Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Käh lang führte ihn ein unruhiges Wander-leben durch Deutschland, die Schweiz und Österreich, bis er sich 1896 von der Bühne zurückzog, um hinfort als freier Schriftsteller und als Rezitator zu wirken. Er lebt in Berlin. S: Meine *Kähler, Friedrich Wilhelm Franz Emanuel Rudolf, geb. am 5. S: Niege Kamellen (5 hum. Kahlert, Karl August Thimo- theus, wurde am 5. März 1807 in Käh K. unter dem berühmten DirektorManso seine Gymnasialbildung abge- schlossen, studierte er seit 1826 in Bres- lau und 1827-29 in Berlin die Rechte und Philosophie. Er trat als Referen- dar beim Obergericht in Breslau ein, verließ jedoch 1833 den Justizdienst und lebte seinen Privatstudien. Jm Jahre 1836 promovierte er als Doktor der Philosophie und habilitierte sich in diesem Fache an der Breslauer Uni- versität. Seit 1840 außerordentlicher Professor an derselben, mußte er schon 1846 wegen eines Rückenmarksleidens seiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent- sagen und widmete sich hinfort seinen künstlerischen und wissenschaftlichen Bestrebungen. Er war als Musikkriti- ker und Dichter sehr geschätzt und war mit Karl v. Holtei in inniger Freund- schaft verbunden. Er starb am 29. März 1864. S: Ewald und Bertha Kähn, Johannes, wurde a. 1. Febr. *
Käh lang führte ihn ein unruhiges Wander-leben durch Deutſchland, die Schweiz und Öſterreich, bis er ſich 1896 von der Bühne zurückzog, um hinfort als freier Schriftſteller und als Rezitator zu wirken. Er lebt in Berlin. S: Meine *Kähler, Friedrich Wilhelm Franz Emanuel Rudolf, geb. am 5. S: Niege Kamellen (5 hum. Kahlert, Karl Auguſt Thimo- theus, wurde am 5. März 1807 in Käh K. unter dem berühmten DirektorManſo ſeine Gymnaſialbildung abge- ſchloſſen, ſtudierte er ſeit 1826 in Bres- lau und 1827–29 in Berlin die Rechte und Philoſophie. Er trat als Referen- dar beim Obergericht in Breslau ein, verließ jedoch 1833 den Juſtizdienſt und lebte ſeinen Privatſtudien. Jm Jahre 1836 promovierte er als Doktor der Philoſophie und habilitierte ſich in dieſem Fache an der Breslauer Uni- verſität. Seit 1840 außerordentlicher Profeſſor an derſelben, mußte er ſchon 1846 wegen eines Rückenmarksleidens ſeiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent- ſagen und widmete ſich hinfort ſeinen künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen. Er war als Muſikkriti- ker und Dichter ſehr geſchätzt und war mit Karl v. Holtei in inniger Freund- ſchaft verbunden. Er ſtarb am 29. März 1864. S: Ewald und Bertha Kähn, Johannes, wurde a. 1. Febr. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0397" n="393"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Käh</hi></fw><lb/> lang führte ihn ein unruhiges Wander-<lb/> leben durch Deutſchland, die Schweiz<lb/> und Öſterreich, bis er ſich 1896 von<lb/> der Bühne zurückzog, um hinfort als<lb/> freier Schriftſteller und als Rezitator<lb/> zu wirken. Er lebt in Berlin. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Meine<lb/> Welt (Ge.), 1899. – <hi rendition="#aq">Tota mulier</hi> (Tra-<lb/> gikom.), 1900. – Wiedergeburt (Schſp.),<lb/> 1901.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Kähler,</hi> <hi rendition="#g">Friedrich</hi> Wilhelm<lb/> Franz Emanuel Rudolf,</head> <p> geb. am 5.<lb/> Juni 1873 zu Klink bei Waren (Meck-<lb/> lenburg) als Sohn des damaligen<lb/> Rittergutsbeſitzers Leopold K., ver-<lb/> lebte ſeine Kindheit auf dem heimat-<lb/> lichen Landgute und wurde hier durch<lb/> Privatlehrer unterrichtet, bis er 1885<lb/> das Gymnaſium in Waren bezog, das<lb/> er zu Oſtern 1892 abſolvierte. Er ſtu-<lb/> dierte darauf in Heidelberg, Leipzig,<lb/> Greifswald, Berlin und Roſtock die<lb/> Rechte und beſtand im April 1896 die<lb/> erſte juriſtiſche Prüfung. Als Referen-<lb/> dar war er in Waren und Roſtock be-<lb/> ſchäftigt. Nach Erſtehung der Aſſeſſor-<lb/> prüfung (Ende 1899) beabſichtigte er,<lb/> ſich in Waren, wohin ſeine Eltern nach<lb/> Verkauf ihres Gutes 1890 übergeſiedelt<lb/> waren, als Rechtsanwalt niederzu-<lb/> laſſen; doch ſchon am 5. März 1900<lb/> wurde er zum Bürgermeiſter der klei-<lb/> nen Stadt Laage gewählt, und liegt<lb/> ihm als ſolchem nach den mecklenbur-<lb/> giſchen Verhältniſſen der Betrieb eines<lb/> großen Teils der freiwilligen Gerichts-<lb/> barkeit ob. So iſt er Bürgermeiſter,<lb/> Standesbeamter, ritterſchaftlicher<lb/> Polizeirichter, Rechtsanwalt u. Notar<lb/> daſelbſt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Niege Kamellen (5 hum.<lb/> En. in plattd. Mundart), 1905. – De<lb/> Ollſch mit de Lücht (Schw.), 1908.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Kahlert,</hi> Karl <hi rendition="#g">Auguſt</hi> Thimo-<lb/> theus,</head> <p> wurde am 5. März 1807 in<lb/> Breslau geboren, erhielt ſeine Vor-<lb/> bereitung bis zum Eintritt in die<lb/> Sekunda d. Magdalenengymnaſiums<lb/> von ſeinem Vater, der Erzieher eines<lb/> Prinzen von Hohenlohe-Jngolfingen<lb/> geweſen war und nun als Privat-<lb/> gelehrter in Breslau lebte. Nachdem<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Käh</hi></fw><lb/> K. unter dem berühmten Direktor<lb/> Manſo ſeine Gymnaſialbildung abge-<lb/> ſchloſſen, ſtudierte er ſeit 1826 in Bres-<lb/> lau und 1827–29 in Berlin die Rechte<lb/> und Philoſophie. Er trat als Referen-<lb/> dar beim Obergericht in Breslau ein,<lb/> verließ jedoch 1833 den Juſtizdienſt<lb/> und lebte ſeinen Privatſtudien. Jm<lb/> Jahre 1836 promovierte er als Doktor<lb/> der Philoſophie und habilitierte ſich<lb/> in dieſem Fache an der Breslauer Uni-<lb/> verſität. Seit 1840 außerordentlicher<lb/> Profeſſor an derſelben, mußte er ſchon<lb/> 1846 wegen eines Rückenmarksleidens<lb/> ſeiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent-<lb/> ſagen und widmete ſich hinfort ſeinen<lb/> künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen<lb/> Beſtrebungen. Er war als Muſikkriti-<lb/> ker und Dichter ſehr geſchätzt und war<lb/> mit Karl v. Holtei in inniger Freund-<lb/> ſchaft verbunden. Er ſtarb am 29.<lb/> März 1864. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Ewald und Bertha<lb/> (Jd. Ep.), 1829. – Blätter aus der<lb/> Brieftaſche eines Muſikers, 1832. –<lb/> Novellen, 1832. – Romanzen, 1834. –<lb/> Tonleben (Nn. und vermiſchte Auf-<lb/> ſätze), 1838. – Breslau vor hundert<lb/> Jahren, 1840. – Gedichte, hrsg. von<lb/> K. von Holtei, 1864. – Schleſiens An-<lb/> teil an deutſcher Poeſie (Ein Beitrag<lb/> zur Literaturgeſch.), 1835. – Erinne-<lb/> rungen an Jtalien, beſonders an Rom<lb/> (Aus meinem Reiſetagebuche), 1843. –<lb/> Reiſeſchilderungen aus Deutſchland<lb/> und der Schweiz, 1845. – Syſtem der<lb/> Äſthetik, 1846. – Briefe von Goethe<lb/> und deſſen Mutter an Friedrich Frei-<lb/> herrn von Stein; hrsg. von Ebers u.<lb/> Kahlert, 1846. – Karl Schalls nach-<lb/> gelaſſene Reime und Rätſel nebſt des<lb/> Dichters Lebenslauf, hrsg., 1849. –<lb/> Angelus Sileſius (Literarhiſt. Unter-<lb/> ſuchung), 1853.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Kähn,</hi> Johannes,</head> <p> wurde a. 1. Febr.<lb/> 1810 zu Baldingen bei Nördlingen<lb/> (Bayern) als der Sohn eines Schmieds<lb/> geboren, mußte eine harte Jugendzeit<lb/> durchmachen, konnte aber doch die<lb/> Lateinſchule in Nördlingen beſuchen,<lb/> wo er mit dem bekannten Dichter Mel-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [393/0397]
Käh
Käh
lang führte ihn ein unruhiges Wander-
leben durch Deutſchland, die Schweiz
und Öſterreich, bis er ſich 1896 von
der Bühne zurückzog, um hinfort als
freier Schriftſteller und als Rezitator
zu wirken. Er lebt in Berlin.
S: Meine
Welt (Ge.), 1899. – Tota mulier (Tra-
gikom.), 1900. – Wiedergeburt (Schſp.),
1901.
*Kähler, Friedrich Wilhelm
Franz Emanuel Rudolf, geb. am 5.
Juni 1873 zu Klink bei Waren (Meck-
lenburg) als Sohn des damaligen
Rittergutsbeſitzers Leopold K., ver-
lebte ſeine Kindheit auf dem heimat-
lichen Landgute und wurde hier durch
Privatlehrer unterrichtet, bis er 1885
das Gymnaſium in Waren bezog, das
er zu Oſtern 1892 abſolvierte. Er ſtu-
dierte darauf in Heidelberg, Leipzig,
Greifswald, Berlin und Roſtock die
Rechte und beſtand im April 1896 die
erſte juriſtiſche Prüfung. Als Referen-
dar war er in Waren und Roſtock be-
ſchäftigt. Nach Erſtehung der Aſſeſſor-
prüfung (Ende 1899) beabſichtigte er,
ſich in Waren, wohin ſeine Eltern nach
Verkauf ihres Gutes 1890 übergeſiedelt
waren, als Rechtsanwalt niederzu-
laſſen; doch ſchon am 5. März 1900
wurde er zum Bürgermeiſter der klei-
nen Stadt Laage gewählt, und liegt
ihm als ſolchem nach den mecklenbur-
giſchen Verhältniſſen der Betrieb eines
großen Teils der freiwilligen Gerichts-
barkeit ob. So iſt er Bürgermeiſter,
Standesbeamter, ritterſchaftlicher
Polizeirichter, Rechtsanwalt u. Notar
daſelbſt.
S: Niege Kamellen (5 hum.
En. in plattd. Mundart), 1905. – De
Ollſch mit de Lücht (Schw.), 1908.
Kahlert, Karl Auguſt Thimo-
theus, wurde am 5. März 1807 in
Breslau geboren, erhielt ſeine Vor-
bereitung bis zum Eintritt in die
Sekunda d. Magdalenengymnaſiums
von ſeinem Vater, der Erzieher eines
Prinzen von Hohenlohe-Jngolfingen
geweſen war und nun als Privat-
gelehrter in Breslau lebte. Nachdem
K. unter dem berühmten Direktor
Manſo ſeine Gymnaſialbildung abge-
ſchloſſen, ſtudierte er ſeit 1826 in Bres-
lau und 1827–29 in Berlin die Rechte
und Philoſophie. Er trat als Referen-
dar beim Obergericht in Breslau ein,
verließ jedoch 1833 den Juſtizdienſt
und lebte ſeinen Privatſtudien. Jm
Jahre 1836 promovierte er als Doktor
der Philoſophie und habilitierte ſich
in dieſem Fache an der Breslauer Uni-
verſität. Seit 1840 außerordentlicher
Profeſſor an derſelben, mußte er ſchon
1846 wegen eines Rückenmarksleidens
ſeiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent-
ſagen und widmete ſich hinfort ſeinen
künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen
Beſtrebungen. Er war als Muſikkriti-
ker und Dichter ſehr geſchätzt und war
mit Karl v. Holtei in inniger Freund-
ſchaft verbunden. Er ſtarb am 29.
März 1864.
S: Ewald und Bertha
(Jd. Ep.), 1829. – Blätter aus der
Brieftaſche eines Muſikers, 1832. –
Novellen, 1832. – Romanzen, 1834. –
Tonleben (Nn. und vermiſchte Auf-
ſätze), 1838. – Breslau vor hundert
Jahren, 1840. – Gedichte, hrsg. von
K. von Holtei, 1864. – Schleſiens An-
teil an deutſcher Poeſie (Ein Beitrag
zur Literaturgeſch.), 1835. – Erinne-
rungen an Jtalien, beſonders an Rom
(Aus meinem Reiſetagebuche), 1843. –
Reiſeſchilderungen aus Deutſchland
und der Schweiz, 1845. – Syſtem der
Äſthetik, 1846. – Briefe von Goethe
und deſſen Mutter an Friedrich Frei-
herrn von Stein; hrsg. von Ebers u.
Kahlert, 1846. – Karl Schalls nach-
gelaſſene Reime und Rätſel nebſt des
Dichters Lebenslauf, hrsg., 1849. –
Angelus Sileſius (Literarhiſt. Unter-
ſuchung), 1853.
Kähn, Johannes, wurde a. 1. Febr.
1810 zu Baldingen bei Nördlingen
(Bayern) als der Sohn eines Schmieds
geboren, mußte eine harte Jugendzeit
durchmachen, konnte aber doch die
Lateinſchule in Nördlingen beſuchen,
wo er mit dem bekannten Dichter Mel-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |