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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jls
innerhalb vier Wochen u. wurde nun
von den Großeltern erzogen. Nach
Austritt aus der Volksschule wurde
er Schreiber in der Kanzlei der Stadt-
verwaltung, später Expedient bei
einem Rechtsanwalt, wanderte aber
1881 nach Watertown (Wisconsin)
in den Verein. Staaten aus und be-
suchte hier seit 1883 die Northwestern-
University, eine Anstalt nach dem
Muster eines deutschen Gymnasiums,
der lutherischen Wisconsin-Synode
gehörig. Die Anstalt bildet für das
theologische Seminar und für den
Schuldienst vor. J. entschied sich für
letzteren und war nach Ablauf des
üblichen Kursus in acht verschiedenen
Staaten der Union als Lehrer und
Organist tätig, bis ihn 1896 das
"Michigan Volksblatt", dem er durch
seine Novelletten bekannt geworden
war, zum Lokalredakteur nach Detroit
berief. Nach anderthalb Jahren nahm
er eine gleiche Stellung bei der "De-
troit Daily Abend-Post" an.

S:

Ro-
sen und Dornen (Ge.), 1907.

Jlluminator, Luzifer,

Pseud. für
Daniel Kaszony; s. d.!

*Jls, Jakob,

geb. am 31. März
1854 in Scheer (Württemberg), er-
hielt seine Ausbildung zum Lehrer im
katholisch. Lehrerseminar in Gmünd,
wurde nach vierjähriger provisori-
scher Verwendung 1876 definitiv als
Lehrer in Alberweiler bei Biberach
angestellt und 1888 als Oberlehrer
an die königl. Ackerbauschule in Och-
senhausen berufen, wo er jetzt noch
im Amte steht. Er entfaltete zuerst
eine ausgedehnte schriftstellerische
Tätigkeit auf pädagog. und didakti-
schem Gebiet und ist besonders durch
seine Lehrbücher für ländliche Fort-
bildungsschulen in ganz Deutschland
vorteilhaft bekannt geworden. Auch
als Komponist ist er vielfach tätig ge-
wesen, und seine volkstümlichen Ver-
tonungen rücken ihn nahe an Silchers
Muse. Hier ist zu erwähnen

S:

Sen-
senklang und Schnittersang (Charak-
[Spaltenumbruch]

Jmm
terbilder der Erntezeit in Poesie und
Lied), 1908.

Jl Turdus,

Pseudon. für Her-
mann Schilling;
s. d.!

*Jmlauer, Gustav,

geb. zu Wien
am 25. Oktbr. 1843, absolvierte die
Real- u. Handelsschule daselbst, wid-
mete sich dem kaufmännischen Berufe
und ist seit Jahren als Bankbeamter
in Wien tätig. Seit dem Jahre 1872
wirkt er auch als humoristisch. Schrift-
steller u. als Jllustrator an den her-
vorragendsten Zeitschriften des Jn-
und Auslandes.

S:

"Jch nehm'",
oder: Börse und Leben (eine heitere
Parallele in Wort und Bild), 1896.

*Jmmergrün, Paul,

hieß eigent-
lich Johann Heinrich Meyer, führte
aber später sein Pseudonym als bür-
gerlichen Namen. Geboren am 5.
Septbr. 1833 zu Riede im Hannöver-
schen als der Sohn eines Brinkbesit-
zers, war er mit 14 Jahren völlig
verwaist. Jm April 1848 kam er zu
einem Oberlehrer in Grambke bei
Bremen, welcher ihn zum Lehrerberuf
vorbildete und ihn Unterricht in der
untersten Klasse der von ihm gelei-
teten Schule erteilen ließ. Hierauf
wurde J. Lehrer an der Schule zu
Natenstedt bei Hannover, besuchte
seit Michaelis 1852 ein Jahr lang
das Schullehrerseminar in Hannover
und wurde dann Lehrer im Kirchspiel
Heiligenfeld, danach in Kirchdorf u.
1857 in Hastedt bei Bremen, wo er
unter den drückendsten Verhältnissen
bis 1865 aushielt. Wegen Unbot-
mäßigkeit gegen seinen geistlichen
Schulinspektor seines Amtes entsetzt,
siedelte er nach Bremen über, begann
dort die journalistische Laufbahn u.
wurde Redakteur der "Bremer Mor-
genpost" (1866). Trübe Familien-
verhältnisse bewogen ihn, 1869 nach
Amerika auszuwandern, wo er in
Newark bei Neuyork eine Musikalien-
handlung gründete u. mehrere Jahre
führte. Später leitete er daselbst eine
Privatschule und gab seit 1876 ein

*


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Jls
innerhalb vier Wochen u. wurde nun
von den Großeltern erzogen. Nach
Austritt aus der Volksſchule wurde
er Schreiber in der Kanzlei der Stadt-
verwaltung, ſpäter Expedient bei
einem Rechtsanwalt, wanderte aber
1881 nach Watertown (Wisconſin)
in den Verein. Staaten aus und be-
ſuchte hier ſeit 1883 die Northweſtern-
Univerſity, eine Anſtalt nach dem
Muſter eines deutſchen Gymnaſiums,
der lutheriſchen Wisconſin-Synode
gehörig. Die Anſtalt bildet für das
theologiſche Seminar und für den
Schuldienſt vor. J. entſchied ſich für
letzteren und war nach Ablauf des
üblichen Kurſus in acht verſchiedenen
Staaten der Union als Lehrer und
Organiſt tätig, bis ihn 1896 das
„Michigan Volksblatt“, dem er durch
ſeine Novelletten bekannt geworden
war, zum Lokalredakteur nach Detroit
berief. Nach anderthalb Jahren nahm
er eine gleiche Stellung bei der „De-
troit Daily Abend-Poſt“ an.

S:

Ro-
ſen und Dornen (Ge.), 1907.

Jlluminator, Luzifer,

Pſeud. für
Daniel Kaszony; ſ. d.!

*Jls, Jakob,

geb. am 31. März
1854 in Scheer (Württemberg), er-
hielt ſeine Ausbildung zum Lehrer im
katholiſch. Lehrerſeminar in Gmünd,
wurde nach vierjähriger proviſori-
ſcher Verwendung 1876 definitiv als
Lehrer in Alberweiler bei Biberach
angeſtellt und 1888 als Oberlehrer
an die königl. Ackerbauſchule in Och-
ſenhauſen berufen, wo er jetzt noch
im Amte ſteht. Er entfaltete zuerſt
eine ausgedehnte ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit auf pädagog. und didakti-
ſchem Gebiet und iſt beſonders durch
ſeine Lehrbücher für ländliche Fort-
bildungsſchulen in ganz Deutſchland
vorteilhaft bekannt geworden. Auch
als Komponiſt iſt er vielfach tätig ge-
weſen, und ſeine volkstümlichen Ver-
tonungen rücken ihn nahe an Silchers
Muſe. Hier iſt zu erwähnen

S:

Sen-
ſenklang und Schnitterſang (Charak-
[Spaltenumbruch]

Jmm
terbilder der Erntezeit in Poeſie und
Lied), 1908.

Jl Turdus,

Pſeudon. für Her-
mann Schilling;
ſ. d.!

*Jmlauer, Guſtav,

geb. zu Wien
am 25. Oktbr. 1843, abſolvierte die
Real- u. Handelsſchule daſelbſt, wid-
mete ſich dem kaufmänniſchen Berufe
und iſt ſeit Jahren als Bankbeamter
in Wien tätig. Seit dem Jahre 1872
wirkt er auch als humoriſtiſch. Schrift-
ſteller u. als Jlluſtrator an den her-
vorragendſten Zeitſchriften des Jn-
und Auslandes.

S:

„Jch nehm’“,
oder: Börſe und Leben (eine heitere
Parallele in Wort und Bild), 1896.

*Jmmergrün, Paul,

hieß eigent-
lich Johann Heinrich Meyer, führte
aber ſpäter ſein Pſeudonym als bür-
gerlichen Namen. Geboren am 5.
Septbr. 1833 zu Riede im Hannöver-
ſchen als der Sohn eines Brinkbeſit-
zers, war er mit 14 Jahren völlig
verwaiſt. Jm April 1848 kam er zu
einem Oberlehrer in Grambke bei
Bremen, welcher ihn zum Lehrerberuf
vorbildete und ihn Unterricht in der
unterſten Klaſſe der von ihm gelei-
teten Schule erteilen ließ. Hierauf
wurde J. Lehrer an der Schule zu
Natenſtedt bei Hannover, beſuchte
ſeit Michaelis 1852 ein Jahr lang
das Schullehrerſeminar in Hannover
und wurde dann Lehrer im Kirchſpiel
Heiligenfeld, danach in Kirchdorf u.
1857 in Haſtedt bei Bremen, wo er
unter den drückendſten Verhältniſſen
bis 1865 aushielt. Wegen Unbot-
mäßigkeit gegen ſeinen geiſtlichen
Schulinſpektor ſeines Amtes entſetzt,
ſiedelte er nach Bremen über, begann
dort die journaliſtiſche Laufbahn u.
wurde Redakteur der „Bremer Mor-
genpoſt“ (1866). Trübe Familien-
verhältniſſe bewogen ihn, 1869 nach
Amerika auszuwandern, wo er in
Newark bei Neuyork eine Muſikalien-
handlung gründete u. mehrere Jahre
führte. Später leitete er daſelbſt eine
Privatſchule und gab ſeit 1876 ein

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[361/0365] Jls Jmm innerhalb vier Wochen u. wurde nun von den Großeltern erzogen. Nach Austritt aus der Volksſchule wurde er Schreiber in der Kanzlei der Stadt- verwaltung, ſpäter Expedient bei einem Rechtsanwalt, wanderte aber 1881 nach Watertown (Wisconſin) in den Verein. Staaten aus und be- ſuchte hier ſeit 1883 die Northweſtern- Univerſity, eine Anſtalt nach dem Muſter eines deutſchen Gymnaſiums, der lutheriſchen Wisconſin-Synode gehörig. Die Anſtalt bildet für das theologiſche Seminar und für den Schuldienſt vor. J. entſchied ſich für letzteren und war nach Ablauf des üblichen Kurſus in acht verſchiedenen Staaten der Union als Lehrer und Organiſt tätig, bis ihn 1896 das „Michigan Volksblatt“, dem er durch ſeine Novelletten bekannt geworden war, zum Lokalredakteur nach Detroit berief. Nach anderthalb Jahren nahm er eine gleiche Stellung bei der „De- troit Daily Abend-Poſt“ an. S: Ro- ſen und Dornen (Ge.), 1907. Jlluminator, Luzifer, Pſeud. für Daniel Kaszony; ſ. d.! *Jls, Jakob, geb. am 31. März 1854 in Scheer (Württemberg), er- hielt ſeine Ausbildung zum Lehrer im katholiſch. Lehrerſeminar in Gmünd, wurde nach vierjähriger proviſori- ſcher Verwendung 1876 definitiv als Lehrer in Alberweiler bei Biberach angeſtellt und 1888 als Oberlehrer an die königl. Ackerbauſchule in Och- ſenhauſen berufen, wo er jetzt noch im Amte ſteht. Er entfaltete zuerſt eine ausgedehnte ſchriftſtelleriſche Tätigkeit auf pädagog. und didakti- ſchem Gebiet und iſt beſonders durch ſeine Lehrbücher für ländliche Fort- bildungsſchulen in ganz Deutſchland vorteilhaft bekannt geworden. Auch als Komponiſt iſt er vielfach tätig ge- weſen, und ſeine volkstümlichen Ver- tonungen rücken ihn nahe an Silchers Muſe. Hier iſt zu erwähnen S: Sen- ſenklang und Schnitterſang (Charak- terbilder der Erntezeit in Poeſie und Lied), 1908. Jl Turdus, Pſeudon. für Her- mann Schilling; ſ. d.! *Jmlauer, Guſtav, geb. zu Wien am 25. Oktbr. 1843, abſolvierte die Real- u. Handelsſchule daſelbſt, wid- mete ſich dem kaufmänniſchen Berufe und iſt ſeit Jahren als Bankbeamter in Wien tätig. Seit dem Jahre 1872 wirkt er auch als humoriſtiſch. Schrift- ſteller u. als Jlluſtrator an den her- vorragendſten Zeitſchriften des Jn- und Auslandes. S: „Jch nehm’“, oder: Börſe und Leben (eine heitere Parallele in Wort und Bild), 1896. *Jmmergrün, Paul, hieß eigent- lich Johann Heinrich Meyer, führte aber ſpäter ſein Pſeudonym als bür- gerlichen Namen. Geboren am 5. Septbr. 1833 zu Riede im Hannöver- ſchen als der Sohn eines Brinkbeſit- zers, war er mit 14 Jahren völlig verwaiſt. Jm April 1848 kam er zu einem Oberlehrer in Grambke bei Bremen, welcher ihn zum Lehrerberuf vorbildete und ihn Unterricht in der unterſten Klaſſe der von ihm gelei- teten Schule erteilen ließ. Hierauf wurde J. Lehrer an der Schule zu Natenſtedt bei Hannover, beſuchte ſeit Michaelis 1852 ein Jahr lang das Schullehrerſeminar in Hannover und wurde dann Lehrer im Kirchſpiel Heiligenfeld, danach in Kirchdorf u. 1857 in Haſtedt bei Bremen, wo er unter den drückendſten Verhältniſſen bis 1865 aushielt. Wegen Unbot- mäßigkeit gegen ſeinen geiſtlichen Schulinſpektor ſeines Amtes entſetzt, ſiedelte er nach Bremen über, begann dort die journaliſtiſche Laufbahn u. wurde Redakteur der „Bremer Mor- genpoſt“ (1866). Trübe Familien- verhältniſſe bewogen ihn, 1869 nach Amerika auszuwandern, wo er in Newark bei Neuyork eine Muſikalien- handlung gründete u. mehrere Jahre führte. Später leitete er daſelbſt eine Privatſchule und gab ſeit 1876 ein *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/365>, abgerufen am 23.11.2024.