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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und Meer" die sogenannten "Wiener
Croquis", welche sich zu einer fort-
laufenden Chronik des geistigen und
literarischen Lebens in Wien gestal-
teten. Früher in Baden bei Wien u.
dann in Wien lebend, siedelte er nach
dem Tode seiner über alles geliebten
Tochter Pauline (1869) nach Salz-
burg über, wo er am 14. Febr. 1888
starb.

S:

Bilder, Lieder u. Geschich-
ten (Ge. in österr. Mundart), 1854. -
Liederbuch ohne Goldschnitt, 1856.
2. A. 1882. - Satans Leier (Ge.),
1860. - Spottvögel (Humor.), 1864.
- Geister u. Gestalten aus dem alten
Wien, 1868. - Der Marquis (Schsp.),
1869. - Mysterien eines Jagdgewehrs
(Lsp.), 1869. - Zur Statistik der
Frauen (Lsp.), 1869. - Schattenrisse
(Sk. a. dem alten und neuen Wien),
1872. - Umrisse (Aus dem Skizzen-
buch eines Pädagogen), 1876. - Ein
Märchen aus unseren Tagen, 1878. -
Bitt gar schö' - Singa laß'n! (Ge. in
Salzburger Mundart), 1878. 2. A.
1883. - Federzeichnungen a. d. Salz-
burger Alpen, 1880. - Kleine Wahr-
heiten, 1880. - Lachende Geschichten;
4 Hefte, 1880-82. - Weltlust (Histo-
rietten, Schw. und Lr. eines heiteren
Vaganten), 1883. - Alt-Wien (Bilder
u. Geschn.), 1885. - Ernst und Scherz
(Kleine Geschn.), 1885. - Neu-Deca-
meron (Allerlei Geschn.), 1887.

*Barach, Rosa,

geborene Gott-
lob,
wurde am 15. Mai 1841 zu Neu-
raußnitz in Mähren geboren. Als
Kind unbemittelter, aber strebsamer
Eltern wurde sie schon in frühester
Jugend zur Arbeit und zur Unter-
stützung ihrer kränkelnden Mutter an-
gehalten. Da sie Fleiß u. Begabung
zeigte, sandten die Eltern sie mit den
Brüdern nach Brünn, um ihr eine
bessere Schulbildung zuteil werden
zu lassen. Sie besuchte dort zunächst
die Schule im Ursulinerkloster, dann
eine höhere Töchterschule, wo sie selbst
die jüngeren Schülerinnen in der
Handarbeit unterwies, um dafür an
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dem übrigen Unterricht teilnehmen
zu können. Unter harten Entbehrun-
gen hielt sie hier aus, bis sie zur Hilfe
im Haushalt in die Heimat zurückge-
rufen ward. Jm Alter von 16 Jah-
ren übernahm sie eine Stelle als Er-
zieherin auf einem mährischen Land-
gute, wo sie Gelegenheit hatte, ihre
Bildung zu vertiefen, trat nach fünf
Jahren zu Wien in eine ähnliche Stel-
lung u. errichtete nach abermals fünf
Jahren, nachdem sie bei St. Anna in
Wien die Lehrbefähigungsprüfung
abgelegt hatte, in Rudolfsheim bei
Wien eine Töchterschule. Um dieselbe
Zeit verheiratete sie sich mit dem Dr.
med.
Sigmund Barach in Rudolfs-
heim.

S:

Gefesselt (Ge.), 1881. - Aus
Österreichs Herzen (Liederbuch, mit
Karoline Murau), 1882. - Jugend-
schriften.

*Barack, Max,

geb. am 26. Febr.
1832 in Durlach (Baden) als der
Sohn des Regierungsrates Michael
B., besuchte die Lyzeen in Rastatt u.
Karlsruhe und seit dem Spätherbst
1849 die Kriegsschule in Karlsruhe.
Zum Offizier befördert, kam er in
Garnison nach Mannheim, wo er,
selbst mit lebendig sprudelndem Hu-
mor begabt u. mit einer feinen Beob-
achtungsgabe ausgestattet, reichlich
Gelegenheit fand, nicht nur den Pfäl-
zer Dialekt, sondern vor allem das
originelle Pfälzer Volk kennen zu ler-
nen. Damit war die Brücke zu den
pfälzischen Dialektdichtungen eines
Nadler und Kobell geschlagen, u. bald
fühlte sich B. selbst zu eigener Pro-
duktion in mundartlichen Gedichten
angeregt. An dem Kriege gegen Preu-
ßen (1866) nahm er als Offizier im
badischen Jägerbataillon teil, nach
dessen Auflösung er 1867 in das 3.
badische Jnfanterieregiment versetzt
wurde. Den Feldzug in Frankreich
1870-71 machte B. als Hauptmann
mit, wurde aber in demselben inva-
lide und infolgedessen mit dem Cha-
rakter als Major pensioniert. Von

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und Meer“ die ſogenannten „Wiener
Croquis“, welche ſich zu einer fort-
laufenden Chronik des geiſtigen und
literariſchen Lebens in Wien geſtal-
teten. Früher in Baden bei Wien u.
dann in Wien lebend, ſiedelte er nach
dem Tode ſeiner über alles geliebten
Tochter Pauline (1869) nach Salz-
burg über, wo er am 14. Febr. 1888
ſtarb.

S:

Bilder, Lieder u. Geſchich-
ten (Ge. in öſterr. Mundart), 1854. –
Liederbuch ohne Goldſchnitt, 1856.
2. A. 1882. – Satans Leier (Ge.),
1860. – Spottvögel (Humor.), 1864.
– Geiſter u. Geſtalten aus dem alten
Wien, 1868. – Der Marquis (Schſp.),
1869. – Myſterien eines Jagdgewehrs
(Lſp.), 1869. – Zur Statiſtik der
Frauen (Lſp.), 1869. – Schattenriſſe
(Sk. a. dem alten und neuen Wien),
1872. – Umriſſe (Aus dem Skizzen-
buch eines Pädagogen), 1876. – Ein
Märchen aus unſeren Tagen, 1878. –
Bitt gar ſchö’ – Singa laß’n! (Ge. in
Salzburger Mundart), 1878. 2. A.
1883. – Federzeichnungen a. d. Salz-
burger Alpen, 1880. – Kleine Wahr-
heiten, 1880. – Lachende Geſchichten;
4 Hefte, 1880–82. – Weltluſt (Hiſto-
rietten, Schw. und Lr. eines heiteren
Vaganten), 1883. – Alt-Wien (Bilder
u. Geſchn.), 1885. – Ernſt und Scherz
(Kleine Geſchn.), 1885. – Neu-Deca-
meron (Allerlei Geſchn.), 1887.

*Barach, Roſa,

geborene Gott-
lob,
wurde am 15. Mai 1841 zu Neu-
raußnitz in Mähren geboren. Als
Kind unbemittelter, aber ſtrebſamer
Eltern wurde ſie ſchon in früheſter
Jugend zur Arbeit und zur Unter-
ſtützung ihrer kränkelnden Mutter an-
gehalten. Da ſie Fleiß u. Begabung
zeigte, ſandten die Eltern ſie mit den
Brüdern nach Brünn, um ihr eine
beſſere Schulbildung zuteil werden
zu laſſen. Sie beſuchte dort zunächſt
die Schule im Urſulinerkloſter, dann
eine höhere Töchterſchule, wo ſie ſelbſt
die jüngeren Schülerinnen in der
Handarbeit unterwies, um dafür an
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dem übrigen Unterricht teilnehmen
zu können. Unter harten Entbehrun-
gen hielt ſie hier aus, bis ſie zur Hilfe
im Haushalt in die Heimat zurückge-
rufen ward. Jm Alter von 16 Jah-
ren übernahm ſie eine Stelle als Er-
zieherin auf einem mähriſchen Land-
gute, wo ſie Gelegenheit hatte, ihre
Bildung zu vertiefen, trat nach fünf
Jahren zu Wien in eine ähnliche Stel-
lung u. errichtete nach abermals fünf
Jahren, nachdem ſie bei St. Anna in
Wien die Lehrbefähigungsprüfung
abgelegt hatte, in Rudolfsheim bei
Wien eine Töchterſchule. Um dieſelbe
Zeit verheiratete ſie ſich mit dem Dr.
med.
Sigmund Barach in Rudolfs-
heim.

S:

Gefeſſelt (Ge.), 1881. – Aus
Öſterreichs Herzen (Liederbuch, mit
Karoline Murau), 1882. – Jugend-
ſchriften.

*Barack, Max,

geb. am 26. Febr.
1832 in Durlach (Baden) als der
Sohn des Regierungsrates Michael
B., beſuchte die Lyzeen in Raſtatt u.
Karlsruhe und ſeit dem Spätherbſt
1849 die Kriegsſchule in Karlsruhe.
Zum Offizier befördert, kam er in
Garniſon nach Mannheim, wo er,
ſelbſt mit lebendig ſprudelndem Hu-
mor begabt u. mit einer feinen Beob-
achtungsgabe ausgeſtattet, reichlich
Gelegenheit fand, nicht nur den Pfäl-
zer Dialekt, ſondern vor allem das
originelle Pfälzer Volk kennen zu ler-
nen. Damit war die Brücke zu den
pfälziſchen Dialektdichtungen eines
Nadler und Kobell geſchlagen, u. bald
fühlte ſich B. ſelbſt zu eigener Pro-
duktion in mundartlichen Gedichten
angeregt. An dem Kriege gegen Preu-
ßen (1866) nahm er als Offizier im
badiſchen Jägerbataillon teil, nach
deſſen Auflöſung er 1867 in das 3.
badiſche Jnfanterieregiment verſetzt
wurde. Den Feldzug in Frankreich
1870–71 machte B. als Hauptmann
mit, wurde aber in demſelben inva-
lide und infolgedeſſen mit dem Cha-
rakter als Major penſioniert. Von

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/121>, abgerufen am 16.11.2024.