Seht, wie der laue Junius so manche Bluhmen-Art gebiehret! Seht, wie der Garten, unter andern, auch mit Päonien sich zieret, Die, durch die Größe nicht allein, Auch durch der Farben Gluht, beträchtlich seyn.
Man siehet sie, mit Lust, auf einem dunkeln, Nicht gar zu hohen, Busche, funkeln, Und, eben durch dieß dunkle Grün Noch mehr erhöht, die Augen auf sich ziehn. Es ist, so viel ich weiß, im Bluhmen-Reich, An Größ', ihr keine Bluhme gleich.
Es scheint, ob wolle die Natur Uns, durch der Farben Glanz und Pracht, nicht nur Das Aug' erfreuen und ergetzen; Durch die ansehnliche Figur Zugleich uns in Bewundrung setzen.
Allein, Weil diese Bluhme nur gemein, Und auch der Bauren Garten schmücket; So wird, trotz ihrer Größ' und ihrer Farben Schein, Sie doch von wenigen nur angeblicket.
Es scheint, als ob die Achtlosheit, So ihr von Menschen wiederfähret, Jhr so empfindlich sey, daß sie nur kurze Zeit, Darum, bey uns zu blühn begehret.
Daher,
Die Paͤonien.
Seht, wie der laue Junius ſo manche Bluhmen-Art gebiehret! Seht, wie der Garten, unter andern, auch mit Paͤonien ſich zieret, Die, durch die Groͤße nicht allein, Auch durch der Farben Gluht, betraͤchtlich ſeyn.
Man ſiehet ſie, mit Luſt, auf einem dunkeln, Nicht gar zu hohen, Buſche, funkeln, Und, eben durch dieß dunkle Gruͤn Noch mehr erhoͤht, die Augen auf ſich ziehn. Es iſt, ſo viel ich weiß, im Bluhmen-Reich, An Groͤß’, ihr keine Bluhme gleich.
Es ſcheint, ob wolle die Natur Uns, durch der Farben Glanz und Pracht, nicht nur Das Aug’ erfreuen und ergetzen; Durch die anſehnliche Figur Zugleich uns in Bewundrung ſetzen.
Allein, Weil dieſe Bluhme nur gemein, Und auch der Bauren Garten ſchmuͤcket; So wird, trotz ihrer Groͤß’ und ihrer Farben Schein, Sie doch von wenigen nur angeblicket.
Es ſcheint, als ob die Achtlosheit, So ihr von Menſchen wiederfaͤhret, Jhr ſo empfindlich ſey, daß ſie nur kurze Zeit, Darum, bey uns zu bluͤhn begehret.
Daher,
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Die Paͤonien.
Seht, wie der laue Junius ſo manche Bluhmen-Art
gebiehret!
Seht, wie der Garten, unter andern, auch mit Paͤonien
ſich zieret,
Die, durch die Groͤße nicht allein,
Auch durch der Farben Gluht, betraͤchtlich ſeyn.
Man ſiehet ſie, mit Luſt, auf einem dunkeln,
Nicht gar zu hohen, Buſche, funkeln,
Und, eben durch dieß dunkle Gruͤn
Noch mehr erhoͤht, die Augen auf ſich ziehn.
Es iſt, ſo viel ich weiß, im Bluhmen-Reich,
An Groͤß’, ihr keine Bluhme gleich.
Es ſcheint, ob wolle die Natur
Uns, durch der Farben Glanz und Pracht, nicht nur
Das Aug’ erfreuen und ergetzen;
Durch die anſehnliche Figur
Zugleich uns in Bewundrung ſetzen.
Allein,
Weil dieſe Bluhme nur gemein,
Und auch der Bauren Garten ſchmuͤcket;
So wird, trotz ihrer Groͤß’ und ihrer Farben Schein,
Sie doch von wenigen nur angeblicket.
Es ſcheint, als ob die Achtlosheit,
So ihr von Menſchen wiederfaͤhret,
Jhr ſo empfindlich ſey, daß ſie nur kurze Zeit,
Darum, bey uns zu bluͤhn begehret.
Daher,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/84>, abgerufen am 21.12.2024.
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