Die, in göttlichen Werken, in GOTT vergnügte Seele.
Durchs Auge sieht mein Geist die Welt, und freut sich ihrer Pracht und Zier; Allein der Geist sieht weiter noch: Er siehet Dich, mein GOtt, in ihr. Es zeigt auf Erden und am Himmel der Sonnen Glanz sich nicht so klar; Die Ordnung macht dein göttlich Daseyn viel deutlicher noch offenbar. Er faßt, daß nichts sich selber bilden, und sich in Ordnung setzen kann. Zeigt denn die Bildung aller Dinge nicht Einen, Der sie bildet, an? Was je der menschliche Verstand ersonnen und hervorge- bracht, Jst nichts, bringt man es in Vergleichung mit dem, was die Natur gemacht. Ein jeder Baum, ein' jede Bluhme kann allem Witz der Menschen zeigen, Wie sehr die Werke der Natur die Kunst der Menschen übersteigen. Was klüger nun, als dein Verstand, von dem kann dein Verstand nicht denken, Daß es von ohngefehr, ohn' Absicht, sich in so richt'ge Ordnung lenken,
Und,
Die, in goͤttlichen Werken, in GOTT vergnuͤgte Seele.
Durchs Auge ſieht mein Geiſt die Welt, und freut ſich ihrer Pracht und Zier; Allein der Geiſt ſieht weiter noch: Er ſiehet Dich, mein GOtt, in ihr. Es zeigt auf Erden und am Himmel der Sonnen Glanz ſich nicht ſo klar; Die Ordnung macht dein goͤttlich Daſeyn viel deutlicher noch offenbar. Er faßt, daß nichts ſich ſelber bilden, und ſich in Ordnung ſetzen kann. Zeigt denn die Bildung aller Dinge nicht Einen, Der ſie bildet, an? Was je der menſchliche Verſtand erſonnen und hervorge- bracht, Jſt nichts, bringt man es in Vergleichung mit dem, was die Natur gemacht. Ein jeder Baum, ein’ jede Bluhme kann allem Witz der Menſchen zeigen, Wie ſehr die Werke der Natur die Kunſt der Menſchen uͤberſteigen. Was kluͤger nun, als dein Verſtand, von dem kann dein Verſtand nicht denken, Daß es von ohngefehr, ohn’ Abſicht, ſich in ſo richt’ge Ordnung lenken,
Und,
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Die,
in goͤttlichen Werken,
in GOTT vergnuͤgte Seele.
Durchs Auge ſieht mein Geiſt die Welt, und freut ſich ihrer
Pracht und Zier;
Allein der Geiſt ſieht weiter noch: Er ſiehet Dich, mein GOtt,
in ihr.
Es zeigt auf Erden und am Himmel der Sonnen Glanz ſich
nicht ſo klar;
Die Ordnung macht dein goͤttlich Daſeyn viel deutlicher
noch offenbar.
Er faßt, daß nichts ſich ſelber bilden, und ſich in Ordnung
ſetzen kann.
Zeigt denn die Bildung aller Dinge nicht Einen, Der ſie
bildet, an?
Was je der menſchliche Verſtand erſonnen und hervorge-
bracht,
Jſt nichts, bringt man es in Vergleichung mit dem, was die
Natur gemacht.
Ein jeder Baum, ein’ jede Bluhme kann allem Witz der
Menſchen zeigen,
Wie ſehr die Werke der Natur die Kunſt der Menſchen
uͤberſteigen.
Was kluͤger nun, als dein Verſtand, von dem kann dein
Verſtand nicht denken,
Daß es von ohngefehr, ohn’ Abſicht, ſich in ſo richt’ge
Ordnung lenken,
Und,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/319>, abgerufen am 21.12.2024.
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