Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bow letzteren. Nach dessen Tode gab dieMutter das Geschäft auf, u. der Sohn ging nach Berlin, wo er in seinem Berufe tätig war, bis der bekannte Schriftsteller Held (s. d.!) ihn auf das journalistische Gebiet hinüber- zog. Jnfolge eines Nervenleidens gab er die anstrengende geistige Tätigkeit auf u. arbeitete wieder in seinem Be- rufe in Wien bis 1870. Dann ging er nach München, durchwanderte Bayern, Baden, die Schweiz, Elsaß und Lothringen u. kehrte Ende 1871 nach Hamburg zurück, wo er bis zur Kräftigung seiner Gesundheit in sei- nem Berufe tätig war und dann zur Schriftstellerei überging. Seit 1883 wohnt er in Altona u. redigiert hier die "Fidelitas". Außer einer Reihe von Jugendschriften veröffentlichte er S: Eine Frau aus dem Album (P.), *Bowitsch, Ludwig, pseud. Lud- Box 1818 zu Döbling bei Wien als derSohn eines k. k. Staatsbeamten ge- boren. Die mißlichen Verhältnisse im Elternhause, welche ihn frühzeitig auf eigene Kraft anwiesen, zwangen ihn, die begonnenen juristischen Studien aufzugeben und eine Stellung im k. k. Kanzleidienste anzunehmen. Jm April 1839 trat er bei der Hofkammerpro- kuratur ein, wurde 1842 Registratur- praktikant bei der Hofkanzlei, 1844 Registraturakzessist, 1850 mit der Lei- tung der Registratur der Gendarme- rieinspektion betraut, 1851 Registra- tor und später Kanzleivorstand der- selben. Jm Jahre 1879 zum kaiserl. Rat ernannt, trat er bald darauf in den Ruhestand u. zog sich nach Ober- St. Veit bei Wien zurück, wo er am 22. Sept. 1881 + S: Poetische Ver- *Boxberger, Emil v., * zu Fulda *
Bow letzteren. Nach deſſen Tode gab dieMutter das Geſchäft auf, u. der Sohn ging nach Berlin, wo er in ſeinem Berufe tätig war, bis der bekannte Schriftſteller Held (ſ. d.!) ihn auf das journaliſtiſche Gebiet hinüber- zog. Jnfolge eines Nervenleidens gab er die anſtrengende geiſtige Tätigkeit auf u. arbeitete wieder in ſeinem Be- rufe in Wien bis 1870. Dann ging er nach München, durchwanderte Bayern, Baden, die Schweiz, Elſaß und Lothringen u. kehrte Ende 1871 nach Hamburg zurück, wo er bis zur Kräftigung ſeiner Geſundheit in ſei- nem Berufe tätig war und dann zur Schriftſtellerei überging. Seit 1883 wohnt er in Altona u. redigiert hier die „Fidelitas“. Außer einer Reihe von Jugendſchriften veröffentlichte er S: Eine Frau aus dem Album (P.), *Bowitſch, Ludwig, pſeud. Lud- Box 1818 zu Döbling bei Wien als derSohn eines k. k. Staatsbeamten ge- boren. Die mißlichen Verhältniſſe im Elternhauſe, welche ihn frühzeitig auf eigene Kraft anwieſen, zwangen ihn, die begonnenen juriſtiſchen Studien aufzugeben und eine Stellung im k. k. Kanzleidienſte anzunehmen. Jm April 1839 trat er bei der Hofkammerpro- kuratur ein, wurde 1842 Regiſtratur- praktikant bei der Hofkanzlei, 1844 Regiſtraturakzeſſiſt, 1850 mit der Lei- tung der Regiſtratur der Gendarme- rieinſpektion betraut, 1851 Regiſtra- tor und ſpäter Kanzleivorſtand der- ſelben. Jm Jahre 1879 zum kaiſerl. Rat ernannt, trat er bald darauf in den Ruheſtand u. zog ſich nach Ober- St. Veit bei Wien zurück, wo er am 22. Sept. 1881 † S: Poetiſche Ver- *Boxberger, Emil v., * zu Fulda *
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Bow
Box
letzteren. Nach deſſen Tode gab die
Mutter das Geſchäft auf, u. der Sohn
ging nach Berlin, wo er in ſeinem
Berufe tätig war, bis der bekannte
Schriftſteller Held (ſ. d.!) ihn auf
das journaliſtiſche Gebiet hinüber-
zog. Jnfolge eines Nervenleidens gab
er die anſtrengende geiſtige Tätigkeit
auf u. arbeitete wieder in ſeinem Be-
rufe in Wien bis 1870. Dann ging
er nach München, durchwanderte
Bayern, Baden, die Schweiz, Elſaß
und Lothringen u. kehrte Ende 1871
nach Hamburg zurück, wo er bis zur
Kräftigung ſeiner Geſundheit in ſei-
nem Berufe tätig war und dann zur
Schriftſtellerei überging. Seit 1883
wohnt er in Altona u. redigiert hier
die „Fidelitas“. Außer einer Reihe
von Jugendſchriften veröffentlichte er
S: Eine Frau aus dem Album (P.),
1872. – Sein Doppelgänger (Dram.
Scherz), 1877. – Wenn man eigen-
ſinnig iſt (Dr. Scherz), 1877. – Die
Weihnachtsbeſcherung (Lſp.), 1884. –
Das Weihnachtspräſent (Lſp.), 1886.
– Ein ſideles Stiftungsfeſt (P.), 1890.
– Fidele Turner (Schw.), 1892. –
Zwei nette Pflanzen auf der Garten-
bauausſtellung in Hamburg (Hum.),
1897. – Humoriſtiſche Vorträge in
Proſa, 1897. – Unterhaltungen im
Freien (Humor.), 1898. – Fideler
Karneval! (Komiſche Vorträge ꝛc.),
1898. – Ernſt und Scherz in lebenden
Bildern, 1898. – Familie Bollmann
(Schw.), 1902. – Was wähl’ ich für
den Polterabend? (Vortragsgedichte),
1903. – Der erſte Zwiſt (Hochzeits-
ſcherz), 1905. – Die drei Liebchen
(Polterabend-Schw.), 1905. – Ein
Stündchen auf dem Schöffengericht
(Kom. Genrebild), 2. A. 1906. – Be-
luſtigungen im Freien (Spiele, Vor-
träge ꝛc.), 1908. – Da Capo (Heit. Vor-
träge f. Damen, Ge.), 1908. – Hier iſt
eine Wohnung zu vermieten, oder:
Überliſtet (Schw.), 1909.
*Bowitſch, Ludwig, pſeud. Lud-
wig Bisthow, wurde am 24. Aug.
1818 zu Döbling bei Wien als der
Sohn eines k. k. Staatsbeamten ge-
boren. Die mißlichen Verhältniſſe im
Elternhauſe, welche ihn frühzeitig auf
eigene Kraft anwieſen, zwangen ihn,
die begonnenen juriſtiſchen Studien
aufzugeben und eine Stellung im k. k.
Kanzleidienſte anzunehmen. Jm April
1839 trat er bei der Hofkammerpro-
kuratur ein, wurde 1842 Regiſtratur-
praktikant bei der Hofkanzlei, 1844
Regiſtraturakzeſſiſt, 1850 mit der Lei-
tung der Regiſtratur der Gendarme-
rieinſpektion betraut, 1851 Regiſtra-
tor und ſpäter Kanzleivorſtand der-
ſelben. Jm Jahre 1879 zum kaiſerl.
Rat ernannt, trat er bald darauf in
den Ruheſtand u. zog ſich nach Ober-
St. Veit bei Wien zurück, wo er am
22. Sept. 1881 †
S: Poetiſche Ver-
ſuche, 1839. 2. A. als: Gedichte, 1846.
– Nordlichter, 1841. – Romanzen,
1844. – Lebensbilder und Novellen,
1848. – Servet (G.), 1849. – Efeu-
ranken (Rz.), 1854. – Romantiſche
Dichtungen, 1854. – Blumenroman-
zen, 1855. – Roſenblätter, 1855. –
Beim Wein (Trinklieder), 1856. – Ma-
rienſagen, 1858. – Öſterreichiſches
Balladenbuch (mit Al. Gigl); II, 1856.
– Legenden, 1858. – Habsburgs Chro-
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– Jägerlieder, 1860. – Sindibad
(Dn.), 1860. – Volkslieder, 1861. –
Nach der Flut (Dichteralbum), 1862.
– Heroiden (Rz.), 1864. – Liederbuch,
1866. – Donauſagen (Nn. und En.),
1867. – Vom Donauſtrande (M. und
Sg.), 1867. – Rübezahl (Sg.), 1869.
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der, 2. A., 1878.
*Boxberger, Emil v., * zu Fulda
am 17. Okt. 1827, beſuchte die Gym-
naſien zu Fulda und Münnerſtadt,
widmete ſich von 1844–47 der Land-
wirtſchaft, arbeitete dann einige Zeit
als Poſtexpedient bei ſeinem Oheim,
dem in der fuldiſchen Geſchichte öfters
vorteilhaft erwähnten Poſtmeiſter J.
B. Oswald in Fulda, war ſeit 1850
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