Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hin in Rostock (Mecklenburg) als Sohneines Kaufmanns und Fabrikbesitzers geboren, besuchte das Gymnasium daselbst und ging 1889 nach Zürich, wo er erst einige Semester Literatur- geschichte und Philosophie, danach aber Medizin studierte, Dieses Stu- dium setzte er auch in Genf fort, legte im Frühjahr 1897 in Zürich das eid- genössische medizinische Staatsexamen ab und wurde dort auch auf Grund einer Arbeit aus dem Gebiete der Psychiatrie zum Dr. med. promoviert. Nachdem er den Sommer 1897 größ- tenteils in Rostock verlebt und hier sein erstes Drama "Närrische Welt" begonnen hatte, trat er im Herbst als Assistent bei dem Anatomischen Jn- stitut der Universität Zürich ein, ging im Herbst 1898 als Assistenzarzt an die Kantonale Heil- u. Pflegeanstalt "Friedmatt" in Basel, im Herbst 1900 in gleicher Eigenschaft an das Kan- tonal-Asyl in Wil (Kt. St. Gallen) und kehrte im Novbr. 1906 als Se- kundararzt der "Friedmatt" nach Basel zurück. Jm Dezbr. 1905 wurde er Bürger des Städtchens Lichtensteig im Toggenburg und damit Staats- angehöriger der Schweiz. S: Närri- *Hinsmann, Friedrich, geb. am Hin Aber schließlich gab er doch seinen Be-ruf auf, wurde zuerst Feuilleton-Re- dakteur eines Blattes, dann Redak- teur eines Generalanzeigers in Schle- sien, im Januar 1903 Verlagsredak- teur in Dresden, 1905 in Koblenz u. 1906 in München, begab sich aber nach Jahresfrist auf Reisen. Seit 1908 war er Redakteur in Mainz und lebt seit 1909 in gleicher Eigenschaft in Saarbrücken. S: Waltende Hände *Hinterding, Ludwig, geb. am 8. S: Auf roter Erde (Ge.), 1881. *Hinüber, August, geb. am 17. Juli *
Hin in Roſtock (Mecklenburg) als Sohneines Kaufmanns und Fabrikbeſitzers geboren, beſuchte das Gymnaſium daſelbſt und ging 1889 nach Zürich, wo er erſt einige Semeſter Literatur- geſchichte und Philoſophie, danach aber Medizin ſtudierte, Dieſes Stu- dium ſetzte er auch in Genf fort, legte im Frühjahr 1897 in Zürich das eid- genöſſiſche mediziniſche Staatsexamen ab und wurde dort auch auf Grund einer Arbeit aus dem Gebiete der Pſychiatrie zum Dr. med. promoviert. Nachdem er den Sommer 1897 größ- tenteils in Roſtock verlebt und hier ſein erſtes Drama „Närriſche Welt“ begonnen hatte, trat er im Herbſt als Aſſiſtent bei dem Anatomiſchen Jn- ſtitut der Univerſität Zürich ein, ging im Herbſt 1898 als Aſſiſtenzarzt an die Kantonale Heil- u. Pflegeanſtalt „Friedmatt“ in Baſel, im Herbſt 1900 in gleicher Eigenſchaft an das Kan- tonal-Aſyl in Wil (Kt. St. Gallen) und kehrte im Novbr. 1906 als Se- kundararzt der „Friedmatt“ nach Baſel zurück. Jm Dezbr. 1905 wurde er Bürger des Städtchens Lichtenſteig im Toggenburg und damit Staats- angehöriger der Schweiz. S: Närri- *Hinsmann, Friedrich, geb. am Hin Aber ſchließlich gab er doch ſeinen Be-ruf auf, wurde zuerſt Feuilleton-Re- dakteur eines Blattes, dann Redak- teur eines Generalanzeigers in Schle- ſien, im Januar 1903 Verlagsredak- teur in Dresden, 1905 in Koblenz u. 1906 in München, begab ſich aber nach Jahresfriſt auf Reiſen. Seit 1908 war er Redakteur in Mainz und lebt ſeit 1909 in gleicher Eigenſchaft in Saarbrücken. S: Waltende Hände *Hinterding, Ludwig, geb. am 8. S: Auf roter Erde (Ge.), 1881. *Hinüber, Auguſt, geb. am 17. Juli *
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Hin
Hin
in Roſtock (Mecklenburg) als Sohn
eines Kaufmanns und Fabrikbeſitzers
geboren, beſuchte das Gymnaſium
daſelbſt und ging 1889 nach Zürich,
wo er erſt einige Semeſter Literatur-
geſchichte und Philoſophie, danach
aber Medizin ſtudierte, Dieſes Stu-
dium ſetzte er auch in Genf fort, legte
im Frühjahr 1897 in Zürich das eid-
genöſſiſche mediziniſche Staatsexamen
ab und wurde dort auch auf Grund
einer Arbeit aus dem Gebiete der
Pſychiatrie zum Dr. med. promoviert.
Nachdem er den Sommer 1897 größ-
tenteils in Roſtock verlebt und hier
ſein erſtes Drama „Närriſche Welt“
begonnen hatte, trat er im Herbſt als
Aſſiſtent bei dem Anatomiſchen Jn-
ſtitut der Univerſität Zürich ein, ging
im Herbſt 1898 als Aſſiſtenzarzt an
die Kantonale Heil- u. Pflegeanſtalt
„Friedmatt“ in Baſel, im Herbſt 1900
in gleicher Eigenſchaft an das Kan-
tonal-Aſyl in Wil (Kt. St. Gallen)
und kehrte im Novbr. 1906 als Se-
kundararzt der „Friedmatt“ nach
Baſel zurück. Jm Dezbr. 1905 wurde
er Bürger des Städtchens Lichtenſteig
im Toggenburg und damit Staats-
angehöriger der Schweiz.
S: Närri-
ſche Welt (Komödie), 1899. Neue
Ausgabe 1908. – Gretchens Zukunft
(Kom.), 1899. – Paſtor Kraske (Dr.),
1902. – Graf Ehrenfried (Lſp.), 1903.
– Kläre (Tr.), 1905. – Gedichte, 1906.
– Cyprianus (Schſp.), 1907.
*Hinsmann, Friedrich, geb. am
7. Jan. 1876 in Eſſen a. d. Ruhr, be-
ſuchte das Gymnaſium daſelbſt, war
aber bis in ſein 15. Lebensjahr hinein
meiſt kränklich und wurde deshalb
weder zum Studium noch zur Male-
rei — wofür er ein hübſches Talent
beſaß — beſtimmt, ſondern in den
kaufmänniſchen Beruf eingeführt.
Den Widerwillen gegen denſelben
ſuchte H. dadurch abzuſchwächen, daß
er ſich eifrig dem Studium der Lite-
ratur, der Philoſophie, Geſchichte,
Kunſt- und Kulturgeſchichte hingab.
Aber ſchließlich gab er doch ſeinen Be-
ruf auf, wurde zuerſt Feuilleton-Re-
dakteur eines Blattes, dann Redak-
teur eines Generalanzeigers in Schle-
ſien, im Januar 1903 Verlagsredak-
teur in Dresden, 1905 in Koblenz u.
1906 in München, begab ſich aber nach
Jahresfriſt auf Reiſen. Seit 1908
war er Redakteur in Mainz und lebt
ſeit 1909 in gleicher Eigenſchaft in
Saarbrücken.
S: Waltende Hände
(Schſp.), 1904. – Was du ererbt ...
(Schſp.), 1906. – Und Dank für ſeine
Gnade ... (Offiziers-Trag., Wahr-
heit und Dichtung), 1906. – Allerlei
Dideldumdei (Ge. u. anderes), 1907.
*Hinterding, Ludwig, geb. am 8.
Oktbr. 1838 in Meſum, Kreis Burg-
ſteinfurt (Weſtfalen), als der Sohn
eines Gutsbeſitzers, beſuchte vom 14.
Jahre an die Gymnaſien zu Rheine
und Coesfeld, widmete ſich darauf in
den Steinkohlengruben zu Jbben-
büren dem Bergweſen und arbeitete
zu ſeiner weiteren Ausbildung in Bel-
gien und den bedeutendſten Bergwer-
ken Südfrankreichs. Von dort zurück-
gekehrt, beſuchte er die Bergſchule zu
Düren, trat 1866 in den Staats-
dienſt, wurde zunächſt den Salinen
Neuſalzwerk und Königsborn über-
wieſen u. 1868 an das königl. Ober-
bergamt zu Dortmund berufen, wo
er bis 1888 als Sekretär fungierte.
Während des Krieges 1870–71 nahm
er als Artilleriſt an den Belagerun-
gen von Straßburg, Verdun, Meziè-
res und Paris teil. Nach ſeiner Pen-
ſionierung zog er ſich (1888) nach
ſeinem Geburtsorte Meſum zurück.
S: Auf roter Erde (Ge.), 1881.
*Hinüber, Auguſt, geb. am 17. Juli
1852 in dem Forſthauſe Nonnenholz
im Kauffunger Walde, nach dem er
ſein Pſeudon. A. H. von Nonnen-
holz wählte, beſuchte ſeit 1864 das
Gymnaſium in Göttingen, das er
nach vier Jahren verließ, um ſich in
Göttingen dem Buchhandel zu wid-
men, gab aber Anfang 1873 dieſen
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