Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hir rient nach der Jnsel Gorea, im Se-negal, ein, wohnte hier verschiedenen Kriegszügen gegen die Neger bei und kehrte 1866 als Oberleutnant nach Frankreich zurück. Jm Frühjahr 1870 wurde er als Hauptmann zum zweitenmal nach dem Senegal beor- dert u. verblieb dort bis zum Som- mer 1871. Einer dritten Fahrt dort- hin beugte er durch seine Demission vor. Nach dem Frieden erlangte er eine Stelle als Steuerempfänger zu Bischweiler, die er bis zu seinem Tode, am 1. August 1887, innehatte. S: Fufzig Fawle frei nooch'm La- Hirundo, C., Pseud. für Konstanze Hittcher, Karl, pseud. Karl Hüdi- S:
*Hitz, Luise, * am 13. Jan. 1835 Hla wie ihrer feinsinnigen Mutter ver-dankt sie die ganze Richtung, die ihr geistiges Leben nahm. Jn ihrem 15. Jahre kehrte sie nach München zu- rück, wo sie das freiere geistige und künstlerische Leben voll und ganz auf sich einwirken ließ. Jhr Dichterta- lenk entfaltete sich jedoch erst im Jahre 1870, wo die Einigung Deutschlands sie zu einer Reihe Sonetten begei- sterte, die sie aber erst nach zehn Jah- ren veröffentlichte. Die Dichterin behielt auch, nachdem sie 1866 ihren Vater und 1876 ihre Mutter ver- loren hatte, ihren Wohnsitz in Mün- chen und wirkte als Erzieherin an einem Pensionat für junge Mädchen mit. Sie starb am 1. Mai 1906. S:
Hjörring, Knut, Pseud. für Gott- Hlatky, Eduard, geb. am 21. Febr. *
Hir rient nach der Jnſel Gorea, im Se-negal, ein, wohnte hier verſchiedenen Kriegszügen gegen die Neger bei und kehrte 1866 als Oberleutnant nach Frankreich zurück. Jm Frühjahr 1870 wurde er als Hauptmann zum zweitenmal nach dem Senegal beor- dert u. verblieb dort bis zum Som- mer 1871. Einer dritten Fahrt dort- hin beugte er durch ſeine Demiſſion vor. Nach dem Frieden erlangte er eine Stelle als Steuerempfänger zu Biſchweiler, die er bis zu ſeinem Tode, am 1. Auguſt 1887, innehatte. S: Fufzig Fawle frei nooch’m La- Hirundo, C., Pſeud. für Konſtanze Hittcher, Karl, pſeud. Karl Hüdi- S:
*Hitz, Luiſe, * am 13. Jan. 1835 Hla wie ihrer feinſinnigen Mutter ver-dankt ſie die ganze Richtung, die ihr geiſtiges Leben nahm. Jn ihrem 15. Jahre kehrte ſie nach München zu- rück, wo ſie das freiere geiſtige und künſtleriſche Leben voll und ganz auf ſich einwirken ließ. Jhr Dichterta- lenk entfaltete ſich jedoch erſt im Jahre 1870, wo die Einigung Deutſchlands ſie zu einer Reihe Sonetten begei- ſterte, die ſie aber erſt nach zehn Jah- ren veröffentlichte. Die Dichterin behielt auch, nachdem ſie 1866 ihren Vater und 1876 ihre Mutter ver- loren hatte, ihren Wohnſitz in Mün- chen und wirkte als Erzieherin an einem Penſionat für junge Mädchen mit. Sie ſtarb am 1. Mai 1906. S:
Hjörring, Knut, Pſeud. für Gott- Hlatky, Eduard, geb. am 21. Febr. *
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Hir
Hla
rient nach der Jnſel Gorea, im Se-
negal, ein, wohnte hier verſchiedenen
Kriegszügen gegen die Neger bei und
kehrte 1866 als Oberleutnant nach
Frankreich zurück. Jm Frühjahr
1870 wurde er als Hauptmann zum
zweitenmal nach dem Senegal beor-
dert u. verblieb dort bis zum Som-
mer 1871. Einer dritten Fahrt dort-
hin beugte er durch ſeine Demiſſion
vor. Nach dem Frieden erlangte er
eine Stelle als Steuerempfänger zu
Biſchweiler, die er bis zu ſeinem
Tode, am 1. Auguſt 1887, innehatte.
S: Fufzig Fawle frei nooch’m La-
fontaine. Als Anhang d’rzue: „Unſri
Dienſtbotte“, Sittgemäld in 2 Akten
un in Vers mit noch etliche-n-andere
Gedicht, alles in Stroßburrjer Mund-
art, 1880.
Hirundo, C., Pſeud. für Konſtanze
von Bomhard; ſ. d.!
Hittcher, Karl, pſeud. Karl Hüdi-
ger, wurde am 20. Januar 1840 zu
Waiwern, einem Dorfe bei Gumbin-
nen, als der Sohn eines Lehrers ge-
boren, erhielt ſeinen Unterricht im
Vaterhauſe, kurze Zeit auch auf einem
Gymnaſium, bereitete ſich dann im
Hauſe eines Oheims zu Gaweiler
bei Goldap auf den Eintritt in das
Lehrerſeminar zu Angerburg (1857)
vor und wurde 1860 Lehrer in Jn-
ſterburg. Jm Jahre 1863 kam er an
die Realſchule zu Wehlau, und von
1866–96 wirkte er als Elementar-
lehrer an dem ſtädtiſchen Realgym-
naſium zu Königsberg i. Pr.
S:
Reinhold und Jrene (Jd. a. Preußens
Oſtmark), 1887.
*Hitz, Luiſe, * am 13. Jan. 1835
zu München als die Tochter des Por-
trätmalers Konrad H., verlebte teils
in ihrem Heimatsort, teils in ver-
ſchiedenen Schweizerſtädten wohin
den Vater ſein Beruf vorübergehend
führte, eine glückliche Kindheit. Jn
Aarau genoß ſie vom 12.–14. Jahre
den trefflichen Unterricht des Fabel-
dichters A. F. Fröhlich, und ihm ſo-
wie ihrer feinſinnigen Mutter ver-
dankt ſie die ganze Richtung, die ihr
geiſtiges Leben nahm. Jn ihrem 15.
Jahre kehrte ſie nach München zu-
rück, wo ſie das freiere geiſtige und
künſtleriſche Leben voll und ganz auf
ſich einwirken ließ. Jhr Dichterta-
lenk entfaltete ſich jedoch erſt im Jahre
1870, wo die Einigung Deutſchlands
ſie zu einer Reihe Sonetten begei-
ſterte, die ſie aber erſt nach zehn Jah-
ren veröffentlichte. Die Dichterin
behielt auch, nachdem ſie 1866 ihren
Vater und 1876 ihre Mutter ver-
loren hatte, ihren Wohnſitz in Mün-
chen und wirkte als Erzieherin an
einem Penſionat für junge Mädchen
mit. Sie ſtarb am 1. Mai 1906.
S:
Gedichte, 1882. – Das Bühnenweih-
feſtſpiel und ſein Meiſter (Dn.), 1883.
– Ganga-Wellen (Erzählende Dn.
nach buddhiſt. Lg. u. indiſch. Sg.),
1893. – Wort und Geiſt des Evange-
liums in Dichtungen, 1895. – Dama-
janti (Lyr. Dr., nach einer Epiſode
des Mahabharatta), 1897. – Vor
Sonnenuntergang (Dn.), 1902. –
Jugendborn (M. u. Feſtſp. für das
deutſche Haus), 1903. – Das Chri-
ſtuskind (Ep. D. in 8 Geſ.), 1905.
Hjörring, Knut, Pſeud. für Gott-
hold Hildebrandt; ſ. d.!
Hlatky, Eduard, geb. am 21. Febr.
1834 in Brünn in Mähren als der
jüngſte Sohn eines kleinen Wirtes,
verlor frühe ſeinen Vater und wurde
von ſeiner Mutter auf das dortige
Gymnaſium geſchickt, damit er Prie-
ſter werde. Aus Widerwillen gegen
den ihm aufgezwungenen geiſtlichen
Beruf trat er aber ſchon nach der
4. Gymnaſialklaſſe aus und in das
neu begründete Brünner Polytech-
nikum über und nach Abſolvierung
der techniſchen Studien in den Eiſen-
bahndienſt ein. Seit 1869 war er in
Fünfkirchen in Ungarn ſtationiert u.
zwar zuletzt als Oberingenieur. Jm
Jahre 1889 ließ er ſich penſionieren
und zog nach Wien, wo er ſeine Muße
*
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