Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kre sundheit einen Aufenthalt in Englandnicht gestattete, nach Aix in Südfrank- reich gesandt, wo er 1873 die Priester- weihe empfing. Nachdem er 1874-75 zu Castres bei Toulouse sein drittes Probejahr absolviert hatte, ging er als Seelsorger und Lehrer am Kol- legium nach Lyon, im Herbst 1876 als Redakteur der "Stimmen aus Maria- Laach" nach Schloß Tervueren bei Brüssel und lebte seit 1878 in Kirch- rat (Holland), meist leidend, aber un- gemein rührig auf literarischem Ge- biete. Er starb daselbst am 6. Juni 1902. S: Heimatweisen a. d. Fremde *Krejci, Marie Anna, pseudon. E. Kre großen Städte, aber auch das Volks-leben auf dem Lande kennen; beides hat sie in ihren novellistischen Arbeiten zu schildern versucht. Jm Jahre 1880 begründete K. die Ecole francaise in Prag, und ihr Beruf als Lehrerin, der ihr die französische Sprache zur zweiten Muttersprache macht, hat sie nicht nur zu gelungenen Übersetzungen, sondern auch zu französischen Origi- nalarbeiten befähigt, von denen be- sonders ihr "Abrege de la littera- ture francaise" zu erwähnen ist. Eine Sammlung ihrer novellistischen Ar- beiten wird vorbereitet. Krela, Rolf de, Pseud. für Fried- *Kremer, Heinrich, * am 29. Fe- S: Der letzte Gesang im Schlosse zu Kremnitz, Mite (Marie), pseudon. *
Kre ſundheit einen Aufenthalt in Englandnicht geſtattete, nach Aix in Südfrank- reich geſandt, wo er 1873 die Prieſter- weihe empfing. Nachdem er 1874‒75 zu Caſtres bei Toulouſe ſein drittes Probejahr abſolviert hatte, ging er als Seelſorger und Lehrer am Kol- legium nach Lyon, im Herbſt 1876 als Redakteur der „Stimmen aus Maria- Laach‟ nach Schloß Tervueren bei Brüſſel und lebte ſeit 1878 in Kirch- rat (Holland), meiſt leidend, aber un- gemein rührig auf literariſchem Ge- biete. Er ſtarb daſelbſt am 6. Juni 1902. S: Heimatweiſen a. d. Fremde *Krejči, Marie Anna, pſeudon. E. Kre großen Städte, aber auch das Volks-leben auf dem Lande kennen; beides hat ſie in ihren novelliſtiſchen Arbeiten zu ſchildern verſucht. Jm Jahre 1880 begründete K. die Ecole française in Prag, und ihr Beruf als Lehrerin, der ihr die franzöſiſche Sprache zur zweiten Mutterſprache macht, hat ſie nicht nur zu gelungenen Überſetzungen, ſondern auch zu franzöſiſchen Origi- nalarbeiten befähigt, von denen be- ſonders ihr „Abrégé de la littera- ture française‟ zu erwähnen iſt. Eine Sammlung ihrer novelliſtiſchen Ar- beiten wird vorbereitet. Krela, Rolf de, Pſeud. für Fried- *Kremer, Heinrich, * am 29. Fe- S: Der letzte Geſang im Schloſſe zu Kremnitz, Mite (Marie), pſeudon. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="108"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kre</hi></fw><lb/> ſundheit einen Aufenthalt in England<lb/> nicht geſtattete, nach Aix in Südfrank-<lb/> reich geſandt, wo er 1873 die Prieſter-<lb/> weihe empfing. Nachdem er 1874‒75<lb/> zu Caſtres bei Toulouſe ſein drittes<lb/> Probejahr abſolviert hatte, ging er<lb/> als Seelſorger und Lehrer am Kol-<lb/> legium nach Lyon, im Herbſt 1876 als<lb/> Redakteur der „Stimmen aus Maria-<lb/> Laach‟ nach Schloß Tervueren bei<lb/> Brüſſel und lebte ſeit 1878 in Kirch-<lb/> rat (Holland), meiſt leidend, aber un-<lb/> gemein rührig auf literariſchem Ge-<lb/> biete. Er ſtarb daſelbſt am 6. Juni<lb/> 1902. </p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Heimatweiſen a. d. Fremde<lb/> (Übertragungen aus dem Proven<hi rendition="#aq">ç</hi>ali-<lb/> ſchen), 1882. 2. A. u. d. T.: Den Weg<lb/> entlang (Dn.), 1888. 10. A. 1904. ‒<lb/> Bethlehem (Aus den neuproven<hi rendition="#aq">ç</hi>ali-<lb/> ſchen Weihnachtsliedern des Pfarrers<lb/> Lambert ausgewählt und frei über-<lb/> tragen), 1882. ‒ Splitter und Späne<lb/> aus eigener und fremder Werkſtatt<lb/> (Aphorismen), 1903. ‒ Gab heraus:<lb/> Clemens Brentano (Lebensbild); <hi rendition="#aq">II</hi>,<lb/> 1877‒78. ‒ Clem. Brentanos Chro-<lb/> nika eines fahrenden Schülers, 1881.<lb/> ‒ J. B. Diels nachgelaſſene Schriften;<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>, 1882. ‒ Geſammelte Werke der<lb/> Freiin Annette von Droſte-Hülshoff;<lb/><hi rendition="#aq">IV</hi>, 1883‒86. ‒ Leben der Annette v.<lb/> Droſte-Hülshoff, 1886. 2. A. 1899. ‒<lb/> Molières Leben und Werke. Nach den<lb/> neueſten Forſchgn. dargeſtellt, 1887.<lb/> ‒ Leberecht Dreves. Ein Lebensbild,<lb/> 1897. ‒ Allerlei Weisheit (Sprüche<lb/> und Widerſprüche), 1900.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Krejči,</hi> Marie Anna,</head> <p> pſeudon. E.<lb/><hi rendition="#g">Ven,</hi> iſt polniſcher Abſtammung und<lb/> wurde 1860 zu Wien als die Tochter<lb/> des (1882 †) bekannten Muſikdirek-<lb/> tors und Kirchenkomponiſten Joſeph<lb/> K. geboren. Sie genoß einerſeits eine<lb/> ſorgfältige Erziehung, während ander-<lb/> ſeits der Verkehr mit Künſtlern und<lb/> Schriftſtellern von wohltätigem Ein-<lb/> fluß auf ihre natürlichen Anlagen<lb/> war. Auf den Reiſen, die ſie mit<lb/> ihren Eltern unternommen, lernte<lb/> ſie das Leben und die Kunſtſchätze der<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kre</hi></fw><lb/> großen Städte, aber auch das Volks-<lb/> leben auf dem Lande kennen; beides<lb/> hat ſie in ihren novelliſtiſchen Arbeiten<lb/> zu ſchildern verſucht. Jm Jahre 1880<lb/> begründete K. die <hi rendition="#aq">Ecole française</hi> in<lb/> Prag, und ihr Beruf als Lehrerin,<lb/> der ihr die franzöſiſche Sprache zur<lb/> zweiten Mutterſprache macht, hat ſie<lb/> nicht nur zu gelungenen Überſetzungen,<lb/> ſondern auch zu franzöſiſchen Origi-<lb/> nalarbeiten befähigt, von denen be-<lb/> ſonders ihr <hi rendition="#aq">„Abrégé de la littera-<lb/> ture française‟</hi> zu erwähnen iſt. Eine<lb/> Sammlung ihrer novelliſtiſchen Ar-<lb/> beiten wird vorbereitet.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Krela,</hi> Rolf de,</head> <p> Pſeud. für Fried-<lb/> rich Adolf <hi rendition="#g">Kerrl;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Kremer,</hi> Heinrich,</head> <p> * am 29. Fe-<lb/> bruar 1836 zu Wickrath in der Rhein-<lb/> provinz als der Sohn eines Barbiers,<lb/> beſuchte die dortige Volksſchule bis<lb/> zum 13. Jahre u. trat dann als Ge-<lb/> hilfe in das Geſchäft ſeines Vaters<lb/> ein, in dem er auch bis zum Tode des<lb/> letzteren verblieb. Jm Jahre 1862<lb/> gründete er in ſeiner Vaterſtadt eine<lb/> Buchhandlung, die er noch jetzt leitet.<lb/></p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Der letzte Geſang im Schloſſe zu<lb/> Wickrath (G.), 1862. 2. A. u. d. T.:<lb/> Ein Schwanengeſang (Erz. G.), 1883.<lb/> ‒ Gedichte, 1869. 3. A. 1891. ‒ Noch<lb/> iſt Lelau nicht verloren! (Erzähl. G.),<lb/> 3. A. 1883. ‒ Deutſchlands Einigung<lb/> (Ge.), 1883.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Kremnitz,</hi> Mite (Marie),</head> <p> pſeudon.<lb/><hi rendition="#g">George Allan</hi> u. (in dem Kollek-<lb/> tivpſeudon. <hi rendition="#g">Dito und Jdem</hi> der<lb/> Königin Eliſabeth v. Rumänien u. der<lb/> Mite Kr.) <hi rendition="#g">Jdem,</hi> wurde am 4. Jan.<lb/> 1852 zu Greifswald als die Tochter<lb/> des (1895 †) Profeſſors der Chirurgie<lb/> H. Ad. <hi rendition="#g">Bardeleben</hi> geboren, er-<lb/> hielt daſelbſt u. in Berlin, wohin der<lb/> Vater 1868 als Univerſitätsprofeſſor<lb/> berufen worden, ihre Bildung und<lb/> verheiratete ſich in Berlin mit dem<lb/> praktiſchen Arzte <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Kremnitz,</hi><lb/> mit dem ſie bald darauf (1875) nach<lb/> Bukareſt überſiedelte, wo ſie in an-<lb/> genehmen Verhältniſſen und beglückt<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [108/0112]
Kre
Kre
ſundheit einen Aufenthalt in England
nicht geſtattete, nach Aix in Südfrank-
reich geſandt, wo er 1873 die Prieſter-
weihe empfing. Nachdem er 1874‒75
zu Caſtres bei Toulouſe ſein drittes
Probejahr abſolviert hatte, ging er
als Seelſorger und Lehrer am Kol-
legium nach Lyon, im Herbſt 1876 als
Redakteur der „Stimmen aus Maria-
Laach‟ nach Schloß Tervueren bei
Brüſſel und lebte ſeit 1878 in Kirch-
rat (Holland), meiſt leidend, aber un-
gemein rührig auf literariſchem Ge-
biete. Er ſtarb daſelbſt am 6. Juni
1902.
S: Heimatweiſen a. d. Fremde
(Übertragungen aus dem Provençali-
ſchen), 1882. 2. A. u. d. T.: Den Weg
entlang (Dn.), 1888. 10. A. 1904. ‒
Bethlehem (Aus den neuprovençali-
ſchen Weihnachtsliedern des Pfarrers
Lambert ausgewählt und frei über-
tragen), 1882. ‒ Splitter und Späne
aus eigener und fremder Werkſtatt
(Aphorismen), 1903. ‒ Gab heraus:
Clemens Brentano (Lebensbild); II,
1877‒78. ‒ Clem. Brentanos Chro-
nika eines fahrenden Schülers, 1881.
‒ J. B. Diels nachgelaſſene Schriften;
II, 1882. ‒ Geſammelte Werke der
Freiin Annette von Droſte-Hülshoff;
IV, 1883‒86. ‒ Leben der Annette v.
Droſte-Hülshoff, 1886. 2. A. 1899. ‒
Molières Leben und Werke. Nach den
neueſten Forſchgn. dargeſtellt, 1887.
‒ Leberecht Dreves. Ein Lebensbild,
1897. ‒ Allerlei Weisheit (Sprüche
und Widerſprüche), 1900.
*Krejči, Marie Anna, pſeudon. E.
Ven, iſt polniſcher Abſtammung und
wurde 1860 zu Wien als die Tochter
des (1882 †) bekannten Muſikdirek-
tors und Kirchenkomponiſten Joſeph
K. geboren. Sie genoß einerſeits eine
ſorgfältige Erziehung, während ander-
ſeits der Verkehr mit Künſtlern und
Schriftſtellern von wohltätigem Ein-
fluß auf ihre natürlichen Anlagen
war. Auf den Reiſen, die ſie mit
ihren Eltern unternommen, lernte
ſie das Leben und die Kunſtſchätze der
großen Städte, aber auch das Volks-
leben auf dem Lande kennen; beides
hat ſie in ihren novelliſtiſchen Arbeiten
zu ſchildern verſucht. Jm Jahre 1880
begründete K. die Ecole française in
Prag, und ihr Beruf als Lehrerin,
der ihr die franzöſiſche Sprache zur
zweiten Mutterſprache macht, hat ſie
nicht nur zu gelungenen Überſetzungen,
ſondern auch zu franzöſiſchen Origi-
nalarbeiten befähigt, von denen be-
ſonders ihr „Abrégé de la littera-
ture française‟ zu erwähnen iſt. Eine
Sammlung ihrer novelliſtiſchen Ar-
beiten wird vorbereitet.
Krela, Rolf de, Pſeud. für Fried-
rich Adolf Kerrl; ſ. d.!
*Kremer, Heinrich, * am 29. Fe-
bruar 1836 zu Wickrath in der Rhein-
provinz als der Sohn eines Barbiers,
beſuchte die dortige Volksſchule bis
zum 13. Jahre u. trat dann als Ge-
hilfe in das Geſchäft ſeines Vaters
ein, in dem er auch bis zum Tode des
letzteren verblieb. Jm Jahre 1862
gründete er in ſeiner Vaterſtadt eine
Buchhandlung, die er noch jetzt leitet.
S: Der letzte Geſang im Schloſſe zu
Wickrath (G.), 1862. 2. A. u. d. T.:
Ein Schwanengeſang (Erz. G.), 1883.
‒ Gedichte, 1869. 3. A. 1891. ‒ Noch
iſt Lelau nicht verloren! (Erzähl. G.),
3. A. 1883. ‒ Deutſchlands Einigung
(Ge.), 1883.
Kremnitz, Mite (Marie), pſeudon.
George Allan u. (in dem Kollek-
tivpſeudon. Dito und Jdem der
Königin Eliſabeth v. Rumänien u. der
Mite Kr.) Jdem, wurde am 4. Jan.
1852 zu Greifswald als die Tochter
des (1895 †) Profeſſors der Chirurgie
H. Ad. Bardeleben geboren, er-
hielt daſelbſt u. in Berlin, wohin der
Vater 1868 als Univerſitätsprofeſſor
berufen worden, ihre Bildung und
verheiratete ſich in Berlin mit dem
praktiſchen Arzte Dr. Kremnitz,
mit dem ſie bald darauf (1875) nach
Bukareſt überſiedelte, wo ſie in an-
genehmen Verhältniſſen und beglückt
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |