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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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B., der sich durch die Flucht nach Ame-
rika retten mußte u. später als ame-
rikanischer Generalkonsul in Dresden
lebte, bezog nach Absolvierung des
Gymnasiums die Universität Heidel-
berg und machte als Sekretär des
Schriftstellers u. Buchhändlers Frdr.
Götz seine erste große Reise durch
Deutschland und Frankreich. 1859
ging er zur Bühne u. war als Schau-
spieler und Regisseur in Mainz, Düs-
seldorf, Köln und Kassel tätig. 1869
wandte er sich in Kassel dem Journa-
lismus u. der Schriftstellerei zu, war
danach als Chefredakteur in Mainz u.
Halle tätig, ging 1880 nach Berlin,
u. diesen Ort hat er auch mit geringen
Unterbrechungen als Wohnsitz festge-
halten. Jm Jahre 1881 zeichnete
er als Chefredakteur der "Berliner
Neuigkeiten", 1882-83 als Chefredak-
teur der "Berliner Presse", war 1884
bis 1887 Redakteur des "Berliner
Lokalanzeigers", lebte seitdem als
unabhängiger Schriftsteller daselbst,
übernahm 1894 die Redaktion der
"Berliner Theaterzeitung", 1895 die
des "Neuen Theaterdiener", die er
bis 1897 führte, u. betätigt sich seit-
dem als freier Schriftsteller.

S:

Ge-
dichte, 1871. - Allerlei Pech (Humor.
En.), 1871. - Etwas Ulk (Humor.)
1871. - Schnick-Schnack (Hum.), 1876.
- Am Erlenbach (Künstlergesch.), 1876.
- Kunterbunt (Hum.), 1879. - Fah-
rende Komödianten (Hum.), 1879. -
Novellen, 1880 (Verlornes Leben. -
Das Geheimnis des Forsthauses). -
Lenz und Liebe deutscher Dichtkunst
(Anthol.), 1883. - Durchlaucht haben
geruht (Lustsp.), 1885. - Heitere Ge-
schichten, 5 Bändchen, 1887-98. - Ein
Pensionskind (Lsp., mit Jul. Keller),
1887. - Alfreds Briefe (Schw., mit
Claußmann), 1886. - Ein Mann für
alles (P., mit J. Keller), 1887. - Ge-
niale Kinder (Lsp.), 1887. - Felddienst
(Lsp.), 1888. - Ein Opfer des Duells
(Schw.), 1888. - Papa Gustav (Schw.),
1888. - Der Giftmischer (P.), 1888. -
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Leute von heute (P.), 1889. - Die
Ehelüge (Schsp., mit J. Bettelheim),
1892. - Sein bester Freund (Schw.,
mit Bettelheim), 1892. - Vergnügte
Flitterwochen (Schw., mit J. Keller),
1892. - Der Schwedenhof (N.), 1892.
- Wuz, das Schwein (Humor. Ep.),
1892. - Madame Kuckuck (Lsp., mit
Bettelheim), 1893. - Das Rätsel sei-
nes Lebens und andere Humoresken,
1898. - Das Geheimnis des Forst-
hauses (R.), 1898. - Schrimmchen u.
andere lustige Geschichten, 1903. - Der
Posaunist und andere Humoresken,
1904. - Exzellenz Polizeimeister (Kri-
min.-R.), 1906. - Die Rache des Wal-
des (N.), 1908.

*Brentano-Bauck, Anna,

wurde
am 10. Juli 1858 zu Wendhagen bei
Kolberg in Pommern als die Tochter
des Gutsbesitzers u. Amtmanns Her-
mann Moerler geboren. Als die
jüngste ihrer drei Geschwister, von
denen die Brüder bereits erwachsen
waren, verlebte sie ihre ersten Kin-
derjahre ziemlich einsam auf dem
Lande dicht an der See, zumal ihre
kränkliche Mutter sich nur wenig um
sie kümmern konnte. Jhre Schuljahre
verbrachte sie im Töchterhause der
Schwestern Freitag in Köslin u. be-
suchte später das damals rühmlichst
bekannte Pensionat des Fräul. Weiße
in Berlin. Dann kehrte sie in das
Haus ihrer Eltern zurück, die sich in-
zwischen in Kolberg angesiedelt hat-
ten. Der Vater hatte sich dort eine
Villa erbaut, die später durch teil-
weise Schenkung an die Kirche fiel u.
in der sich jetzt die Heimstätte "Si-
loah" befindet. Jn Kolberg lernte
Anna einen jungen Offizier, Karl
Bauck, kennen, mit dem sie sich 1874
zu einer äußerst glücklichen Ehe ver-
band. Nach verschiedenen Versetzun-
gen kam das Paar 1882 nach Berlin,
wo der Gatte bei einem Manöver in
Treptow verunglückte und bald dar-
auf verstarb. Einige Monate später
verlor die Witwe auch ihren einzigen

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Bre
B., der ſich durch die Flucht nach Ame-
rika retten mußte u. ſpäter als ame-
rikaniſcher Generalkonſul in Dresden
lebte, bezog nach Abſolvierung des
Gymnaſiums die Univerſität Heidel-
berg und machte als Sekretär des
Schriftſtellers u. Buchhändlers Frdr.
Götz ſeine erſte große Reiſe durch
Deutſchland und Frankreich. 1859
ging er zur Bühne u. war als Schau-
ſpieler und Regiſſeur in Mainz, Düſ-
ſeldorf, Köln und Kaſſel tätig. 1869
wandte er ſich in Kaſſel dem Journa-
lismus u. der Schriftſtellerei zu, war
danach als Chefredakteur in Mainz u.
Halle tätig, ging 1880 nach Berlin,
u. dieſen Ort hat er auch mit geringen
Unterbrechungen als Wohnſitz feſtge-
halten. Jm Jahre 1881 zeichnete
er als Chefredakteur der „Berliner
Neuigkeiten“, 1882–83 als Chefredak-
teur der „Berliner Preſſe“, war 1884
bis 1887 Redakteur des „Berliner
Lokalanzeigers“, lebte ſeitdem als
unabhängiger Schriftſteller daſelbſt,
übernahm 1894 die Redaktion der
„Berliner Theaterzeitung“, 1895 die
des „Neuen Theaterdiener“, die er
bis 1897 führte, u. betätigt ſich ſeit-
dem als freier Schriftſteller.

S:

Ge-
dichte, 1871. – Allerlei Pech (Humor.
En.), 1871. – Etwas Ulk (Humor.)
1871. – Schnick-Schnack (Hum.), 1876.
– Am Erlenbach (Künſtlergeſch.), 1876.
– Kunterbunt (Hum.), 1879. – Fah-
rende Komödianten (Hum.), 1879. –
Novellen, 1880 (Verlornes Leben. –
Das Geheimnis des Forſthauſes). –
Lenz und Liebe deutſcher Dichtkunſt
(Anthol.), 1883. – Durchlaucht haben
geruht (Luſtſp.), 1885. – Heitere Ge-
ſchichten, 5 Bändchen, 1887–98. – Ein
Penſionskind (Lſp., mit Jul. Keller),
1887. – Alfreds Briefe (Schw., mit
Claußmann), 1886. – Ein Mann für
alles (P., mit J. Keller), 1887. – Ge-
niale Kinder (Lſp.), 1887. – Felddienſt
(Lſp.), 1888. – Ein Opfer des Duells
(Schw.), 1888. – Papa Guſtav (Schw.),
1888. – Der Giftmiſcher (P.), 1888. –
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Leute von heute (P.), 1889. – Die
Ehelüge (Schſp., mit J. Bettelheim),
1892. – Sein beſter Freund (Schw.,
mit Bettelheim), 1892. – Vergnügte
Flitterwochen (Schw., mit J. Keller),
1892. – Der Schwedenhof (N.), 1892.
– Wuz, das Schwein (Humor. Ep.),
1892. – Madame Kuckuck (Lſp., mit
Bettelheim), 1893. – Das Rätſel ſei-
nes Lebens und andere Humoresken,
1898. – Das Geheimnis des Forſt-
hauſes (R.), 1898. – Schrimmchen u.
andere luſtige Geſchichten, 1903. – Der
Poſauniſt und andere Humoresken,
1904. – Exzellenz Polizeimeiſter (Kri-
min.-R.), 1906. – Die Rache des Wal-
des (N.), 1908.

*Brentano-Bauck, Anna,

wurde
am 10. Juli 1858 zu Wendhagen bei
Kolberg in Pommern als die Tochter
des Gutsbeſitzers u. Amtmanns Her-
mann Moerler geboren. Als die
jüngſte ihrer drei Geſchwiſter, von
denen die Brüder bereits erwachſen
waren, verlebte ſie ihre erſten Kin-
derjahre ziemlich einſam auf dem
Lande dicht an der See, zumal ihre
kränkliche Mutter ſich nur wenig um
ſie kümmern konnte. Jhre Schuljahre
verbrachte ſie im Töchterhauſe der
Schweſtern Freitag in Köslin u. be-
ſuchte ſpäter das damals rühmlichſt
bekannte Penſionat des Fräul. Weiße
in Berlin. Dann kehrte ſie in das
Haus ihrer Eltern zurück, die ſich in-
zwiſchen in Kolberg angeſiedelt hat-
ten. Der Vater hatte ſich dort eine
Villa erbaut, die ſpäter durch teil-
weiſe Schenkung an die Kirche fiel u.
in der ſich jetzt die Heimſtätte „Si-
loah“ befindet. Jn Kolberg lernte
Anna einen jungen Offizier, Karl
Bauck, kennen, mit dem ſie ſich 1874
zu einer äußerſt glücklichen Ehe ver-
band. Nach verſchiedenen Verſetzun-
gen kam das Paar 1882 nach Berlin,
wo der Gatte bei einem Manöver in
Treptow verunglückte und bald dar-
auf verſtarb. Einige Monate ſpäter
verlor die Witwe auch ihren einzigen

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[347/0351] Bre Bre B., der ſich durch die Flucht nach Ame- rika retten mußte u. ſpäter als ame- rikaniſcher Generalkonſul in Dresden lebte, bezog nach Abſolvierung des Gymnaſiums die Univerſität Heidel- berg und machte als Sekretär des Schriftſtellers u. Buchhändlers Frdr. Götz ſeine erſte große Reiſe durch Deutſchland und Frankreich. 1859 ging er zur Bühne u. war als Schau- ſpieler und Regiſſeur in Mainz, Düſ- ſeldorf, Köln und Kaſſel tätig. 1869 wandte er ſich in Kaſſel dem Journa- lismus u. der Schriftſtellerei zu, war danach als Chefredakteur in Mainz u. Halle tätig, ging 1880 nach Berlin, u. dieſen Ort hat er auch mit geringen Unterbrechungen als Wohnſitz feſtge- halten. Jm Jahre 1881 zeichnete er als Chefredakteur der „Berliner Neuigkeiten“, 1882–83 als Chefredak- teur der „Berliner Preſſe“, war 1884 bis 1887 Redakteur des „Berliner Lokalanzeigers“, lebte ſeitdem als unabhängiger Schriftſteller daſelbſt, übernahm 1894 die Redaktion der „Berliner Theaterzeitung“, 1895 die des „Neuen Theaterdiener“, die er bis 1897 führte, u. betätigt ſich ſeit- dem als freier Schriftſteller. S: Ge- dichte, 1871. – Allerlei Pech (Humor. En.), 1871. – Etwas Ulk (Humor.) 1871. – Schnick-Schnack (Hum.), 1876. – Am Erlenbach (Künſtlergeſch.), 1876. – Kunterbunt (Hum.), 1879. – Fah- rende Komödianten (Hum.), 1879. – Novellen, 1880 (Verlornes Leben. – Das Geheimnis des Forſthauſes). – Lenz und Liebe deutſcher Dichtkunſt (Anthol.), 1883. – Durchlaucht haben geruht (Luſtſp.), 1885. – Heitere Ge- ſchichten, 5 Bändchen, 1887–98. – Ein Penſionskind (Lſp., mit Jul. Keller), 1887. – Alfreds Briefe (Schw., mit Claußmann), 1886. – Ein Mann für alles (P., mit J. Keller), 1887. – Ge- niale Kinder (Lſp.), 1887. – Felddienſt (Lſp.), 1888. – Ein Opfer des Duells (Schw.), 1888. – Papa Guſtav (Schw.), 1888. – Der Giftmiſcher (P.), 1888. – Leute von heute (P.), 1889. – Die Ehelüge (Schſp., mit J. Bettelheim), 1892. – Sein beſter Freund (Schw., mit Bettelheim), 1892. – Vergnügte Flitterwochen (Schw., mit J. Keller), 1892. – Der Schwedenhof (N.), 1892. – Wuz, das Schwein (Humor. Ep.), 1892. – Madame Kuckuck (Lſp., mit Bettelheim), 1893. – Das Rätſel ſei- nes Lebens und andere Humoresken, 1898. – Das Geheimnis des Forſt- hauſes (R.), 1898. – Schrimmchen u. andere luſtige Geſchichten, 1903. – Der Poſauniſt und andere Humoresken, 1904. – Exzellenz Polizeimeiſter (Kri- min.-R.), 1906. – Die Rache des Wal- des (N.), 1908. *Brentano-Bauck, Anna, wurde am 10. Juli 1858 zu Wendhagen bei Kolberg in Pommern als die Tochter des Gutsbeſitzers u. Amtmanns Her- mann Moerler geboren. Als die jüngſte ihrer drei Geſchwiſter, von denen die Brüder bereits erwachſen waren, verlebte ſie ihre erſten Kin- derjahre ziemlich einſam auf dem Lande dicht an der See, zumal ihre kränkliche Mutter ſich nur wenig um ſie kümmern konnte. Jhre Schuljahre verbrachte ſie im Töchterhauſe der Schweſtern Freitag in Köslin u. be- ſuchte ſpäter das damals rühmlichſt bekannte Penſionat des Fräul. Weiße in Berlin. Dann kehrte ſie in das Haus ihrer Eltern zurück, die ſich in- zwiſchen in Kolberg angeſiedelt hat- ten. Der Vater hatte ſich dort eine Villa erbaut, die ſpäter durch teil- weiſe Schenkung an die Kirche fiel u. in der ſich jetzt die Heimſtätte „Si- loah“ befindet. Jn Kolberg lernte Anna einen jungen Offizier, Karl Bauck, kennen, mit dem ſie ſich 1874 zu einer äußerſt glücklichen Ehe ver- band. Nach verſchiedenen Verſetzun- gen kam das Paar 1882 nach Berlin, wo der Gatte bei einem Manöver in Treptow verunglückte und bald dar- auf verſtarb. Einige Monate ſpäter verlor die Witwe auch ihren einzigen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/351>, abgerufen am 18.12.2024.