"Ach laß dann auch in diesem Jahr, so mir, als auch den lieben Meinen, "Jm Zeitlichen, wo es uns nütz, die Sonne Deines Segens scheinen! "Bis daß dereinst, nach dieser Zeit, von dieser Wall- fahrt aufgenommen, "Wir alle, Dank- und Lobes-voll, zu Deinem ewgen Lichte kommen.
Schluß.
Einziger Ursprung unendlicher Kräfte, Born des Erschaffenen, Quelle des Lichts, Ewig-selbstständige Klarheit und Wahrheit, mehre die Schärfe des Seelen-Gesichts! Gieb uns, von Deinen Geschöpfen gerühret, in den Geschöpfen, Dein schaffendes Wesen, Als ein allmächtiger Urstand von allem, voller Be- wundrung erstaunet, zu lesen! Laß uns, im Jnnersten unserer Seelen, würdige Bilder formieren, und denken: Daß wir, zu Deiner Verherrlichung, schuldig, auf die Geschöpfe die Sinnen zu lenken, Und, durch die irdische Schönheit gerühret, Von den Geschöpfen zum Schöpfer geführet, Dir, voll Erstaunen, Vergnügen und Ehrfurcht, unsere Seelen zum Opfer zu schenken.
Der
B b 4
des Lichts und der Waͤrme.
“Ach laß dann auch in dieſem Jahr, ſo mir, als auch den lieben Meinen, “Jm Zeitlichen, wo es uns nuͤtz, die Sonne Deines Segens ſcheinen! “Bis daß dereinſt, nach dieſer Zeit, von dieſer Wall- fahrt aufgenommen, “Wir alle, Dank- und Lobes-voll, zu Deinem ewgen Lichte kommen.
Schluß.
Einziger Urſprung unendlicher Kraͤfte, Born des Erſchaffenen, Quelle des Lichts, Ewig-ſelbſtſtaͤndige Klarheit und Wahrheit, mehre die Schaͤrfe des Seelen-Geſichts! Gieb uns, von Deinen Geſchoͤpfen geruͤhret, in den Geſchoͤpfen, Dein ſchaffendes Weſen, Als ein allmaͤchtiger Urſtand von allem, voller Be- wundrung erſtaunet, zu leſen! Laß uns, im Jnnerſten unſerer Seelen, wuͤrdige Bilder formieren, und denken: Daß wir, zu Deiner Verherrlichung, ſchuldig, auf die Geſchoͤpfe die Sinnen zu lenken, Und, durch die irdiſche Schoͤnheit geruͤhret, Von den Geſchoͤpfen zum Schoͤpfer gefuͤhret, Dir, voll Erſtaunen, Vergnuͤgen und Ehrfurcht, unſere Seelen zum Opfer zu ſchenken.
Der
B b 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0405"n="391"/><fwplace="top"type="header">des Lichts und der Waͤrme.</fw><lb/><lgn="10"><l>“Ach laß dann auch in dieſem Jahr, ſo mir, als<lb/><hirendition="#et">auch den lieben Meinen,</hi></l><lb/><l>“Jm Zeitlichen, wo es uns nuͤtz, die Sonne Deines<lb/><hirendition="#et">Segens ſcheinen!</hi></l><lb/><l>“Bis daß dereinſt, nach dieſer Zeit, von dieſer Wall-<lb/><hirendition="#et">fahrt aufgenommen,</hi></l><lb/><l>“Wir alle, Dank- und Lobes-voll, zu Deinem ewgen<lb/><hirendition="#et">Lichte kommen.</hi></l></lg></lg><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b">Schluß.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><l><hirendition="#fr">Einziger Urſprung unendlicher Kraͤfte, Born des</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr"><hirendition="#et">Erſchaffenen, Quelle des Lichts,</hi></hi><lb/><hirendition="#et">Ewig-ſelbſtſtaͤndige Klarheit und Wahrheit, mehre<lb/><hirendition="#et">die Schaͤrfe des Seelen-Geſichts!</hi><lb/>
Gieb uns, von Deinen Geſchoͤpfen geruͤhret, in den<lb/><hirendition="#et">Geſchoͤpfen, Dein ſchaffendes Weſen,</hi><lb/>
Als ein allmaͤchtiger Urſtand von allem, voller Be-<lb/><hirendition="#et">wundrung erſtaunet, zu leſen!</hi><lb/>
Laß uns, im Jnnerſten unſerer Seelen, wuͤrdige<lb/><hirendition="#et">Bilder formieren, und denken:</hi><lb/>
Daß wir, zu Deiner Verherrlichung, ſchuldig, auf<lb/><hirendition="#et">die Geſchoͤpfe die Sinnen zu lenken,</hi><lb/>
Und, durch die irdiſche Schoͤnheit geruͤhret,<lb/>
Von den Geſchoͤpfen zum Schoͤpfer gefuͤhret,<lb/>
Dir, voll Erſtaunen, Vergnuͤgen und Ehrfurcht,<lb/><hirendition="#et">unſere Seelen zum Opfer zu ſchenken.</hi></hi></l></lg></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="sig">B b 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Der</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[391/0405]
des Lichts und der Waͤrme.
“Ach laß dann auch in dieſem Jahr, ſo mir, als
auch den lieben Meinen,
“Jm Zeitlichen, wo es uns nuͤtz, die Sonne Deines
Segens ſcheinen!
“Bis daß dereinſt, nach dieſer Zeit, von dieſer Wall-
fahrt aufgenommen,
“Wir alle, Dank- und Lobes-voll, zu Deinem ewgen
Lichte kommen.
Schluß.
Einziger Urſprung unendlicher Kraͤfte, Born des
Erſchaffenen, Quelle des Lichts,
Ewig-ſelbſtſtaͤndige Klarheit und Wahrheit, mehre
die Schaͤrfe des Seelen-Geſichts!
Gieb uns, von Deinen Geſchoͤpfen geruͤhret, in den
Geſchoͤpfen, Dein ſchaffendes Weſen,
Als ein allmaͤchtiger Urſtand von allem, voller Be-
wundrung erſtaunet, zu leſen!
Laß uns, im Jnnerſten unſerer Seelen, wuͤrdige
Bilder formieren, und denken:
Daß wir, zu Deiner Verherrlichung, ſchuldig, auf
die Geſchoͤpfe die Sinnen zu lenken,
Und, durch die irdiſche Schoͤnheit geruͤhret,
Von den Geſchoͤpfen zum Schoͤpfer gefuͤhret,
Dir, voll Erſtaunen, Vergnuͤgen und Ehrfurcht,
unſere Seelen zum Opfer zu ſchenken.
Der
B b 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/405>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.