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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Egl
der Schweiz geboren, besuchte von
1853-56 die Sekundarschule daselbst
und kam 1858 nach Zürich, wo er sich
teils als Schreiber, teils als Arbei-
ter in Etablissements oft karg genug
durchschlagen mußte, bis er im Jahre
1864 auf der Staatskanzlei Zürich
eine Anstellung fand, die er noch 1877
innehatte.

S:

Alpenrosen und Edel-
weiß (Nn. u. Humor.), 1.-4. Bdchn.
1877, 1896.

Egloff, Luise,

wurde am 14. Febr.
1802 zu Baden im Kanton Aargau
als die Tochter eines Badewirts ge-
boren und verlor schon am dritten
Tage nach ihrer Geburt das Augen-
licht, um es nie wieder zu erlangen.
Sie erhielt ihre Bildung im elter-
lichen Hause und im Blindeninstitut
zu Zürich. Jm Jahre 1819 lernte sie
Fr. von Matthisson kennen, der sie
zu poetischer Produktion aufmunterte,
und ein Jahrzehnt später trat sie zu
Joh. Dan. Elster in Beziehung, der
ihr Unterricht im Gesang u. Klavier-
spiel gab. Sie starb zu Baden nach
längerer Krankheit an der Auszeh-
rung, am 3. Januar 1834. Der Er-
trag ihrer Poesien wurde ihrer Be-
stimmung gemäß den Badearmen
überwiesen.

S:

Gedichte der blinden
Luise Egloff (hrsg. v. H. Federer),
1823. - Luise Egloff, die blinde Na-
turdichterin (Ge. nebst Lebensabriß;
hersg. von Ed. Dorer-Egloff), 1843.

Ehegasser, Franz,

Pseudon. für
Franziska Währ; s. d.!

Ehlen, Hanna,

siehe Hanna
Kolbe!

*Ehlers, Johannes,

* am 20. Jan.
1837 zu Hillerwettern, Kirchspiel We-
welsfleth in Dithmarschen, besuchte
zuerst eine Privatlehranstalt in Neu-
münster, später das Gymnasium in
Altona und studierte darauf in Kiel,
Bonn und Paris. Nachdem er 1867
zum Doktor promoviert worden,
wirkte er als Hilfslehrer a. d. Real-
schule in Landsberg a. W., 1870-73
als Lehrer an der Realschule in Lüb-
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Ehl
ben, darauf als Oberlehrer an der
höheren Bürgerschule in Löwenberg
(Schlesien) u. war seit 1874 Oberlehrer
an der Realschule und dem Gymna-
sium in Prenzlau. 1893 wurde er
zum Professor ernannt, und Ostern
1902 trat er in den Ruhestand.

S:


Schleswig-Holsteensch Rätselbook
(500 Rätsel, mit Vorwort von Klaus
Groth), 1865. - Mikrokosmus (Plattd.
Lr. nach Burns, Nachbildgn. a. Hebel,
Rimels un Radels), 1877.

Ehlers, Julius,

pseud. Julius
Sehler,
geb. am 21. April 1867 in
Wien, Dr. jur., lebt als Hof- u. Ge-
richtsadvokat daselbst.

S:

Gertraute
(E.), 1887.

*Ehlers, Otto Ehrenfried,

wurde
am 31. Jan. 1855 in Hamburg als
der Sohn eines Architekten geboren
und erhielt seine erste Schulbildung
unter Leitung des bekannten Päda-
gogen Wichard Lange. Danach be-
suchte er die Realschule in Harburg
und widmete sich dann auf dem Gute
Heisch in Holstein der Landwirtschaft.
Später war er als Landwirt in Meck-
lenburg, Westpreußen und Pommern
tätig und genügte inzwischen auch in
Bonn seiner Militärpflicht. Jm Früh-
jahr 1887 trat er mit Karl Peters in
Verbindung, ging nach Sansibar u.
nahm an der Küstenexpedition der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft
nach dem Süden (Sommer 1888) teil.
Jm Herbst 1888 bestieg er den Kili-
ma Ndscharo, erreichte aber den Firn-
gipfel nicht, wie er vorzeitig gemeldet
hatte. 1890 unternahm er eine große
Reise durch Nord-Jndien, Jndo-
China, Annam, Birma, Siam, Tong-
king und kehrte erst im Sommer 1893
von derselben nach Berlin zurück, wo
er dann seine Schriften "An indischen
Fürstenhöfen" (II, 1893. 6. A. 1901),
"Jm Sattel durch Jndo-China" (II,
1894. 5. A. 1901) und "Jm Osten
Asiens" (1896. 4. A. 1900) veröffent-
lichte. Jn Berlin beschäftigte er sich
mit der Frage der Zähmung des

*


[Spaltenumbruch]

Egl
der Schweiz geboren, beſuchte von
1853–56 die Sekundarſchule daſelbſt
und kam 1858 nach Zürich, wo er ſich
teils als Schreiber, teils als Arbei-
ter in Etabliſſements oft karg genug
durchſchlagen mußte, bis er im Jahre
1864 auf der Staatskanzlei Zürich
eine Anſtellung fand, die er noch 1877
innehatte.

S:

Alpenroſen und Edel-
weiß (Nn. u. Humor.), 1.–4. Bdchn.
1877, 1896.

Egloff, Luiſe,

wurde am 14. Febr.
1802 zu Baden im Kanton Aargau
als die Tochter eines Badewirts ge-
boren und verlor ſchon am dritten
Tage nach ihrer Geburt das Augen-
licht, um es nie wieder zu erlangen.
Sie erhielt ihre Bildung im elter-
lichen Hauſe und im Blindeninſtitut
zu Zürich. Jm Jahre 1819 lernte ſie
Fr. von Matthiſſon kennen, der ſie
zu poetiſcher Produktion aufmunterte,
und ein Jahrzehnt ſpäter trat ſie zu
Joh. Dan. Elſter in Beziehung, der
ihr Unterricht im Geſang u. Klavier-
ſpiel gab. Sie ſtarb zu Baden nach
längerer Krankheit an der Auszeh-
rung, am 3. Januar 1834. Der Er-
trag ihrer Poeſien wurde ihrer Be-
ſtimmung gemäß den Badearmen
überwieſen.

S:

Gedichte der blinden
Luiſe Egloff (hrsg. v. H. Federer),
1823. – Luiſe Egloff, die blinde Na-
turdichterin (Ge. nebſt Lebensabriß;
hersg. von Ed. Dorer-Egloff), 1843.

Ehegaſſer, Franz,

Pſeudon. für
Franziska Währ; ſ. d.!

Ehlen, Hanna,

ſiehe Hanna
Kolbe!

*Ehlers, Johannes,

* am 20. Jan.
1837 zu Hillerwettern, Kirchſpiel We-
welsfleth in Dithmarſchen, beſuchte
zuerſt eine Privatlehranſtalt in Neu-
münſter, ſpäter das Gymnaſium in
Altona und ſtudierte darauf in Kiel,
Bonn und Paris. Nachdem er 1867
zum Doktor promoviert worden,
wirkte er als Hilfslehrer a. d. Real-
ſchule in Landsberg a. W., 1870–73
als Lehrer an der Realſchule in Lüb-
[Spaltenumbruch]

Ehl
ben, darauf als Oberlehrer an der
höheren Bürgerſchule in Löwenberg
(Schleſien) u. war ſeit 1874 Oberlehrer
an der Realſchule und dem Gymna-
ſium in Prenzlau. 1893 wurde er
zum Profeſſor ernannt, und Oſtern
1902 trat er in den Ruheſtand.

S:


Schleswig-Holſteenſch Rätſelbook
(500 Rätſel, mit Vorwort von Klaus
Groth), 1865. – Mikrokosmus (Plattd.
Lr. nach Burns, Nachbildgn. a. Hebel,
Rimels un Radels), 1877.

Ehlers, Julius,

pſeud. Julius
Sehler,
geb. am 21. April 1867 in
Wien, Dr. jur., lebt als Hof- u. Ge-
richtsadvokat daſelbſt.

S:

Gertraute
(E.), 1887.

*Ehlers, Otto Ehrenfried,

wurde
am 31. Jan. 1855 in Hamburg als
der Sohn eines Architekten geboren
und erhielt ſeine erſte Schulbildung
unter Leitung des bekannten Päda-
gogen Wichard Lange. Danach be-
ſuchte er die Realſchule in Harburg
und widmete ſich dann auf dem Gute
Heiſch in Holſtein der Landwirtſchaft.
Später war er als Landwirt in Meck-
lenburg, Weſtpreußen und Pommern
tätig und genügte inzwiſchen auch in
Bonn ſeiner Militärpflicht. Jm Früh-
jahr 1887 trat er mit Karl Peters in
Verbindung, ging nach Sanſibar u.
nahm an der Küſtenexpedition der
Deutſch-Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft
nach dem Süden (Sommer 1888) teil.
Jm Herbſt 1888 beſtieg er den Kili-
ma Ndſcharo, erreichte aber den Firn-
gipfel nicht, wie er vorzeitig gemeldet
hatte. 1890 unternahm er eine große
Reiſe durch Nord-Jndien, Jndo-
China, Annam, Birma, Siam, Tong-
king und kehrte erſt im Sommer 1893
von derſelben nach Berlin zurück, wo
er dann ſeine Schriften „An indiſchen
Fürſtenhöfen“ (II, 1893. 6. A. 1901),
„Jm Sattel durch Jndo-China“ (II,
1894. 5. A. 1901) und „Jm Oſten
Aſiens“ (1896. 4. A. 1900) veröffent-
lichte. Jn Berlin beſchäftigte er ſich
mit der Frage der Zähmung des

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[114/0118] Egl Ehl der Schweiz geboren, beſuchte von 1853–56 die Sekundarſchule daſelbſt und kam 1858 nach Zürich, wo er ſich teils als Schreiber, teils als Arbei- ter in Etabliſſements oft karg genug durchſchlagen mußte, bis er im Jahre 1864 auf der Staatskanzlei Zürich eine Anſtellung fand, die er noch 1877 innehatte. S: Alpenroſen und Edel- weiß (Nn. u. Humor.), 1.–4. Bdchn. 1877, 1896. Egloff, Luiſe, wurde am 14. Febr. 1802 zu Baden im Kanton Aargau als die Tochter eines Badewirts ge- boren und verlor ſchon am dritten Tage nach ihrer Geburt das Augen- licht, um es nie wieder zu erlangen. Sie erhielt ihre Bildung im elter- lichen Hauſe und im Blindeninſtitut zu Zürich. Jm Jahre 1819 lernte ſie Fr. von Matthiſſon kennen, der ſie zu poetiſcher Produktion aufmunterte, und ein Jahrzehnt ſpäter trat ſie zu Joh. Dan. Elſter in Beziehung, der ihr Unterricht im Geſang u. Klavier- ſpiel gab. Sie ſtarb zu Baden nach längerer Krankheit an der Auszeh- rung, am 3. Januar 1834. Der Er- trag ihrer Poeſien wurde ihrer Be- ſtimmung gemäß den Badearmen überwieſen. S: Gedichte der blinden Luiſe Egloff (hrsg. v. H. Federer), 1823. – Luiſe Egloff, die blinde Na- turdichterin (Ge. nebſt Lebensabriß; hersg. von Ed. Dorer-Egloff), 1843. Ehegaſſer, Franz, Pſeudon. für Franziska Währ; ſ. d.! Ehlen, Hanna, ſiehe Hanna Kolbe! *Ehlers, Johannes, * am 20. Jan. 1837 zu Hillerwettern, Kirchſpiel We- welsfleth in Dithmarſchen, beſuchte zuerſt eine Privatlehranſtalt in Neu- münſter, ſpäter das Gymnaſium in Altona und ſtudierte darauf in Kiel, Bonn und Paris. Nachdem er 1867 zum Doktor promoviert worden, wirkte er als Hilfslehrer a. d. Real- ſchule in Landsberg a. W., 1870–73 als Lehrer an der Realſchule in Lüb- ben, darauf als Oberlehrer an der höheren Bürgerſchule in Löwenberg (Schleſien) u. war ſeit 1874 Oberlehrer an der Realſchule und dem Gymna- ſium in Prenzlau. 1893 wurde er zum Profeſſor ernannt, und Oſtern 1902 trat er in den Ruheſtand. S: Schleswig-Holſteenſch Rätſelbook (500 Rätſel, mit Vorwort von Klaus Groth), 1865. – Mikrokosmus (Plattd. Lr. nach Burns, Nachbildgn. a. Hebel, Rimels un Radels), 1877. Ehlers, Julius, pſeud. Julius Sehler, geb. am 21. April 1867 in Wien, Dr. jur., lebt als Hof- u. Ge- richtsadvokat daſelbſt. S: Gertraute (E.), 1887. *Ehlers, Otto Ehrenfried, wurde am 31. Jan. 1855 in Hamburg als der Sohn eines Architekten geboren und erhielt ſeine erſte Schulbildung unter Leitung des bekannten Päda- gogen Wichard Lange. Danach be- ſuchte er die Realſchule in Harburg und widmete ſich dann auf dem Gute Heiſch in Holſtein der Landwirtſchaft. Später war er als Landwirt in Meck- lenburg, Weſtpreußen und Pommern tätig und genügte inzwiſchen auch in Bonn ſeiner Militärpflicht. Jm Früh- jahr 1887 trat er mit Karl Peters in Verbindung, ging nach Sanſibar u. nahm an der Küſtenexpedition der Deutſch-Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft nach dem Süden (Sommer 1888) teil. Jm Herbſt 1888 beſtieg er den Kili- ma Ndſcharo, erreichte aber den Firn- gipfel nicht, wie er vorzeitig gemeldet hatte. 1890 unternahm er eine große Reiſe durch Nord-Jndien, Jndo- China, Annam, Birma, Siam, Tong- king und kehrte erſt im Sommer 1893 von derſelben nach Berlin zurück, wo er dann ſeine Schriften „An indiſchen Fürſtenhöfen“ (II, 1893. 6. A. 1901), „Jm Sattel durch Jndo-China“ (II, 1894. 5. A. 1901) und „Jm Oſten Aſiens“ (1896. 4. A. 1900) veröffent- lichte. Jn Berlin beſchäftigte er ſich mit der Frage der Zähmung des *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/118>, abgerufen am 22.12.2024.