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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[Spaltenumbruch]

Bez
ſeine Mutter, die aus Marbach
ſtammte, war eine Großnichte von
Schillers Mutter. Als Theodor zwei
Jahre alt war, kam ſein Vater als
Präzeptor nach Murrhardt. Hier ſtarb
ſeine Mutter ſchon 1827, und da der
Vater bald darauf in Geiſtesnacht ver-
ſiel, wurde der Sohn von einem Oheim
in Leutkirch und nach dem Tode des
Vaters (1828) in das Stuttgarter
Waiſenhaus aufgenommen. Hier er-
hielt er ſeine Schulbildung, trat 1835
in das mit dem Waiſenhaus ver-
bundene Lehrerſeminar ein u. wirkte
nach Abſolvierung desſelben von 1838
bis 1844 an verſchiedenen Orten als
Volksſchullehrer. Um ſich in den Rea-
lien u. für das Realſchulweſen weiter
fortzubilden, trat er 1845 als Schüler
in das Polytechnikum zu Stuttgart
ein und bereitete ſich auf das Realleh-
rerexamen vor, deſſen zwei Teile er
1848 u. 1849 beſtand. Daneben war er
ſeit 1846 mit der Erziehung der beiden
Prinzen des nachmaligen ruſſiſchen
Kanzlers, Fürſten Gortſchakoff, be-
traut, der damals Geſandter in Stutt-
gart war. Jm Jahre 1850 übernahm
B. die Hofmeiſterſtelle im Hauſe des
Grafen von Taubenheim, Oberſtall-
meiſters in Stuttgart, und trat erſt
1857 als Reallehrer zu Stuttgart in
den öffentlichen Staatsdienſt, in dem
er bis zu ſeiner Penſionierung (1894)
tätig war. Durch ſechs Jahre führte
er auch die Redaktion der „Stuttgarter
Frauenblätter“. Er ſtarb in Stutt-
gart am 27. Dezbr. 1897.

S:

Ge-
dichte, 1846. – Maiglöckchen (Lieder-
ſtrauß), 1854. – Unſere alt- u. mittel-
hochdeutſchen Dichter (Lehr- u. Hand-
buch), 1861. – Blumengewinde deut-
ſcher Lyrik (Anthologie), 1884. –
Tempelhalle chriſtlicher Lyrik (Antho-
logie), 1884. – Sagenkranz (Anthol.
lyr.-ep. G.), 1888. – Furchtlos u. treu
(Württemb. Liederſchatz), 1889.

Bezerédy, Amalie,

geb. 1804 in
Jvanfa in Ungarn, war verheiratet
mit dem bekannten Philanthropen u.
[Spaltenumbruch]

Bib
Abgeordneten zum ungariſchen Land-
tage Stephan B., an deſſen humani-
tären Beſtrebungen ſie regen Anteil
nahm. Als Schriftſtellerin wirkte ſie
auf dem Gebiet des Erziehungsweſens
und der Novelliſtik. Sie ſtarb bereits
1837. Jn deutſcher Sprache ſchrieb
ſie

S:

Novellen u. Erzählungen. Aus
hinterlaſſenen Papieren (Die Päda-
gogen. – Die Mädchenſchule. – Die
Schickſalsſchule. – Die Brautſchau. –
Muſikaliſche Bekanntſchaften. – Cä-
cilie); 1840.

*Biarowsky, Wilhelm Eduard
Jmmanuel von,

geb. zu München am
8. Oktbr. 1814, wo ſein Vater Lega-
tionsrat war, beſuchte zuerſt das Wil-
helms-Gymnaſium, dann die Univerſi-
tät ſeiner Vaterſtadt, ſtudierte drei
Jahre lang in Erlangen Theologie
und wurde 1844 Prediger in Rolle
am Genfer See in Waadtland. Bei
der radikalen Bewegung aus dieſem
Schweizerkanton vertrieben, erhielt er
1846 eine Anſtellung als Pfarrer zu
Waitzenbach in Unterfranken, wo er
bei der bayer. Geſangbuchs-Reform-
bewegung eine tätige Rolle ſpielte.
Nachdem er zehn Jahre dort gewirkt,
privatiſierte er die beiden folgenden
Jahre in München und wurde 1858
zweiter Pfarrer, 1860 erſter Pfarrer
und Dekan in Erlangen. Als ſolcher
ſtarb er am 2. Juni 1882.

S:

Ge-
dichte, 1854. – Glockenklänge (Ge.),
1869. – Senfkörner (Erkanntes und
Erlebtes), 1861.

*Biberfeld, Karl,

geb. am 5. Febr.
1856 in Breslau, beſuchte das dortige
Eliſabeth-Gymnaſium und widmete
ſich dann dem Bankgeſchäfte. Neben-
bei war er ein eifriges Mitglied des
Vereins „Breslauer Dichterſchule“, in
dem er längere Zeit das Amt eines
Schriftführers verſah. Ein zweijäh-
riger Aufenthalt in Wien war auf
ſeine poetiſche Entwicklung von gro-
ßem Einfluß. Jetzt lebt er wieder,
als Prokuriſt einer Bank, in Breslau.

S:

Gedichte, 1882. – Herbſtblättel

* 15*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/231>, abgerufen am 22.12.2024.