Die Segen-schwangeren Alleen Der häufig aufgethürmten Hocken, Von Gersten, Haber, Weizen, Rocken, Sind itzt, wie sie so zierlich stehen, Jn langen Linien zu sehen.
Wenn wir darinn spatzieren gehen, So laßt uns, mit gerührter Brust, Doch Dessen Macht und Lieb' erhöhen, Der, uns zum Nutzen und zur Lust, Um Seine Lieb' und Macht zu fassen, So schön Getrayde wachsen lassen.
Ach GOtt! hier seh' ich, Dir zum Preise, Wie, aus der Erden, unsre Speise Durch Deine Macht und Liebe quillt! Ach GOtt! wie ist von Deinem Segen, Durch Saamen, Sonnen-Schein und Regen, Der Erden obre Fläch' erfüllt!
Wohin wir unsre Blicke kehren, Jst alles voller schwehren Aehren, Die, bloß allein um uns zu nähren, Von Fleisch-formiernden Körnern voll.
Ach wär, für so viel Gnad' und Güte, Doch unser fröhliches Gemühte Auch voll Erkenntlichkeit und Dank! Ach, süngen wir, für so viel Gaben, Die wir, allein von Dir, nur haben, Dir manchen schönen Lob-Gesang!
ARIA.
7 Theil. S
Sommer-Gedicht.
Die Segen-ſchwangeren Alleen Der haͤufig aufgethuͤrmten Hocken, Von Gerſten, Haber, Weizen, Rocken, Sind itzt, wie ſie ſo zierlich ſtehen, Jn langen Linien zu ſehen.
Wenn wir darinn ſpatzieren gehen, So laßt uns, mit geruͤhrter Bruſt, Doch Deſſen Macht und Lieb’ erhoͤhen, Der, uns zum Nutzen und zur Luſt, Um Seine Lieb’ und Macht zu faſſen, So ſchoͤn Getrayde wachſen laſſen.
Ach GOtt! hier ſeh’ ich, Dir zum Preiſe, Wie, aus der Erden, unſre Speiſe Durch Deine Macht und Liebe quillt! Ach GOtt! wie iſt von Deinem Segen, Durch Saamen, Sonnen-Schein und Regen, Der Erden obre Flaͤch’ erfuͤllt!
Wohin wir unſre Blicke kehren, Jſt alles voller ſchwehren Aehren, Die, bloß allein um uns zu naͤhren, Von Fleiſch-formiernden Koͤrnern voll.
Ach waͤr, fuͤr ſo viel Gnad’ und Guͤte, Doch unſer froͤhliches Gemuͤhte Auch voll Erkenntlichkeit und Dank! Ach, ſuͤngen wir, fuͤr ſo viel Gaben, Die wir, allein von Dir, nur haben, Dir manchen ſchoͤnen Lob-Geſang!
ARIA.
7 Theil. S
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Sommer-Gedicht.
Die Segen-ſchwangeren Alleen
Der haͤufig aufgethuͤrmten Hocken,
Von Gerſten, Haber, Weizen, Rocken,
Sind itzt, wie ſie ſo zierlich ſtehen,
Jn langen Linien zu ſehen.
Wenn wir darinn ſpatzieren gehen,
So laßt uns, mit geruͤhrter Bruſt,
Doch Deſſen Macht und Lieb’ erhoͤhen,
Der, uns zum Nutzen und zur Luſt,
Um Seine Lieb’ und Macht zu faſſen,
So ſchoͤn Getrayde wachſen laſſen.
Ach GOtt! hier ſeh’ ich, Dir zum Preiſe,
Wie, aus der Erden, unſre Speiſe
Durch Deine Macht und Liebe quillt!
Ach GOtt! wie iſt von Deinem Segen,
Durch Saamen, Sonnen-Schein und Regen,
Der Erden obre Flaͤch’ erfuͤllt!
Wohin wir unſre Blicke kehren,
Jſt alles voller ſchwehren Aehren,
Die, bloß allein um uns zu naͤhren,
Von Fleiſch-formiernden Koͤrnern voll.
Ach waͤr, fuͤr ſo viel Gnad’ und Guͤte,
Doch unſer froͤhliches Gemuͤhte
Auch voll Erkenntlichkeit und Dank!
Ach, ſuͤngen wir, fuͤr ſo viel Gaben,
Die wir, allein von Dir, nur haben,
Dir manchen ſchoͤnen Lob-Geſang!
ARIA.
7 Theil. S
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/291>, abgerufen am 21.12.2024.
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