Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Con Connemann, Frau Johanna Theodore, pseud. J. Nemo, geb. am S:
Conrad, Anton, wurde am 3. Dez. S: Dramatische Blüten, 1861. [Jn- Conrad, G., Pseud. für Georg Conrad, Guido, Pseud. für Guido *Conrad, Michael Georg, geb. am Con um sich zum Lehrer auszubilden, dasSeminar in Altdorf (Mittelfranken), studierte dann seit 1864 in Genf, Neapel und Paris Philosophie, mo- derne Philologie und Pädagogik und erwarb sich 1868 die Würde eines Dr. phil., worauf er vier Jahre lang dem Lehrerstande angehörte. Von 1868-70 lebte er in der französischen Schweiz, von 1871-78 in Jtalien, bis 1883 in Paris, bereiste inzwischen Spanien, Portugal, Belgien, England und war vielfach journalistisch tätig. Jm Jahre 1883 zog er nach München, wo er zu Anfang des Jahres 1885 die realistische Wochenschrift "Die Ge- sellschaft" begründete, deren Redak- tion er 1893 in andere Hände legte. Von 1896-98 gehörte er auch als Mit- glied dem Deutschen Reichstage an. Er lebt noch jetzt in München, weilt aber während des Sommers meist auf Schloß Schwanberg bei Würz- burg. Außer einer Reihe von päda- gogischen, kirchlich-politischen und musikwissenschaftlichen Schriften ver- öffentlichte er S: Spanisches und Rö- * 28*
[Spaltenumbruch] Con Connemann, Frau Johanna Theodore, pſeud. J. Nemo, geb. am S:
Conrad, Anton, wurde am 3. Dez. S: Dramatiſche Blüten, 1861. [Jn- Conrad, G., Pſeud. für Georg Conrad, Guido, Pſeud. für Guido *Conrad, Michael Georg, geb. am Con um ſich zum Lehrer auszubilden, dasSeminar in Altdorf (Mittelfranken), ſtudierte dann ſeit 1864 in Genf, Neapel und Paris Philoſophie, mo- derne Philologie und Pädagogik und erwarb ſich 1868 die Würde eines Dr. phil., worauf er vier Jahre lang dem Lehrerſtande angehörte. Von 1868–70 lebte er in der franzöſiſchen Schweiz, von 1871–78 in Jtalien, bis 1883 in Paris, bereiſte inzwiſchen Spanien, Portugal, Belgien, England und war vielfach journaliſtiſch tätig. Jm Jahre 1883 zog er nach München, wo er zu Anfang des Jahres 1885 die realiſtiſche Wochenſchrift „Die Ge- ſellſchaft“ begründete, deren Redak- tion er 1893 in andere Hände legte. Von 1896–98 gehörte er auch als Mit- glied dem Deutſchen Reichstage an. Er lebt noch jetzt in München, weilt aber während des Sommers meiſt auf Schloß Schwanberg bei Würz- burg. Außer einer Reihe von päda- gogiſchen, kirchlich-politiſchen und muſikwiſſenſchaftlichen Schriften ver- öffentlichte er S: Spaniſches und Rö- * 28*
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Con
Con
Connemann, Frau Johanna
Theodore, pſeud. J. Nemo, geb. am
2. Jan. 1845 in Stapelmoor (Han-
nover), lebt (1902) in Aachen.
S:
Verloren u. wiedergefunden (Schſp.),
1900. – Der ungeſchliffene Diamant
(Schſp.), 1900. – Das verhängnis-
volle Fragment (Lſp.), 1900. – Das
Loch in der Tiſchdecke (Lſp.), 2. Aufl.
1902.
Conrad, Anton, wurde am 3. Dez.
1825 zu Würzburg geboren, hatte in
ſeiner Jugend viel mit Krankheiten
zu kämpfen und erhielt deshalb ſeine
erſte Bildung durch Privatlehrer.
Später beſuchte er das Gymnaſium
in Würzburg, abſolvierte den philo-
ſophiſchen Kurſus und bezog 1846 die
Univerſität Bonn, um die Rechte zu
ſtudieren. Schon nach einem halben
Jahre entſchied er ſich für das Stu-
dium der Theologie, das er in Mün-
chen fortſetzte, wurde 1847 ins Kleri-
kalſeminar zu Würzburg aufgenom-
men u. erhielt 1849 die Prieſterweihe.
Er wirkte zuerſt als Kaplan zu Retz-
bach, dann in Zellingen u. Kirchheim,
mittlerweile für kürzere Zeit als Koo-
perator in Ettleben und Laudenbach
und wurde 1856 bei dem neugegrün-
deten Jnſtitut der armen Schulſchwe-
ſtern zu Heidingsfeld Beichtvater und
Katechet und zugleich Verweſer des
dortigen Spitalbenefiziums. Seit
1860 wirkte er als Pfarrer in Hof-
ſtetten bei Würzburg, ſeit 1870 in
Niederlauer (Unterfranken) und ſeit
1875 in Kleinochſenfurt (Unterfran-
ken), wo er am 26. Febr. 1880 ſtarb.
S: Dramatiſche Blüten, 1861. [Jn-
halt: Joſeph u. ſeine Brüder (Schſp.).
– Der Wettermacher (Schw.).] – Die
Donnereiche (Geiſtl. Schſp.), 1867.
Conrad, G., Pſeud. für Georg
Prinz von Preußen; ſ. d.!
Conrad, Guido, Pſeud. für Guido
Konrad Moſing; ſ. d.!
*Conrad, Michael Georg, geb. am
5. April 1846 in Gnodſtadt, einem
fränkiſchen Bauerndorfe, beſuchte,
um ſich zum Lehrer auszubilden, das
Seminar in Altdorf (Mittelfranken),
ſtudierte dann ſeit 1864 in Genf,
Neapel und Paris Philoſophie, mo-
derne Philologie und Pädagogik und
erwarb ſich 1868 die Würde eines
Dr. phil., worauf er vier Jahre lang
dem Lehrerſtande angehörte. Von
1868–70 lebte er in der franzöſiſchen
Schweiz, von 1871–78 in Jtalien, bis
1883 in Paris, bereiſte inzwiſchen
Spanien, Portugal, Belgien, England
und war vielfach journaliſtiſch tätig.
Jm Jahre 1883 zog er nach München,
wo er zu Anfang des Jahres 1885
die realiſtiſche Wochenſchrift „Die Ge-
ſellſchaft“ begründete, deren Redak-
tion er 1893 in andere Hände legte.
Von 1896–98 gehörte er auch als Mit-
glied dem Deutſchen Reichstage an.
Er lebt noch jetzt in München, weilt
aber während des Sommers meiſt
auf Schloß Schwanberg bei Würz-
burg. Außer einer Reihe von päda-
gogiſchen, kirchlich-politiſchen und
muſikwiſſenſchaftlichen Schriften ver-
öffentlichte er
S: Spaniſches und Rö-
miſches (Kritiſche Plaudereien), 1877.
– Pariſiana. Pariſer Kirchenlichter.
(Sk.), 1880. – Madame Lutetia (Neue
Pariſer Studien), 1883. – Lutetias
Töchter (Pariſer-deutſche Liebesge-
ſchichten), 1883. 3. A. 1905. – Toten-
tanz der Liebe (Nn.), 1884. – Was die
Jſar rauſcht (R.); II, 1888. 5. A.
1901. 3. Bd. u. d. T.: Die Beichte des
Narren, 1893. – Pumpanella (Ein
Buch für geiſtreiche Leute), 1889. –
Fantaſio (Geſchn. und Lebensbilder),
1889. – Die klugen Jungfrauen (R.);
III, 1889. 2. A. 1905. – Deutſche
Weckrufe, 1890. – Gelüftete Masken
(Allerlei Charakterköpfe), 1890. – Er-
löſung (3 Nn.), 1891. – Die Emanzi-
pierten (Lſp., mit L. Wilfried), 1887.
– Firma Goldberg (Schſp., mit L.
Wilfried), 1889. – Ketzerblut (Sozial-
polit. Stimmungen), 1892. – Berg-
feuer (Evangel. En.), 1893. – Raub-
zeug (Nn. und Lebensbilder), 1893. –
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