Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
d'Al durch ihre frische und witzige Kritikrasch Aufsehen erregte. Nachdem er kurze Zeit in Leipzig in einem kauf- männischen Geschäft fungiert, trat er beim Obergericht in Kassel in den Vorbereitungsdienst, erhielt jedoch erst bei der preußischen Okkupation 1866 eine Anstellung. Jm Jahre 1871 schied er aus dem Staatsdienste und wurde Vorstand und erster Biblio- thekar der von den Gebrüdern Mur- hard der Stadt Kassel gestifteten Bibliothek. Er + plötzlich in der Nacht vom 22. auf den 23. Septbr. 1880 am Herzschlage. S: Deutsche Lieder, d'Altona, Heinrich, Pseud. für *Altrichter, Karl Friedrich, geb. S: Erinne- *Altschul, Jakob, wurde am 14. Alt Advokatenstande zugewendet; er lebtin Wien als Hof- u. Gerichtsadvokat und ist seit 1881 mit der früheren Schauspielerin Bertha Steinher ver- mählt. S: Nicht um eine Krone (Lyr.- *Altschul, Jgnaz, pseud. J. Alt- S: Bewegte Herzen (Nn.), 1898. 2. A. *
d’Al durch ihre friſche und witzige Kritikraſch Aufſehen erregte. Nachdem er kurze Zeit in Leipzig in einem kauf- männiſchen Geſchäft fungiert, trat er beim Obergericht in Kaſſel in den Vorbereitungsdienſt, erhielt jedoch erſt bei der preußiſchen Okkupation 1866 eine Anſtellung. Jm Jahre 1871 ſchied er aus dem Staatsdienſte und wurde Vorſtand und erſter Biblio- thekar der von den Gebrüdern Mur- hard der Stadt Kaſſel geſtifteten Bibliothek. Er † plötzlich in der Nacht vom 22. auf den 23. Septbr. 1880 am Herzſchlage. S: Deutſche Lieder, d’Altona, Heinrich, Pſeud. für *Altrichter, Karl Friedrich, geb. S: Erinne- *Altſchul, Jakob, wurde am 14. Alt Advokatenſtande zugewendet; er lebtin Wien als Hof- u. Gerichtsadvokat und iſt ſeit 1881 mit der früheren Schauſpielerin Bertha Steinher ver- mählt. S: Nicht um eine Krone (Lyr.- *Altſchul, Jgnaz, pſeud. J. Alt- S: Bewegte Herzen (Nn.), 1898. 2. A. *
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d’Al
Alt
durch ihre friſche und witzige Kritik
raſch Aufſehen erregte. Nachdem er
kurze Zeit in Leipzig in einem kauf-
männiſchen Geſchäft fungiert, trat er
beim Obergericht in Kaſſel in den
Vorbereitungsdienſt, erhielt jedoch
erſt bei der preußiſchen Okkupation
1866 eine Anſtellung. Jm Jahre 1871
ſchied er aus dem Staatsdienſte und
wurde Vorſtand und erſter Biblio-
thekar der von den Gebrüdern Mur-
hard der Stadt Kaſſel geſtifteten
Bibliothek. Er † plötzlich in der Nacht
vom 22. auf den 23. Septbr. 1880 am
Herzſchlage.
S: Deutſche Lieder,
1858. 4. A. 1867. – Die Jroniſchen
(E.), 1859. 2. A. 1862. – Gedichte,
1864. – De Foes Robinſon Cruſoe,
überſ., 1868. – Drei Weihnachtsge-
ſchichten von E. Koch, W. Lynker und
Karl Altmüller, 1859.
d’Altona, Heinrich, Pſeud. für
Heinrich Grabow; ſ. d.!
*Altrichter, Karl Friedrich, geb.
am 9. Juni 1844 zu Lübben in der
Niederlauſitz, beſuchte von ſeinem ſie-
benten Jahre an die dortige Real-
ſchule, widmete ſich dann dem Juſtiz-
ſubalterndienſte, war längere Zeit
Aktuar in Sandow bei Kottbus, ſeit
1879 Gerichtsſekretär in Wuſterhau-
ſen a. D., kam 1889 in gleicher Eigen-
ſchaft nach Berlin u. iſt hier ſeit 1891
Landgerichtsſekretär und gerichtlicher
Sachverſtändiger für Handſchriften-
vergleichung. 1905 wurde er zum
Kanzleirat ernannt. Außer einer „Ge-
ſchichte der Stadt Wuſterhauſen a. D.“
(1888) veröffentlichte er
S: Erinne-
rungsblätter (Ge.), 1875.
*Altſchul, Jakob, wurde am 14.
Februar 1843 in dem der deutſchen
Zunge angehörigen Böhmiſch-Leipa
geboren, beſuchte daſelbſt die Volks-
ſchule und darauf das achtklaſſige
Gymnaſium im dortigen Auguſtiner-
kloſter. Jm Jahre 1863 ging er nach
Wien, wo er nach vollendeten juriſti-
ſchen Studien zum Dr. juris promo-
viert wurde. Seitdem hat er ſich dem
Advokatenſtande zugewendet; er lebt
in Wien als Hof- u. Gerichtsadvokat
und iſt ſeit 1881 mit der früheren
Schauſpielerin Bertha Steinher ver-
mählt.
S: Nicht um eine Krone (Lyr.-
ep. D.), 1876. – Der Geiſt des hohen
Liedes. Geſchichte, Kritik und Über-
ſetzung, 1874.
*Altſchul, Jgnaz, pſeud. J. Alt-
burg, J. Burg, Georg und
Georgine, wurde am 26. Januar
1841 in Prag geboren. Nach Abſchluß
ſeiner Schulbildung wurde er nach
dem Wunſche ſeiner Eltern dem kauf-
männiſchen Berufe zugeführt, dem er
aber ſo wenig Jntereſſe abgewann,
daß er ſich ihm entzog u. ſeine wiſſen-
ſchaftlichen Studien wieder aufnahm.
Daneben war er ſchon früh litera-
riſch tätig geweſen. Ein 1863 vollen-
deter Roman, der Alfred Meißner im
Manuſkript vorlag u. deſſen Beifall
erntete, brachte A. mit dieſem Dichter
in näheren Verkehr, und als er dann
von Prag nach Wien ging, um ſeine
juriſtiſchen Studien fortzuſetzen, emp-
fahl ihn Meißner an Adalbert Stif-
ter, Leopold Kompert u. J. Kuranda,
der damals die „Oſtdeutſche Poſt“ in
Wien herausgab. A. wurde nun ein
fleißiger Mitarbeiter an der „Preſſe“,
dem „Neuen Fremdenblatt“, dem
„Figaro“, dem „Tagesboten aus
Mähren“, für den er allwöchentlich
„Wiener Briefe“ lieferte, u. an Zell-
ners „Blättern für Theater, Muſik
und Kunſt“. Nach Beendigung ſeiner
Studien in Wien erwarb A. die
Würde eines Dr. jur. und trat in die
Advokaturkanzlei ein, legte 1881 die
Advokatenprüfung ab u. wurde nun
in die Liſte der Hof- und Gerichts-
advokaten eingetragen. Er iſt noch
jetzt in ſeinem Berufe in Wien tätig.
S: Bewegte Herzen (Nn.), 1898. 2. A.
1901. – Einer für alle (Briefe e. ver-
witweten Bräutigams, von Georg),
1.–6. A. 1902. – Eine an alle (a. d.
Tagebuche eines Übermädchens, von
Georgine), 1.–4. A. 1902. – Pie-
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