seine Mutter, die aus Marbach stammte, war eine Großnichte von Schillers Mutter. Als Theodor zwei Jahre alt war, kam sein Vater als Präzeptor nach Murrhardt. Hier starb seine Mutter schon 1827, und da der Vater bald darauf in Geistesnacht ver- siel, wurde der Sohn von einem Oheim in Leutkirch und nach dem Tode des Vaters (1828) in das Stuttgarter Waisenhaus aufgenommen. Hier er- hielt er seine Schulbildung, trat 1835 in das mit dem Waisenhaus ver- bundene Lehrerseminar ein u. wirkte nach Absolvierung desselben von 1838 bis 1844 an verschiedenen Orten als Volksschullehrer. Um sich in den Rea- lien u. für das Realschulwesen weiter fortzubilden, trat er 1845 als Schüler in das Polytechnikum zu Stuttgart ein und bereitete sich auf das Realleh- rerexamen vor, dessen zwei Teile er 1848 u. 1849 bestand. Daneben war er seit 1846 mit der Erziehung der beiden Prinzen des nachmaligen russischen Kanzlers, Fürsten Gortschakoff, be- traut, der damals Gesandter in Stutt- gart war. Jm Jahre 1850 übernahm B. die Hofmeisterstelle im Hause des Grafen von Taubenheim, Oberstall- meisters in Stuttgart, und trat erst 1857 als Reallehrer zu Stuttgart in den öffentlichen Staatsdienst, in dem er bis zu seiner Pensionierung (1894) tätig war. Durch sechs Jahre führte er auch die Redaktion der "Stuttgarter Frauenblätter". Er starb in Stutt- gart am 27. Dezbr. 1897.
geb. 1804 in Jvanfa in Ungarn, war verheiratet mit dem bekannten Philanthropen u. [Spaltenumbruch]
Bib
Abgeordneten zum ungarischen Land- tage Stephan B., an dessen humani- tären Bestrebungen sie regen Anteil nahm. Als Schriftstellerin wirkte sie auf dem Gebiet des Erziehungswesens und der Novellistik. Sie starb bereits 1837. Jn deutscher Sprache schrieb sie
S:
Novellen u. Erzählungen. Aus hinterlassenen Papieren (Die Päda- gogen. - Die Mädchenschule. - Die Schicksalsschule. - Die Brautschau. - Musikalische Bekanntschaften. - Cä- cilie); 1840.
*Biarowsky,Wilhelm Eduard Jmmanuel von,
geb. zu München am 8. Oktbr. 1814, wo sein Vater Lega- tionsrat war, besuchte zuerst das Wil- helms-Gymnasium, dann die Universi- tät seiner Vaterstadt, studierte drei Jahre lang in Erlangen Theologie und wurde 1844 Prediger in Rolle am Genfer See in Waadtland. Bei der radikalen Bewegung aus diesem Schweizerkanton vertrieben, erhielt er 1846 eine Anstellung als Pfarrer zu Waitzenbach in Unterfranken, wo er bei der bayer. Gesangbuchs-Reform- bewegung eine tätige Rolle spielte. Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt, privatisierte er die beiden folgenden Jahre in München und wurde 1858 zweiter Pfarrer, 1860 erster Pfarrer und Dekan in Erlangen. Als solcher starb er am 2. Juni 1882.
geb. am 5. Febr. 1856 in Breslau, besuchte das dortige Elisabeth-Gymnasium und widmete sich dann dem Bankgeschäfte. Neben- bei war er ein eifriges Mitglied des Vereins "Breslauer Dichterschule", in dem er längere Zeit das Amt eines Schriftführers versah. Ein zweijäh- riger Aufenthalt in Wien war auf seine poetische Entwicklung von gro- ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder, als Prokurist einer Bank, in Breslau.
S:
Gedichte, 1882. - Herbstblättel
* 15*
[Spaltenumbruch]
Bez
ſeine Mutter, die aus Marbach ſtammte, war eine Großnichte von Schillers Mutter. Als Theodor zwei Jahre alt war, kam ſein Vater als Präzeptor nach Murrhardt. Hier ſtarb ſeine Mutter ſchon 1827, und da der Vater bald darauf in Geiſtesnacht ver- ſiel, wurde der Sohn von einem Oheim in Leutkirch und nach dem Tode des Vaters (1828) in das Stuttgarter Waiſenhaus aufgenommen. Hier er- hielt er ſeine Schulbildung, trat 1835 in das mit dem Waiſenhaus ver- bundene Lehrerſeminar ein u. wirkte nach Abſolvierung desſelben von 1838 bis 1844 an verſchiedenen Orten als Volksſchullehrer. Um ſich in den Rea- lien u. für das Realſchulweſen weiter fortzubilden, trat er 1845 als Schüler in das Polytechnikum zu Stuttgart ein und bereitete ſich auf das Realleh- rerexamen vor, deſſen zwei Teile er 1848 u. 1849 beſtand. Daneben war er ſeit 1846 mit der Erziehung der beiden Prinzen des nachmaligen ruſſiſchen Kanzlers, Fürſten Gortſchakoff, be- traut, der damals Geſandter in Stutt- gart war. Jm Jahre 1850 übernahm B. die Hofmeiſterſtelle im Hauſe des Grafen von Taubenheim, Oberſtall- meiſters in Stuttgart, und trat erſt 1857 als Reallehrer zu Stuttgart in den öffentlichen Staatsdienſt, in dem er bis zu ſeiner Penſionierung (1894) tätig war. Durch ſechs Jahre führte er auch die Redaktion der „Stuttgarter Frauenblätter“. Er ſtarb in Stutt- gart am 27. Dezbr. 1897.
geb. 1804 in Jvanfa in Ungarn, war verheiratet mit dem bekannten Philanthropen u. [Spaltenumbruch]
Bib
Abgeordneten zum ungariſchen Land- tage Stephan B., an deſſen humani- tären Beſtrebungen ſie regen Anteil nahm. Als Schriftſtellerin wirkte ſie auf dem Gebiet des Erziehungsweſens und der Novelliſtik. Sie ſtarb bereits 1837. Jn deutſcher Sprache ſchrieb ſie
S:
Novellen u. Erzählungen. Aus hinterlaſſenen Papieren (Die Päda- gogen. – Die Mädchenſchule. – Die Schickſalsſchule. – Die Brautſchau. – Muſikaliſche Bekanntſchaften. – Cä- cilie); 1840.
*Biarowsky,Wilhelm Eduard Jmmanuel von,
geb. zu München am 8. Oktbr. 1814, wo ſein Vater Lega- tionsrat war, beſuchte zuerſt das Wil- helms-Gymnaſium, dann die Univerſi- tät ſeiner Vaterſtadt, ſtudierte drei Jahre lang in Erlangen Theologie und wurde 1844 Prediger in Rolle am Genfer See in Waadtland. Bei der radikalen Bewegung aus dieſem Schweizerkanton vertrieben, erhielt er 1846 eine Anſtellung als Pfarrer zu Waitzenbach in Unterfranken, wo er bei der bayer. Geſangbuchs-Reform- bewegung eine tätige Rolle ſpielte. Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt, privatiſierte er die beiden folgenden Jahre in München und wurde 1858 zweiter Pfarrer, 1860 erſter Pfarrer und Dekan in Erlangen. Als ſolcher ſtarb er am 2. Juni 1882.
geb. am 5. Febr. 1856 in Breslau, beſuchte das dortige Eliſabeth-Gymnaſium und widmete ſich dann dem Bankgeſchäfte. Neben- bei war er ein eifriges Mitglied des Vereins „Breslauer Dichterſchule“, in dem er längere Zeit das Amt eines Schriftführers verſah. Ein zweijäh- riger Aufenthalt in Wien war auf ſeine poetiſche Entwicklung von gro- ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder, als Prokuriſt einer Bank, in Breslau.
S:
Gedichte, 1882. – Herbſtblättel
* 15*
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Bez
Bib
ſeine Mutter, die aus Marbach
ſtammte, war eine Großnichte von
Schillers Mutter. Als Theodor zwei
Jahre alt war, kam ſein Vater als
Präzeptor nach Murrhardt. Hier ſtarb
ſeine Mutter ſchon 1827, und da der
Vater bald darauf in Geiſtesnacht ver-
ſiel, wurde der Sohn von einem Oheim
in Leutkirch und nach dem Tode des
Vaters (1828) in das Stuttgarter
Waiſenhaus aufgenommen. Hier er-
hielt er ſeine Schulbildung, trat 1835
in das mit dem Waiſenhaus ver-
bundene Lehrerſeminar ein u. wirkte
nach Abſolvierung desſelben von 1838
bis 1844 an verſchiedenen Orten als
Volksſchullehrer. Um ſich in den Rea-
lien u. für das Realſchulweſen weiter
fortzubilden, trat er 1845 als Schüler
in das Polytechnikum zu Stuttgart
ein und bereitete ſich auf das Realleh-
rerexamen vor, deſſen zwei Teile er
1848 u. 1849 beſtand. Daneben war er
ſeit 1846 mit der Erziehung der beiden
Prinzen des nachmaligen ruſſiſchen
Kanzlers, Fürſten Gortſchakoff, be-
traut, der damals Geſandter in Stutt-
gart war. Jm Jahre 1850 übernahm
B. die Hofmeiſterſtelle im Hauſe des
Grafen von Taubenheim, Oberſtall-
meiſters in Stuttgart, und trat erſt
1857 als Reallehrer zu Stuttgart in
den öffentlichen Staatsdienſt, in dem
er bis zu ſeiner Penſionierung (1894)
tätig war. Durch ſechs Jahre führte
er auch die Redaktion der „Stuttgarter
Frauenblätter“. Er ſtarb in Stutt-
gart am 27. Dezbr. 1897.
S: Ge-
dichte, 1846. – Maiglöckchen (Lieder-
ſtrauß), 1854. – Unſere alt- u. mittel-
hochdeutſchen Dichter (Lehr- u. Hand-
buch), 1861. – Blumengewinde deut-
ſcher Lyrik (Anthologie), 1884. –
Tempelhalle chriſtlicher Lyrik (Antho-
logie), 1884. – Sagenkranz (Anthol.
lyr.-ep. G.), 1888. – Furchtlos u. treu
(Württemb. Liederſchatz), 1889.
Bezerédy, Amalie, geb. 1804 in
Jvanfa in Ungarn, war verheiratet
mit dem bekannten Philanthropen u.
Abgeordneten zum ungariſchen Land-
tage Stephan B., an deſſen humani-
tären Beſtrebungen ſie regen Anteil
nahm. Als Schriftſtellerin wirkte ſie
auf dem Gebiet des Erziehungsweſens
und der Novelliſtik. Sie ſtarb bereits
1837. Jn deutſcher Sprache ſchrieb
ſie
S: Novellen u. Erzählungen. Aus
hinterlaſſenen Papieren (Die Päda-
gogen. – Die Mädchenſchule. – Die
Schickſalsſchule. – Die Brautſchau. –
Muſikaliſche Bekanntſchaften. – Cä-
cilie); 1840.
*Biarowsky, Wilhelm Eduard
Jmmanuel von, geb. zu München am
8. Oktbr. 1814, wo ſein Vater Lega-
tionsrat war, beſuchte zuerſt das Wil-
helms-Gymnaſium, dann die Univerſi-
tät ſeiner Vaterſtadt, ſtudierte drei
Jahre lang in Erlangen Theologie
und wurde 1844 Prediger in Rolle
am Genfer See in Waadtland. Bei
der radikalen Bewegung aus dieſem
Schweizerkanton vertrieben, erhielt er
1846 eine Anſtellung als Pfarrer zu
Waitzenbach in Unterfranken, wo er
bei der bayer. Geſangbuchs-Reform-
bewegung eine tätige Rolle ſpielte.
Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt,
privatiſierte er die beiden folgenden
Jahre in München und wurde 1858
zweiter Pfarrer, 1860 erſter Pfarrer
und Dekan in Erlangen. Als ſolcher
ſtarb er am 2. Juni 1882.
S: Ge-
dichte, 1854. – Glockenklänge (Ge.),
1869. – Senfkörner (Erkanntes und
Erlebtes), 1861.
*Biberfeld, Karl, geb. am 5. Febr.
1856 in Breslau, beſuchte das dortige
Eliſabeth-Gymnaſium und widmete
ſich dann dem Bankgeſchäfte. Neben-
bei war er ein eifriges Mitglied des
Vereins „Breslauer Dichterſchule“, in
dem er längere Zeit das Amt eines
Schriftführers verſah. Ein zweijäh-
riger Aufenthalt in Wien war auf
ſeine poetiſche Entwicklung von gro-
ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder,
als Prokuriſt einer Bank, in Breslau.
S: Gedichte, 1882. – Herbſtblättel
* 15*
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/231>, abgerufen am 22.12.2024.
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