Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bür Kanzelredner, sondern auch als Poli-tiker und Vorkämpfer der demokra- tischen Partei und als Dichter und Schriftsteller tätig. Er gründete 1889 die in Greenville, Ohio, erscheinende humoristisch-belletristische Monats- schrift "Der Vetter aus Schwaben", die er besonders mit mundartlichen Stücken füllte. Nach seinem Übertritt in den Ruhestand zog er sich auf sein Gut zu Stuttgart in Arkansas zurück und siedelte 1899 nach Little Rock, Arkansas, über. S: Veilchen (Ge. *Bürklin, Albert, * am 1. April Bür 1875 trat er aus dem Dienste derMain-Neckarbahn und übernahm als Oberingenieur den Bau der Bahn durch das Neckartal, nach deren Voll- endung er 1880 in den Ruhestand trat und seinen Wohnsitz von Heidel- berg nach Karlsruhe verlegte. Von 1871-79 war er Abgeordneter der Zweiten Ständekammer u. Vorsitzen- der der Kommission für Straßen und Eisenbahnen. Seit 1858 war er als Volksschriftsteller für den "Kalender des Lahrer hinkenden Boten" u. von 1863-74 für die "Jllustrierte Zeitung des Lahrer hinkenden Boten" tätig. Viele seiner dort abgedruckten Novel- len erscheinen seit 1884 in der "Volks- bibliothek des Lahrer hinkenden Bo- ten". Er starb in Karlsruhe am 8. Juli 1890. S: Der Kanzleirat (N.), Bürkner, Robert Emanuel Heinrich, pseud. Vespertinus, * S: Sagen aus *
Bür Kanzelredner, ſondern auch als Poli-tiker und Vorkämpfer der demokra- tiſchen Partei und als Dichter und Schriftſteller tätig. Er gründete 1889 die in Greenville, Ohio, erſcheinende humoriſtiſch-belletriſtiſche Monats- ſchrift „Der Vetter aus Schwaben“, die er beſonders mit mundartlichen Stücken füllte. Nach ſeinem Übertritt in den Ruheſtand zog er ſich auf ſein Gut zu Stuttgart in Arkanſas zurück und ſiedelte 1899 nach Little Rock, Arkanſas, über. S: Veilchen (Ge. *Bürklin, Albert, * am 1. April Bür 1875 trat er aus dem Dienſte derMain-Neckarbahn und übernahm als Oberingenieur den Bau der Bahn durch das Neckartal, nach deren Voll- endung er 1880 in den Ruheſtand trat und ſeinen Wohnſitz von Heidel- berg nach Karlsruhe verlegte. Von 1871–79 war er Abgeordneter der Zweiten Ständekammer u. Vorſitzen- der der Kommiſſion für Straßen und Eiſenbahnen. Seit 1858 war er als Volksſchriftſteller für den „Kalender des Lahrer hinkenden Boten“ u. von 1863–74 für die „Jlluſtrierte Zeitung des Lahrer hinkenden Boten“ tätig. Viele ſeiner dort abgedruckten Novel- len erſcheinen ſeit 1884 in der „Volks- bibliothek des Lahrer hinkenden Bo- ten“. Er ſtarb in Karlsruhe am 8. Juli 1890. S: Der Kanzleirat (N.), Bürkner, Robert Emanuel Heinrich, pſeud. Vespertinus, * S: Sagen aus *
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Bür
Bür
Kanzelredner, ſondern auch als Poli-
tiker und Vorkämpfer der demokra-
tiſchen Partei und als Dichter und
Schriftſteller tätig. Er gründete 1889
die in Greenville, Ohio, erſcheinende
humoriſtiſch-belletriſtiſche Monats-
ſchrift „Der Vetter aus Schwaben“,
die er beſonders mit mundartlichen
Stücken füllte. Nach ſeinem Übertritt
in den Ruheſtand zog er ſich auf ſein
Gut zu Stuttgart in Arkanſas zurück
und ſiedelte 1899 nach Little Rock,
Arkanſas, über.
S: Veilchen (Ge.
religiöſen Jnhalts), 1888. – Licht und
Wahrheit (Tr.), 1890. – Eſelsbuch,
oder: Die Komik im Religionsunter-
richt, 1892. – Aus meiner alta Hoa-
mat (Ortschronik von ſeinem Ge-
burtsort), 1891. – Die ſchwäbiſche
Dorfſchule 1802 (im ſchwäbiſch. Dia-
lekt), 1892. – Veigela (Ge. in ſchwäb.
Mdt.), 1892. – ’s geit no oa Schwo-
baland (Ge.), 1892. – Die ſieben
Schwoba im rechta Liacht (Ge.), 1892.
– Trauerklänge (Hochdeutſche Ge.),
1892. – Ecce homo (Ge.), 1892. –
Meſſianiſche Pſalmen (Ge.), 1893. –
Der Burggeiſt auf Blankenhorn (Tr.),
1893. – Religiöſe Gedichte, 1893. –
Leben eines Predigers in einer freien
Gemeinde in Nordamerika, 1894. –
Drei ſchwäbiſche Originale, 1895.
*Bürklin, Albert, * am 1. April
1816 zu Offenburg in Baden, beſuchte
das Polytechnikum in Karlsruhe,
wurde nach beſtandenem Staatsexa-
men 1838 Jngenieurpraktikant und
baute als ſolcher verſchiedene Brücken
und Waſſerwerke im Wutach- und
Elztale. Jm Jahre 1842 unternahm
er eine längere Studienreiſe nach Bel-
gien, Holland, England, wurde 1843
Eiſenbahningenieur in Heidelberg,
1852 Eiſenbahninſpektor in Karls-
ruhe, 1861 Eiſenbahnamts-Vorſtand
in Freiburg, 1867 Oberingenieur und
Vorſtand der Main-Neckarbahn in
Heidelberg und leitete während des
Zeitraums von 1861–75 den Bau
verſchiedener Eiſenbahnen. Jm Jahre
1875 trat er aus dem Dienſte der
Main-Neckarbahn und übernahm als
Oberingenieur den Bau der Bahn
durch das Neckartal, nach deren Voll-
endung er 1880 in den Ruheſtand
trat und ſeinen Wohnſitz von Heidel-
berg nach Karlsruhe verlegte. Von
1871–79 war er Abgeordneter der
Zweiten Ständekammer u. Vorſitzen-
der der Kommiſſion für Straßen und
Eiſenbahnen. Seit 1858 war er als
Volksſchriftſteller für den „Kalender
des Lahrer hinkenden Boten“ u. von
1863–74 für die „Jlluſtrierte Zeitung
des Lahrer hinkenden Boten“ tätig.
Viele ſeiner dort abgedruckten Novel-
len erſcheinen ſeit 1884 in der „Volks-
bibliothek des Lahrer hinkenden Bo-
ten“. Er ſtarb in Karlsruhe am 8.
Juli 1890.
S: Der Kanzleirat (N.),
1859. – Toni und Madlein (Vaterl.
Geſch.), 1863. – Toni und Madlein
(Schſp.), 1884. – Der erſte Schritt
zur Praxis (Schw.), 1883. – Der
Lahrer Hinkende (Kalendergeſchich-
ten), 1886.
Bürkner, Robert Emanuel
Heinrich, pſeud. Vespertinus, *
zu Breslau am 16. März 1813, be-
ſuchte das katholiſche Gymnaſium da-
ſelbſt und ſtudierte von 1830–33 an
der dortigen Univerſität die Rechte,
worauf er 1834 bei dem Oberlandes-
gerichte in Breslau in die juriſtiſche
Praxis eintrat. Nach 1840 widmete
er ſich der Publiziſtik, war Chefredak-
teur der „Breslauer Zeitung“, dann
der „Schleſiſchen Provinz-Zeitung“,
lebte ſeit 1867 in Berlin, journaliſtiſch
tätig, und ſtarb am 21. Dezbr. 1886
in Steglitz bei Berlin.
S: Sagen aus
Breslaus Vorzeit (mit M. Bauſchke);
II, 1833. – Erotiſche Lieder und Epi-
gramme, 1834. – Frau, Mann und
Liebhaber (n. d. Franz. des Paul de
Kock); III, 1837. – Chriſtian Günther.
Szenen aus einem Dichterleben, 1842.
– Die Geheimniſſe von Königsberg
(R.), 1844. – Ninon de l’Enclos (Hiſt.
E.); II, 1844.
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