GOtt Lob! daß er errettet ist! Dir, HErr! sey Dan[k,] daß er erhalten! Da, ausser dem Zusammenlauf verschiedner Umständ', er erkalten, Und, ohne Hülf', ersaufen müssen. Die Umständ' alle scheinen klein, Doch sieht man den Zusammenhang, mit etwas Ueber- legen, ein; So findet sich, wenn nur ein Glied aus dieser Kette wo gefehlet, Die Hülfe wär umsonst gewesen, und läge Garlieb itzt entseelet. So ist es ja ganz überzeuglich, daß hier kein blindes Un- gefehr So manchen Umstand, welcher nöhtig, zu rechter Stunde hergeführet, Nein, daß die Macht, voll Lieb und Weisheit, wie überall, auch hier regieret. Damit nun dieß, wie, leider! vieles, nicht auch geschwinde sey vergessen; So will ich diesen Fall erzehlen, und GOttes Huld dabey ermessen.
Jch stand, um meines Schlosses Graben beschäftigt einen Weg zu führen, Und, um ihn Regel-recht zu haben, mit Linien ihn abzu- schnüren. Der Gärtner hatt', an jener Seite, sie fest zu machen angefangen,
Als
Der gerettete Knabe.
GOtt Lob! daß er errettet iſt! Dir, HErr! ſey Dan[k,] daß er erhalten! Da, auſſer dem Zuſammenlauf verſchiedner Umſtaͤnd’, er erkalten, Und, ohne Huͤlf’, erſaufen muͤſſen. Die Umſtaͤnd’ alle ſcheinen klein, Doch ſieht man den Zuſammenhang, mit etwas Ueber- legen, ein; So findet ſich, wenn nur ein Glied aus dieſer Kette wo gefehlet, Die Huͤlfe waͤr umſonſt geweſen, und laͤge Garlieb itzt entſeelet. So iſt es ja ganz uͤberzeuglich, daß hier kein blindes Un- gefehr So manchen Umſtand, welcher noͤhtig, zu rechter Stunde hergefuͤhret, Nein, daß die Macht, voll Lieb und Weisheit, wie uͤberall, auch hier regieret. Damit nun dieß, wie, leider! vieles, nicht auch geſchwinde ſey vergeſſen; So will ich dieſen Fall erzehlen, und GOttes Huld dabey ermeſſen.
Jch ſtand, um meines Schloſſes Graben beſchaͤftigt einen Weg zu fuͤhren, Und, um ihn Regel-recht zu haben, mit Linien ihn abzu- ſchnuͤren. Der Gaͤrtner hatt’, an jener Seite, ſie feſt zu machen angefangen,
Als
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Der gerettete Knabe.
GOtt Lob! daß er errettet iſt! Dir, HErr! ſey Dank,
daß er erhalten!
Da, auſſer dem Zuſammenlauf verſchiedner Umſtaͤnd’,
er erkalten,
Und, ohne Huͤlf’, erſaufen muͤſſen. Die Umſtaͤnd’ alle
ſcheinen klein,
Doch ſieht man den Zuſammenhang, mit etwas Ueber-
legen, ein;
So findet ſich, wenn nur ein Glied aus dieſer Kette wo
gefehlet,
Die Huͤlfe waͤr umſonſt geweſen, und laͤge Garlieb itzt
entſeelet.
So iſt es ja ganz uͤberzeuglich, daß hier kein blindes Un-
gefehr
So manchen Umſtand, welcher noͤhtig, zu rechter Stunde
hergefuͤhret,
Nein, daß die Macht, voll Lieb und Weisheit, wie uͤberall,
auch hier regieret.
Damit nun dieß, wie, leider! vieles, nicht auch geſchwinde
ſey vergeſſen;
So will ich dieſen Fall erzehlen, und GOttes Huld dabey
ermeſſen.
Jch ſtand, um meines Schloſſes Graben beſchaͤftigt
einen Weg zu fuͤhren,
Und, um ihn Regel-recht zu haben, mit Linien ihn abzu-
ſchnuͤren.
Der Gaͤrtner hatt’, an jener Seite, ſie feſt zu machen
angefangen,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/532>, abgerufen am 03.12.2024.
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