Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gol einer noch jetzt verlangten Arbeit"Zur Geschichte der freien Verse von Klopstock bis Goethe", genügte dann in Kiel seiner Militärpflicht, weilte einige Monate in Zürich und erhielt dann eine Anstellung in Leipzig am "Literarischen Zentralblatt", das er, nachdem er vorher noch neun Monate im Geschäft seines Bruders, des Kon- suls G., in Helsingfors tätig gewesen war, 1896 gemeinsam mit Professor Zarncke kaufte. Unter der alten Fir- ma "Eduard Avenarius" begann er sein Verlagsgeschäft, das er in weni- gen Jahren zu hoher Blüte brachte, starb aber schon am 14. Januar 1901 nach kurzem Krankenlager infolge einer Lungenentzündung. S: Eine Goldegg, Jtha Maria von und Goldhammer, Karl Reinhold, * S: Töne des Herzens (Ge.), 1833. - *Goldhann, Franz, ein Neffe des Gol Als ein langjähriger Freund Roseg-gers ist er auch ein Förderer der Volksaufklärung und gemeinnütziger u. wohltätiger Veranstaltungen. Als Alpinist bekleidete er viele Jahre das Amt eines Schriftführers, später das des Obmanns der Sektion Graz des Österreichischen Touristenklubs, des- sen Ehrenmitglied und Ehrenobmann er jetzt ist. Jn jedem Jahre weilt G. längere Zeit in Kärnten und in Süd- tirol. S: Feiertags-Wanderungen *Goldhann, Ludwig, wurde *
Gol einer noch jetzt verlangten Arbeit„Zur Geſchichte der freien Verſe von Klopſtock bis Goethe“, genügte dann in Kiel ſeiner Militärpflicht, weilte einige Monate in Zürich und erhielt dann eine Anſtellung in Leipzig am „Literariſchen Zentralblatt“, das er, nachdem er vorher noch neun Monate im Geſchäft ſeines Bruders, des Kon- ſuls G., in Helſingfors tätig geweſen war, 1896 gemeinſam mit Profeſſor Zarncke kaufte. Unter der alten Fir- ma „Eduard Avenarius“ begann er ſein Verlagsgeſchäft, das er in weni- gen Jahren zu hoher Blüte brachte, ſtarb aber ſchon am 14. Januar 1901 nach kurzem Krankenlager infolge einer Lungenentzündung. S: Eine Goldegg, Jtha Maria von und Goldhammer, Karl Reinhold, * S: Töne des Herzens (Ge.), 1833. – *Goldhann, Franz, ein Neffe des Gol Als ein langjähriger Freund Roſeg-gers iſt er auch ein Förderer der Volksaufklärung und gemeinnütziger u. wohltätiger Veranſtaltungen. Als Alpiniſt bekleidete er viele Jahre das Amt eines Schriftführers, ſpäter das des Obmanns der Sektion Graz des Öſterreichiſchen Touriſtenklubs, deſ- ſen Ehrenmitglied und Ehrenobmann er jetzt iſt. Jn jedem Jahre weilt G. längere Zeit in Kärnten und in Süd- tirol. S: Feiertags-Wanderungen *Goldhann, Ludwig, wurde *
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Gol
Gol
einer noch jetzt verlangten Arbeit
„Zur Geſchichte der freien Verſe von
Klopſtock bis Goethe“, genügte dann
in Kiel ſeiner Militärpflicht, weilte
einige Monate in Zürich und erhielt
dann eine Anſtellung in Leipzig am
„Literariſchen Zentralblatt“, das er,
nachdem er vorher noch neun Monate
im Geſchäft ſeines Bruders, des Kon-
ſuls G., in Helſingfors tätig geweſen
war, 1896 gemeinſam mit Profeſſor
Zarncke kaufte. Unter der alten Fir-
ma „Eduard Avenarius“ begann er
ſein Verlagsgeſchäft, das er in weni-
gen Jahren zu hoher Blüte brachte,
ſtarb aber ſchon am 14. Januar 1901
nach kurzem Krankenlager infolge
einer Lungenentzündung.
S: Eine
Jugendtorheit (N.), 1900. – Jn des
Königs Rock (Schw.), 1900.
Goldegg, Jtha Maria von und
zu, ſiehe J. M. Gräfin Boſſi-Fre-
digotti!
Goldhammer, Karl Reinhold, *
zu Lemſal in Livland am 26. Auguſt
1808, ſtudierte von 1829–32 in Dor-
pat die Rechte u. war zuletzt Direktor
der Zivilgouvernements-Kanzlei in
Riga. Jn den Ruheſtand getreten,
† er daſelbſt am 12. Februar 1851.
S: Töne des Herzens (Ge.), 1833. –
Der Kirgis-Kaiſak (E. von Waſſily
Uſchakow, überſ.); II, 1834.
*Goldhann, Franz, ein Neffe des
Folgenden, wurde am 10. Jan. 1859
in Palma nuovo geboren, wo ſein
Vater damals als Hauptmann in
Garniſon ſtand, kam im zarteſten Kin-
desalter nach Wien und bald darauf
nach Graz, das ſeitdem ſeine Heimat
geblieben iſt. Er vollendete hier ſeine
Studien und trat 1879 als Beamter
bei der dortigen Finanzdirektion ein.
Schon nach 18 Dienſtjahren mußte er
wegen eines anhaltenden Leidens
ſeine Penſionierung nachſuchen und
lebt er ſeitdem ſeiner Neigung zur
Schriftſtellerei, die ſich beſonders auf
die Schilderung der Alpenwelt und
ſeiner Touriſtenfahrten beſchränkt.
Als ein langjähriger Freund Roſeg-
gers iſt er auch ein Förderer der
Volksaufklärung und gemeinnütziger
u. wohltätiger Veranſtaltungen. Als
Alpiniſt bekleidete er viele Jahre das
Amt eines Schriftführers, ſpäter das
des Obmanns der Sektion Graz des
Öſterreichiſchen Touriſtenklubs, deſ-
ſen Ehrenmitglied und Ehrenobmann
er jetzt iſt. Jn jedem Jahre weilt G.
längere Zeit in Kärnten und in Süd-
tirol.
S: Feiertags-Wanderungen
durch das ſteiriſche Oberland, 1888.
– Alpenzauber, 1899. – Wald und
Welt (Stimmungsbilder und Sk.),
1906. – Ludwig Goldhanns Leben u.
Gedichte. Mit einem Geleitwort von
Fr. G., 1896.
*Goldhann, Ludwig, wurde
am 8. Dezbr. 1823 zu Wien als der
Sohn wohlhabender Eltern geboren,
machte daſelbſt ſeine Studien, mußte
dieſelben aber, da er ernſtlich gemüts-
krank wurde, unterbrechen u. wurde
zu Verwandten nach Bozen in Tirol
gebracht (1839), wo er in herrlicher
Natur Geneſung und poetiſche An-
regung fand. Nach Wien zurückge-
kehrt, bezog er die dortige Univerſi-
tät. Neben dem Studium der Rechte
widmete er ſich mit Vorliebe den
modernen Sprachen und der altklaſ-
ſiſchen Literatur; auch entſtand hier
ſchon mancher Verſuch auf dramati-
ſchem u. novelliſtiſchem Gebiete. Eben
ging er an die Vorbereitung zur Er-
langung des juridiſchen Doktorgra-
des, als die Revolution von 1848 ihn
aus allen gewohnten Kreiſen riß. Sein
Eintritt in die akademiſche Legion u.
in den Studentenausſchuß, die Barri-
kadentage des 26. und 27. Mai er-
weiterten den Zwieſpalt zwiſchen ihm
u. ſeinem konſervativ geſinnten Vater,
dem auch ſeine literariſchen Beſtrebun-
gen längſt ein Dorn im Auge waren,
und nach vielen höchſt aufregenden
Szenen ſah ſich G. endlich genötigt,
ſein Elternhaus und die Heimat zu
verlaſſen. Er ging nach Brünn und
*
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