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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bau
1867. - Der Kaufherr und seine
Söhne (E.), 1877. - Verschiedene
Jugendschriften.

Baumfeld, Lisa,

wurde am 27.
April 1877 in Wien geboren. Als
einzige Tochter eines Bankdirektors,
des Dr. jur. B., erhielt sie eine sehr
sorgfältige Erziehung und bekundete
schon in ihren Kinderjahren eine un-
gewöhnliche Begabung für moderne
Philologie und Jnteresse für Litera-
tur. Sie beherrschte die französische
und englische Sprache mit seltener
Vollkommenheit und schrieb in ihrem
16. Jahre Gedichte, welche durch die
Schönheit der Sprache und Form-
vollendung auffielen. Einzelne der-
selben gelangten in Wiener Blättern
zur Veröffentlichung. Eine schwere
Krankheit raffte die junge talentvolle
Dichterin nach wenigen Tagen am
3. Febr. 1897 dahin.

S:

Gedichte
(hrsg. von Ferd. Groß), 1899.

*Baumgarten, Lili von,

geb. am
29. Juli 1886 in München, lebte mit
ihren Eltern später in Portugal,
dann in Dresden u. zuletzt in Frank-
furt a. M., wo sie ihre Abschlußschul-
bildung in einer höheren Töchter-
schule erhielt. Jhre späteren Studien
umfaßten besonders Geschichte, mit-
telalterliche Literatur u. Musik. Sie
ist nicht Schriftstellerin von Beruf,
folgt aber gern einem plötzlichen Jm-
pulse, ihr Jnneres mitzuteilen. Zu-
erst machte sie ihren Namen bekannt
durch die Übersetzung der in russischer
Sprache geschriebenen Tagebuchauf-
zeichnungen ihrer Tante Olga v. B.,
die als barmherzige Schwester die
Belagerung von Port Arthur erlebte.
Das Buch erschien u. d. T. "Wie Port
Arthur fiel" (1905).

S:

Märchen,
1906. - Jkariden (En.), 1907. (Jn-
halt: Dichter. - Thoril, der Maler. -
Der Künstler des Lebens.)

Baumgartner, Alexander,

wurde
am 27. Juni 1841 in St. Gallen in
der Schweiz geboren u. ist ein Sohn
des Landammanns Gallus Jakob B.,
[Spaltenumbruch]

Bau
des bekannten Politikers, der in der
Entwickelung der Verhältnisse seines
Kantons sowie der Schweiz über-
haupt eine bedeutende Rolle gespielt
hat, und dem der Sohn später in sei-
ner Schrift "G. J. Baumgartner und
die neuere Staatsentwickelung der
Schweiz" (1892) ein schönes kindliches
Denkmal gestiftet hat. Alexander
machte seine Studien in St. Gallen,
Chur, bei den Benediktinern in Ein-
siedeln und endlich am Jesuitengym-
nasium in Feldkirch, wo er 1860 die
Reifeprüfung bestand. Er trat nun
zu Gorheim bei Sigmaringen in das
Noviziat der Gesellschaft Jesu, stu-
dierte dann ein Jahr Philosophie in
Feldkirch, zwei Jahre Humaniora an
der Akademie in Münster, wirkte
1865-67 als Lehrer für Deutsch und
neuere Sprachen in Feldkirch und be-
gann im Herbst 1869 seine theologi-
schen Studien in Maria-Laach, wor-
auf er am 30. Juli 1872 die Priester-
weihe empfing. Nach Ausweisung der
Jesuiten aus Deutschland vollendete
er in Ditton-Hall in England den
theolog. Kursus, bestand das letzte
Probejahr, das sogenannte Terziat,
1873-74 in Exaeten in Holland und
kehrte dann nach England zurück, um
im Kolleg zu Stonyhurst eine Lehr-
stelle für neuere Sprachen zu über-
nehmen. Bald darauf wurde B. von
seinen Oberen zum Mitarbeiter an
den "Stimmen aus Maria-Laach"
berufen und 1879 ständig der Redak-
tion dieser Zeitschrift zugewiesen, mit
der er 1880 von Terrueren bei Brüs-
sel nach Blijenbeek, 1886 nach Exaeten
in Holland u. 1899 nach Luxemburg
übersiedelte. Seine im Laufe der
Jahre durch den Norden Europas
unternommenen Reisen hat er geschil-
dert in "Nordische Fahrten. Skizzen
u. Studien" (III, 1884-90. Jnhalt:
I. Reisebilder aus Schottland; 2. A.
1895. - II. Durch Skandinavien nach
St. Petersburg; 3. A. 1901. - III.
Jsland und die Faröer; 3. A. 1902.)

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Bau
1867. – Der Kaufherr und ſeine
Söhne (E.), 1877. – Verſchiedene
Jugendſchriften.

Baumfeld, Liſa,

wurde am 27.
April 1877 in Wien geboren. Als
einzige Tochter eines Bankdirektors,
des Dr. jur. B., erhielt ſie eine ſehr
ſorgfältige Erziehung und bekundete
ſchon in ihren Kinderjahren eine un-
gewöhnliche Begabung für moderne
Philologie und Jntereſſe für Litera-
tur. Sie beherrſchte die franzöſiſche
und engliſche Sprache mit ſeltener
Vollkommenheit und ſchrieb in ihrem
16. Jahre Gedichte, welche durch die
Schönheit der Sprache und Form-
vollendung auffielen. Einzelne der-
ſelben gelangten in Wiener Blättern
zur Veröffentlichung. Eine ſchwere
Krankheit raffte die junge talentvolle
Dichterin nach wenigen Tagen am
3. Febr. 1897 dahin.

S:

Gedichte
(hrsg. von Ferd. Groß), 1899.

*Baumgarten, Lili von,

geb. am
29. Juli 1886 in München, lebte mit
ihren Eltern ſpäter in Portugal,
dann in Dresden u. zuletzt in Frank-
furt a. M., wo ſie ihre Abſchlußſchul-
bildung in einer höheren Töchter-
ſchule erhielt. Jhre ſpäteren Studien
umfaßten beſonders Geſchichte, mit-
telalterliche Literatur u. Muſik. Sie
iſt nicht Schriftſtellerin von Beruf,
folgt aber gern einem plötzlichen Jm-
pulſe, ihr Jnneres mitzuteilen. Zu-
erſt machte ſie ihren Namen bekannt
durch die Überſetzung der in ruſſiſcher
Sprache geſchriebenen Tagebuchauf-
zeichnungen ihrer Tante Olga v. B.,
die als barmherzige Schweſter die
Belagerung von Port Arthur erlebte.
Das Buch erſchien u. d. T. „Wie Port
Arthur fiel“ (1905).

S:

Märchen,
1906. – Jkariden (En.), 1907. (Jn-
halt: Dichter. – Thoril, der Maler. –
Der Künſtler des Lebens.)

Baumgartner, Alexander,

wurde
am 27. Juni 1841 in St. Gallen in
der Schweiz geboren u. iſt ein Sohn
des Landammanns Gallus Jakob B.,
[Spaltenumbruch]

Bau
des bekannten Politikers, der in der
Entwickelung der Verhältniſſe ſeines
Kantons ſowie der Schweiz über-
haupt eine bedeutende Rolle geſpielt
hat, und dem der Sohn ſpäter in ſei-
ner Schrift „G. J. Baumgartner und
die neuere Staatsentwickelung der
Schweiz“ (1892) ein ſchönes kindliches
Denkmal geſtiftet hat. Alexander
machte ſeine Studien in St. Gallen,
Chur, bei den Benediktinern in Ein-
ſiedeln und endlich am Jeſuitengym-
naſium in Feldkirch, wo er 1860 die
Reifeprüfung beſtand. Er trat nun
zu Gorheim bei Sigmaringen in das
Noviziat der Geſellſchaft Jeſu, ſtu-
dierte dann ein Jahr Philoſophie in
Feldkirch, zwei Jahre Humaniora an
der Akademie in Münſter, wirkte
1865–67 als Lehrer für Deutſch und
neuere Sprachen in Feldkirch und be-
gann im Herbſt 1869 ſeine theologi-
ſchen Studien in Maria-Laach, wor-
auf er am 30. Juli 1872 die Prieſter-
weihe empfing. Nach Ausweiſung der
Jeſuiten aus Deutſchland vollendete
er in Ditton-Hall in England den
theolog. Kurſus, beſtand das letzte
Probejahr, das ſogenannte Terziat,
1873–74 in Exaeten in Holland und
kehrte dann nach England zurück, um
im Kolleg zu Stonyhurſt eine Lehr-
ſtelle für neuere Sprachen zu über-
nehmen. Bald darauf wurde B. von
ſeinen Oberen zum Mitarbeiter an
den „Stimmen aus Maria-Laach“
berufen und 1879 ſtändig der Redak-
tion dieſer Zeitſchrift zugewieſen, mit
der er 1880 von Terrueren bei Brüſ-
ſel nach Blijenbeek, 1886 nach Exaeten
in Holland u. 1899 nach Luxemburg
überſiedelte. Seine im Laufe der
Jahre durch den Norden Europas
unternommenen Reiſen hat er geſchil-
dert in „Nordiſche Fahrten. Skizzen
u. Studien“ (III, 1884–90. Jnhalt:
I. Reiſebilder aus Schottland; 2. A.
1895. – II. Durch Skandinavien nach
St. Petersburg; 3. A. 1901. – III.
Jsland und die Faröer; 3. A. 1902.)

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[148/0152] Bau Bau 1867. – Der Kaufherr und ſeine Söhne (E.), 1877. – Verſchiedene Jugendſchriften. Baumfeld, Liſa, wurde am 27. April 1877 in Wien geboren. Als einzige Tochter eines Bankdirektors, des Dr. jur. B., erhielt ſie eine ſehr ſorgfältige Erziehung und bekundete ſchon in ihren Kinderjahren eine un- gewöhnliche Begabung für moderne Philologie und Jntereſſe für Litera- tur. Sie beherrſchte die franzöſiſche und engliſche Sprache mit ſeltener Vollkommenheit und ſchrieb in ihrem 16. Jahre Gedichte, welche durch die Schönheit der Sprache und Form- vollendung auffielen. Einzelne der- ſelben gelangten in Wiener Blättern zur Veröffentlichung. Eine ſchwere Krankheit raffte die junge talentvolle Dichterin nach wenigen Tagen am 3. Febr. 1897 dahin. S: Gedichte (hrsg. von Ferd. Groß), 1899. *Baumgarten, Lili von, geb. am 29. Juli 1886 in München, lebte mit ihren Eltern ſpäter in Portugal, dann in Dresden u. zuletzt in Frank- furt a. M., wo ſie ihre Abſchlußſchul- bildung in einer höheren Töchter- ſchule erhielt. Jhre ſpäteren Studien umfaßten beſonders Geſchichte, mit- telalterliche Literatur u. Muſik. Sie iſt nicht Schriftſtellerin von Beruf, folgt aber gern einem plötzlichen Jm- pulſe, ihr Jnneres mitzuteilen. Zu- erſt machte ſie ihren Namen bekannt durch die Überſetzung der in ruſſiſcher Sprache geſchriebenen Tagebuchauf- zeichnungen ihrer Tante Olga v. B., die als barmherzige Schweſter die Belagerung von Port Arthur erlebte. Das Buch erſchien u. d. T. „Wie Port Arthur fiel“ (1905). S: Märchen, 1906. – Jkariden (En.), 1907. (Jn- halt: Dichter. – Thoril, der Maler. – Der Künſtler des Lebens.) Baumgartner, Alexander, wurde am 27. Juni 1841 in St. Gallen in der Schweiz geboren u. iſt ein Sohn des Landammanns Gallus Jakob B., des bekannten Politikers, der in der Entwickelung der Verhältniſſe ſeines Kantons ſowie der Schweiz über- haupt eine bedeutende Rolle geſpielt hat, und dem der Sohn ſpäter in ſei- ner Schrift „G. J. Baumgartner und die neuere Staatsentwickelung der Schweiz“ (1892) ein ſchönes kindliches Denkmal geſtiftet hat. Alexander machte ſeine Studien in St. Gallen, Chur, bei den Benediktinern in Ein- ſiedeln und endlich am Jeſuitengym- naſium in Feldkirch, wo er 1860 die Reifeprüfung beſtand. Er trat nun zu Gorheim bei Sigmaringen in das Noviziat der Geſellſchaft Jeſu, ſtu- dierte dann ein Jahr Philoſophie in Feldkirch, zwei Jahre Humaniora an der Akademie in Münſter, wirkte 1865–67 als Lehrer für Deutſch und neuere Sprachen in Feldkirch und be- gann im Herbſt 1869 ſeine theologi- ſchen Studien in Maria-Laach, wor- auf er am 30. Juli 1872 die Prieſter- weihe empfing. Nach Ausweiſung der Jeſuiten aus Deutſchland vollendete er in Ditton-Hall in England den theolog. Kurſus, beſtand das letzte Probejahr, das ſogenannte Terziat, 1873–74 in Exaeten in Holland und kehrte dann nach England zurück, um im Kolleg zu Stonyhurſt eine Lehr- ſtelle für neuere Sprachen zu über- nehmen. Bald darauf wurde B. von ſeinen Oberen zum Mitarbeiter an den „Stimmen aus Maria-Laach“ berufen und 1879 ſtändig der Redak- tion dieſer Zeitſchrift zugewieſen, mit der er 1880 von Terrueren bei Brüſ- ſel nach Blijenbeek, 1886 nach Exaeten in Holland u. 1899 nach Luxemburg überſiedelte. Seine im Laufe der Jahre durch den Norden Europas unternommenen Reiſen hat er geſchil- dert in „Nordiſche Fahrten. Skizzen u. Studien“ (III, 1884–90. Jnhalt: I. Reiſebilder aus Schottland; 2. A. 1895. – II. Durch Skandinavien nach St. Petersburg; 3. A. 1901. – III. Jsland und die Faröer; 3. A. 1902.) *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/152>, abgerufen am 18.12.2024.