Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kle er als Hauptpastor nach Nördlingenin Bayern berufen, wo er auch das Dekanat erhielt, aber schon 1885 wurde er abermals von der Krankheit befallen, die schon einmal seine Jugend getrübt hatte und die ihn nun nicht wieder losließ. Er mußte der Pflege- anstalt in Kaufbeuern (Bayern) zu- geführt werden, und hier ist er am 29. April 1898 gestorben. S: Frösch- *Klein(-Hamburg), Karl, wurde Kle S: Dichtertraum (Dr. u. Ge.), 1879, Klein, Oskar, geboren am 7. Juni S: Mi- *Klein, Oskar, geb. am 8. Septbr. *
Kle er als Hauptpaſtor nach Nördlingenin Bayern berufen, wo er auch das Dekanat erhielt, aber ſchon 1885 wurde er abermals von der Krankheit befallen, die ſchon einmal ſeine Jugend getrübt hatte und die ihn nun nicht wieder losließ. Er mußte der Pflege- anſtalt in Kaufbeuern (Bayern) zu- geführt werden, und hier iſt er am 29. April 1898 geſtorben. S: Fröſch- *Klein(-Hamburg), Karl, wurde Kle S: Dichtertraum (Dr. u. Ge.), 1879, Klein, Oskar, geboren am 7. Juni S: Mi- *Klein, Oskar, geb. am 8. Septbr. *
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Kle
Kle
er als Hauptpaſtor nach Nördlingen
in Bayern berufen, wo er auch das
Dekanat erhielt, aber ſchon 1885
wurde er abermals von der Krankheit
befallen, die ſchon einmal ſeine Jugend
getrübt hatte und die ihn nun nicht
wieder losließ. Er mußte der Pflege-
anſtalt in Kaufbeuern (Bayern) zu-
geführt werden, und hier iſt er am
29. April 1898 geſtorben.
S: Fröſch-
weiler Chronik (Krieg- und Friedens-
bilder a. d. Jahre 1870), 20. A. 1903.
‒ Vor dreißig Jahren (E.), 1880.
*Klein(-Hamburg), Karl, wurde
am 6. November 1843 zu Treptow an
der Tollenſe in Pommern als der
Sohn eines wohlhabenden Bäckers
geboren und von dieſem für den geiſt-
lichen Stand beſtimmt. Leider ſtarb
der Vater frühe, und ſo mußte der
Sohn nach ſeiner Konfirmation das
Schneiderhandwerk erlernen. Jm
Jahre 1864 ging er auf die Wander-
ſchaft. Jn einer kleinen Stadt in der
Nähe von Berlin wurde er durch die
aus Schleswig-Holſtein heimkehren-
den Krieger zu den erſten poetiſchen
Verſuchen und zum Studium deutſcher
Dichter angeregt. 1867 ging er nach
Kiel, ſah hier zum erſtenmal ein
Schauſpiel und faßte den Entſchluß,
dramatiſcher Dichter zu werden.
Klaus Groth ſoll ſich für ihn bei der
Tiedge-Stiftung in Dresden um
Unterſtützung verwandt haben.
Später ging K. nach Hamburg, und
von hier aus erhob er 1878 gegen
Laube die Beſchuldigung, daß ſein
Luſtſpiel „Amazonen-Rencontre‟ bei
der Luſtſpielkonkurrenz nicht den ihm
von den Preisrichtern zuerkannten
erſten Preis erhalten habe, weil „er
eine ganz obſkure Perſönlichkeit ſei‟.
Laube antwortete darauf, wie auf
weitere Anzapfungen, mit ‒ beharr-
lichem Schweigen. K. legte noch in
demſelben Jahre ſein Handwerk nie-
der um mit Herausgabe ſeiner Dich-
tungen an die deutſche Nation zu
appellieren. So entſtanden ſeine
S: Dichtertraum (Dr. u. Ge.), 1879,
(Jnhalt: Gedichte. ‒ Amazonen-Ren-
contre. Lſp. ‒ Jn Feindes Land. Dr.
G. ‒ Herz und Ehre. Tr.).
Klein, Oskar, geboren am 7. Juni
1852 zu Ratibor in Schleſien, abſol-
vierte das Gymnaſium daſelbſt und
wurde dann Kaufmann. Sein Drang
zur Schriftſtellerei ließ ihn nicht eher
ruhen, als bis er ſich ſchließlich der-
ſelben ganz hingeben und ſeinen kauf-
männiſchen Beruf aufgeben konnte.
Er lebt ſeit ſeiner Verheiratung (1881)
in Berlin und iſt dort Direktor des
„Litterariſchen Jnſtituts.‟
S: Mi-
koſch (P.), 1888. ‒ Eine feine Familie
(P.), 1889. ‒ Das Hufeiſen (Volksſt.),
1890. ‒ Humoriſtiſche Vorträge, 12
Hefte, 1890‒1906. ‒ Auf Reiſen (Lſp.),
1891. ‒ Hecht mit Klöße (Hum. aus
dem jüdiſchen Volksleben), 1895. ‒
Fräulein Commandeuſe (Eine luſtige
Garniſongeſch.), 1897. ‒ Für Polter-
abend und Hochzeit (Ge., Feſtſp.,
Singſp. ꝛc.), 1899. ‒ Der Frack als
Eheſtifter (Schw.), 1901. ‒ Original-
Vorträge für Polterabende und Hoch-
zeiten, 1902. ‒ Unſere Einzige! (P.),
1902. ‒ Sein Zwilling (P.), 1902. ‒
Medea (P. m. Geſ.), 1904. ‒ Mutter
Fine, oder: Richtige Berliner (Volks-
ſtück m. Geſ.), 1904. ‒ Paſtors Rieke
(P. m. Geſ.), 1904. ‒ Das Skelett im
Hauſe (P. m. Geſ.), 1904. ‒ Humo-
resken aus dem jüdiſchen Volksleben,
3. A. 1904. ‒ Bei Kempinski und
anderes (Hum. a. d. jüdiſchen Volks-
leben), 1906. ‒ Jm „Zo‟ u. anderes
(Desgl.), 1906. ‒ Die Loreley (P. m.
Geſ.), 1906. ‒ Unſere Käte (P. m.
Geſ.), 1907. ‒ Nimm mich mit! (des-
gleichen), 1908. ‒ Prinz Wendelin,
ooer: Pechmieze (desgl.), 1908.
*Klein, Oskar, geb. am 8. Septbr.
1861 zu Elberfeld, beſuchte die Real-
ſchule und das Gymnaſium daſelbſt
und erlernte ſeit 1876 auf der Gärt-
nerlehranſtalt der Flora zu Köln am
Rhein die Gärtnerei, der er dann
bis zum Jahre 1881 oblag. Er kehrte
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