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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Böt
Tage (Ge.), 1865. - Die Tochter des
Kain (G.), 1865. - Neue Lieder und
Dichtungen, 1869. - Das Galgen-
männchen (Dr. M.), 1870. - Byrons
sämtliche Werke; übers. XII, 1841. -
Popes Werke, übers. 1842. - Gold-
smiths Gedichte, übers. 1843. - Mil-
tons poetische Werke, übers. 1846. -
Ossian, übers. 1847. - Yoriks empfind-
same Reise, übers. 1851. - Phädra v.
Racine, übers. 1853. Verschied. and.
Übersetzgn. - Mehrere Anthologien.

*Böttger, Clementine,

pseud. S.
Melnec, wurde am 22. Juni 1848
zu Bremen als die Tochter des (1872
+) Kaufmannes Joachim Claudius
Adolf B. geboren. Veranlaßt durch
den Umschwung äußerer Verhältnisse,
widmete sie sich im Jahre 1870 dem
Lehrberuf, lebte ein Jahr als Erzie-
herin in England, dann als Lehre-
rin in Leipzig, später in Wiesbaden,
wurde aber infolge ihrer geschwäch-
ten Gesundheit gezwungen, ihren Be-
ruf aufzugeben und sich der Schrift-
stellerei zuzuwenden. Sie lebt seit
1882 in Dornholzhausen b. Homburg
v. d. Höhe.

S:

Die Gouvernante (E.),
1884. - Glücksträume (3 En.), 1889.

*Böttger, Ernst,

entstammt einer
alten Juristenfamilie und wurde am
6. Dezbr. 1878 in Kalten-Nordheim,
einem Dorfe auf der Rhön geboren,
wo sein Vater Richter war. Er be-
suchte 1890-92 das Gymnasium in
Schleusingen, u. als in diesem Jahre
sein Vater starb, siedelte er mit der
Mutter nach Jena über, wo er 1898
das Gymnasium absolvierte, dann die
Rechte studierte und im Herbst 1901
das Referendarexamen ablegte. Schon
als Student hatte er sich als Schrift-
steller betätigt, auch 1901 in Jena eine
"Literarische Gesellschaft" gegründet,
die sich sehr schnell entwickelte, und in
der er die meisten Vorträge hielt.
Die Bekanntschaft mit Ernst Wachler
(s. d.!), dem Schöpfer des "Harzer
Bergtheaters", welches seiner An-
schauung von einer aus dem Boden
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Böt
der Landschaft heraus wachsenden
deutschen Kunst so ganz entsprach,
führte ihn zur dramatischen Dicht-
kunst. Jm Januar 1906 wurde B.
zum Assessor ernannt, lebte als sol-
cher in Elberfeld u. Jena, schied aber
schon 1907 aus dem Staatsdienst u.
ist jetzt Direktor des deutschen Privat-
beamten-Vereins in Magdeburg.

S:


Aus Dunst zur Kunst (Freilichtbild.),
1901. - Sonnenwende (Soz. N. der
Gegenwart), 1904. - Münchhausens
Liebeswunder (Komödie), 1904.

*Bötticher, Clarissa,

bekannter
unter ihrem früheren Frauennamen
Cl. Lohde, wurde am 13. Juli 1836
in Danzig als jüngste Tochter des
Regierungsrates Leyden geboren
und in dem vorzüglichen Jnstitute des
Predigers, nachherigen Schulrates
Alberti, in Marienwerder erzogen.
Jm Jahre 1853 vermählte sie sich mit
dem Rittergutsbesitzer G. von Be-
low
auf Neu-Jngelow in Pommern,
doch wurde diese unglückliche Ehe im
Jahre 1864 wieder getrennt. 1866
ging sie eine zweite Ehe mit dem Pro-
fessor Ludwig Lohde an der königl.
Gewerbeakademie in Berlin ein, und
ihm verdankte sie die Anregung zu
literarischem Schaffen. Nachdem sie
1875 Witwe geworden, heiratete sie
1877 den hervorragenden Archäolo-
gen, Professor u. Direktor der Skulp-
turabteilung des königl. Museums in
Berlin, Karl Bötticher, mit dem sie
größere Reisen nach Jtalien u. Grie-
chenland unternahm, deren Früchte
zahlreiche Abhandlungen in verschie-
denen Zeitschriften waren. Am 19.
Juni 1889 verlor sie auch diesen Gat-
ten durch den Tod.

S:

Aus der Ge-
sellschaft (N.), 1874. - Zu spät (N.),
1874. 2. A. 1886. - Herzenskämpfe
(R.); II, 1874. - Auf dem Throne
(R.); II, 1878. 3. A. 1903. - Erlöst
(N.), 1878. - Auf klassischem Boden
(R.), 1880. 2. A. 1906. - Weltfremd
(R.), 1887. - Aus dem Leben Karl
Böttichers, 1890. - Auf Befehl des

*


[Spaltenumbruch]

Böt
Tage (Ge.), 1865. – Die Tochter des
Kain (G.), 1865. – Neue Lieder und
Dichtungen, 1869. – Das Galgen-
männchen (Dr. M.), 1870. – Byrons
ſämtliche Werke; überſ. XII, 1841. –
Popes Werke, überſ. 1842. – Gold-
ſmiths Gedichte, überſ. 1843. – Mil-
tons poetiſche Werke, überſ. 1846. –
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ſame Reiſe, überſ. 1851. – Phädra v.
Racine, überſ. 1853. Verſchied. and.
Überſetzgn. – Mehrere Anthologien.

*Böttger, Clementine,

pſeud. S.
Melnec, wurde am 22. Juni 1848
zu Bremen als die Tochter des (1872
†) Kaufmannes Joachim Claudius
Adolf B. geboren. Veranlaßt durch
den Umſchwung äußerer Verhältniſſe,
widmete ſie ſich im Jahre 1870 dem
Lehrberuf, lebte ein Jahr als Erzie-
herin in England, dann als Lehre-
rin in Leipzig, ſpäter in Wiesbaden,
wurde aber infolge ihrer geſchwäch-
ten Geſundheit gezwungen, ihren Be-
ruf aufzugeben und ſich der Schrift-
ſtellerei zuzuwenden. Sie lebt ſeit
1882 in Dornholzhauſen b. Homburg
v. d. Höhe.

S:

Die Gouvernante (E.),
1884. – Glücksträume (3 En.), 1889.

*Böttger, Ernſt,

entſtammt einer
alten Juriſtenfamilie und wurde am
6. Dezbr. 1878 in Kalten-Nordheim,
einem Dorfe auf der Rhön geboren,
wo ſein Vater Richter war. Er be-
ſuchte 1890–92 das Gymnaſium in
Schleuſingen, u. als in dieſem Jahre
ſein Vater ſtarb, ſiedelte er mit der
Mutter nach Jena über, wo er 1898
das Gymnaſium abſolvierte, dann die
Rechte ſtudierte und im Herbſt 1901
das Referendarexamen ablegte. Schon
als Student hatte er ſich als Schrift-
ſteller betätigt, auch 1901 in Jena eine
„Literariſche Geſellſchaft“ gegründet,
die ſich ſehr ſchnell entwickelte, und in
der er die meiſten Vorträge hielt.
Die Bekanntſchaft mit Ernſt Wachler
(ſ. d.!), dem Schöpfer des „Harzer
Bergtheaters“, welches ſeiner An-
ſchauung von einer aus dem Boden
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Böt
der Landſchaft heraus wachſenden
deutſchen Kunſt ſo ganz entſprach,
führte ihn zur dramatiſchen Dicht-
kunſt. Jm Januar 1906 wurde B.
zum Aſſeſſor ernannt, lebte als ſol-
cher in Elberfeld u. Jena, ſchied aber
ſchon 1907 aus dem Staatsdienſt u.
iſt jetzt Direktor des deutſchen Privat-
beamten-Vereins in Magdeburg.

S:


Aus Dunſt zur Kunſt (Freilichtbild.),
1901. – Sonnenwende (Soz. N. der
Gegenwart), 1904. – Münchhauſens
Liebeswunder (Komödie), 1904.

*Bötticher, Clariſſa,

bekannter
unter ihrem früheren Frauennamen
Cl. Lohde, wurde am 13. Juli 1836
in Danzig als jüngſte Tochter des
Regierungsrates Leyden geboren
und in dem vorzüglichen Jnſtitute des
Predigers, nachherigen Schulrates
Alberti, in Marienwerder erzogen.
Jm Jahre 1853 vermählte ſie ſich mit
dem Rittergutsbeſitzer G. von Be-
low
auf Neu-Jngelow in Pommern,
doch wurde dieſe unglückliche Ehe im
Jahre 1864 wieder getrennt. 1866
ging ſie eine zweite Ehe mit dem Pro-
feſſor Ludwig Lohde an der königl.
Gewerbeakademie in Berlin ein, und
ihm verdankte ſie die Anregung zu
literariſchem Schaffen. Nachdem ſie
1875 Witwe geworden, heiratete ſie
1877 den hervorragenden Archäolo-
gen, Profeſſor u. Direktor der Skulp-
turabteilung des königl. Muſeums in
Berlin, Karl Bötticher, mit dem ſie
größere Reiſen nach Jtalien u. Grie-
chenland unternahm, deren Früchte
zahlreiche Abhandlungen in verſchie-
denen Zeitſchriften waren. Am 19.
Juni 1889 verlor ſie auch dieſen Gat-
ten durch den Tod.

S:

Aus der Ge-
ſellſchaft (N.), 1874. – Zu ſpät (N.),
1874. 2. A. 1886. – Herzenskämpfe
(R.); II, 1874. – Auf dem Throne
(R.); II, 1878. 3. A. 1903. – Erlöſt
(N.), 1878. – Auf klaſſiſchem Boden
(R.), 1880. 2. A. 1906. – Weltfremd
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[313/0317] Böt Böt Tage (Ge.), 1865. – Die Tochter des Kain (G.), 1865. – Neue Lieder und Dichtungen, 1869. – Das Galgen- männchen (Dr. M.), 1870. – Byrons ſämtliche Werke; überſ. XII, 1841. – Popes Werke, überſ. 1842. – Gold- ſmiths Gedichte, überſ. 1843. – Mil- tons poetiſche Werke, überſ. 1846. – Oſſian, überſ. 1847. – Yoriks empfind- ſame Reiſe, überſ. 1851. – Phädra v. Racine, überſ. 1853. Verſchied. and. Überſetzgn. – Mehrere Anthologien. *Böttger, Clementine, pſeud. S. Melnec, wurde am 22. Juni 1848 zu Bremen als die Tochter des (1872 †) Kaufmannes Joachim Claudius Adolf B. geboren. Veranlaßt durch den Umſchwung äußerer Verhältniſſe, widmete ſie ſich im Jahre 1870 dem Lehrberuf, lebte ein Jahr als Erzie- herin in England, dann als Lehre- rin in Leipzig, ſpäter in Wiesbaden, wurde aber infolge ihrer geſchwäch- ten Geſundheit gezwungen, ihren Be- ruf aufzugeben und ſich der Schrift- ſtellerei zuzuwenden. Sie lebt ſeit 1882 in Dornholzhauſen b. Homburg v. d. Höhe. S: Die Gouvernante (E.), 1884. – Glücksträume (3 En.), 1889. *Böttger, Ernſt, entſtammt einer alten Juriſtenfamilie und wurde am 6. Dezbr. 1878 in Kalten-Nordheim, einem Dorfe auf der Rhön geboren, wo ſein Vater Richter war. Er be- ſuchte 1890–92 das Gymnaſium in Schleuſingen, u. als in dieſem Jahre ſein Vater ſtarb, ſiedelte er mit der Mutter nach Jena über, wo er 1898 das Gymnaſium abſolvierte, dann die Rechte ſtudierte und im Herbſt 1901 das Referendarexamen ablegte. Schon als Student hatte er ſich als Schrift- ſteller betätigt, auch 1901 in Jena eine „Literariſche Geſellſchaft“ gegründet, die ſich ſehr ſchnell entwickelte, und in der er die meiſten Vorträge hielt. Die Bekanntſchaft mit Ernſt Wachler (ſ. d.!), dem Schöpfer des „Harzer Bergtheaters“, welches ſeiner An- ſchauung von einer aus dem Boden der Landſchaft heraus wachſenden deutſchen Kunſt ſo ganz entſprach, führte ihn zur dramatiſchen Dicht- kunſt. Jm Januar 1906 wurde B. zum Aſſeſſor ernannt, lebte als ſol- cher in Elberfeld u. Jena, ſchied aber ſchon 1907 aus dem Staatsdienſt u. iſt jetzt Direktor des deutſchen Privat- beamten-Vereins in Magdeburg. S: Aus Dunſt zur Kunſt (Freilichtbild.), 1901. – Sonnenwende (Soz. N. der Gegenwart), 1904. – Münchhauſens Liebeswunder (Komödie), 1904. *Bötticher, Clariſſa, bekannter unter ihrem früheren Frauennamen Cl. Lohde, wurde am 13. Juli 1836 in Danzig als jüngſte Tochter des Regierungsrates Leyden geboren und in dem vorzüglichen Jnſtitute des Predigers, nachherigen Schulrates Alberti, in Marienwerder erzogen. Jm Jahre 1853 vermählte ſie ſich mit dem Rittergutsbeſitzer G. von Be- low auf Neu-Jngelow in Pommern, doch wurde dieſe unglückliche Ehe im Jahre 1864 wieder getrennt. 1866 ging ſie eine zweite Ehe mit dem Pro- feſſor Ludwig Lohde an der königl. Gewerbeakademie in Berlin ein, und ihm verdankte ſie die Anregung zu literariſchem Schaffen. Nachdem ſie 1875 Witwe geworden, heiratete ſie 1877 den hervorragenden Archäolo- gen, Profeſſor u. Direktor der Skulp- turabteilung des königl. Muſeums in Berlin, Karl Bötticher, mit dem ſie größere Reiſen nach Jtalien u. Grie- chenland unternahm, deren Früchte zahlreiche Abhandlungen in verſchie- denen Zeitſchriften waren. Am 19. Juni 1889 verlor ſie auch dieſen Gat- ten durch den Tod. S: Aus der Ge- ſellſchaft (N.), 1874. – Zu ſpät (N.), 1874. 2. A. 1886. – Herzenskämpfe (R.); II, 1874. – Auf dem Throne (R.); II, 1878. 3. A. 1903. – Erlöſt (N.), 1878. – Auf klaſſiſchem Boden (R.), 1880. 2. A. 1906. – Weltfremd (R.), 1887. – Aus dem Leben Karl Böttichers, 1890. – Auf Befehl des *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/317>, abgerufen am 16.11.2024.