Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Dom
Jägermärchen für jung u. alt), 1906.
- Grüne Brüche (Sk. a. d. Jäger-
leben), 2 Bdchn., 1908-09. - Frank
Waldfrieds Traum (M.), 1908. -
Tannenrauschen aus deutschem Wald
(12 Waldmärchen), 1908. - Jm Spiel
der welken Blätter (Bilder u. Sk. a.
Wald und Heide), 1909.

Dombrowski, Raoul, Ritter von,


zu Paprosch und Kruschwitz, wurde
am 3. Juni 1833 zu Prag geboren,
erhielt seine Schulbildung im elter-
lichen Hause und dann auf dem Gym-
nasium in Prag. Jm Jahre 1849
trat er als Kaiserkadett in die Armee
ein und hatte bald Gelegenheit, sich
in dem italienischen Feldzuge auszu-
zeichnen, so daß er zum Offizier be-
fördert ward. Nach dem Tode seines
Vaters verließ er 1856 die militä-
rische Laufbahn, um sich auf seinen
Gütern im Kreise Pilsen ausschließ-
lich der Landwirtschaft zu widmen,
für die er sich in Hohenheim und auf
Reisen ausgebildet hatte. Jm Jahre
1872 verkaufte er seine Güter Ullitz
und Jesna, erwarb dafür die Güter
Kamen u. Esche in Böhmen, siedelte
1876 nach Linz u. 1877 nach Wien über
u. wurde 1878 als Hofforstmeister in
den Hofjagddienst berufen. 1883 zog
er sich ins Privatleben zurück. Er + in
Wien am 3. Septbr. 1896.

S:

Harm-
volle Lieder und harmlose Gedanken
eines Wildtöters, 1869. - Splitter.
Schlichte Gedanken, 1884. - Der Jä-
ger, dessen naturhistor. Beschreibung,
Hege, Jagd u. Fang (Humor.), 1886.

Dombrowsky, Therese,

s. Th.
Almar-Dombrowsky!

*Domeier, Anna Luise,

pseud.
A. Dom, wurde am 3. März 1847
in Halberstadt als die Tochter des
Oberlehrers Dr. Wilhelm Franz
Bette geboren und erhielt daselbst
auch ihre Erziehung u. Ausbildung.
Von nicht zu unterschätzendem Ein-
fluß auf das lebhafte Temperament
und gemütvolle Wesen des Kindes
war der Umgang mit der zartfühlen-
[Spaltenumbruch]

Dom
den, sinnigen Mutter, und das Erb-
teil von ihr war nicht nur Anmut u.
Lieblichkeit, sondern auch Jnnerlich-
keit und Herzlichkeit, während es vom
Vater den stets bereiten Witz, Frohsinn
u. gute Laune sein eigen nennt. Jm
Jahre 1873 folgte Anna ihrem Gatten,
der eine hochgeachtete Stellung in der
deutschen Handelskolonie Londons
einnahm, in diese Weltstadt u. grün-
dete an seiner Seite in Blackheath,
einer Vorstadt von London, ihre neue
Heimat. Jhr prächtiger Landsitz wurde
bald infolge der stets gern erwiesenen
Gastlichkeit des Wirtes u. der immer
heiteren jugendfrischen Anregung,
die von der Hausherrin ausging, der
Sammelplatz nicht nur der Nachbar-
schaft, sondern auch der deutschen
Handelswelt. Hier fand Anna D.
dann auch Zeit und Muße zur Dar-
stellung in Romanen und Erzählun-
gen alles dessen, was sie den Völkern
und ihrer Politik und den Personen
ihrer Umgebung abgelauscht hat.
Häufige Erholungsreisen führten sie
und ihren Gatten nach Deutschland,
bis beide 1902 ganz hierher zurück-
kehrten und ihren Wohnsitz in Wies-
baden nahmen.

S:

Der Erbe von
Mortella (R.); II, 1882. - Aus dem
Watzmannshof (R.), 1884. - So wie
wir sind! (E. a. d. Leben durch ein
halbes Jahrhundert), 1900. - Bis
über den Ozean (R.), 1906.

*Dominicus, Jda,

* am 11. Sept.
1837 zu Koblenz, wo ihr Vater,
Alexander D., lange Jahre Lehrer
und dann Direktor des Gymnasiums
war, verdankt ihre Erfolge als
Schriftstellerin zumeist eigenem Fleiß
und eigener Ausdauer. Sie besuchte
eine nur mangelhafte Schule, emp-
fand aber den wohltätigen Einfluß
eines geistig angeregten und sehr ge-
selligen Elternhauses, wie auch den
großen Gewinn, den sie aus ihren
Reisen in Deutschland, England,
Frankreich und Jtalien einheimste.
Erst in späteren Jahren gab sie dem

*


[Spaltenumbruch]

Dom
Jägermärchen für jung u. alt), 1906.
– Grüne Brüche (Sk. a. d. Jäger-
leben), 2 Bdchn., 1908–09. – Frank
Waldfrieds Traum (M.), 1908. –
Tannenrauſchen aus deutſchem Wald
(12 Waldmärchen), 1908. – Jm Spiel
der welken Blätter (Bilder u. Sk. a.
Wald und Heide), 1909.

Dombrowski, Raoul, Ritter von,


zu Paproſch und Kruſchwitz, wurde
am 3. Juni 1833 zu Prag geboren,
erhielt ſeine Schulbildung im elter-
lichen Hauſe und dann auf dem Gym-
naſium in Prag. Jm Jahre 1849
trat er als Kaiſerkadett in die Armee
ein und hatte bald Gelegenheit, ſich
in dem italieniſchen Feldzuge auszu-
zeichnen, ſo daß er zum Offizier be-
fördert ward. Nach dem Tode ſeines
Vaters verließ er 1856 die militä-
riſche Laufbahn, um ſich auf ſeinen
Gütern im Kreiſe Pilſen ausſchließ-
lich der Landwirtſchaft zu widmen,
für die er ſich in Hohenheim und auf
Reiſen ausgebildet hatte. Jm Jahre
1872 verkaufte er ſeine Güter Ullitz
und Jesna, erwarb dafür die Güter
Kámen u. Eſche in Böhmen, ſiedelte
1876 nach Linz u. 1877 nach Wien über
u. wurde 1878 als Hofforſtmeiſter in
den Hofjagddienſt berufen. 1883 zog
er ſich ins Privatleben zurück. Er † in
Wien am 3. Septbr. 1896.

S:

Harm-
volle Lieder und harmloſe Gedanken
eines Wildtöters, 1869. – Splitter.
Schlichte Gedanken, 1884. – Der Jä-
ger, deſſen naturhiſtor. Beſchreibung,
Hege, Jagd u. Fang (Humor.), 1886.

Dombrowsky, Thereſe,

ſ. Th.
Almar-Dombrowsky!

*Domeier, Anna Luiſe,

pſeud.
A. Dom, wurde am 3. März 1847
in Halberſtadt als die Tochter des
Oberlehrers Dr. Wilhelm Franz
Bette geboren und erhielt daſelbſt
auch ihre Erziehung u. Ausbildung.
Von nicht zu unterſchätzendem Ein-
fluß auf das lebhafte Temperament
und gemütvolle Weſen des Kindes
war der Umgang mit der zartfühlen-
[Spaltenumbruch]

Dom
den, ſinnigen Mutter, und das Erb-
teil von ihr war nicht nur Anmut u.
Lieblichkeit, ſondern auch Jnnerlich-
keit und Herzlichkeit, während es vom
Vater den ſtets bereiten Witz, Frohſinn
u. gute Laune ſein eigen nennt. Jm
Jahre 1873 folgte Anna ihrem Gatten,
der eine hochgeachtete Stellung in der
deutſchen Handelskolonie Londons
einnahm, in dieſe Weltſtadt u. grün-
dete an ſeiner Seite in Blackheath,
einer Vorſtadt von London, ihre neue
Heimat. Jhr prächtiger Landſitz wurde
bald infolge der ſtets gern erwieſenen
Gaſtlichkeit des Wirtes u. der immer
heiteren jugendfriſchen Anregung,
die von der Hausherrin ausging, der
Sammelplatz nicht nur der Nachbar-
ſchaft, ſondern auch der deutſchen
Handelswelt. Hier fand Anna D.
dann auch Zeit und Muße zur Dar-
ſtellung in Romanen und Erzählun-
gen alles deſſen, was ſie den Völkern
und ihrer Politik und den Perſonen
ihrer Umgebung abgelauſcht hat.
Häufige Erholungsreiſen führten ſie
und ihren Gatten nach Deutſchland,
bis beide 1902 ganz hierher zurück-
kehrten und ihren Wohnſitz in Wies-
baden nahmen.

S:

Der Erbe von
Mortella (R.); II, 1882. – Aus dem
Watzmannshof (R.), 1884. – So wie
wir ſind! (E. a. d. Leben durch ein
halbes Jahrhundert), 1900. – Bis
über den Ozean (R.), 1906.

*Dominicus, Jda,

* am 11. Sept.
1837 zu Koblenz, wo ihr Vater,
Alexander D., lange Jahre Lehrer
und dann Direktor des Gymnaſiums
war, verdankt ihre Erfolge als
Schriftſtellerin zumeiſt eigenem Fleiß
und eigener Ausdauer. Sie beſuchte
eine nur mangelhafte Schule, emp-
fand aber den wohltätigen Einfluß
eines geiſtig angeregten und ſehr ge-
ſelligen Elternhauſes, wie auch den
großen Gewinn, den ſie aus ihren
Reiſen in Deutſchland, England,
Frankreich und Jtalien einheimſte.
Erſt in ſpäteren Jahren gab ſie dem

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0048" n="44"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Dom</hi></fw><lb/>
Jägermärchen für jung u. alt), 1906.<lb/>
&#x2013; Grüne Brüche (Sk. a. d. Jäger-<lb/>
leben), 2 Bdchn., 1908&#x2013;09. &#x2013; Frank<lb/>
Waldfrieds Traum (M.), 1908. &#x2013;<lb/>
Tannenrau&#x017F;chen aus deut&#x017F;chem Wald<lb/>
(12 Waldmärchen), 1908. &#x2013; Jm Spiel<lb/>
der welken Blätter (Bilder u. Sk. a.<lb/>
Wald und Heide), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Dombrowski,</hi> Raoul, Ritter von,</head>
        <p><lb/>
zu Papro&#x017F;ch und Kru&#x017F;chwitz, wurde<lb/>
am 3. Juni 1833 zu Prag geboren,<lb/>
erhielt &#x017F;eine Schulbildung im elter-<lb/>
lichen Hau&#x017F;e und dann auf dem Gym-<lb/>
na&#x017F;ium in Prag. Jm Jahre 1849<lb/>
trat er als Kai&#x017F;erkadett in die Armee<lb/>
ein und hatte bald Gelegenheit, &#x017F;ich<lb/>
in dem italieni&#x017F;chen Feldzuge auszu-<lb/>
zeichnen, &#x017F;o daß er zum Offizier be-<lb/>
fördert ward. Nach dem Tode &#x017F;eines<lb/>
Vaters verließ er 1856 die militä-<lb/>
ri&#x017F;che Laufbahn, um &#x017F;ich auf &#x017F;einen<lb/>
Gütern im Krei&#x017F;e Pil&#x017F;en aus&#x017F;chließ-<lb/>
lich der Landwirt&#x017F;chaft zu widmen,<lb/>
für die er &#x017F;ich in Hohenheim und auf<lb/>
Rei&#x017F;en ausgebildet hatte. Jm Jahre<lb/>
1872 verkaufte er &#x017F;eine Güter Ullitz<lb/>
und Jesna, erwarb dafür die Güter<lb/>
K<hi rendition="#aq">á</hi>men u. E&#x017F;che in Böhmen, &#x017F;iedelte<lb/>
1876 nach Linz u. 1877 nach Wien über<lb/>
u. wurde 1878 als Hoffor&#x017F;tmei&#x017F;ter in<lb/>
den Hofjagddien&#x017F;t berufen. 1883 zog<lb/>
er &#x017F;ich ins Privatleben zurück. Er &#x2020; in<lb/>
Wien am 3. Septbr. 1896. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Harm-<lb/>
volle Lieder und harmlo&#x017F;e Gedanken<lb/>
eines Wildtöters, 1869. &#x2013; Splitter.<lb/>
Schlichte Gedanken, 1884. &#x2013; Der Jä-<lb/>
ger, de&#x017F;&#x017F;en naturhi&#x017F;tor. Be&#x017F;chreibung,<lb/>
Hege, Jagd u. Fang (Humor.), 1886.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Dombrowsky,</hi> There&#x017F;e,</head>
        <p> &#x017F;. <hi rendition="#g">Th.<lb/>
Almar-Dombrowsky!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Domeier,</hi> <hi rendition="#g">Anna</hi> Lui&#x017F;e,</head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/>
A. <hi rendition="#g">Dom,</hi> wurde am 3. März 1847<lb/>
in Halber&#x017F;tadt als die Tochter des<lb/>
Oberlehrers <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Wilhelm Franz<lb/><hi rendition="#g">Bette</hi> geboren und erhielt da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
auch ihre Erziehung u. Ausbildung.<lb/>
Von nicht zu unter&#x017F;chätzendem Ein-<lb/>
fluß auf das lebhafte Temperament<lb/>
und gemütvolle We&#x017F;en des Kindes<lb/>
war der Umgang mit der zartfühlen-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Dom</hi></fw><lb/>
den, &#x017F;innigen Mutter, und das Erb-<lb/>
teil von ihr war nicht nur Anmut u.<lb/>
Lieblichkeit, &#x017F;ondern auch Jnnerlich-<lb/>
keit und Herzlichkeit, während es vom<lb/>
Vater den &#x017F;tets bereiten Witz, Froh&#x017F;inn<lb/>
u. gute Laune &#x017F;ein eigen nennt. Jm<lb/>
Jahre 1873 folgte Anna ihrem Gatten,<lb/>
der eine hochgeachtete Stellung in der<lb/>
deut&#x017F;chen Handelskolonie Londons<lb/>
einnahm, in die&#x017F;e Welt&#x017F;tadt u. grün-<lb/>
dete an &#x017F;einer Seite in Blackheath,<lb/>
einer Vor&#x017F;tadt von London, ihre neue<lb/>
Heimat. Jhr prächtiger Land&#x017F;itz wurde<lb/>
bald infolge der &#x017F;tets gern erwie&#x017F;enen<lb/>
Ga&#x017F;tlichkeit des Wirtes u. der immer<lb/>
heiteren jugendfri&#x017F;chen Anregung,<lb/>
die von der Hausherrin ausging, der<lb/>
Sammelplatz nicht nur der Nachbar-<lb/>
&#x017F;chaft, &#x017F;ondern auch der deut&#x017F;chen<lb/>
Handelswelt. Hier fand Anna D.<lb/>
dann auch Zeit und Muße zur Dar-<lb/>
&#x017F;tellung in Romanen und Erzählun-<lb/>
gen alles de&#x017F;&#x017F;en, was &#x017F;ie den Völkern<lb/>
und ihrer Politik und den Per&#x017F;onen<lb/>
ihrer Umgebung abgelau&#x017F;cht hat.<lb/>
Häufige Erholungsrei&#x017F;en führten &#x017F;ie<lb/>
und ihren Gatten nach Deut&#x017F;chland,<lb/>
bis beide 1902 ganz hierher zurück-<lb/>
kehrten und ihren Wohn&#x017F;itz in Wies-<lb/>
baden nahmen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der Erbe von<lb/>
Mortella (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1882. &#x2013; Aus dem<lb/>
Watzmannshof (R.), 1884. &#x2013; So wie<lb/>
wir &#x017F;ind! (E. a. d. Leben durch ein<lb/>
halbes Jahrhundert), 1900. &#x2013; Bis<lb/>
über den Ozean (R.), 1906.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Dominicus,</hi> Jda,</head>
        <p> * am 11. Sept.<lb/>
1837 zu Koblenz, wo ihr Vater,<lb/>
Alexander D., lange Jahre Lehrer<lb/>
und dann Direktor des Gymna&#x017F;iums<lb/>
war, verdankt ihre Erfolge als<lb/>
Schrift&#x017F;tellerin zumei&#x017F;t eigenem Fleiß<lb/>
und eigener Ausdauer. Sie be&#x017F;uchte<lb/>
eine nur mangelhafte Schule, emp-<lb/>
fand aber den wohltätigen Einfluß<lb/>
eines gei&#x017F;tig angeregten und &#x017F;ehr ge-<lb/>
&#x017F;elligen Elternhau&#x017F;es, wie auch den<lb/>
großen Gewinn, den &#x017F;ie aus ihren<lb/>
Rei&#x017F;en in Deut&#x017F;chland, England,<lb/>
Frankreich und Jtalien einheim&#x017F;te.<lb/>
Er&#x017F;t in &#x017F;päteren Jahren gab &#x017F;ie dem<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0048] Dom Dom Jägermärchen für jung u. alt), 1906. – Grüne Brüche (Sk. a. d. Jäger- leben), 2 Bdchn., 1908–09. – Frank Waldfrieds Traum (M.), 1908. – Tannenrauſchen aus deutſchem Wald (12 Waldmärchen), 1908. – Jm Spiel der welken Blätter (Bilder u. Sk. a. Wald und Heide), 1909. Dombrowski, Raoul, Ritter von, zu Paproſch und Kruſchwitz, wurde am 3. Juni 1833 zu Prag geboren, erhielt ſeine Schulbildung im elter- lichen Hauſe und dann auf dem Gym- naſium in Prag. Jm Jahre 1849 trat er als Kaiſerkadett in die Armee ein und hatte bald Gelegenheit, ſich in dem italieniſchen Feldzuge auszu- zeichnen, ſo daß er zum Offizier be- fördert ward. Nach dem Tode ſeines Vaters verließ er 1856 die militä- riſche Laufbahn, um ſich auf ſeinen Gütern im Kreiſe Pilſen ausſchließ- lich der Landwirtſchaft zu widmen, für die er ſich in Hohenheim und auf Reiſen ausgebildet hatte. Jm Jahre 1872 verkaufte er ſeine Güter Ullitz und Jesna, erwarb dafür die Güter Kámen u. Eſche in Böhmen, ſiedelte 1876 nach Linz u. 1877 nach Wien über u. wurde 1878 als Hofforſtmeiſter in den Hofjagddienſt berufen. 1883 zog er ſich ins Privatleben zurück. Er † in Wien am 3. Septbr. 1896. S: Harm- volle Lieder und harmloſe Gedanken eines Wildtöters, 1869. – Splitter. Schlichte Gedanken, 1884. – Der Jä- ger, deſſen naturhiſtor. Beſchreibung, Hege, Jagd u. Fang (Humor.), 1886. Dombrowsky, Thereſe, ſ. Th. Almar-Dombrowsky! *Domeier, Anna Luiſe, pſeud. A. Dom, wurde am 3. März 1847 in Halberſtadt als die Tochter des Oberlehrers Dr. Wilhelm Franz Bette geboren und erhielt daſelbſt auch ihre Erziehung u. Ausbildung. Von nicht zu unterſchätzendem Ein- fluß auf das lebhafte Temperament und gemütvolle Weſen des Kindes war der Umgang mit der zartfühlen- den, ſinnigen Mutter, und das Erb- teil von ihr war nicht nur Anmut u. Lieblichkeit, ſondern auch Jnnerlich- keit und Herzlichkeit, während es vom Vater den ſtets bereiten Witz, Frohſinn u. gute Laune ſein eigen nennt. Jm Jahre 1873 folgte Anna ihrem Gatten, der eine hochgeachtete Stellung in der deutſchen Handelskolonie Londons einnahm, in dieſe Weltſtadt u. grün- dete an ſeiner Seite in Blackheath, einer Vorſtadt von London, ihre neue Heimat. Jhr prächtiger Landſitz wurde bald infolge der ſtets gern erwieſenen Gaſtlichkeit des Wirtes u. der immer heiteren jugendfriſchen Anregung, die von der Hausherrin ausging, der Sammelplatz nicht nur der Nachbar- ſchaft, ſondern auch der deutſchen Handelswelt. Hier fand Anna D. dann auch Zeit und Muße zur Dar- ſtellung in Romanen und Erzählun- gen alles deſſen, was ſie den Völkern und ihrer Politik und den Perſonen ihrer Umgebung abgelauſcht hat. Häufige Erholungsreiſen führten ſie und ihren Gatten nach Deutſchland, bis beide 1902 ganz hierher zurück- kehrten und ihren Wohnſitz in Wies- baden nahmen. S: Der Erbe von Mortella (R.); II, 1882. – Aus dem Watzmannshof (R.), 1884. – So wie wir ſind! (E. a. d. Leben durch ein halbes Jahrhundert), 1900. – Bis über den Ozean (R.), 1906. *Dominicus, Jda, * am 11. Sept. 1837 zu Koblenz, wo ihr Vater, Alexander D., lange Jahre Lehrer und dann Direktor des Gymnaſiums war, verdankt ihre Erfolge als Schriftſtellerin zumeiſt eigenem Fleiß und eigener Ausdauer. Sie beſuchte eine nur mangelhafte Schule, emp- fand aber den wohltätigen Einfluß eines geiſtig angeregten und ſehr ge- ſelligen Elternhauſes, wie auch den großen Gewinn, den ſie aus ihren Reiſen in Deutſchland, England, Frankreich und Jtalien einheimſte. Erſt in ſpäteren Jahren gab ſie dem *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/48
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/48>, abgerufen am 22.12.2024.