Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kre - Der Nachtwächter von Schlurn(Dr. mit G. v. Berlepsch), 1901. - Kleine Erzählungen u. Skizzen, 1902. - Max Wiebrecht (Komödie), 1902. *Kreis, Philipp, geb. am 18. April S: Aus der Liedermappe eines *Kreisler, Hugo, geb. am 9. Mai Kre gestaltete sich im Laufe der Jahreinfolge Charakterschwäche des Gat- ten die Ehe zn einer recht trauri- gen. K. schied 1858 zum zweitenmal aus dem Heere, versuchte sich erst als Schriftsteller, war dann einige Jahre wieder Offizier in einem Lübeckschen Bataillon, konnte sich aber auch hier wegen seines zunehmenden Leidens nicht halten u. mußte schließlich wegen seiner scharfen Zunge und Feder den Abschied nehmen. Die "Kölnische Zei- tung" sandte ihn später als Bericht- erstatter auf den dänischen Kriegs- schauplatz und in Erwartung eines Krieges mit Frankreich nach Algier. Nachdem seine Ehe 1865 gerichtlich geschieden worden war, begab sich K. Ende der sechziger Jahre nach Blume- nau, der deutschen Kolonie in Süd- brasilien. Er ist nie mehr nach Europa zurückgekehrt und liegt in Bahia be- graben. S: Martin Luther (Ep. G.), Kreiten, Pater Wilhelm, geb. am *
Kre ‒ Der Nachtwächter von Schlurn(Dr. mit G. v. Berlepſch), 1901. ‒ Kleine Erzählungen u. Skizzen, 1902. ‒ Max Wiebrecht (Komödie), 1902. *Kreis, Philipp, geb. am 18. April S: Aus der Liedermappe eines *Kreisler, Hugo, geb. am 9. Mai Kre geſtaltete ſich im Laufe der Jahreinfolge Charakterſchwäche des Gat- ten die Ehe zn einer recht trauri- gen. K. ſchied 1858 zum zweitenmal aus dem Heere, verſuchte ſich erſt als Schriftſteller, war dann einige Jahre wieder Offizier in einem Lübeckſchen Bataillon, konnte ſich aber auch hier wegen ſeines zunehmenden Leidens nicht halten u. mußte ſchließlich wegen ſeiner ſcharfen Zunge und Feder den Abſchied nehmen. Die „Kölniſche Zei- tung‟ ſandte ihn ſpäter als Bericht- erſtatter auf den däniſchen Kriegs- ſchauplatz und in Erwartung eines Krieges mit Frankreich nach Algier. Nachdem ſeine Ehe 1865 gerichtlich geſchieden worden war, begab ſich K. Ende der ſechziger Jahre nach Blume- nau, der deutſchen Kolonie in Süd- braſilien. Er iſt nie mehr nach Europa zurückgekehrt und liegt in Bahia be- graben. S: Martin Luther (Ep. G.), Kreiten, Pater Wilhelm, geb. am *
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Kre
Kre
‒ Der Nachtwächter von Schlurn
(Dr. mit G. v. Berlepſch), 1901. ‒
Kleine Erzählungen u. Skizzen, 1902.
‒ Max Wiebrecht (Komödie), 1902.
*Kreis, Philipp, geb. am 18. April
1862 zu Völklingen bei Saarbrücken
als der Sohn eines Bergmanns, be-
ſuchte die Volks- und Rektoratſchule
ſeiner Heimat, ſpäter die Präparan-
denanſtalt in Simmern u. das Lehrer-
ſeminar zu Rheydt bei Düſſeldorf, um
ſich zum Volksſchullehrer auszubilden.
Schon dem Ziele nahe, mußte er aus
Geſundheitsrückſichten aus dem Semi-
nare austreten. Nach einem halb-
jährigen Aufenthalt im Elternhauſe
widmete er ſich nun dem Maſchinen-
baufach, wirkte ſpäter eine Zeitlang
als Aſſiſtent am Technikum in Buxte-
hude (Hannover) und iſt ſeit 1889 als
Hüttenbeamter in ſeiner Heimat Völk-
lingen angeſtellt, wo er ſich in ſei-
nen Mußeſtunden literariſch betätigt.
Seine lyriſchen und novelliſtiſchen
Arbeiten ſind bisher nur in Zeit-
ſchriften erſchienen. Jn Vorbereitung
iſt
S: Aus der Liedermappe eines
Sturmgeprüften (Ge.).
*Kreisler, Hugo, geb. am 9. Mai
1830 in Liegnitz, beſuchte die dortige
Ritterakademie u. widmete ſich dann
dem Militärdienſte. Als Offizier ver-
heiratete er ſich 1855 mit der einzigen
Tochter des verſtorbenen Konſuls
Eſchricht (ſiehe unter Emmy Türk!) in
Swinemünde und ſchied nun auf den
Wunſch ſeiner Schwiegermutter aus
dem Heere aus, um ſich an induſtriel-
len Unternehmungen beteiligen zu
können. Aber ſowohl in Berlin als
auch in Hohnſtein in der Sächſiſchen
Schweiz und in Weimar blieb der
Erfolg aus, und ſo trat K. in den
Soldatenſtand zurück u. in ein Regi-
ment in Arolſen ein. Hier fanden er
und ſeine junge Gattin in den freund-
lichen Beziehungen zum fürſtlichen
Hofe wie zu einem Kreiſe hochgebilde-
ter Menſchen ein reiches Feld für Be-
obachtung und Erfahrung. Leider
geſtaltete ſich im Laufe der Jahre
infolge Charakterſchwäche des Gat-
ten die Ehe zn einer recht trauri-
gen. K. ſchied 1858 zum zweitenmal
aus dem Heere, verſuchte ſich erſt als
Schriftſteller, war dann einige Jahre
wieder Offizier in einem Lübeckſchen
Bataillon, konnte ſich aber auch hier
wegen ſeines zunehmenden Leidens
nicht halten u. mußte ſchließlich wegen
ſeiner ſcharfen Zunge und Feder den
Abſchied nehmen. Die „Kölniſche Zei-
tung‟ ſandte ihn ſpäter als Bericht-
erſtatter auf den däniſchen Kriegs-
ſchauplatz und in Erwartung eines
Krieges mit Frankreich nach Algier.
Nachdem ſeine Ehe 1865 gerichtlich
geſchieden worden war, begab ſich K.
Ende der ſechziger Jahre nach Blume-
nau, der deutſchen Kolonie in Süd-
braſilien. Er iſt nie mehr nach Europa
zurückgekehrt und liegt in Bahia be-
graben.
S: Martin Luther (Ep. G.),
1854. ‒ Phantaſien im Lübecker Rats-
keller, 1860. ‒ Verſöhntes Geſchick
(Ein Seelenbild), 1861. ‒ Schottiſche
Reiſebilder, 1862.
Kreiten, Pater Wilhelm, geb. am
21. Juni 1847 zu Gangelt im Bezirk
Aachen, machte ſeine vorbereitenden
Studien auf der dortigen Bürger-
ſchule und trat, 16 Jahre alt, 1863
zu Münſter in den Orden der Geſell-
ſchaft Jeſu. Nach dem zweijährigen
Noviziat nahm er ſeine klaſſiſchen
Studien wieder auf, ging im Herbſt
1867 zum Beginne des Studiums der
Philoſophie nach Maria-Laach, wurde
jedoch bald von ſeinen Obern nach
Amiens in Frankreich geſchickt, wo er
zwei Jahre weilte. Seit dem Herbſt
1869 wieder in Maria-Laach ſeinen
Studien lebend, bezog er 1870 die
Akademie zu Münſter, wo er ein Jahr
lang Geſchichte und Aſthetik ſtudierte,
und begann dann in Maria-Laach
das Studium der Theologie, mußte
aber infolge des Jeſuitengeſetzes im
Dezember 1872 die Heimat verlaſſen
und wurde, da ſeine geſchwächte Ge-
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