Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Jen die Kadettenschule nach Jnnsbruck,wurde 1879 eingemustert und 1881 zum Leutnant befördert, in welcher Charge er in verschiedenen Dienst- zweigen, zuletzt als Mappeur, ver- wendet ward, bis er eines Herzleidens wegen seine Pensionierung nachsuchte. Nun ging er in Linz zum Theater, versuchte sich auch in dramatischen Dichtungen, fühlte dabei aber sehr bald die klaffenden Lücken in seiner Bildung und begab sich deshalb, kurz entschlossen, nach Prag, wo er an der deutschen Universität durch drei Jahre neuere Philologie studierte und ge- schichtliche und philosophische Vor- lesungen hörte. Darauf nahm er eine Stellung als Geschichtslehrer an einer Privatlehranstalt in Prag an, siedelte nach einiger Zeit von Prag nach Wien über und lebt seit 1898 in Jnnsbruck, wo er die "Jnnsbrucker Nachrichten" redigierte und seit 1900 den "Tiroler Wastl" herausgibt. S: Das Leiden *Jensen, Boy, geb. am 11. Mai Jen steller. Als solcher lebte er seit 1897in Kiel und seit 1908 in Rendsburg. S: Gesühnt und andere Skizzen, 1905. Jensen, Thomas, * am 10. März S: Blatt- und Blütenknospen Jensen, Wilhelm, dessen Vater, ein *
Jen die Kadettenſchule nach Jnnsbruck,wurde 1879 eingemuſtert und 1881 zum Leutnant befördert, in welcher Charge er in verſchiedenen Dienſt- zweigen, zuletzt als Mappeur, ver- wendet ward, bis er eines Herzleidens wegen ſeine Penſionierung nachſuchte. Nun ging er in Linz zum Theater, verſuchte ſich auch in dramatiſchen Dichtungen, fühlte dabei aber ſehr bald die klaffenden Lücken in ſeiner Bildung und begab ſich deshalb, kurz entſchloſſen, nach Prag, wo er an der deutſchen Univerſität durch drei Jahre neuere Philologie ſtudierte und ge- ſchichtliche und philoſophiſche Vor- leſungen hörte. Darauf nahm er eine Stellung als Geſchichtslehrer an einer Privatlehranſtalt in Prag an, ſiedelte nach einiger Zeit von Prag nach Wien über und lebt ſeit 1898 in Jnnsbruck, wo er die „Jnnsbrucker Nachrichten“ redigierte und ſeit 1900 den „Tiroler Waſtl“ herausgibt. S: Das Leiden *Jenſen, Boy, geb. am 11. Mai Jen ſteller. Als ſolcher lebte er ſeit 1897in Kiel und ſeit 1908 in Rendsburg. S: Geſühnt und andere Skizzen, 1905. Jenſen, Thomas, * am 10. März S: Blatt- und Blütenknoſpen Jenſen, Wilhelm, deſſen Vater, ein *
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Jen
Jen
die Kadettenſchule nach Jnnsbruck,
wurde 1879 eingemuſtert und 1881
zum Leutnant befördert, in welcher
Charge er in verſchiedenen Dienſt-
zweigen, zuletzt als Mappeur, ver-
wendet ward, bis er eines Herzleidens
wegen ſeine Penſionierung nachſuchte.
Nun ging er in Linz zum Theater,
verſuchte ſich auch in dramatiſchen
Dichtungen, fühlte dabei aber ſehr
bald die klaffenden Lücken in ſeiner
Bildung und begab ſich deshalb, kurz
entſchloſſen, nach Prag, wo er an der
deutſchen Univerſität durch drei Jahre
neuere Philologie ſtudierte und ge-
ſchichtliche und philoſophiſche Vor-
leſungen hörte. Darauf nahm er eine
Stellung als Geſchichtslehrer an einer
Privatlehranſtalt in Prag an, ſiedelte
nach einiger Zeit von Prag nach Wien
über und lebt ſeit 1898 in Jnnsbruck,
wo er die „Jnnsbrucker Nachrichten“
redigierte und ſeit 1900 den „Tiroler
Waſtl“ herausgibt.
S: Das Leiden
Chriſti (Dr. G.), 1888. – Oswald von
Wolkenſtein, der letzte Minneſänger
(Dr.), 1891. – Die Heimkehr (Sgſp.),
1893. – Fünf Dekorierte (Ep. in 7
Geſ.), 1896. – Not kennt kein Gebot
(Volksſtück), 1896. – Die Künſtler-
kneipe (Blick ins Künſtlerleben in 1
Akt), 1897. – Ein Weihnachtsmärlein
(Volksſtück), 1897. – Der Nornen-
günſtling (Märchenſpiel), 1898. – Das
Heimchen am Herd (desgl.), 1899. –
Von der Wiege bis zum Waſtl (Auto-
biogr.), 1903. – Auf ſteinigen Wegen.
Ein Lebensgang. I. Aus der Kind-
heit Tagen, 1907.
*Jenſen, Boy, geb. am 11. Mai
1864 in Neumünſter (Holſtein) als
Sohn eines Predigers, verlebte einen
großen Teil ſeiner Jugend auf dem
Lande im Schleswigſchen und ver-
dankt ſeine Bildung zumeiſt Privat-
lehrern und ſich ſelber. Nach ver-
ſchiedenen Verſuchen, ſich praktiſch zu
betätigen und nachdem die Künſtler-
träume ſeiner Jugend verweht waren,
griff er zur Feder und wurde Schrift-
ſteller. Als ſolcher lebte er ſeit 1897
in Kiel und ſeit 1908 in Rendsburg.
S: Geſühnt und andere Skizzen, 1905.
Jenſen, Thomas, * am 10. März
1810 zu Schweſing bei Huſum in Hol-
ſtein, widmete ſich dem Lehrerſtande,
war von Michaelis 1826 an ein hal-
bes Jahr als Lehrer in Hochviöl, dar-
auf bis Mitte 1833 in verſchiedenen
Stellungen als Hauslehrer tätig, ab-
ſolvierte zwiſchendurch auch einen
Kurſus am Seminar zu Tondern und
kam 1833 als Hilfslehrer an die Niko-
laiſchule zu Flensburg. Ende 1836
Lehrer in Wackendorf bei Preetz und
ſeit dem Mai 1837 in Höhndorf-
Gödersdorf, feierte er hier am 24.
Juni 1883 ſein 50 jähriges Dienſt-
jubiläum und trat 1886 in den Ruhe-
ſtand. Er ſiedelte nun nach Preetz über
und iſt dort am 2. Oktober 1892 ge-
ſtorben.
S: Blatt- und Blütenknoſpen
(Ge.), 1879.
Jenſen, Wilhelm, deſſen Vater, ein
Frieſe von Geburt, Landvogt auf der
Jnſel Sylt war, wurde am 15. Febr.
1837 zu Heiligenhafen in Holſtein ge-
boren und in Kiel und Lübeck erzogen,
wo er auch die Gymnaſien beſuchte.
Seit 1856 ſtudierte er acht Semeſter
in Kiel, Würzburg, Jena und Breslau
Medizin, gab indes aus Abneigung
gegen den Beruf eines praktiſchen
Arztes das Studium auf und promo-
vierte 1860 als Doktor der Philo-
ſophie. Er kehrte darauf für einige
Jahre nach Kiel zurück, um durch
Privatſtudien Lücken in ſeinem hiſto-
riſchen und literar-hiſtoriſchen Wiſſen
auszufüllen. Dann begab er ſich nach
München und lebte dort zwei Jahre,
in anregenden Künſtler- und Dichter-
kreiſen verkehrend. Häufige Ausflüge
in die Alpen, ſowie ein mehrmaliger
Beſuch des reizenden Chiemſees unter-
brachen ſeinen dortigen Aufenthalt.
Jm Jahre 1865 vermählte ſich J. mit
Marie Brühl, der Tochter eines Wie-
ner Univerſitätsprofeſſors und zog
nun nach Stuttgart, wo er ſeit 1868
*
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