SENECAde Beneficiis: Quocumque te faxeris, ibi Deum videbis occurrentem tibi: Nihil ab illo vacat.
Der Sitz, wodurch ich, abgesondert von Menschen, einsam und allein Jn ungestörter Ruhe sitze, wo mich des falschen Neides Stein, Da ich so weit von ihm entfernt, und ihm nicht sichtbar bin, nicht trifft, Wo weder bittrer Haß noch Zank, noch der Verleumdung falsches Gift Mich, weil man mein vergißt, nicht quälet. Mein Thürm- chen, wo ich, ungestört, Die schöne Welt, als GOttes Werk, und als des grossen Schöpfers Bau, Von Erde, Luft und Fluht verbunden, und wunderbar gefügt, beschau, Jst einer eigenen Beschreibung, zur stetigen Erinn'rung, wehrt.
Wie ich zuerst herunter kam, um die Gelegenheit zu seh'n Des Amts und Schlosses Ritzebüttel, und dieses kleine Thürmchen sah, Das damahls ungebrauchet stand, so wußt' ich kaum, wie mir geschah.
Mir
Das Thuͤrmchen zu Ritzebuͤttel.
SENECAde Beneficiis: Quocumque te faxeris, ibi Deum videbis occurrentem tibi: Nihil ab illo vacat.
Der Sitz, wodurch ich, abgeſondert von Menſchen, einſam und allein Jn ungeſtoͤrter Ruhe ſitze, wo mich des falſchen Neides Stein, Da ich ſo weit von ihm entfernt, und ihm nicht ſichtbar bin, nicht trifft, Wo weder bittrer Haß noch Zank, noch der Verleumdung falſches Gift Mich, weil man mein vergißt, nicht quaͤlet. Mein Thuͤrm- chen, wo ich, ungeſtoͤrt, Die ſchoͤne Welt, als GOttes Werk, und als des groſſen Schoͤpfers Bau, Von Erde, Luft und Fluht verbunden, und wunderbar gefuͤgt, beſchau, Jſt einer eigenen Beſchreibung, zur ſtetigen Erinn’rung, wehrt.
Wie ich zuerſt herunter kam, um die Gelegenheit zu ſeh’n Des Amts und Schloſſes Ritzebuͤttel, und dieſes kleine Thuͤrmchen ſah, Das damahls ungebrauchet ſtand, ſo wußt’ ich kaum, wie mir geſchah.
Mir
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Das Thuͤrmchen zu Ritzebuͤttel.
SENECA de Beneficiis:
Quocumque te faxeris, ibi Deum videbis
occurrentem tibi: Nihil ab illo vacat.
Der Sitz, wodurch ich, abgeſondert von Menſchen,
einſam und allein
Jn ungeſtoͤrter Ruhe ſitze, wo mich des falſchen Neides
Stein,
Da ich ſo weit von ihm entfernt, und ihm nicht ſichtbar bin,
nicht trifft,
Wo weder bittrer Haß noch Zank, noch der Verleumdung
falſches Gift
Mich, weil man mein vergißt, nicht quaͤlet. Mein Thuͤrm-
chen, wo ich, ungeſtoͤrt,
Die ſchoͤne Welt, als GOttes Werk, und als des groſſen
Schoͤpfers Bau,
Von Erde, Luft und Fluht verbunden, und wunderbar
gefuͤgt, beſchau,
Jſt einer eigenen Beſchreibung, zur ſtetigen Erinn’rung,
wehrt.
Wie ich zuerſt herunter kam, um die Gelegenheit zu
ſeh’n
Des Amts und Schloſſes Ritzebuͤttel, und dieſes kleine
Thuͤrmchen ſah,
Das damahls ungebrauchet ſtand, ſo wußt’ ich kaum, wie
mir geſchah.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/328>, abgerufen am 30.12.2024.
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