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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ber
u. ward 1830 bei dem königl. Theater
für jugendliche Liebhaberrollen enga-
giert. Jm Jahre 1835 verließ B. sein
Engagement in Berlin wieder u. ging
abermals auf die Wanderschaft, in
Schwerin, Bremen u. a. O. gastierend,
bis er 1836 ein Engagement bei der
deutschen Oper in Amsterdam an-
nahm. Jm folgenden Jahre wandte
er sich nach Düsseldorf, das für seine
künstlerische und poetische Entwicklung
entscheidend ward, ging 1841 von hier
an das Stadttheater in Breslau und
wurde 1843 als herzogl. Hofschau-
spieler in Braunschweig angestellt.
Hier feierte er 1877 sein Jubiläum,
trat bald nachher in den Ruhestand
u. siedelte nach Charlottenburg über,
wo eine seiner Töchter verheiratet
war. Mit dieser und ihrer Familie
kehrte B. 1887 nach Braunschweig
zurück, und hier ist er nach längerer
Krankheit am 6. Mai 1897 gestorben.

S:

Der goldene Mai (Ge.), 1861.

*Berdau, Emil,

geb. am 22. April
1857 zu Königsberg i. P., absolvierte
im Frühjahr 1878 die Realschule
I. Ordnung auf dem Münchenhofe da-
selbst und bezog dann die dortige
Albertusuniversität, an der er zumeist
naturwissenschaftlichen Studien ob-
lag. Familienverhältnisse traurigster
Art, die den plötzlichen Tod des Vaters
u. eine Verarmung der Hinterbliebe-
nen zur Folge hatten, zwangen ihn,
sein Brot als Hauslehrer zu suchen.
Jm Jahre 1884 wanderte er nach den
Vereinigt. Staaten von Nordamerika
aus und führte hier in der ersten Zeit
ein Abenteurerleben, das ihn mit fast
allen Schichten der Bevölkerung in
zeitweilige Berührung brachte. Spä-
ter wandte er sich auf dem evangel.
Seminar bei St. Louis, Ms., dem
Studium der Theologie zu u. amtierte
bis zum Jahre 1897 als Geistlicher
an mehreren Gemeinden des wilden
Westens. Dann trieb ihn die Sehn-
sucht nach der Heimat ins deutsche
Vaterland zurück. Jn Königsberg
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ließ er sich als Privatlehrer für eng-
lische Sprache nieder und verwertete
seine in der Union gesammelten Kennt-
nisse in einer Anzahl ethnographischer
Feuilletons. Jm Frühjahr 1900 sie-
delte er nach Adlershof bei Berlin
über, wo er seitdem als Romanschrift-
steller tätig war, bis er 1905 wieder
nach Amerika verzog.

S:

Dewets
Schicksal (Aktueller R. a. d. Guerilla-
feldzuge Dewets nach der Kapkolonie),
1901. 2. A. 1901. - Narzissenduft
(N.), 1902. 2. A. 1903. - Uncle Sams
Nichte (R.); VI, 1903 (Jnhalt: I.
Yankeedoodle-Dolly als Schoolgirl. -
II. Y.-D. als College-Girl. - III. Y.-
D. als Sommer-Girl. - IV. Y.-D. als
Society-Girl. - V. Y.-D. als Rousta-
bout. - VI. Y.-D. als Housewife.)

Berdot, Rene,

Pseud. für Her-
mine Giger von Eichkron;
s. d.!

*Berdrow, Otto,

pseud. Leopold
Guthart,
geb. am 26. Mai 1862 in
Stralsund (Pommern) als der Sohn
eines Mittelschullehrers und früheren
Vorsitzenden des Pommerschen Pro-
vinzial-Lehrervereins, besuchte erst
das Gymnasium seiner Vaterstadt,
dann das Lehrerseminar in Franz-
burg, wirkte seit 1882 erst in Wampen
bei Greifswald, dann in Richtenberg
als Lehrer und ging 1886 als solcher
nach Giebichenstein bei Halle a. S.
Hier hörte er Vorlesungen an der
Universität, und es gewann besonders
der Literaturhistoriker Rudolf Haym
bestimmenden Einfluß auf sein Schaf-
fen. Jm Jahre 1888 kehrte er als
Lehrer in seine Vaterstadt zurück, wo
er seine Muße besonders schriftstelle-
rischer Tätigkeit auf dem Gebiete der
Literaturgeschichte, der Biographie u.
der Lyrik widmete. Er starb nach kur-
zer Krankheit infolge von Jnfluenza
und Lungenentzündung am 6. Febr.
1903.

S:

Frauenbilder aus der
neueren deutschen Literaturgeschichte,
1895. 2. A. 1900. - Pastor Hammer
(Ein Zeitbild), 1896. - Friedrich Per-
thes, ein deutscher Buchhändler, 1897.

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Ber
u. ward 1830 bei dem königl. Theater
für jugendliche Liebhaberrollen enga-
giert. Jm Jahre 1835 verließ B. ſein
Engagement in Berlin wieder u. ging
abermals auf die Wanderſchaft, in
Schwerin, Bremen u. a. O. gaſtierend,
bis er 1836 ein Engagement bei der
deutſchen Oper in Amſterdam an-
nahm. Jm folgenden Jahre wandte
er ſich nach Düſſeldorf, das für ſeine
künſtleriſche und poetiſche Entwicklung
entſcheidend ward, ging 1841 von hier
an das Stadttheater in Breslau und
wurde 1843 als herzogl. Hofſchau-
ſpieler in Braunſchweig angeſtellt.
Hier feierte er 1877 ſein Jubiläum,
trat bald nachher in den Ruheſtand
u. ſiedelte nach Charlottenburg über,
wo eine ſeiner Töchter verheiratet
war. Mit dieſer und ihrer Familie
kehrte B. 1887 nach Braunſchweig
zurück, und hier iſt er nach längerer
Krankheit am 6. Mai 1897 geſtorben.

S:

Der goldene Mai (Ge.), 1861.

*Berdau, Emil,

geb. am 22. April
1857 zu Königsberg i. P., abſolvierte
im Frühjahr 1878 die Realſchule
I. Ordnung auf dem Münchenhofe da-
ſelbſt und bezog dann die dortige
Albertusuniverſität, an der er zumeiſt
naturwiſſenſchaftlichen Studien ob-
lag. Familienverhältniſſe traurigſter
Art, die den plötzlichen Tod des Vaters
u. eine Verarmung der Hinterbliebe-
nen zur Folge hatten, zwangen ihn,
ſein Brot als Hauslehrer zu ſuchen.
Jm Jahre 1884 wanderte er nach den
Vereinigt. Staaten von Nordamerika
aus und führte hier in der erſten Zeit
ein Abenteurerleben, das ihn mit faſt
allen Schichten der Bevölkerung in
zeitweilige Berührung brachte. Spä-
ter wandte er ſich auf dem evangel.
Seminar bei St. Louis, Mſ., dem
Studium der Theologie zu u. amtierte
bis zum Jahre 1897 als Geiſtlicher
an mehreren Gemeinden des wilden
Weſtens. Dann trieb ihn die Sehn-
ſucht nach der Heimat ins deutſche
Vaterland zurück. Jn Königsberg
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Ber
ließ er ſich als Privatlehrer für eng-
liſche Sprache nieder und verwertete
ſeine in der Union geſammelten Kennt-
niſſe in einer Anzahl ethnographiſcher
Feuilletons. Jm Frühjahr 1900 ſie-
delte er nach Adlershof bei Berlin
über, wo er ſeitdem als Romanſchrift-
ſteller tätig war, bis er 1905 wieder
nach Amerika verzog.

S:

Dewets
Schickſal (Aktueller R. a. d. Guerilla-
feldzuge Dewets nach der Kapkolonie),
1901. 2. A. 1901. – Narziſſenduft
(N.), 1902. 2. A. 1903. – Uncle Sams
Nichte (R.); VI, 1903 (Jnhalt: I.
Yankeedoodle-Dolly als Schoolgirl. –
II. Y.-D. als College-Girl. – III. Y.-
D. als Sommer-Girl. – IV. Y.-D. als
Society-Girl. – V. Y.-D. als Rouſta-
bout. – VI. Y.-D. als Houſewife.)

Berdôt, René,

Pſeud. für Her-
mine Giger von Eichkron;
ſ. d.!

*Berdrow, Otto,

pſeud. Leopold
Guthart,
geb. am 26. Mai 1862 in
Stralſund (Pommern) als der Sohn
eines Mittelſchullehrers und früheren
Vorſitzenden des Pommerſchen Pro-
vinzial-Lehrervereins, beſuchte erſt
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt,
dann das Lehrerſeminar in Franz-
burg, wirkte ſeit 1882 erſt in Wampen
bei Greifswald, dann in Richtenberg
als Lehrer und ging 1886 als ſolcher
nach Giebichenſtein bei Halle a. S.
Hier hörte er Vorleſungen an der
Univerſität, und es gewann beſonders
der Literaturhiſtoriker Rudolf Haym
beſtimmenden Einfluß auf ſein Schaf-
fen. Jm Jahre 1888 kehrte er als
Lehrer in ſeine Vaterſtadt zurück, wo
er ſeine Muße beſonders ſchriftſtelle-
riſcher Tätigkeit auf dem Gebiete der
Literaturgeſchichte, der Biographie u.
der Lyrik widmete. Er ſtarb nach kur-
zer Krankheit infolge von Jnfluenza
und Lungenentzündung am 6. Febr.
1903.

S:

Frauenbilder aus der
neueren deutſchen Literaturgeſchichte,
1895. 2. A. 1900. – Paſtor Hammer
(Ein Zeitbild), 1896. – Friedrich Per-
thes, ein deutſcher Buchhändler, 1897.

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/193>, abgerufen am 16.11.2024.