Wer kann dieß Wunderwerk begreifen? Du wirst aufs we- nigste gestehn, Daß diese Wunder nicht durch dich, und deine Kunst und Witz, geschehn, Auch daß kein blindes Ungefehr so vieler Creaturen Kräfte, Auf eine Weise, mengen kann, daß deine rege Lebens-Säfte, Daß Adern, Nerven, Bein und Fleisch, von ungefähr sich nicht formiren, Noch durch ein unabsichtlich Etwas, das blind, sich selbst zu- sammen führen.
Und also zeigt dein eigner Leib, am überzeuglichsten dir an: Es sey ein Wesen ausser dir, daß solche Wunder wirken kann, Das solche Wunder wirklich wirkt. Erwege denn, gerühr- ter Geist, Wie klärlich dir dein eigner Leib das Licht der größten Wahr- heit weist, Und wie er dir so überzeuglich die aller erste Staffel zeiget, Auf welcher man zur ewgen Gottheit, zum Schöpfer aller Dinge, steiget.
II. Die andere Pflicht ist, durch rechtmäßigen Gebrauch unserer Sinnen, in der Ordnung, Größe und Schönheit der Welt, ein weises, mäch- tiges und liebreiches Wesen zu entdecken.
Wann aber, nebst dem Körper, etwas, das denkt, sich auch an dir befindet, Jn welches deines Körpers Nahrung, als Fleisch, und Fisch, sich nicht verkehrt,
Und
der Menſchen gegen Gott.
Wer kann dieß Wunderwerk begreifen? Du wirſt aufs we- nigſte geſtehn, Daß dieſe Wunder nicht durch dich, und deine Kunſt und Witz, geſchehn, Auch daß kein blindes Ungefehr ſo vieler Creaturen Kraͤfte, Auf eine Weiſe, mengen kann, daß deine rege Lebens-Saͤfte, Daß Adern, Nerven, Bein und Fleiſch, von ungefaͤhr ſich nicht formiren, Noch durch ein unabſichtlich Etwas, das blind, ſich ſelbſt zu- ſammen fuͤhren.
Und alſo zeigt dein eigner Leib, am uͤberzeuglichſten dir an: Es ſey ein Weſen auſſer dir, daß ſolche Wunder wirken kann, Das ſolche Wunder wirklich wirkt. Erwege denn, geruͤhr- ter Geiſt, Wie klaͤrlich dir dein eigner Leib das Licht der groͤßten Wahr- heit weiſt, Und wie er dir ſo uͤberzeuglich die aller erſte Staffel zeiget, Auf welcher man zur ewgen Gottheit, zum Schoͤpfer aller Dinge, ſteiget.
II. Die andere Pflicht iſt, durch rechtmaͤßigen Gebrauch unſerer Sinnen, in der Ordnung, Groͤße und Schoͤnheit der Welt, ein weiſes, maͤch- tiges und liebreiches Weſen zu entdecken.
Wann aber, nebſt dem Koͤrper, etwas, das denkt, ſich auch an dir befindet, Jn welches deines Koͤrpers Nahrung, als Fleiſch, und Fiſch, ſich nicht verkehrt,
Und
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der Menſchen gegen Gott.
Wer kann dieß Wunderwerk begreifen? Du wirſt aufs we-
nigſte geſtehn,
Daß dieſe Wunder nicht durch dich, und deine Kunſt und Witz,
geſchehn,
Auch daß kein blindes Ungefehr ſo vieler Creaturen Kraͤfte,
Auf eine Weiſe, mengen kann, daß deine rege Lebens-Saͤfte,
Daß Adern, Nerven, Bein und Fleiſch, von ungefaͤhr ſich nicht
formiren,
Noch durch ein unabſichtlich Etwas, das blind, ſich ſelbſt zu-
ſammen fuͤhren.
Und alſo zeigt dein eigner Leib, am uͤberzeuglichſten dir an:
Es ſey ein Weſen auſſer dir, daß ſolche Wunder wirken kann,
Das ſolche Wunder wirklich wirkt. Erwege denn, geruͤhr-
ter Geiſt,
Wie klaͤrlich dir dein eigner Leib das Licht der groͤßten Wahr-
heit weiſt,
Und wie er dir ſo uͤberzeuglich die aller erſte Staffel zeiget,
Auf welcher man zur ewgen Gottheit, zum Schoͤpfer aller
Dinge, ſteiget.
II.
Die andere Pflicht iſt, durch rechtmaͤßigen
Gebrauch unſerer Sinnen, in der Ordnung, Groͤße
und Schoͤnheit der Welt, ein weiſes, maͤch-
tiges und liebreiches Weſen zu
entdecken.
Wann aber, nebſt dem Koͤrper, etwas, das denkt, ſich auch
an dir befindet,
Jn welches deines Koͤrpers Nahrung, als Fleiſch, und Fiſch,
ſich nicht verkehrt,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/677>, abgerufen am 21.12.2024.
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