Ueberlegung der in den fünf Sinnen uns verliehenen Anmuth.
Vergnügen 1. des Geruchs.
Mein, von dem Balsamduft der Blüte, Durch den Geruch, erquickt Gemüthe Erwägt mit Lust und mit Bedacht, Die Weisheit, sammt der Lieb und Macht Des Wesens, das, uns zu vergnügen, Der Körper Theile so gelenkt, Daß sie sich unbegreiflich fügen, Und in uns eine Kraft gesenkt, Die Süßigkeiten zu genießen, Die aus den Blum- und Blüten fließen, Auch uns des Riechens Werkzeug schenkt, Und den man preiset, wenn man nur, Jn Wundern seiner Kreatur, An ihren großen Meister denkt.
2. Des
zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Ueberlegung der in den fuͤnf Sinnen uns verliehenen Anmuth.
Vergnuͤgen 1. des Geruchs.
Mein, von dem Balſamduft der Bluͤte, Durch den Geruch, erquickt Gemuͤthe Erwaͤgt mit Luſt und mit Bedacht, Die Weisheit, ſammt der Lieb und Macht Des Weſens, das, uns zu vergnuͤgen, Der Koͤrper Theile ſo gelenkt, Daß ſie ſich unbegreiflich fuͤgen, Und in uns eine Kraft geſenkt, Die Suͤßigkeiten zu genießen, Die aus den Blum- und Bluͤten fließen, Auch uns des Riechens Werkzeug ſchenkt, Und den man preiſet, wenn man nur, Jn Wundern ſeiner Kreatur, An ihren großen Meiſter denkt.
2. Des
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0415"n="395"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.</hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Ueberlegung der in den fuͤnf Sinnen<lb/>
uns verliehenen Anmuth.</hi></head><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Vergnuͤgen 1. des Geruchs</hi>.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><l><hirendition="#in">M</hi>ein, von dem Balſamduft der Bluͤte,</l><lb/><l>Durch den Geruch, erquickt Gemuͤthe</l><lb/><l>Erwaͤgt mit Luſt und mit Bedacht,</l><lb/><l>Die Weisheit, ſammt der Lieb und Macht</l><lb/><l>Des Weſens, das, uns zu vergnuͤgen,</l><lb/><l>Der Koͤrper Theile ſo gelenkt,</l><lb/><l>Daß ſie ſich unbegreiflich fuͤgen,</l><lb/><l>Und in uns eine Kraft geſenkt,</l><lb/><l>Die Suͤßigkeiten zu genießen,</l><lb/><l>Die aus den Blum- und Bluͤten fließen,</l><lb/><l>Auch uns des Riechens Werkzeug ſchenkt,</l><lb/><l>Und den man preiſet, wenn man nur,</l><lb/><l>Jn Wundern ſeiner Kreatur,</l><lb/><l>An ihren großen Meiſter denkt.</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">2. Des</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[395/0415]
zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Ueberlegung der in den fuͤnf Sinnen
uns verliehenen Anmuth.
Vergnuͤgen 1. des Geruchs.
Mein, von dem Balſamduft der Bluͤte,
Durch den Geruch, erquickt Gemuͤthe
Erwaͤgt mit Luſt und mit Bedacht,
Die Weisheit, ſammt der Lieb und Macht
Des Weſens, das, uns zu vergnuͤgen,
Der Koͤrper Theile ſo gelenkt,
Daß ſie ſich unbegreiflich fuͤgen,
Und in uns eine Kraft geſenkt,
Die Suͤßigkeiten zu genießen,
Die aus den Blum- und Bluͤten fließen,
Auch uns des Riechens Werkzeug ſchenkt,
Und den man preiſet, wenn man nur,
Jn Wundern ſeiner Kreatur,
An ihren großen Meiſter denkt.
2. Des
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/415>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.