Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bach Schriftstellerin und als zweite Vor-sitzende des "Bundes deutscher Schrift- stellerinnen" entwickelte. Sie starb nach längerem, schweren Leiden am 27. Mai 1905 im katholischen Kran- kenhause in Berlin. S: Nationale Bach, Paul, Pseud. für Rudolf Bach, Samuel, Pseud. für Au- *Bach-Gelpke, Marie Luise,
S:
*Bacher, Eduard, ursprünglich Bach Bachitsch geheißen, wurde am 7.Juli 1879 in Pola geboren u. wuchs hier unter der liebevollen Pflege sei- ner Mutter heran, da der Vater früh verstarb. Zwei Jahre nach dessen Tode verheiratete sich die Mutter mit dem Sparkassenbeamten Franz Ba- cher, der dann später ihren Sohn adoptierte, so daß dieser fortan den Namen B. führte. Nachdem er in Tulln a. d. Donau, wo der zweite Vater ansässig war, die Volks- und Bürgerschule besucht hatte, bestimmte man ihn für das Lehrfach, worauf er in das Landeslehrerseminar zu St. Pölten eintrat. Aber schon nach einem Jahre sattelte er um u. widmete sich der kommerziellen Laufbahn. Nach Absolvierung einer Wiener Handels- schule trat er als Praktikant in ein Bankhaus in Wien ein und verblieb in demselben zehn Jahre. Dann ging die Firma infolge schlechter Geschäfte ein, u. B. verlor dadurch seine Stel- lung. Nun wandte er sich der bis da- hin nur in seinen Mußestunden be- triebenen Schriftstellerei zu, die er noch heute in Wien mit regem Eifer pflegt. S: Frühlingsstürme (Ge.), Bacher, Julius, wurde am 8. * 7*
Bach Schriftſtellerin und als zweite Vor-ſitzende des „Bundes deutſcher Schrift- ſtellerinnen“ entwickelte. Sie ſtarb nach längerem, ſchweren Leiden am 27. Mai 1905 im katholiſchen Kran- kenhauſe in Berlin. S: Nationale Bach, Paul, Pſeud. für Rudolf Bach, Samuel, Pſeud. für Au- *Bach-Gelpke, Marie Luiſe,
S:
*Bacher, Eduard, urſprünglich Bach Bachitſch geheißen, wurde am 7.Juli 1879 in Pola geboren u. wuchs hier unter der liebevollen Pflege ſei- ner Mutter heran, da der Vater früh verſtarb. Zwei Jahre nach deſſen Tode verheiratete ſich die Mutter mit dem Sparkaſſenbeamten Franz Ba- cher, der dann ſpäter ihren Sohn adoptierte, ſo daß dieſer fortan den Namen B. führte. Nachdem er in Tulln a. d. Donau, wo der zweite Vater anſäſſig war, die Volks- und Bürgerſchule beſucht hatte, beſtimmte man ihn für das Lehrfach, worauf er in das Landeslehrerſeminar zu St. Pölten eintrat. Aber ſchon nach einem Jahre ſattelte er um u. widmete ſich der kommerziellen Laufbahn. Nach Abſolvierung einer Wiener Handels- ſchule trat er als Praktikant in ein Bankhaus in Wien ein und verblieb in demſelben zehn Jahre. Dann ging die Firma infolge ſchlechter Geſchäfte ein, u. B. verlor dadurch ſeine Stel- lung. Nun wandte er ſich der bis da- hin nur in ſeinen Mußeſtunden be- triebenen Schriftſtellerei zu, die er noch heute in Wien mit regem Eifer pflegt. S: Frühlingsſtürme (Ge.), Bacher, Julius, wurde am 8. * 7*
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Bach
Bach
Schriftſtellerin und als zweite Vor-
ſitzende des „Bundes deutſcher Schrift-
ſtellerinnen“ entwickelte. Sie ſtarb
nach längerem, ſchweren Leiden am
27. Mai 1905 im katholiſchen Kran-
kenhauſe in Berlin.
S: Nationale
Gegenſätze (R.), 1875. – Zerriſſene
Fäden (R.), 1881. – Des Vaters
Schuld (R.), 1881. – Elfriede (R.),
1881. – Jm Hauſe des Senators (R.);
II, 1898. – Schwere Tage (N.), 1900.
Bach, Paul, Pſeud. für Rudolf
Baumbach; ſ. d.!
Bach, Samuel, Pſeud. für Au-
guſt Lauterbach; ſ. d.!
*Bach-Gelpke, Marie Luiſe,
wurde am 26. Juni 1836 zu Bern als
die Tochter d. dortigen Univerſitäts-
profeſſors Ernſt Frdr. Gelpke (ſ. d.)
geb. Schon ſehr frühe zeigte ſie An-
lage u. Liebe zur Dichtkunſt, doch die
Proſa des Lebens unterdrückte gar
bald dieſe Vorliebe. Jm Jn- u. Aus-
lande als Erzieherin und Lehrerin,
beſonders für Sprachen und Muſik,
tätig, verheiratete ſie ſich 1860, ohne
indes dem Lehrfache ganz untreu zu
werden. Nach dem Tode ihres Man-
nes (1871) kehrte ſie aus dem preußi-
ſchen Heſſen, wo ſie ihren Wohnſitz
hatte, nach der Schweiz zurück und
gründete hier eine ſelbſtändige Schule.
Nach Verſorgung ihrer Kinder über-
nahm ſie eine Stelle als Überſetzerin
für eine amerikaniſche religiöſe Zeit-
ſchrift u. benutzt ſeit 1883 ihre Muße-
ſtunden zu ſchriftſtelleriſchen Arbeiten,
die indes faſt ſämtlich in Zeitſchriften
zum Abdruck kamen. Sie lebte bis
1886 in Baſel, ſeitdem in Bern.
S:
Julie Bondeli und Wieland (Dr.),
1884. 2. A. u. d. T.: Wieland und
Julie (Dr.), 1894. – Arſent (Dr.),
1894. – Novellen aus Künſtlerkreiſen
und harmloſe Erzählungen a. d. Bun-
desſtadt, 1894. – Lady Kyme (Dr.),
1895. – Vorurteil, oder: Fortunas
Hilfe (Lſp. n. einer N. v. E. Köppel),
1900.
*Bacher, Eduard, urſprünglich
Bachitſch geheißen, wurde am 7.
Juli 1879 in Pola geboren u. wuchs
hier unter der liebevollen Pflege ſei-
ner Mutter heran, da der Vater früh
verſtarb. Zwei Jahre nach deſſen
Tode verheiratete ſich die Mutter mit
dem Sparkaſſenbeamten Franz Ba-
cher, der dann ſpäter ihren Sohn
adoptierte, ſo daß dieſer fortan den
Namen B. führte. Nachdem er in
Tulln a. d. Donau, wo der zweite
Vater anſäſſig war, die Volks- und
Bürgerſchule beſucht hatte, beſtimmte
man ihn für das Lehrfach, worauf er
in das Landeslehrerſeminar zu St.
Pölten eintrat. Aber ſchon nach einem
Jahre ſattelte er um u. widmete ſich
der kommerziellen Laufbahn. Nach
Abſolvierung einer Wiener Handels-
ſchule trat er als Praktikant in ein
Bankhaus in Wien ein und verblieb
in demſelben zehn Jahre. Dann ging
die Firma infolge ſchlechter Geſchäfte
ein, u. B. verlor dadurch ſeine Stel-
lung. Nun wandte er ſich der bis da-
hin nur in ſeinen Mußeſtunden be-
triebenen Schriftſtellerei zu, die er
noch heute in Wien mit regem Eifer
pflegt.
S: Frühlingsſtürme (Ge.),
1904. – Sammlungen (Ge.), 1905. –
Die Geſchichte ſeines Lebens (E.),
1905. – Aus dem Tagebuche zweier
Frauen (Sk.), 1905. – Feldblumen
(Ge.), 1906. – Die letzte Schrift (Rück-
blick in das Leben eines Vergeſſenen),
1906. – Abgebüßt. Der Spekulant
(2 Einakter), 1906. – Verbotene Liebe
(Dr. a. d. bürgerl. Leben), 1907. –
Ferdinand von Saar (Literar. Eſſay),
1907. – Beſtimmung (En. und Nn.),
1908. – Zehn kleine Geſchichten f. die
Jugend, 1908.
Bacher, Julius, wurde am 8.
Auguſt 1810 zu Ragnit in Oſtpreußen
geboren und ſtudierte in Königsberg
Medizin, worauf er ſich 1837 in Pobe-
then als praktiſcher Arzt niederließ.
Jm Jahre 1845 ſiedelte er nach Kö-
nigsberg über und gab ſeine Praxis
auf, um ſich lediglich mit literariſchen
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