x017F;ei &#x017F;eit einem Jahre gedruckt, der Ver-<lb/>
leger aber &#x2014; tot. Die&#x017F;er Mitteilung<lb/>
lag ein einziges Exemplar &#x017F;eines<lb/>
Romans bei, dem man folgenden<lb/>
Titel gegeben hatte: &#x201E;Der Jn&#x017F;elkönig.<lb/>
Roman aus Herloß&#x017F;ohns nachgela&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
nen Papieren v. <hi rendition="#g">Philipp Galen.</hi>&#x201F;<lb/>
Die&#x017F;es ihm gewi&#x017F;&#x017F;ermaßen aufge-<lb/>
drungene P&#x017F;eudonym hat L. denn<lb/>
auch für die Folge beibehalten. Jm<lb/>
Jahre 1857 wurde L. als Stabsarzt<lb/>
nach Potsdam ver&#x017F;etzt und trat 1878<lb/>
mit dem Charakter eines Ober&#x017F;tabs-<lb/>
arztes in den Ruhe&#x017F;tand. Am 27.<lb/>
April 1897 war es ihm vergönnt, die<lb/>
Feier &#x017F;einer goldenen Hochzeit zu be-<lb/>
gehen, bei welcher Gelegenheit es die<lb/>
Potsdamer an reichen Ehrungen nicht<lb/>
fehlen ließen. L. &#x017F;tarb am 20. Febr.<lb/>
1899. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Folgende Romane: Der<lb/>
Jn&#x017F;elkönig; <hi rendition="#aq">V</hi>, 1852. &#x2012; Der Jrre von<lb/>
St. James; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1854. 9. A. 1906. &#x2012;<lb/>
Fritz Stilling; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1854. &#x2012; Walter<lb/>
Lund; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1855. &#x2012; Andreas Burns<lb/>
und &#x017F;eine Familie; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1856. &#x2012; Baron<lb/>
Brandau u. &#x017F;eine Junker; <hi rendition="#aq">II</hi>, 1858. &#x2012;<lb/>
Emery Glandon; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1859. &#x2012; Der<lb/>
Strandvogt von Jasmund; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1859.<lb/>
&#x2012; Der Sohn des Gärtners; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1861.<lb/>
&#x2012; Die Jn&#x017F;ulaner; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1861. &#x2012; Nach<lb/>
zwanzig Jahren (R.); <hi rendition="#aq">III</hi>, 1864. &#x2012;<lb/>
Der Leuchtturm auf Kap Wrath; <hi rendition="#aq">III</hi>,<lb/>
1862. &#x2012; Der grüne Pelz; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1863.<lb/>
4. A. 1905. &#x2012; Der Erbe von Bettys<lb/>
Ruh; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1866. &#x2012; Jane, die Jüdin;<lb/><hi rendition="#aq">III</hi>, 1867. &#x2012; Die Tochter des Diplo-<lb/>
maten; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1867. &#x2012; Das Jrrlicht von<lb/>
Argentières; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1868. &#x2012; Walram<lb/>
For&#x017F;t, der Demagoge; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1868. &#x2012;<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Lan</hi></fw><lb/>
Der Löwe von Luzern; <hi rendition="#aq">V</hi>, 1869. 3. A.<lb/>
1906. &#x2012; Der Friedensengel; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1870.<lb/>
&#x2012; Jrene, die Träumerin; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1873. &#x2012;<lb/>
Der Alte vom Berge; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1873. &#x2012;<lb/>
Der Ra&#x017F;telbinder; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1874. &#x2012; Der<lb/>
Ein&#x017F;iedler vom Abendberg; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1876.<lb/>
&#x2012; Die Mo&#x017F;elnixe; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1877. &#x2012; Frei<lb/>
vom Joch; <hi rendition="#aq">III</hi>, 1878. &#x2012; Auch die<lb/>
Sterne können reden; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1878. &#x2012; Die<lb/>
Perle von der Oie; <hi rendition="#aq">IV</hi>, 1880. &#x2012; Der<lb/>
Pechvogel und andere Erzählungen,<lb/>
1883. &#x2012; Der Meier von Montjardin;<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>, 1891. &#x2012; Das Drama: Friedrich in<lb/>
Rheinsberg, 1871. &#x2012; Philipp Galens<lb/>
ge&#x017F;ammelte Schriften, 1905 ff.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lange,</hi> <hi rendition="#g">Karl</hi> Friedrich Wilhelm,</head>
        <p><lb/>
* am 4. März 1830 zu Quedlinburg<lb/>
als der Sohn eines prakti&#x017F;chen Arztes,<lb/>
&#x017F;tudierte in Berlin und Halle Theo-<lb/>
logie, war danach vier Jahre lang<lb/>
Hauslehrer in einem &#x017F;chle&#x017F;i&#x017F;ch. Pfarr-<lb/>
hau&#x017F;e, wurde 1859 Schloßprediger<lb/>
des Grafen v. Stolberg-Wernigerode<lb/>
bei Landeshut, 1860 Pa&#x017F;tor in Janno-<lb/>
witz b. Hir&#x017F;chberg, 1868 auch Superin-<lb/>
tendent und Kreis&#x017F;chulin&#x017F;pektor des<lb/>
Schönauer Krei&#x017F;es, 1871 Superinten-<lb/>
dent u. Stadt&#x017F;chulin&#x017F;pektor in Oppeln<lb/>
und gleichzeitig als gei&#x017F;tlicher Rat<lb/>
Mitglied der dortigen Regierung. Jm<lb/>
Jahre 1873 wurde er als Kon&#x017F;i&#x017F;torial-<lb/>
rat und Mitglied des Kon&#x017F;i&#x017F;toriums<lb/>
nach Breslau ver&#x017F;etzt, 1880 als Hof-<lb/>
und Schloßprediger, Kon&#x017F;i&#x017F;torialrat<lb/>
und Kirchenin&#x017F;pektor nach Hannover<lb/>
berufen, trat im Herb&#x017F;t 1884 in den<lb/>
Ruhe&#x017F;tand und &#x017F;iedelte nach Janno-<lb/>
witz in Schle&#x017F;ien über. Hier verweilte<lb/>
er bis zu &#x017F;einem Tode, am 2. Juni<lb/>
1907. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Treue Liebe (Ge. über Per-<lb/>
petua und Su&#x017F;o), 1878. &#x2012; <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Martin<lb/>
Luther und Graf Erbach (Sch&#x017F;p. nach<lb/>
Armin Steins E.,) 1883. &#x2012; Apollyon,<lb/>
der Gegenchri&#x017F;tus (E.), 1895.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lange,</hi> Karl,</head>
        <p> geb. am 16. Febr.<lb/>
1848 zu Nordwalde in We&#x017F;tfalen als<lb/>
der Sohn des Schau&#x017F;pielerpaares<lb/>
Chri&#x017F;tian und Katharina L., verlor<lb/>
&#x017F;chon im Alter von 13 Jahren &#x017F;einen<lb/>
Vater und mußte nun zur Ernährung<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 12*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[179/0183] Lan Lan Gedanke nahm ihn ſo ſehr gefangen, daß er noch unterwegs, ehe er ſein Heim erreichte, den Plan zu ſeinem Künſtlerroman „Der Jnſelkönig‟ ent- warf. Jn ſechs Wochen war der fünf- bändige Roman fertig u. wurde dem „Verlagskontor in Grimma u. Leip- zig‟ zum Verlag angeboten. Als nach Jahresfriſt keine Entſcheidung erfolgt war, reklamierte L. ſeinen Roman, erhielt aber die Antwort: der Roman ſei ſeit einem Jahre gedruckt, der Ver- leger aber — tot. Dieſer Mitteilung lag ein einziges Exemplar ſeines Romans bei, dem man folgenden Titel gegeben hatte: „Der Jnſelkönig. Roman aus Herloßſohns nachgelaſſe- nen Papieren v. Philipp Galen.‟ Dieſes ihm gewiſſermaßen aufge- drungene Pſeudonym hat L. denn auch für die Folge beibehalten. Jm Jahre 1857 wurde L. als Stabsarzt nach Potsdam verſetzt und trat 1878 mit dem Charakter eines Oberſtabs- arztes in den Ruheſtand. Am 27. April 1897 war es ihm vergönnt, die Feier ſeiner goldenen Hochzeit zu be- gehen, bei welcher Gelegenheit es die Potsdamer an reichen Ehrungen nicht fehlen ließen. L. ſtarb am 20. Febr. 1899. S: Folgende Romane: Der Jnſelkönig; V, 1852. ‒ Der Jrre von St. James; IV, 1854. 9. A. 1906. ‒ Fritz Stilling; IV, 1854. ‒ Walter Lund; III, 1855. ‒ Andreas Burns und ſeine Familie; IV, 1856. ‒ Baron Brandau u. ſeine Junker; II, 1858. ‒ Emery Glandon; III, 1859. ‒ Der Strandvogt von Jasmund; IV, 1859. ‒ Der Sohn des Gärtners; IV, 1861. ‒ Die Jnſulaner; IV, 1861. ‒ Nach zwanzig Jahren (R.); III, 1864. ‒ Der Leuchtturm auf Kap Wrath; III, 1862. ‒ Der grüne Pelz; IV, 1863. 4. A. 1905. ‒ Der Erbe von Bettys Ruh; IV, 1866. ‒ Jane, die Jüdin; III, 1867. ‒ Die Tochter des Diplo- maten; IV, 1867. ‒ Das Jrrlicht von Argentières; III, 1868. ‒ Walram Forſt, der Demagoge; IV, 1868. ‒ Der Löwe von Luzern; V, 1869. 3. A. 1906. ‒ Der Friedensengel; III, 1870. ‒ Jrene, die Träumerin; III, 1873. ‒ Der Alte vom Berge; III, 1873. ‒ Der Raſtelbinder; III, 1874. ‒ Der Einſiedler vom Abendberg; III, 1876. ‒ Die Moſelnixe; III, 1877. ‒ Frei vom Joch; III, 1878. ‒ Auch die Sterne können reden; IV, 1878. ‒ Die Perle von der Oie; IV, 1880. ‒ Der Pechvogel und andere Erzählungen, 1883. ‒ Der Meier von Montjardin; II, 1891. ‒ Das Drama: Friedrich in Rheinsberg, 1871. ‒ Philipp Galens geſammelte Schriften, 1905 ff. *Lange, Karl Friedrich Wilhelm, * am 4. März 1830 zu Quedlinburg als der Sohn eines praktiſchen Arztes, ſtudierte in Berlin und Halle Theo- logie, war danach vier Jahre lang Hauslehrer in einem ſchleſiſch. Pfarr- hauſe, wurde 1859 Schloßprediger des Grafen v. Stolberg-Wernigerode bei Landeshut, 1860 Paſtor in Janno- witz b. Hirſchberg, 1868 auch Superin- tendent und Kreisſchulinſpektor des Schönauer Kreiſes, 1871 Superinten- dent u. Stadtſchulinſpektor in Oppeln und gleichzeitig als geiſtlicher Rat Mitglied der dortigen Regierung. Jm Jahre 1873 wurde er als Konſiſtorial- rat und Mitglied des Konſiſtoriums nach Breslau verſetzt, 1880 als Hof- und Schloßprediger, Konſiſtorialrat und Kircheninſpektor nach Hannover berufen, trat im Herbſt 1884 in den Ruheſtand und ſiedelte nach Janno- witz in Schleſien über. Hier verweilte er bis zu ſeinem Tode, am 2. Juni 1907. S: Treue Liebe (Ge. über Per- petua und Suſo), 1878. ‒ Dr. Martin Luther und Graf Erbach (Schſp. nach Armin Steins E.,) 1883. ‒ Apollyon, der Gegenchriſtus (E.), 1895. *Lange, Karl, geb. am 16. Febr. 1848 zu Nordwalde in Weſtfalen als der Sohn des Schauſpielerpaares Chriſtian und Katharina L., verlor ſchon im Alter von 13 Jahren ſeinen Vater und mußte nun zur Ernährung * 12*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/183
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/183>, abgerufen am 21.12.2024.