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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Beh
aber die deutsche Sprache zu leisten
fähig war, das leistete sie in B.s Hand.
Als ein schöner Charakterzug des
Dichters mag noch erwähnt werden,
daß er seine Honorare nahezu aus-
schließlich zum Wohle der Armen im
Spessart verwandte. Er starb in
Würzburg am 13. Nov. 1900.

S:

Das
Felsenkreuz (Lyr.-ep. D.), 1854. - Das
Morgenopfer der Natur, 1867. - Ein
Kaiserwort, 1871. - Ein Gotteswort,
1872. - Die Apostel des Herrn (D.),
1879. - Papst Leo XIII. (Jnschriften
u. Ge., übersetzt), 1887. - Die Königin
des heiligen Rosenkranzes, 1888. -
Bilder a. d. deutschen Heimat, 1888. -
Das Vaterunser, 1890. - Zur Wür-
digung des Heliand, 1891. - Ein
Erdenwallen (Ge.), 1896. - Die alt-
sächsische Evangelienharmonie, in die
neuhochdeutsche Sprache übertragen.
1898. - Burschenfahrten (Ge.), 1899.
Der englische Gruß (Ge.), 1900.

*Behrle, Rudolf,

wurde am
17. April 1826 zu Herbolzheim in Ba-
den als der Sohn eines Kaufmanns
geboren und hatte in den ersten Jah-
ren seiner Kindheit ein langwieriges
Augenleiden zu erdulden, so daß von
Fortschritten in der Schule nicht wohl
die Rede sein konnte. Er besuchte seit
1838 das Gymnasium zu Freiburg
i. Br. und ging 1847 zur dortigen
Universität über, um Theologie zu
studieren. Jm Herbst 1850 wurde er
ins erzbischöfl. Seminar aufgenom-
men u. im August 1851 zum Priester
geweiht. Er kam als Hilfsgeistlicher
nach Engen, im Mai 1853 als Gym-
nasiallehrer nach Donaueschingen und
nach einem halben Jahre als Pfarr-
verwalter nach Geisingen, wo er wäh-
rend des Kirchenstreits eine schwierige
Stellung hatte u. sogar zum Festungs-
arrest verurteilt wurde, der ihm in-
des in Gnaden erlassen ward. Jm
Jahre 1858 kam er als Pfarrverwal-
ter nach Oberachern, 1860 nach Kappel
am Rhein u. bald darauf nach Kon-
stanz. Nach anderthalb Jahren wurde
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Bei
er als Hilfsgeistlicher an die Heil- u.
Pflegeanstalt Jllenau berufen und
1866 daselbst definitiv angestellt.
Seine erfolgreiche Tätigkeit im geist-
lichen Berufe veranlaßte das erz-
bischöfliche Domkapitel in Freiburg,
ihn 1872 zum Domkapitular an der
Metropolitankirche in Freiburg i. Br.
zu erwählen, und wurde er als solcher
1873 installiert. Daneben verwaltete
er über 9 Jahre das Amt eines Dom-
pfarr-Rektors der dortigen Münster-
pfarrei. Er starb am 18. Nov. 1902.

S:

Joseph u. seine Brüder (Schsp.),
1857. - König u. Königin (Hist. E.),
1861. - Frauentreue, oder: Die Ritter
von der Rosen (Schsp.), 1869. - Der
falsche Treffer (Lsp.), 1869. - Der
Franktireur (Kriegsbild), 1871. 2. A.
1897. - Tobias (Bibl.-histor. Schsp.),
1873. - Die Kinder im Walde (Weih-
nachtssp.), 1887. 2. A. 1907. - Der
Schützling Unserer Lieben Frau
(Schsp. mit Gesang), 1905.

Beidtel, Karl,

geb. am 14. Sept.
1817 zu Zara in Dalmatien, trat
nach beendigten juristischen Studien
sehr bald in die politische Bewegung
ein und erregte durch seine Schrift
"Die Geldangelegenheiten Österreichs
von Albrecht Tebeldi" (pseud.)
1847 gewaltiges Aufsehen, so daß er
1848 in die deutsche Nationalver-
sammlung gewählt ward. Jm Jahre
1856 wurde er Assessor am Land-
gericht Brünn; später wirkte er als
Professor des Zivilprozesses, der
Finanzgesetzkunde, des Handels- und
Wechselrechts an d. Universität Jnns-
bruck, bis er 1887 in den Ruhestand
trat. Er starb daselbst am 6. März
1893.

S:

Balladen, 1845. - Der
Kampf der Ehre (Dr. G.), 1845.

Beier, Sophie,

geb. am 27. Dezbr.
1870 in Hamburg, hat daselbst ihre
Kindheit und Jugend verlebt und sich
1889 mit dem dortig. Kaufmann Ernst
Beier vermählt, an dessen Seite ihr ein
glücklich. Familienleben beschieden ist.

S:

Herzensklänge (Kleine Ge.), 1896.

*


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Beh
aber die deutſche Sprache zu leiſten
fähig war, das leiſtete ſie in B.s Hand.
Als ein ſchöner Charakterzug des
Dichters mag noch erwähnt werden,
daß er ſeine Honorare nahezu aus-
ſchließlich zum Wohle der Armen im
Speſſart verwandte. Er ſtarb in
Würzburg am 13. Nov. 1900.

S:

Das
Felſenkreuz (Lyr.-ep. D.), 1854. – Das
Morgenopfer der Natur, 1867. – Ein
Kaiſerwort, 1871. – Ein Gotteswort,
1872. – Die Apoſtel des Herrn (D.),
1879. – Papſt Leo XIII. (Jnſchriften
u. Ge., überſetzt), 1887. – Die Königin
des heiligen Roſenkranzes, 1888. –
Bilder a. d. deutſchen Heimat, 1888. –
Das Vaterunſer, 1890. – Zur Wür-
digung des Heliand, 1891. – Ein
Erdenwallen (Ge.), 1896. – Die alt-
ſächſiſche Evangelienharmonie, in die
neuhochdeutſche Sprache übertragen.
1898. – Burſchenfahrten (Ge.), 1899.
Der engliſche Gruß (Ge.), 1900.

*Behrle, Rudolf,

wurde am
17. April 1826 zu Herbolzheim in Ba-
den als der Sohn eines Kaufmanns
geboren und hatte in den erſten Jah-
ren ſeiner Kindheit ein langwieriges
Augenleiden zu erdulden, ſo daß von
Fortſchritten in der Schule nicht wohl
die Rede ſein konnte. Er beſuchte ſeit
1838 das Gymnaſium zu Freiburg
i. Br. und ging 1847 zur dortigen
Univerſität über, um Theologie zu
ſtudieren. Jm Herbſt 1850 wurde er
ins erzbiſchöfl. Seminar aufgenom-
men u. im Auguſt 1851 zum Prieſter
geweiht. Er kam als Hilfsgeiſtlicher
nach Engen, im Mai 1853 als Gym-
naſiallehrer nach Donaueſchingen und
nach einem halben Jahre als Pfarr-
verwalter nach Geiſingen, wo er wäh-
rend des Kirchenſtreits eine ſchwierige
Stellung hatte u. ſogar zum Feſtungs-
arreſt verurteilt wurde, der ihm in-
des in Gnaden erlaſſen ward. Jm
Jahre 1858 kam er als Pfarrverwal-
ter nach Oberachern, 1860 nach Kappel
am Rhein u. bald darauf nach Kon-
ſtanz. Nach anderthalb Jahren wurde
[Spaltenumbruch]

Bei
er als Hilfsgeiſtlicher an die Heil- u.
Pflegeanſtalt Jllenau berufen und
1866 daſelbſt definitiv angeſtellt.
Seine erfolgreiche Tätigkeit im geiſt-
lichen Berufe veranlaßte das erz-
biſchöfliche Domkapitel in Freiburg,
ihn 1872 zum Domkapitular an der
Metropolitankirche in Freiburg i. Br.
zu erwählen, und wurde er als ſolcher
1873 inſtalliert. Daneben verwaltete
er über 9 Jahre das Amt eines Dom-
pfarr-Rektors der dortigen Münſter-
pfarrei. Er ſtarb am 18. Nov. 1902.

S:

Joſeph u. ſeine Brüder (Schſp.),
1857. – König u. Königin (Hiſt. E.),
1861. – Frauentreue, oder: Die Ritter
von der Roſen (Schſp.), 1869. – Der
falſche Treffer (Lſp.), 1869. – Der
Franktireur (Kriegsbild), 1871. 2. A.
1897. – Tobias (Bibl.-hiſtor. Schſp.),
1873. – Die Kinder im Walde (Weih-
nachtsſp.), 1887. 2. A. 1907. – Der
Schützling Unſerer Lieben Frau
(Schſp. mit Geſang), 1905.

Beidtel, Karl,

geb. am 14. Sept.
1817 zu Zara in Dalmatien, trat
nach beendigten juriſtiſchen Studien
ſehr bald in die politiſche Bewegung
ein und erregte durch ſeine Schrift
„Die Geldangelegenheiten Öſterreichs
von Albrecht Tebeldi“ (pſeud.)
1847 gewaltiges Aufſehen, ſo daß er
1848 in die deutſche Nationalver-
ſammlung gewählt ward. Jm Jahre
1856 wurde er Aſſeſſor am Land-
gericht Brünn; ſpäter wirkte er als
Profeſſor des Zivilprozeſſes, der
Finanzgeſetzkunde, des Handels- und
Wechſelrechts an d. Univerſität Jnns-
bruck, bis er 1887 in den Ruheſtand
trat. Er ſtarb daſelbſt am 6. März
1893.

S:

Balladen, 1845. – Der
Kampf der Ehre (Dr. G.), 1845.

Beier, Sophie,

geb. am 27. Dezbr.
1870 in Hamburg, hat daſelbſt ihre
Kindheit und Jugend verlebt und ſich
1889 mit dem dortig. Kaufmann Ernſt
Beier vermählt, an deſſen Seite ihr ein
glücklich. Familienleben beſchieden iſt.

S:

Herzensklänge (Kleine Ge.), 1896.

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[172/0176] Beh Bei aber die deutſche Sprache zu leiſten fähig war, das leiſtete ſie in B.s Hand. Als ein ſchöner Charakterzug des Dichters mag noch erwähnt werden, daß er ſeine Honorare nahezu aus- ſchließlich zum Wohle der Armen im Speſſart verwandte. Er ſtarb in Würzburg am 13. Nov. 1900. S: Das Felſenkreuz (Lyr.-ep. D.), 1854. – Das Morgenopfer der Natur, 1867. – Ein Kaiſerwort, 1871. – Ein Gotteswort, 1872. – Die Apoſtel des Herrn (D.), 1879. – Papſt Leo XIII. (Jnſchriften u. Ge., überſetzt), 1887. – Die Königin des heiligen Roſenkranzes, 1888. – Bilder a. d. deutſchen Heimat, 1888. – Das Vaterunſer, 1890. – Zur Wür- digung des Heliand, 1891. – Ein Erdenwallen (Ge.), 1896. – Die alt- ſächſiſche Evangelienharmonie, in die neuhochdeutſche Sprache übertragen. 1898. – Burſchenfahrten (Ge.), 1899. Der engliſche Gruß (Ge.), 1900. *Behrle, Rudolf, wurde am 17. April 1826 zu Herbolzheim in Ba- den als der Sohn eines Kaufmanns geboren und hatte in den erſten Jah- ren ſeiner Kindheit ein langwieriges Augenleiden zu erdulden, ſo daß von Fortſchritten in der Schule nicht wohl die Rede ſein konnte. Er beſuchte ſeit 1838 das Gymnaſium zu Freiburg i. Br. und ging 1847 zur dortigen Univerſität über, um Theologie zu ſtudieren. Jm Herbſt 1850 wurde er ins erzbiſchöfl. Seminar aufgenom- men u. im Auguſt 1851 zum Prieſter geweiht. Er kam als Hilfsgeiſtlicher nach Engen, im Mai 1853 als Gym- naſiallehrer nach Donaueſchingen und nach einem halben Jahre als Pfarr- verwalter nach Geiſingen, wo er wäh- rend des Kirchenſtreits eine ſchwierige Stellung hatte u. ſogar zum Feſtungs- arreſt verurteilt wurde, der ihm in- des in Gnaden erlaſſen ward. Jm Jahre 1858 kam er als Pfarrverwal- ter nach Oberachern, 1860 nach Kappel am Rhein u. bald darauf nach Kon- ſtanz. Nach anderthalb Jahren wurde er als Hilfsgeiſtlicher an die Heil- u. Pflegeanſtalt Jllenau berufen und 1866 daſelbſt definitiv angeſtellt. Seine erfolgreiche Tätigkeit im geiſt- lichen Berufe veranlaßte das erz- biſchöfliche Domkapitel in Freiburg, ihn 1872 zum Domkapitular an der Metropolitankirche in Freiburg i. Br. zu erwählen, und wurde er als ſolcher 1873 inſtalliert. Daneben verwaltete er über 9 Jahre das Amt eines Dom- pfarr-Rektors der dortigen Münſter- pfarrei. Er ſtarb am 18. Nov. 1902. S: Joſeph u. ſeine Brüder (Schſp.), 1857. – König u. Königin (Hiſt. E.), 1861. – Frauentreue, oder: Die Ritter von der Roſen (Schſp.), 1869. – Der falſche Treffer (Lſp.), 1869. – Der Franktireur (Kriegsbild), 1871. 2. A. 1897. – Tobias (Bibl.-hiſtor. Schſp.), 1873. – Die Kinder im Walde (Weih- nachtsſp.), 1887. 2. A. 1907. – Der Schützling Unſerer Lieben Frau (Schſp. mit Geſang), 1905. Beidtel, Karl, geb. am 14. Sept. 1817 zu Zara in Dalmatien, trat nach beendigten juriſtiſchen Studien ſehr bald in die politiſche Bewegung ein und erregte durch ſeine Schrift „Die Geldangelegenheiten Öſterreichs von Albrecht Tebeldi“ (pſeud.) 1847 gewaltiges Aufſehen, ſo daß er 1848 in die deutſche Nationalver- ſammlung gewählt ward. Jm Jahre 1856 wurde er Aſſeſſor am Land- gericht Brünn; ſpäter wirkte er als Profeſſor des Zivilprozeſſes, der Finanzgeſetzkunde, des Handels- und Wechſelrechts an d. Univerſität Jnns- bruck, bis er 1887 in den Ruheſtand trat. Er ſtarb daſelbſt am 6. März 1893. S: Balladen, 1845. – Der Kampf der Ehre (Dr. G.), 1845. Beier, Sophie, geb. am 27. Dezbr. 1870 in Hamburg, hat daſelbſt ihre Kindheit und Jugend verlebt und ſich 1889 mit dem dortig. Kaufmann Ernſt Beier vermählt, an deſſen Seite ihr ein glücklich. Familienleben beſchieden iſt. S: Herzensklänge (Kleine Ge.), 1896. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/176>, abgerufen am 16.11.2024.