Des Silber-weissen Mondes Schein, Der, heiter und entwölkt, in sanftem Lichte strahlet, Und jetzt die Schilderey der Welt, Da er sie bloß durch Schatten mahlet, Jn einer Zeichnung uns vor Augen stellt, Als wäre sie getuscht, dringt nicht allein Jn mein Gesicht; er dringt zugleich hinein Jn meinen Geist: Die Seele wird gerühret, Und zu desselben Quell, die Sonne, ja so gar Zur Quell des Sonnen-Lichts, empor geführet.
Mir stellt der Schöpfer Selbst Sich, in Gedanken dar; Und sink' ich, voller Ehrfurcht, Lust, Und für Erstaunen fast erstarrt, Ob Seiner meinem Geist so nahen Gegenwart, Da Seine Lieb', im hellen Firmament, Mit Weisheit und mit Macht vereinet, So wunderwürdig strahlt, so helle scheinet, So herrlich funkelt, flammt und brennt, Jn feuriger Bewundrung, nieder: Es quillen aus der fast entzückten Brust, Zum Opfer, brünstige Lob- Dank- und Freuden-Lieder.
Was
Lob des Schoͤpfers in den Geſchoͤpfen.
Des Silber-weiſſen Mondes Schein, Der, heiter und entwoͤlkt, in ſanftem Lichte ſtrahlet, Und jetzt die Schilderey der Welt, Da er ſie bloß durch Schatten mahlet, Jn einer Zeichnung uns vor Augen ſtellt, Als waͤre ſie getuſcht, dringt nicht allein Jn mein Geſicht; er dringt zugleich hinein Jn meinen Geiſt: Die Seele wird geruͤhret, Und zu deſſelben Quell, die Sonne, ja ſo gar Zur Quell des Sonnen-Lichts, empor gefuͤhret.
Mir ſtellt der Schoͤpfer Selbſt Sich, in Gedanken dar; Und ſink’ ich, voller Ehrfurcht, Luſt, Und fuͤr Erſtaunen faſt erſtarrt, Ob Seiner meinem Geiſt ſo nahen Gegenwart, Da Seine Lieb’, im hellen Firmament, Mit Weisheit und mit Macht vereinet, So wunderwuͤrdig ſtrahlt, ſo helle ſcheinet, So herrlich funkelt, flammt und brennt, Jn feuriger Bewundrung, nieder: Es quillen aus der faſt entzuͤckten Bruſt, Zum Opfer, bruͤnſtige Lob- Dank- und Freuden-Lieder.
Was
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Lob des Schoͤpfers in den
Geſchoͤpfen.
Des Silber-weiſſen Mondes Schein,
Der, heiter und entwoͤlkt, in ſanftem Lichte
ſtrahlet,
Und jetzt die Schilderey der Welt,
Da er ſie bloß durch Schatten mahlet,
Jn einer Zeichnung uns vor Augen ſtellt,
Als waͤre ſie getuſcht, dringt nicht allein
Jn mein Geſicht; er dringt zugleich hinein
Jn meinen Geiſt: Die Seele wird geruͤhret,
Und zu deſſelben Quell, die Sonne, ja ſo gar
Zur Quell des Sonnen-Lichts, empor gefuͤhret.
Mir ſtellt der Schoͤpfer Selbſt Sich, in Gedanken
dar;
Und ſink’ ich, voller Ehrfurcht, Luſt,
Und fuͤr Erſtaunen faſt erſtarrt,
Ob Seiner meinem Geiſt ſo nahen Gegenwart,
Da Seine Lieb’, im hellen Firmament,
Mit Weisheit und mit Macht vereinet,
So wunderwuͤrdig ſtrahlt, ſo helle ſcheinet,
So herrlich funkelt, flammt und brennt,
Jn feuriger Bewundrung, nieder:
Es quillen aus der faſt entzuͤckten Bruſt,
Zum Opfer, bruͤnſtige Lob- Dank- und Freuden-Lieder.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/208>, abgerufen am 26.12.2024.
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