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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bek
wurde er zum Oberamtsrichter in
Butzbach ernannt u. zwei Jahre später
in gleicher Eigenschaft nach Michelstadt
versetzt. Hier starb er am 12. Januar
1903.

S:

Eine Rheinfahrt über Mainz
nach Düsseldorf (mit vielen Bn. durch-
setzt), 1881. - Erna (Lyr.-ep. G.),
1884.

*Bekk, Adolf,

geb. am 16. Juni
1830 (nicht 1831) zu Baden bei Wien
als der Sohn eines Arztes, verlor
seinen Vater schon im zweiten Lebens-
jahre und zog nun mit der Mutter in
das Haus der Großeltern zu Ostern-
berg bei Braunau in Oberösterreich.
Neun Jahre alt, kam er in eine geist-
liche Erziehungs- u. Gymnasiallehr-
anstalt nach Wien, wo er acht Jahre
lang hinter düstern Mauern seine
Jugend vertrauern mußte. Jm Jahre
1848 schloß er sich voll Begeisterung
der akademischen Legion an, ging aber
bald darauf, von seinem Vormund u.
väterlichen Freunde Ernst Freiherrn
v. Feuchtersleben geleitet, nach Leip-
zig, wo er anfänglich Medizin, dann
aber Philosophie und Literatur stu-
dierte, in der Absicht, sich für das
akademische Lehrfach vorzubereiten.
Er setzte darauf seine Studien in
Wien, München, Jena, Leipzig und
Graz fort und kehrte 1864 nach Öster-
reich zurück in der Erwartung, eine
ihm in Aussicht gestellte außerordent-
liche Universitätsprofessur überneh-
men zu können. Da seine Hoffnungen
sich nicht erfüllten, absolvierte er die
Prüfungen für das Lehramt, wurde
dann aushilfsweise bald hier, bald
dort an Realschulen und Gymnasien
verwendet, bis er 1869 von der Ne-
gierung zum Hauptlehrer an die neu-
begründete Lehrerbildungs-Anstalt in
Salzburg berufen ward. Er wurde
1871 Direktor derselben und 1879
zum k. k. Schulrat ernannt. Er war
hier auch viele Jahre Lehrer für
Literatur bei den Kindern des in
Salzburg residierenden Großherzogs
von Toskana, Ferdinand IV. Er starb,
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Bel
nachdem er einige Jahre vorher in
den Ruhestand getreten war, am 13.
Septbr. 1906 im Bade Gastein.

S:


Ranken (Ge.), 1863. 3. Aufl. 1904. -
Shakespeare u. Homer, 1865. - Wo-
hin? (Ge., 2. Sammlung), 1882. -
Die Verteidiger Wiens in den Türken-
kriegen (Festgabe), 1883. - Erzherzo-
gin Marie Antoinette (Gedenkblatt),
1884. - Das ist mein Österreich (Ge-
samm. vaterl. Dn. zum 50 jähr. Re-
gierungsjubiläum Kaiser Franz Jo-
sephs I.), 1898. - Shakespeare (des
Dichters Bild nach dem Leben ge-
zeichnet), 1902.

*Belart, Hans,

geb. am 1. Nov.
1856 zu Brugg in der Schweiz, stu-
dierte 1876-81 auf schweizerischen u.
deutschen Universitäten die Rechte u.
Philosophie u. betrat 1882 die Lauf-
bahn eines Schriftstellers. Anfäng-
lich auf dem Gebiete der Belletristik,
Rechtswissenschaft und Philosophie
tätig, widmet er sich seit 1886 der
Richard-Wagner-Forschung und übt
seit 1892 die Kunst-Schriftstellerei
ausschließlich im Dienste dieser For-
schung. Damit verbindet er Privat-
vorlesungen über Wagners Leben,
Wirken, Welt- u. Kunstanschauungen,
sowie auch Privatunterricht für Künst-
ler und Private zur Einstudierung
von Rollen der Wagnerschen Oper.
Seit 1885 lebte B. in Zürich, von wo
er 1896 nach Freiburg i. B. über-
siedelte. Außer mehreren Werken über
Wagner, Nietzsche u. Häckel veröffent-
lichte er

S:

Lebenstragödie eines
müden Mannes, 1883. - Wagnerkunst
und Künstlerin (Ge.), 1906.

*Belke, Peter Joseph,

geb. am
22. Juli 1815 zu Niederhelden bei
Attendorn (Westfalen) als der Sohn
eines Bürgermeisters, besuchte die
höhere Bürgerschule in Gesecke, seit
1832 die Gymnasien zu Attendorn
und Köln, studierte 1838-39 in Bonn
Philosophie u. Philologie, 1839-41
in Münster u. Paderborn Theologie,
trat 1841 in das Priesterseminar zu

*


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Bek
wurde er zum Oberamtsrichter in
Butzbach ernannt u. zwei Jahre ſpäter
in gleicher Eigenſchaft nach Michelſtadt
verſetzt. Hier ſtarb er am 12. Januar
1903.

S:

Eine Rheinfahrt über Mainz
nach Düſſeldorf (mit vielen Bn. durch-
ſetzt), 1881. – Erna (Lyr.-ep. G.),
1884.

*Bekk, Adolf,

geb. am 16. Juni
1830 (nicht 1831) zu Baden bei Wien
als der Sohn eines Arztes, verlor
ſeinen Vater ſchon im zweiten Lebens-
jahre und zog nun mit der Mutter in
das Haus der Großeltern zu Oſtern-
berg bei Braunau in Oberöſterreich.
Neun Jahre alt, kam er in eine geiſt-
liche Erziehungs- u. Gymnaſiallehr-
anſtalt nach Wien, wo er acht Jahre
lang hinter düſtern Mauern ſeine
Jugend vertrauern mußte. Jm Jahre
1848 ſchloß er ſich voll Begeiſterung
der akademiſchen Legion an, ging aber
bald darauf, von ſeinem Vormund u.
väterlichen Freunde Ernſt Freiherrn
v. Feuchtersleben geleitet, nach Leip-
zig, wo er anfänglich Medizin, dann
aber Philoſophie und Literatur ſtu-
dierte, in der Abſicht, ſich für das
akademiſche Lehrfach vorzubereiten.
Er ſetzte darauf ſeine Studien in
Wien, München, Jena, Leipzig und
Graz fort und kehrte 1864 nach Öſter-
reich zurück in der Erwartung, eine
ihm in Ausſicht geſtellte außerordent-
liche Univerſitätsprofeſſur überneh-
men zu können. Da ſeine Hoffnungen
ſich nicht erfüllten, abſolvierte er die
Prüfungen für das Lehramt, wurde
dann aushilfsweiſe bald hier, bald
dort an Realſchulen und Gymnaſien
verwendet, bis er 1869 von der Ne-
gierung zum Hauptlehrer an die neu-
begründete Lehrerbildungs-Anſtalt in
Salzburg berufen ward. Er wurde
1871 Direktor derſelben und 1879
zum k. k. Schulrat ernannt. Er war
hier auch viele Jahre Lehrer für
Literatur bei den Kindern des in
Salzburg reſidierenden Großherzogs
von Toskana, Ferdinand IV. Er ſtarb,
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Bel
nachdem er einige Jahre vorher in
den Ruheſtand getreten war, am 13.
Septbr. 1906 im Bade Gaſtein.

S:


Ranken (Ge.), 1863. 3. Aufl. 1904. –
Shakeſpeare u. Homer, 1865. – Wo-
hin? (Ge., 2. Sammlung), 1882. –
Die Verteidiger Wiens in den Türken-
kriegen (Feſtgabe), 1883. – Erzherzo-
gin Marie Antoinette (Gedenkblatt),
1884. – Das iſt mein Öſterreich (Ge-
ſamm. vaterl. Dn. zum 50 jähr. Re-
gierungsjubiläum Kaiſer Franz Jo-
ſephs I.), 1898. – Shakeſpeare (des
Dichters Bild nach dem Leben ge-
zeichnet), 1902.

*Belart, Hans,

geb. am 1. Nov.
1856 zu Brugg in der Schweiz, ſtu-
dierte 1876–81 auf ſchweizeriſchen u.
deutſchen Univerſitäten die Rechte u.
Philoſophie u. betrat 1882 die Lauf-
bahn eines Schriftſtellers. Anfäng-
lich auf dem Gebiete der Belletriſtik,
Rechtswiſſenſchaft und Philoſophie
tätig, widmet er ſich ſeit 1886 der
Richard-Wagner-Forſchung und übt
ſeit 1892 die Kunſt-Schriftſtellerei
ausſchließlich im Dienſte dieſer For-
ſchung. Damit verbindet er Privat-
vorleſungen über Wagners Leben,
Wirken, Welt- u. Kunſtanſchauungen,
ſowie auch Privatunterricht für Künſt-
ler und Private zur Einſtudierung
von Rollen der Wagnerſchen Oper.
Seit 1885 lebte B. in Zürich, von wo
er 1896 nach Freiburg i. B. über-
ſiedelte. Außer mehreren Werken über
Wagner, Nietzſche u. Häckel veröffent-
lichte er

S:

Lebenstragödie eines
müden Mannes, 1883. – Wagnerkunſt
und Künſtlerin (Ge.), 1906.

*Belke, Peter Joſeph,

geb. am
22. Juli 1815 zu Niederhelden bei
Attendorn (Weſtfalen) als der Sohn
eines Bürgermeiſters, beſuchte die
höhere Bürgerſchule in Geſecke, ſeit
1832 die Gymnaſien zu Attendorn
und Köln, ſtudierte 1838–39 in Bonn
Philoſophie u. Philologie, 1839–41
in Münſter u. Paderborn Theologie,
trat 1841 in das Prieſterſeminar zu

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[174/0178] Bek Bel wurde er zum Oberamtsrichter in Butzbach ernannt u. zwei Jahre ſpäter in gleicher Eigenſchaft nach Michelſtadt verſetzt. Hier ſtarb er am 12. Januar 1903. S: Eine Rheinfahrt über Mainz nach Düſſeldorf (mit vielen Bn. durch- ſetzt), 1881. – Erna (Lyr.-ep. G.), 1884. *Bekk, Adolf, geb. am 16. Juni 1830 (nicht 1831) zu Baden bei Wien als der Sohn eines Arztes, verlor ſeinen Vater ſchon im zweiten Lebens- jahre und zog nun mit der Mutter in das Haus der Großeltern zu Oſtern- berg bei Braunau in Oberöſterreich. Neun Jahre alt, kam er in eine geiſt- liche Erziehungs- u. Gymnaſiallehr- anſtalt nach Wien, wo er acht Jahre lang hinter düſtern Mauern ſeine Jugend vertrauern mußte. Jm Jahre 1848 ſchloß er ſich voll Begeiſterung der akademiſchen Legion an, ging aber bald darauf, von ſeinem Vormund u. väterlichen Freunde Ernſt Freiherrn v. Feuchtersleben geleitet, nach Leip- zig, wo er anfänglich Medizin, dann aber Philoſophie und Literatur ſtu- dierte, in der Abſicht, ſich für das akademiſche Lehrfach vorzubereiten. Er ſetzte darauf ſeine Studien in Wien, München, Jena, Leipzig und Graz fort und kehrte 1864 nach Öſter- reich zurück in der Erwartung, eine ihm in Ausſicht geſtellte außerordent- liche Univerſitätsprofeſſur überneh- men zu können. Da ſeine Hoffnungen ſich nicht erfüllten, abſolvierte er die Prüfungen für das Lehramt, wurde dann aushilfsweiſe bald hier, bald dort an Realſchulen und Gymnaſien verwendet, bis er 1869 von der Ne- gierung zum Hauptlehrer an die neu- begründete Lehrerbildungs-Anſtalt in Salzburg berufen ward. Er wurde 1871 Direktor derſelben und 1879 zum k. k. Schulrat ernannt. Er war hier auch viele Jahre Lehrer für Literatur bei den Kindern des in Salzburg reſidierenden Großherzogs von Toskana, Ferdinand IV. Er ſtarb, nachdem er einige Jahre vorher in den Ruheſtand getreten war, am 13. Septbr. 1906 im Bade Gaſtein. S: Ranken (Ge.), 1863. 3. Aufl. 1904. – Shakeſpeare u. Homer, 1865. – Wo- hin? (Ge., 2. Sammlung), 1882. – Die Verteidiger Wiens in den Türken- kriegen (Feſtgabe), 1883. – Erzherzo- gin Marie Antoinette (Gedenkblatt), 1884. – Das iſt mein Öſterreich (Ge- ſamm. vaterl. Dn. zum 50 jähr. Re- gierungsjubiläum Kaiſer Franz Jo- ſephs I.), 1898. – Shakeſpeare (des Dichters Bild nach dem Leben ge- zeichnet), 1902. *Belart, Hans, geb. am 1. Nov. 1856 zu Brugg in der Schweiz, ſtu- dierte 1876–81 auf ſchweizeriſchen u. deutſchen Univerſitäten die Rechte u. Philoſophie u. betrat 1882 die Lauf- bahn eines Schriftſtellers. Anfäng- lich auf dem Gebiete der Belletriſtik, Rechtswiſſenſchaft und Philoſophie tätig, widmet er ſich ſeit 1886 der Richard-Wagner-Forſchung und übt ſeit 1892 die Kunſt-Schriftſtellerei ausſchließlich im Dienſte dieſer For- ſchung. Damit verbindet er Privat- vorleſungen über Wagners Leben, Wirken, Welt- u. Kunſtanſchauungen, ſowie auch Privatunterricht für Künſt- ler und Private zur Einſtudierung von Rollen der Wagnerſchen Oper. Seit 1885 lebte B. in Zürich, von wo er 1896 nach Freiburg i. B. über- ſiedelte. Außer mehreren Werken über Wagner, Nietzſche u. Häckel veröffent- lichte er S: Lebenstragödie eines müden Mannes, 1883. – Wagnerkunſt und Künſtlerin (Ge.), 1906. *Belke, Peter Joſeph, geb. am 22. Juli 1815 zu Niederhelden bei Attendorn (Weſtfalen) als der Sohn eines Bürgermeiſters, beſuchte die höhere Bürgerſchule in Geſecke, ſeit 1832 die Gymnaſien zu Attendorn und Köln, ſtudierte 1838–39 in Bonn Philoſophie u. Philologie, 1839–41 in Münſter u. Paderborn Theologie, trat 1841 in das Prieſterſeminar zu *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/178>, abgerufen am 16.11.2024.