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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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halle" in Herisau in der Schweiz, auf
deren Trümmern er in seiner Heimat
noch in demselben Jahre das "Deut-
sche Dichterheim" begründete, in wel-
chem 1883 auch die Ecksteinsche "Deut-
sche Dichterhalle" aufging. Jm Jahre
1893 trat H. von der Leitung dieses
Blattes zurück und lebte seitdem in
Blasewitz-Dresden, wo er Ende Au-
gust 1912 starb.

S:

Musenalmanach
für 1882 (mit seinem Vater hersg.),
1882. - Jm Wechsel der Tage (An-
thol., mit s. Vater Alfred H. hersg.),
1886. 11. A. 1903. - Geschichte der
deutschen Literatur von Goethes Tode
bis zur Gegenwart (mit Rudolf
Goette verfaßt), 1890. 2. A. 1903. -
Deutsche Poetik (mit Rud. Goette),
1891. - Aus Dur und Moll (Ge., mit
seiner Gattin), 1897.

*Heinzel, Max,

* am 28. Oktober
1833 (nicht: 1834) zu Ossig in Schle-
sien, war zum Kaufmann bestimmt,
doch führte ihn ein günstiges Geschick
frühe nach Breslau, wo er, nach dem
Tode seines Vaters durch einen wohl-
habenden Oheim unterstützt, das
Matthias-Gymnasium besuchte. Der
Wunsch seiner Familie, ihn als Theo-
logen zu sehen, und seine persönliche
Neigung, zur Bühne zu gehen, führ-
ten schließlich zu einem Konflikt, der
H. bewog, Hauslehrer zu werden.
Nachdem er eine solche Stellung in
verschiedenen gräflichen Häusern sei-
ner heimatlichen Provinz bekleidet,
ging er 1867 nach Berlin, wo er den
pädagogischen Beruf mit dem jour-
nalistischen vertauschte, indem er teils
für die "Norddeutsche Allgemeine
Zeitung" als parlamentarischer Re-
porter tätig war, teils Theaterkriti-
ken, Essays, Novellen und Kauserien
in bunter Vielseitigkeit produzierte,
die in der "Montagzeitung, Roman-
zeitung, Deutschen Dichterhalle, Neu-
zeit, dem Sonntagsblatt und Neuen
Blatt" Aufnahme fanden. Die Ein-
ladung eines Freundes führte H. 1869
zu längerem Aufenthalte nach Kopen-
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hagen, wo er die Bekanntschaft däni-
scher Dichter, auch Andersens, machte
und sich eingehend mit der dänischen
Sprache und Literatur beschäftigte.
Zurückgekehrt, redigierte er nachein-
ander die "Bromberger Zeitung",
das "Waldenburger Wochenblatt",
seit 1873 den "Oberschlesischen Anzei-
ger" in Ratibor, seit 1876 den "Haus-
freund" in Neurode u. seit 1882 den
"Schlesischen Volksboten" in Reichen-
bach. Jm Jahre 1885 siedelte er nach
Schweidnitz über, wo er bis zu Ende
d. J. als Redakteur tätig war, dann
aber als unabhängiger Schriftsteller
lebte. Der schlesische Provinzialland-
tag verlieh ihm 1893 für seine Lebens-
dauer einen jährlichen Ehrensold von
500 Mark. Er starb in Schweidnitz
am 1. November 1898. Drei Jahre
später wurde ihm daselbst von Freun-
den ein Denkmal gestiftet.

S:

Aus
Herzensgrund (Ge.), 1867. - Vägerle,
flieg aus! (Ge. in schlesischer Mund-
art), 1875. 2. A. 1897. - Ohne Titel
(Übersetzgn. a. d. Dänischen), 1878. -
A schlä'sches Pukettel (Ge.), 1880.
4. A. 1901. - Humoristische Genre-
bilder, 1881. - Ock ni trübetimplig!
(Schlä'sche Verzählsel), 1881. 5. A.
1905. - A lustiger Bruder (Neue schlä'-
sche Schnoken), 1882. 3. A. 1897. -
Der gemittliche Schläsinger (Kalen-
der für 1883 ff.). - Mei jüngstes Kindel
(Schlä'sche Geschichten), 1884. 2. A.
1909. - Fahrende Gesellen (Hochdeut-
sches u. Mundartl.), 1885. - Maiglöckel
(Dn. in schles. Mundart), 1888. - Jn
Sturm und Wetter (Dn.), 1888. 2. A.
1907. - Jn Rübezahls Reich und an-
dere Dichtungen, 1891. - A frisches
Riechel (Hochdtsch. und Mundartl.),
1894. 2. A. 1908. - 's Julerle vum
Priezelte (Schw.), 1906. 2. A. 1906.
- Die drei Freier (Schsp. n. d. Däni-
schen d. Hostrup), 1906.

Heinzen, Karl Peter,

geb. am
22. Febr. 1809 zu Grevenbroich in der
preußischen Rheinprovinz, besuchte
das Gymnasium in Kleve und bezog

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halle“ in Heriſau in der Schweiz, auf
deren Trümmern er in ſeiner Heimat
noch in demſelben Jahre das „Deut-
ſche Dichterheim“ begründete, in wel-
chem 1883 auch die Eckſteinſche „Deut-
ſche Dichterhalle“ aufging. Jm Jahre
1893 trat H. von der Leitung dieſes
Blattes zurück und lebte ſeitdem in
Blaſewitz-Dresden, wo er Ende Au-
guſt 1912 ſtarb.

S:

Muſenalmanach
für 1882 (mit ſeinem Vater hersg.),
1882. – Jm Wechſel der Tage (An-
thol., mit ſ. Vater Alfred H. hersg.),
1886. 11. A. 1903. – Geſchichte der
deutſchen Literatur von Goethes Tode
bis zur Gegenwart (mit Rudolf
Goette verfaßt), 1890. 2. A. 1903. –
Deutſche Poetik (mit Rud. Goette),
1891. – Aus Dur und Moll (Ge., mit
ſeiner Gattin), 1897.

*Heinzel, Max,

* am 28. Oktober
1833 (nicht: 1834) zu Oſſig in Schle-
ſien, war zum Kaufmann beſtimmt,
doch führte ihn ein günſtiges Geſchick
frühe nach Breslau, wo er, nach dem
Tode ſeines Vaters durch einen wohl-
habenden Oheim unterſtützt, das
Matthias-Gymnaſium beſuchte. Der
Wunſch ſeiner Familie, ihn als Theo-
logen zu ſehen, und ſeine perſönliche
Neigung, zur Bühne zu gehen, führ-
ten ſchließlich zu einem Konflikt, der
H. bewog, Hauslehrer zu werden.
Nachdem er eine ſolche Stellung in
verſchiedenen gräflichen Häuſern ſei-
ner heimatlichen Provinz bekleidet,
ging er 1867 nach Berlin, wo er den
pädagogiſchen Beruf mit dem jour-
naliſtiſchen vertauſchte, indem er teils
für die „Norddeutſche Allgemeine
Zeitung“ als parlamentariſcher Re-
porter tätig war, teils Theaterkriti-
ken, Eſſays, Novellen und Kauſerien
in bunter Vielſeitigkeit produzierte,
die in der „Montagzeitung, Roman-
zeitung, Deutſchen Dichterhalle, Neu-
zeit, dem Sonntagsblatt und Neuen
Blatt“ Aufnahme fanden. Die Ein-
ladung eines Freundes führte H. 1869
zu längerem Aufenthalte nach Kopen-
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hagen, wo er die Bekanntſchaft däni-
ſcher Dichter, auch Anderſens, machte
und ſich eingehend mit der däniſchen
Sprache und Literatur beſchäftigte.
Zurückgekehrt, redigierte er nachein-
ander die „Bromberger Zeitung“,
das „Waldenburger Wochenblatt“,
ſeit 1873 den „Oberſchleſiſchen Anzei-
ger“ in Ratibor, ſeit 1876 den „Haus-
freund“ in Neurode u. ſeit 1882 den
„Schleſiſchen Volksboten“ in Reichen-
bach. Jm Jahre 1885 ſiedelte er nach
Schweidnitz über, wo er bis zu Ende
d. J. als Redakteur tätig war, dann
aber als unabhängiger Schriftſteller
lebte. Der ſchleſiſche Provinzialland-
tag verlieh ihm 1893 für ſeine Lebens-
dauer einen jährlichen Ehrenſold von
500 Mark. Er ſtarb in Schweidnitz
am 1. November 1898. Drei Jahre
ſpäter wurde ihm daſelbſt von Freun-
den ein Denkmal geſtiftet.

S:

Aus
Herzensgrund (Ge.), 1867. – Vägerle,
flieg aus! (Ge. in ſchleſiſcher Mund-
art), 1875. 2. A. 1897. – Ohne Titel
(Überſetzgn. a. d. Däniſchen), 1878. –
A ſchlä’ſches Pukettel (Ge.), 1880.
4. A. 1901. – Humoriſtiſche Genre-
bilder, 1881. – Ock ni trübetimplig!
(Schlä’ſche Verzählſel), 1881. 5. A.
1905. – A luſtiger Bruder (Neue ſchlä’-
ſche Schnoken), 1882. 3. A. 1897. –
Der gemittliche Schläſinger (Kalen-
der für 1883 ff.). – Mei jüngſtes Kindel
(Schlä’ſche Geſchichten), 1884. 2. A.
1909. – Fahrende Geſellen (Hochdeut-
ſches u. Mundartl.), 1885. – Maiglöckel
(Dn. in ſchleſ. Mundart), 1888. – Jn
Sturm und Wetter (Dn.), 1888. 2. A.
1907. – Jn Rübezahls Reich und an-
dere Dichtungen, 1891. – A friſches
Riechel (Hochdtſch. und Mundartl.),
1894. 2. A. 1908. – ’s Julerle vum
Priezelte (Schw.), 1906. 2. A. 1906.
– Die drei Freier (Schſp. n. d. Däni-
ſchen d. Hoſtrup), 1906.

Heinzen, Karl Peter,

geb. am
22. Febr. 1809 zu Grevenbroich in der
preußiſchen Rheinprovinz, beſuchte
das Gymnaſium in Kleve und bezog

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[136/0140] Hei Hei halle“ in Heriſau in der Schweiz, auf deren Trümmern er in ſeiner Heimat noch in demſelben Jahre das „Deut- ſche Dichterheim“ begründete, in wel- chem 1883 auch die Eckſteinſche „Deut- ſche Dichterhalle“ aufging. Jm Jahre 1893 trat H. von der Leitung dieſes Blattes zurück und lebte ſeitdem in Blaſewitz-Dresden, wo er Ende Au- guſt 1912 ſtarb. S: Muſenalmanach für 1882 (mit ſeinem Vater hersg.), 1882. – Jm Wechſel der Tage (An- thol., mit ſ. Vater Alfred H. hersg.), 1886. 11. A. 1903. – Geſchichte der deutſchen Literatur von Goethes Tode bis zur Gegenwart (mit Rudolf Goette verfaßt), 1890. 2. A. 1903. – Deutſche Poetik (mit Rud. Goette), 1891. – Aus Dur und Moll (Ge., mit ſeiner Gattin), 1897. *Heinzel, Max, * am 28. Oktober 1833 (nicht: 1834) zu Oſſig in Schle- ſien, war zum Kaufmann beſtimmt, doch führte ihn ein günſtiges Geſchick frühe nach Breslau, wo er, nach dem Tode ſeines Vaters durch einen wohl- habenden Oheim unterſtützt, das Matthias-Gymnaſium beſuchte. Der Wunſch ſeiner Familie, ihn als Theo- logen zu ſehen, und ſeine perſönliche Neigung, zur Bühne zu gehen, führ- ten ſchließlich zu einem Konflikt, der H. bewog, Hauslehrer zu werden. Nachdem er eine ſolche Stellung in verſchiedenen gräflichen Häuſern ſei- ner heimatlichen Provinz bekleidet, ging er 1867 nach Berlin, wo er den pädagogiſchen Beruf mit dem jour- naliſtiſchen vertauſchte, indem er teils für die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ als parlamentariſcher Re- porter tätig war, teils Theaterkriti- ken, Eſſays, Novellen und Kauſerien in bunter Vielſeitigkeit produzierte, die in der „Montagzeitung, Roman- zeitung, Deutſchen Dichterhalle, Neu- zeit, dem Sonntagsblatt und Neuen Blatt“ Aufnahme fanden. Die Ein- ladung eines Freundes führte H. 1869 zu längerem Aufenthalte nach Kopen- hagen, wo er die Bekanntſchaft däni- ſcher Dichter, auch Anderſens, machte und ſich eingehend mit der däniſchen Sprache und Literatur beſchäftigte. Zurückgekehrt, redigierte er nachein- ander die „Bromberger Zeitung“, das „Waldenburger Wochenblatt“, ſeit 1873 den „Oberſchleſiſchen Anzei- ger“ in Ratibor, ſeit 1876 den „Haus- freund“ in Neurode u. ſeit 1882 den „Schleſiſchen Volksboten“ in Reichen- bach. Jm Jahre 1885 ſiedelte er nach Schweidnitz über, wo er bis zu Ende d. J. als Redakteur tätig war, dann aber als unabhängiger Schriftſteller lebte. Der ſchleſiſche Provinzialland- tag verlieh ihm 1893 für ſeine Lebens- dauer einen jährlichen Ehrenſold von 500 Mark. Er ſtarb in Schweidnitz am 1. November 1898. Drei Jahre ſpäter wurde ihm daſelbſt von Freun- den ein Denkmal geſtiftet. S: Aus Herzensgrund (Ge.), 1867. – Vägerle, flieg aus! (Ge. in ſchleſiſcher Mund- art), 1875. 2. A. 1897. – Ohne Titel (Überſetzgn. a. d. Däniſchen), 1878. – A ſchlä’ſches Pukettel (Ge.), 1880. 4. A. 1901. – Humoriſtiſche Genre- bilder, 1881. – Ock ni trübetimplig! (Schlä’ſche Verzählſel), 1881. 5. A. 1905. – A luſtiger Bruder (Neue ſchlä’- ſche Schnoken), 1882. 3. A. 1897. – Der gemittliche Schläſinger (Kalen- der für 1883 ff.). – Mei jüngſtes Kindel (Schlä’ſche Geſchichten), 1884. 2. A. 1909. – Fahrende Geſellen (Hochdeut- ſches u. Mundartl.), 1885. – Maiglöckel (Dn. in ſchleſ. Mundart), 1888. – Jn Sturm und Wetter (Dn.), 1888. 2. A. 1907. – Jn Rübezahls Reich und an- dere Dichtungen, 1891. – A friſches Riechel (Hochdtſch. und Mundartl.), 1894. 2. A. 1908. – ’s Julerle vum Priezelte (Schw.), 1906. 2. A. 1906. – Die drei Freier (Schſp. n. d. Däni- ſchen d. Hoſtrup), 1906. Heinzen, Karl Peter, geb. am 22. Febr. 1809 zu Grevenbroich in der preußiſchen Rheinprovinz, beſuchte das Gymnaſium in Kleve und bezog *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/140>, abgerufen am 21.11.2024.