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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bet
Betemann, Clelie,

Pseudon. für
Klementine Abel; s. d.!

Bethge, Berta,

pseud. Caritas,
wurde am 1. Januar 1829 in Kalbe
a. d. Saale geboren und lebte später
eine Reihe von Jahren in Magdeburg,
wo sie mit ihren drei Schwestern ein
Putzgeschäft besaß, bis sie am 15. Okt.
1885 als Präbendatin Ausnahme in
das Georgenstift daselbst fand. Jetzt
widmete sie sich mit Eiser der Schrift-
stellerei. Jhre Erzählungen beschäf-
tigen sich vorwiegend mit geschicht-
lichen Stoffen aus Magdeburgs Ver-
gangenheit, und die Kenntnis dieser
Stoffe entnahm sie der in dieser
Hinsicht vorzüglichen Magdeburger
Stadtbibliothek. Sie + am 30. Juli
1905 bei ihrer Schwester in Dresden
u. liegt auch dort begraben.

S:

Ruth
(E. a. Erzbischof Ottos Zeiten), 1885.
- Otto u. Editha (E. a. d. 10. Jahrh.),
1887. - Der Presbyter Johannes und
sein Haus (E.), 1889. - Die weiße
Rose von Tichfield (E. a. d. englischen
Revolution), 1891. - Lukretia Schmidt
(E. a. Magdeburgs dunkelsten Tagen),
1892. - Die Trompetenbläserin (E.
a. d. Z. d. Freiheitskr.), 1894. - Die
Grammonts (E. a. d. Hugenottenzeit),
1897. - Hilda (E.), 1902. - Aus Ur-
sulas religiösen Briefen, 1901.

*Bethge, Friedrich Heinr. Karl,


geb. am 3. Juni 1847 in Schnaken-
burg a. d. Elbe als der Sohn eines
Ökonomen, kam mit dem 14. Jahre auf
das Gymnasium in Stendal, später
auf dasjenige in Celle, das er 1867
absolvierte, und studierte dann bis
1870 in Erlangen und Göttingen
Theologie und orientalische Sprachen.
Jn dem Kriegsjahr predigte er im
Welfenschlosse zu Hannover den ge-
fangenen Turkos in arabisch. Sprache.
Nachdem er ein halbes Jahr Hausleh-
rer gewesen, bestand er in Göttingen
das Repetentenexamen, wurde dann
Reallehrer in Solingen und trat 1875
ins Pfarramt. Bis 1881 wirkte er in
Northeim, bis 1889 in Lavelsloh und
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Bet
darauf in Gloine-Drewitz. Als das
Dorf Gloine nebst drei Rittergütern
dem Truppenübungsplatz des vierten
Armeekorps geopfert werden mußten,
erbaute der Kriegsminister dem Pfar-
rer eine Kirche und Villa in Drewitz,
wo er jetzt noch im Amte steht. Auch
ist er gleichzeitig Militärseelsorger des
Truppenübungsplatzes Altengrabow.
Außer Predigten und theologischen
Werken veröffentlichte er

S:

Pfalz-
gräfin Agnes (Schsp.), 1878. - Abend-
glocken (Predigten u. geistliche Lr.),
1879.

*Bethge, Hans,

der Sohn eines
früheren Gutsbesitzers in der Altmark,
wurde am 9. Januar 1876 zu Dessau
(Anhalt) geboren, verlebte dort bis
zum 15. Jahre seine Kindheit und
siedelte nach dem Tode des Vaters mit
der Mutter nach Halle a. S. über, wo
er das Gymnasium absolvierte. Er
studierte dann in Halle u. Genf Philo-
sophie und neuere Sprachen, ging
zur Erlangung der Doktorwürde für
einige Monate nach Erlangen, wo er
sich in das Altfranzösische u. Spanische
so sehr vertiefte, daß ihn die Sehn-
sucht nach dem Lande der Velasquez,
Cervantes und Goya nun nicht mehr
frei ließ. Nachdem er mit einer Schrift
über die "Technik Molieres" 1899 zum
Dr. phil. promoviert worden war,
ging er in die Provence u. dann nach
Spanien, wo er anderthalb Jahre in
Barcelona weilte. Nach seiner Heim-
kehr ließ er sich 1901 in Steglitz bei
Berlin als freier Schriftsteller nieder,
verbringt aber die Sommermonate
gewöhnlich auf Reisen.

S:

Syrinx
(Skizzenbuch), 1898. - Die stillen
Jnseln (Gedichtbuch), 1898. 2. A.
1904. - Vorfrühling (Nn.), 1898. -
Kaiser Tod (3 tragische Szenen), 1898.
- Mein Sylt (Ein Tagebuch), 1900. -
Sonnenuntergang (Dr.), 1900. - Die
Feste der Jugend (Gedichtbuch), 1901.
- Der gelbe Kater (Nn.), 1902. - Elisa.
Das Tagebuch einer Liebenden, 1902.
- Totenspiele in Versen, 1904. - Bei

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Bet
Betemann, Clelie,

Pſeudon. für
Klementine Abel; ſ. d.!

Bethge, Berta,

pſeud. Caritas,
wurde am 1. Januar 1829 in Kalbe
a. d. Saale geboren und lebte ſpäter
eine Reihe von Jahren in Magdeburg,
wo ſie mit ihren drei Schweſtern ein
Putzgeſchäft beſaß, bis ſie am 15. Okt.
1885 als Präbendatin Auſnahme in
das Georgenſtift daſelbſt fand. Jetzt
widmete ſie ſich mit Eiſer der Schrift-
ſtellerei. Jhre Erzählungen beſchäf-
tigen ſich vorwiegend mit geſchicht-
lichen Stoffen aus Magdeburgs Ver-
gangenheit, und die Kenntnis dieſer
Stoffe entnahm ſie der in dieſer
Hinſicht vorzüglichen Magdeburger
Stadtbibliothek. Sie † am 30. Juli
1905 bei ihrer Schweſter in Dresden
u. liegt auch dort begraben.

S:

Ruth
(E. a. Erzbiſchof Ottos Zeiten), 1885.
– Otto u. Editha (E. a. d. 10. Jahrh.),
1887. – Der Presbyter Johannes und
ſein Haus (E.), 1889. – Die weiße
Roſe von Tichfield (E. a. d. engliſchen
Revolution), 1891. – Lukretia Schmidt
(E. a. Magdeburgs dunkelſten Tagen),
1892. – Die Trompetenbläſerin (E.
a. d. Z. d. Freiheitskr.), 1894. – Die
Grammonts (E. a. d. Hugenottenzeit),
1897. – Hilda (E.), 1902. – Aus Ur-
ſulas religiöſen Briefen, 1901.

*Bethge, Friedrich Heinr. Karl,


geb. am 3. Juni 1847 in Schnaken-
burg a. d. Elbe als der Sohn eines
Ökonomen, kam mit dem 14. Jahre auf
das Gymnaſium in Stendal, ſpäter
auf dasjenige in Celle, das er 1867
abſolvierte, und ſtudierte dann bis
1870 in Erlangen und Göttingen
Theologie und orientaliſche Sprachen.
Jn dem Kriegsjahr predigte er im
Welfenſchloſſe zu Hannover den ge-
fangenen Turkos in arabiſch. Sprache.
Nachdem er ein halbes Jahr Hausleh-
rer geweſen, beſtand er in Göttingen
das Repetentenexamen, wurde dann
Reallehrer in Solingen und trat 1875
ins Pfarramt. Bis 1881 wirkte er in
Northeim, bis 1889 in Lavelsloh und
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Bet
darauf in Gloine-Drewitz. Als das
Dorf Gloine nebſt drei Rittergütern
dem Truppenübungsplatz des vierten
Armeekorps geopfert werden mußten,
erbaute der Kriegsminiſter dem Pfar-
rer eine Kirche und Villa in Drewitz,
wo er jetzt noch im Amte ſteht. Auch
iſt er gleichzeitig Militärſeelſorger des
Truppenübungsplatzes Altengrabow.
Außer Predigten und theologiſchen
Werken veröffentlichte er

S:

Pfalz-
gräfin Agnes (Schſp.), 1878. – Abend-
glocken (Predigten u. geiſtliche Lr.),
1879.

*Bethge, Hans,

der Sohn eines
früheren Gutsbeſitzers in der Altmark,
wurde am 9. Januar 1876 zu Deſſau
(Anhalt) geboren, verlebte dort bis
zum 15. Jahre ſeine Kindheit und
ſiedelte nach dem Tode des Vaters mit
der Mutter nach Halle a. S. über, wo
er das Gymnaſium abſolvierte. Er
ſtudierte dann in Halle u. Genf Philo-
ſophie und neuere Sprachen, ging
zur Erlangung der Doktorwürde für
einige Monate nach Erlangen, wo er
ſich in das Altfranzöſiſche u. Spaniſche
ſo ſehr vertiefte, daß ihn die Sehn-
ſucht nach dem Lande der Velasquez,
Cervantes und Goya nun nicht mehr
frei ließ. Nachdem er mit einer Schrift
über die „Technik Molières“ 1899 zum
Dr. phil. promoviert worden war,
ging er in die Provence u. dann nach
Spanien, wo er anderthalb Jahre in
Barcelona weilte. Nach ſeiner Heim-
kehr ließ er ſich 1901 in Steglitz bei
Berlin als freier Schriftſteller nieder,
verbringt aber die Sommermonate
gewöhnlich auf Reiſen.

S:

Syrinx
(Skizzenbuch), 1898. – Die ſtillen
Jnſeln (Gedichtbuch), 1898. 2. A.
1904. – Vorfrühling (Nn.), 1898. –
Kaiſer Tod (3 tragiſche Szenen), 1898.
– Mein Sylt (Ein Tagebuch), 1900. –
Sonnenuntergang (Dr.), 1900. – Die
Feſte der Jugend (Gedichtbuch), 1901.
– Der gelbe Kater (Nn.), 1902. – Eliſa.
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– Totenſpiele in Verſen, 1904. – Bei

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[217/0221] Bet Bet Betemann, Clelie, Pſeudon. für Klementine Abel; ſ. d.! Bethge, Berta, pſeud. Caritas, wurde am 1. Januar 1829 in Kalbe a. d. Saale geboren und lebte ſpäter eine Reihe von Jahren in Magdeburg, wo ſie mit ihren drei Schweſtern ein Putzgeſchäft beſaß, bis ſie am 15. Okt. 1885 als Präbendatin Auſnahme in das Georgenſtift daſelbſt fand. Jetzt widmete ſie ſich mit Eiſer der Schrift- ſtellerei. Jhre Erzählungen beſchäf- tigen ſich vorwiegend mit geſchicht- lichen Stoffen aus Magdeburgs Ver- gangenheit, und die Kenntnis dieſer Stoffe entnahm ſie der in dieſer Hinſicht vorzüglichen Magdeburger Stadtbibliothek. Sie † am 30. Juli 1905 bei ihrer Schweſter in Dresden u. liegt auch dort begraben. S: Ruth (E. a. Erzbiſchof Ottos Zeiten), 1885. – Otto u. Editha (E. a. d. 10. Jahrh.), 1887. – Der Presbyter Johannes und ſein Haus (E.), 1889. – Die weiße Roſe von Tichfield (E. a. d. engliſchen Revolution), 1891. – Lukretia Schmidt (E. a. Magdeburgs dunkelſten Tagen), 1892. – Die Trompetenbläſerin (E. a. d. Z. d. Freiheitskr.), 1894. – Die Grammonts (E. a. d. Hugenottenzeit), 1897. – Hilda (E.), 1902. – Aus Ur- ſulas religiöſen Briefen, 1901. *Bethge, Friedrich Heinr. Karl, geb. am 3. Juni 1847 in Schnaken- burg a. d. Elbe als der Sohn eines Ökonomen, kam mit dem 14. Jahre auf das Gymnaſium in Stendal, ſpäter auf dasjenige in Celle, das er 1867 abſolvierte, und ſtudierte dann bis 1870 in Erlangen und Göttingen Theologie und orientaliſche Sprachen. Jn dem Kriegsjahr predigte er im Welfenſchloſſe zu Hannover den ge- fangenen Turkos in arabiſch. Sprache. Nachdem er ein halbes Jahr Hausleh- rer geweſen, beſtand er in Göttingen das Repetentenexamen, wurde dann Reallehrer in Solingen und trat 1875 ins Pfarramt. Bis 1881 wirkte er in Northeim, bis 1889 in Lavelsloh und darauf in Gloine-Drewitz. Als das Dorf Gloine nebſt drei Rittergütern dem Truppenübungsplatz des vierten Armeekorps geopfert werden mußten, erbaute der Kriegsminiſter dem Pfar- rer eine Kirche und Villa in Drewitz, wo er jetzt noch im Amte ſteht. Auch iſt er gleichzeitig Militärſeelſorger des Truppenübungsplatzes Altengrabow. Außer Predigten und theologiſchen Werken veröffentlichte er S: Pfalz- gräfin Agnes (Schſp.), 1878. – Abend- glocken (Predigten u. geiſtliche Lr.), 1879. *Bethge, Hans, der Sohn eines früheren Gutsbeſitzers in der Altmark, wurde am 9. Januar 1876 zu Deſſau (Anhalt) geboren, verlebte dort bis zum 15. Jahre ſeine Kindheit und ſiedelte nach dem Tode des Vaters mit der Mutter nach Halle a. S. über, wo er das Gymnaſium abſolvierte. Er ſtudierte dann in Halle u. Genf Philo- ſophie und neuere Sprachen, ging zur Erlangung der Doktorwürde für einige Monate nach Erlangen, wo er ſich in das Altfranzöſiſche u. Spaniſche ſo ſehr vertiefte, daß ihn die Sehn- ſucht nach dem Lande der Velasquez, Cervantes und Goya nun nicht mehr frei ließ. Nachdem er mit einer Schrift über die „Technik Molières“ 1899 zum Dr. phil. promoviert worden war, ging er in die Provence u. dann nach Spanien, wo er anderthalb Jahre in Barcelona weilte. Nach ſeiner Heim- kehr ließ er ſich 1901 in Steglitz bei Berlin als freier Schriftſteller nieder, verbringt aber die Sommermonate gewöhnlich auf Reiſen. S: Syrinx (Skizzenbuch), 1898. – Die ſtillen Jnſeln (Gedichtbuch), 1898. 2. A. 1904. – Vorfrühling (Nn.), 1898. – Kaiſer Tod (3 tragiſche Szenen), 1898. – Mein Sylt (Ein Tagebuch), 1900. – Sonnenuntergang (Dr.), 1900. – Die Feſte der Jugend (Gedichtbuch), 1901. – Der gelbe Kater (Nn.), 1902. – Eliſa. Das Tagebuch einer Liebenden, 1902. – Totenſpiele in Verſen, 1904. – Bei *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/221>, abgerufen am 18.12.2024.