Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hei halle" in Herisau in der Schweiz, aufderen Trümmern er in seiner Heimat noch in demselben Jahre das "Deut- sche Dichterheim" begründete, in wel- chem 1883 auch die Ecksteinsche "Deut- sche Dichterhalle" aufging. Jm Jahre 1893 trat H. von der Leitung dieses Blattes zurück und lebte seitdem in Blasewitz-Dresden, wo er Ende Au- gust 1912 starb. S: Musenalmanach *Heinzel, Max, * am 28. Oktober Hei hagen, wo er die Bekanntschaft däni-scher Dichter, auch Andersens, machte und sich eingehend mit der dänischen Sprache und Literatur beschäftigte. Zurückgekehrt, redigierte er nachein- ander die "Bromberger Zeitung", das "Waldenburger Wochenblatt", seit 1873 den "Oberschlesischen Anzei- ger" in Ratibor, seit 1876 den "Haus- freund" in Neurode u. seit 1882 den "Schlesischen Volksboten" in Reichen- bach. Jm Jahre 1885 siedelte er nach Schweidnitz über, wo er bis zu Ende d. J. als Redakteur tätig war, dann aber als unabhängiger Schriftsteller lebte. Der schlesische Provinzialland- tag verlieh ihm 1893 für seine Lebens- dauer einen jährlichen Ehrensold von 500 Mark. Er starb in Schweidnitz am 1. November 1898. Drei Jahre später wurde ihm daselbst von Freun- den ein Denkmal gestiftet. S: Aus Heinzen, Karl Peter, geb. am *
Hei halle“ in Heriſau in der Schweiz, aufderen Trümmern er in ſeiner Heimat noch in demſelben Jahre das „Deut- ſche Dichterheim“ begründete, in wel- chem 1883 auch die Eckſteinſche „Deut- ſche Dichterhalle“ aufging. Jm Jahre 1893 trat H. von der Leitung dieſes Blattes zurück und lebte ſeitdem in Blaſewitz-Dresden, wo er Ende Au- guſt 1912 ſtarb. S: Muſenalmanach *Heinzel, Max, * am 28. Oktober Hei hagen, wo er die Bekanntſchaft däni-ſcher Dichter, auch Anderſens, machte und ſich eingehend mit der däniſchen Sprache und Literatur beſchäftigte. Zurückgekehrt, redigierte er nachein- ander die „Bromberger Zeitung“, das „Waldenburger Wochenblatt“, ſeit 1873 den „Oberſchleſiſchen Anzei- ger“ in Ratibor, ſeit 1876 den „Haus- freund“ in Neurode u. ſeit 1882 den „Schleſiſchen Volksboten“ in Reichen- bach. Jm Jahre 1885 ſiedelte er nach Schweidnitz über, wo er bis zu Ende d. J. als Redakteur tätig war, dann aber als unabhängiger Schriftſteller lebte. Der ſchleſiſche Provinzialland- tag verlieh ihm 1893 für ſeine Lebens- dauer einen jährlichen Ehrenſold von 500 Mark. Er ſtarb in Schweidnitz am 1. November 1898. Drei Jahre ſpäter wurde ihm daſelbſt von Freun- den ein Denkmal geſtiftet. S: Aus Heinzen, Karl Peter, geb. am *
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Hei
Hei
halle“ in Heriſau in der Schweiz, auf
deren Trümmern er in ſeiner Heimat
noch in demſelben Jahre das „Deut-
ſche Dichterheim“ begründete, in wel-
chem 1883 auch die Eckſteinſche „Deut-
ſche Dichterhalle“ aufging. Jm Jahre
1893 trat H. von der Leitung dieſes
Blattes zurück und lebte ſeitdem in
Blaſewitz-Dresden, wo er Ende Au-
guſt 1912 ſtarb.
S: Muſenalmanach
für 1882 (mit ſeinem Vater hersg.),
1882. – Jm Wechſel der Tage (An-
thol., mit ſ. Vater Alfred H. hersg.),
1886. 11. A. 1903. – Geſchichte der
deutſchen Literatur von Goethes Tode
bis zur Gegenwart (mit Rudolf
Goette verfaßt), 1890. 2. A. 1903. –
Deutſche Poetik (mit Rud. Goette),
1891. – Aus Dur und Moll (Ge., mit
ſeiner Gattin), 1897.
*Heinzel, Max, * am 28. Oktober
1833 (nicht: 1834) zu Oſſig in Schle-
ſien, war zum Kaufmann beſtimmt,
doch führte ihn ein günſtiges Geſchick
frühe nach Breslau, wo er, nach dem
Tode ſeines Vaters durch einen wohl-
habenden Oheim unterſtützt, das
Matthias-Gymnaſium beſuchte. Der
Wunſch ſeiner Familie, ihn als Theo-
logen zu ſehen, und ſeine perſönliche
Neigung, zur Bühne zu gehen, führ-
ten ſchließlich zu einem Konflikt, der
H. bewog, Hauslehrer zu werden.
Nachdem er eine ſolche Stellung in
verſchiedenen gräflichen Häuſern ſei-
ner heimatlichen Provinz bekleidet,
ging er 1867 nach Berlin, wo er den
pädagogiſchen Beruf mit dem jour-
naliſtiſchen vertauſchte, indem er teils
für die „Norddeutſche Allgemeine
Zeitung“ als parlamentariſcher Re-
porter tätig war, teils Theaterkriti-
ken, Eſſays, Novellen und Kauſerien
in bunter Vielſeitigkeit produzierte,
die in der „Montagzeitung, Roman-
zeitung, Deutſchen Dichterhalle, Neu-
zeit, dem Sonntagsblatt und Neuen
Blatt“ Aufnahme fanden. Die Ein-
ladung eines Freundes führte H. 1869
zu längerem Aufenthalte nach Kopen-
hagen, wo er die Bekanntſchaft däni-
ſcher Dichter, auch Anderſens, machte
und ſich eingehend mit der däniſchen
Sprache und Literatur beſchäftigte.
Zurückgekehrt, redigierte er nachein-
ander die „Bromberger Zeitung“,
das „Waldenburger Wochenblatt“,
ſeit 1873 den „Oberſchleſiſchen Anzei-
ger“ in Ratibor, ſeit 1876 den „Haus-
freund“ in Neurode u. ſeit 1882 den
„Schleſiſchen Volksboten“ in Reichen-
bach. Jm Jahre 1885 ſiedelte er nach
Schweidnitz über, wo er bis zu Ende
d. J. als Redakteur tätig war, dann
aber als unabhängiger Schriftſteller
lebte. Der ſchleſiſche Provinzialland-
tag verlieh ihm 1893 für ſeine Lebens-
dauer einen jährlichen Ehrenſold von
500 Mark. Er ſtarb in Schweidnitz
am 1. November 1898. Drei Jahre
ſpäter wurde ihm daſelbſt von Freun-
den ein Denkmal geſtiftet.
S: Aus
Herzensgrund (Ge.), 1867. – Vägerle,
flieg aus! (Ge. in ſchleſiſcher Mund-
art), 1875. 2. A. 1897. – Ohne Titel
(Überſetzgn. a. d. Däniſchen), 1878. –
A ſchlä’ſches Pukettel (Ge.), 1880.
4. A. 1901. – Humoriſtiſche Genre-
bilder, 1881. – Ock ni trübetimplig!
(Schlä’ſche Verzählſel), 1881. 5. A.
1905. – A luſtiger Bruder (Neue ſchlä’-
ſche Schnoken), 1882. 3. A. 1897. –
Der gemittliche Schläſinger (Kalen-
der für 1883 ff.). – Mei jüngſtes Kindel
(Schlä’ſche Geſchichten), 1884. 2. A.
1909. – Fahrende Geſellen (Hochdeut-
ſches u. Mundartl.), 1885. – Maiglöckel
(Dn. in ſchleſ. Mundart), 1888. – Jn
Sturm und Wetter (Dn.), 1888. 2. A.
1907. – Jn Rübezahls Reich und an-
dere Dichtungen, 1891. – A friſches
Riechel (Hochdtſch. und Mundartl.),
1894. 2. A. 1908. – ’s Julerle vum
Priezelte (Schw.), 1906. 2. A. 1906.
– Die drei Freier (Schſp. n. d. Däni-
ſchen d. Hoſtrup), 1906.
Heinzen, Karl Peter, geb. am
22. Febr. 1809 zu Grevenbroich in der
preußiſchen Rheinprovinz, beſuchte
das Gymnaſium in Kleve und bezog
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