Jch, der mein Wesen selbst nicht kenne, befinde mich in einer Welt, Jn welcher ungezählte Schönheit, Pracht, Ordnung, Nutz und Lust vorhanden, Und welche nie zu zählnde Wunder in ihrem weiten Kreis enthält. Jch find in meinem Geist die Wahrheit: Daß sie nicht von ihr selbst entstanden. Jch bin, durch sie, denn überführet, und werd' es Anfangs ganz allein, Durch diesen ewig wahren Schluß: Es muß ein GOtt, ein Schöpfer seyn.
Wann nun von diesem Welt-Gebäude die Wunder-reiche Herrlichkeiten Die allerersten Stuffen sind, die uns zur wahren Gottheit leiten; Wie kann man doch, sie aufzusteigen, sich wegern, sie nicht einst betrachten? Mit welchem Fug kann man, in ihnen, Den, welcher sie gemacht, verachten?
GOtt zeigt uns selber diesen Weg, um, auf demselben, Jhn zu finden, Und lehret den sonst leeren Geist, durch Sinnen, mit Sich Selbst verbinden, Sein Wesen, Seine Güte schmecken, und, uns zum Nutz, und Jhm zum Preise, Auf diese, als die würdigste, und, Jhn zu ehren, beste Weise,
Ge-
Die erſte Staffel zur Gottheit.
Jch, der mein Weſen ſelbſt nicht kenne, befinde mich in einer Welt, Jn welcher ungezaͤhlte Schoͤnheit, Pracht, Ordnung, Nutz und Luſt vorhanden, Und welche nie zu zaͤhlnde Wunder in ihrem weiten Kreis enthaͤlt. Jch find in meinem Geiſt die Wahrheit: Daß ſie nicht von ihr ſelbſt entſtanden. Jch bin, durch ſie, denn uͤberfuͤhret, und werd’ es Anfangs ganz allein, Durch dieſen ewig wahren Schluß: Es muß ein GOtt, ein Schoͤpfer ſeyn.
Wann nun von dieſem Welt-Gebaͤude die Wunder-reiche Herrlichkeiten Die allererſten Stuffen ſind, die uns zur wahren Gottheit leiten; Wie kann man doch, ſie aufzuſteigen, ſich wegern, ſie nicht einſt betrachten? Mit welchem Fug kann man, in ihnen, Den, welcher ſie gemacht, verachten?
GOtt zeigt uns ſelber dieſen Weg, um, auf demſelben, Jhn zu finden, Und lehret den ſonſt leeren Geiſt, durch Sinnen, mit Sich Selbſt verbinden, Sein Weſen, Seine Guͤte ſchmecken, und, uns zum Nutz, und Jhm zum Preiſe, Auf dieſe, als die wuͤrdigſte, und, Jhn zu ehren, beſte Weiſe,
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Die erſte Staffel zur Gottheit.
Jch, der mein Weſen ſelbſt nicht kenne, befinde mich in
einer Welt,
Jn welcher ungezaͤhlte Schoͤnheit, Pracht, Ordnung, Nutz
und Luſt vorhanden,
Und welche nie zu zaͤhlnde Wunder in ihrem weiten Kreis
enthaͤlt.
Jch find in meinem Geiſt die Wahrheit: Daß ſie nicht von
ihr ſelbſt entſtanden.
Jch bin, durch ſie, denn uͤberfuͤhret, und werd’ es Anfangs
ganz allein,
Durch dieſen ewig wahren Schluß: Es muß ein GOtt,
ein Schoͤpfer ſeyn.
Wann nun von dieſem Welt-Gebaͤude die Wunder-reiche
Herrlichkeiten
Die allererſten Stuffen ſind, die uns zur wahren Gottheit
leiten;
Wie kann man doch, ſie aufzuſteigen, ſich wegern, ſie nicht
einſt betrachten?
Mit welchem Fug kann man, in ihnen, Den, welcher ſie
gemacht, verachten?
GOtt zeigt uns ſelber dieſen Weg, um, auf demſelben,
Jhn zu finden,
Und lehret den ſonſt leeren Geiſt, durch Sinnen, mit Sich
Selbſt verbinden,
Sein Weſen, Seine Guͤte ſchmecken, und, uns zum Nutz,
und Jhm zum Preiſe,
Auf dieſe, als die wuͤrdigſte, und, Jhn zu ehren, beſte Weiſe,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/696>, abgerufen am 21.12.2024.
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