Da ist, wie schrecklich erst das Meer, wie fürchterlich die Wasser-Wogen, Wie stark der schweren Wellen Last, und wie entsetzlich sie; so schön, So lieblich, sanft, ergetzend, prächtig, sogleich, wenn sich der Sturm verzogen; Die ungemeßne Wasser-Welt, das Reich der Fluhten, anzu- sehn.
Jtzt schwebt mein Blick, auf stillem Meer, in einem neuen Meer von Strahlen, Die, durch die Luft, der Fluht Sapphir, mit güldnem Glanz und Schimmer, mahlen. Mein GOtt! wie ist, auf glattem Wasser, der heitern Son- nen Licht und Schein So herrlich, so belebend prächtig, so voller Glanz, so hell, so rein! Die ebne Fläche scheint aus einem nicht abzusehenden Sapphir Ein glatt-formirter Himmels-Spiegel. Es scheint, so weit die schärfsten Augen, Auf dieses blaue Fluhten-Feld, den schnellen Blick zu lenken taugen, Als wenn das Meer sich in dem Himmel, der Himmel sich im Meer verliehr. So, wie die Luft sich färbt, so färbt sich auch das weite Wasser-Reich.
Wenn
Die Schoͤnheit eines ſtillen Meers.
Da iſt, wie ſchrecklich erſt das Meer, wie fuͤrchterlich die Waſſer-Wogen, Wie ſtark der ſchweren Wellen Laſt, und wie entſetzlich ſie; ſo ſchoͤn, So lieblich, ſanft, ergetzend, praͤchtig, ſogleich, wenn ſich der Sturm verzogen; Die ungemeßne Waſſer-Welt, das Reich der Fluhten, anzu- ſehn.
Jtzt ſchwebt mein Blick, auf ſtillem Meer, in einem neuen Meer von Strahlen, Die, durch die Luft, der Fluht Sapphir, mit guͤldnem Glanz und Schimmer, mahlen. Mein GOtt! wie iſt, auf glattem Waſſer, der heitern Son- nen Licht und Schein So herrlich, ſo belebend praͤchtig, ſo voller Glanz, ſo hell, ſo rein! Die ebne Flaͤche ſcheint aus einem nicht abzuſehenden Sapphir Ein glatt-formirter Himmels-Spiegel. Es ſcheint, ſo weit die ſchaͤrfſten Augen, Auf dieſes blaue Fluhten-Feld, den ſchnellen Blick zu lenken taugen, Als wenn das Meer ſich in dem Himmel, der Himmel ſich im Meer verliehr. So, wie die Luft ſich faͤrbt, ſo faͤrbt ſich auch das weite Waſſer-Reich.
Wenn
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Die
Schoͤnheit eines ſtillen Meers.
Da iſt, wie ſchrecklich erſt das Meer, wie fuͤrchterlich
die Waſſer-Wogen,
Wie ſtark der ſchweren Wellen Laſt, und wie entſetzlich ſie;
ſo ſchoͤn,
So lieblich, ſanft, ergetzend, praͤchtig, ſogleich, wenn ſich der
Sturm verzogen;
Die ungemeßne Waſſer-Welt, das Reich der Fluhten, anzu-
ſehn.
Jtzt ſchwebt mein Blick, auf ſtillem Meer, in einem neuen
Meer von Strahlen,
Die, durch die Luft, der Fluht Sapphir, mit guͤldnem Glanz
und Schimmer, mahlen.
Mein GOtt! wie iſt, auf glattem Waſſer, der heitern Son-
nen Licht und Schein
So herrlich, ſo belebend praͤchtig, ſo voller Glanz, ſo hell, ſo
rein!
Die ebne Flaͤche ſcheint aus einem nicht abzuſehenden
Sapphir
Ein glatt-formirter Himmels-Spiegel. Es ſcheint, ſo weit
die ſchaͤrfſten Augen,
Auf dieſes blaue Fluhten-Feld, den ſchnellen Blick zu lenken
taugen,
Als wenn das Meer ſich in dem Himmel, der Himmel ſich im
Meer verliehr.
So, wie die Luft ſich faͤrbt, ſo faͤrbt ſich auch das weite
Waſſer-Reich.
Wenn
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/109>, abgerufen am 30.12.2024.
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