Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite
Zum Ersten.

Wer den Ehestand verordnet und eingesetzet habe / nemlich GOtt selbst; Denn also schreibet Moses in seinem ersten Buche am andern Capittel:

Und GOtt der HErr sprach / Es ist nicht gut daß der Mensch alleine sey / ich wil ihm einen Gehülffen machen / die sich zu ihm halte / da ließ GOtt der HErr einen tieffen Schlaff fallen auf den Menschen / und er entschlieff / und nam seiner Riben eine / und schloß die Stete zu mit Fleisch / und GOtt der HErr bauet ein Weib aus der Ribe / die er von den Menschen nam / und brachte sie zu ihm / da sprach der Mensche: Das ist doch Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch / man wird sie Männin heissen / darum daß sie vom Manne genommen ist / darum wird ein Mann seinen Vater und Mutter verlassen / und an seinem Weibe hangen / und sie werden seyn ein Fleisch.

Zum Andern.

Höret und lernet / wie sich ein gegen dem andern nach GOttes Willen soll halten;

So spricht St. Paulus: Ihr Männer liebet eure Weiber / gleich wie Christus geliebet hat die Gemeine / und hat sich selbst für sie gegeben / auf daß er sie heiliget / und hat sie gereiniget durch das Wasserbad im Wort / auf daß er sie ihm selbst zurichtet / eine Gemeine die herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel oder des etwas sondern daß sie heilig sey und unsträfflich.

Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben / als ihre eigene Leiber; wer sein Weib liebet / der liebet sich selbst /

Zum Ersten.

Wer den Ehestand verordnet und eingesetzet habe / nemlich GOtt selbst; Denn also schreibet Moses in seinem ersten Buche am andern Capittel:

Und GOtt der HErr sprach / Es ist nicht gut daß der Mensch alleine sey / ich wil ihm einen Gehülffen machen / die sich zu ihm halte / da ließ GOtt der HErr einen tieffen Schlaff fallen auf den Menschen / und er entschlieff / und nam seiner Riben eine / und schloß die Stete zu mit Fleisch / und GOtt der HErr bauet ein Weib aus der Ribe / die er von den Menschen nam / und brachte sie zu ihm / da sprach der Mensche: Das ist doch Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch / man wird sie Männin heissen / darum daß sie vom Manne genommen ist / darum wird ein Mann seinen Vater und Mutter verlassen / und an seinem Weibe hangen / und sie werden seyn ein Fleisch.

Zum Andern.

Höret und lernet / wie sich ein gegen dem andern nach GOttes Willen soll halten;

So spricht St. Paulus: Ihr Männer liebet eure Weiber / gleich wie Christus geliebet hat die Gemeine / und hat sich selbst für sie gegeben / auf daß er sie heiliget / und hat sie gereiniget durch das Wasserbad im Wort / auf daß er sie ihm selbst zurichtet / eine Gemeine die herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel oder des etwas sondern daß sie heilig sey und unsträfflich.

Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben / als ihre eigene Leiber; wer sein Weib liebet / der liebet sich selbst /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0041" n="37"/>
      </div>
      <div>
        <head>Zum Ersten.<lb/></head>
        <p>Wer den Ehestand verordnet und eingesetzet habe / nemlich GOtt selbst; Denn also schreibet       Moses in seinem ersten Buche am andern Capittel:</p>
        <p>Und GOtt der HErr sprach / Es ist nicht gut daß der Mensch alleine sey / ich wil ihm einen       Gehülffen machen / die sich zu ihm halte / da ließ GOtt der HErr einen tieffen Schlaff fallen       auf den Menschen / und er entschlieff / und nam seiner Riben eine / und schloß die Stete zu mit       Fleisch / und GOtt der HErr bauet ein Weib aus der Ribe / die er von den Menschen nam / und       brachte sie zu ihm / da sprach der Mensche: Das ist doch Bein von meinem Bein / und Fleisch von       meinem Fleisch / man wird sie Männin heissen / darum daß sie vom Manne genommen ist / darum       wird ein Mann seinen Vater und Mutter verlassen / und an seinem Weibe hangen / und sie werden       seyn ein Fleisch.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Zum Andern.<lb/></head>
        <p>Höret und lernet / wie sich ein gegen dem andern nach GOttes Willen soll halten;</p>
        <p>So spricht St. Paulus: Ihr Männer liebet eure Weiber / gleich wie Christus geliebet hat die       Gemeine / und hat sich selbst für sie gegeben / auf daß er sie heiliget / und hat sie       gereiniget durch das Wasserbad im Wort / auf daß er sie ihm selbst zurichtet / eine Gemeine die       herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel oder des etwas sondern daß sie heilig       sey und unsträfflich.</p>
        <p>Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben / als ihre eigene Leiber; wer sein Weib liebet       / der liebet sich selbst /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0041] Zum Ersten. Wer den Ehestand verordnet und eingesetzet habe / nemlich GOtt selbst; Denn also schreibet Moses in seinem ersten Buche am andern Capittel: Und GOtt der HErr sprach / Es ist nicht gut daß der Mensch alleine sey / ich wil ihm einen Gehülffen machen / die sich zu ihm halte / da ließ GOtt der HErr einen tieffen Schlaff fallen auf den Menschen / und er entschlieff / und nam seiner Riben eine / und schloß die Stete zu mit Fleisch / und GOtt der HErr bauet ein Weib aus der Ribe / die er von den Menschen nam / und brachte sie zu ihm / da sprach der Mensche: Das ist doch Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch / man wird sie Männin heissen / darum daß sie vom Manne genommen ist / darum wird ein Mann seinen Vater und Mutter verlassen / und an seinem Weibe hangen / und sie werden seyn ein Fleisch. Zum Andern. Höret und lernet / wie sich ein gegen dem andern nach GOttes Willen soll halten; So spricht St. Paulus: Ihr Männer liebet eure Weiber / gleich wie Christus geliebet hat die Gemeine / und hat sich selbst für sie gegeben / auf daß er sie heiliget / und hat sie gereiniget durch das Wasserbad im Wort / auf daß er sie ihm selbst zurichtet / eine Gemeine die herrlich sey / die nicht habe einen Flecken oder Runtzel oder des etwas sondern daß sie heilig sey und unsträfflich. Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben / als ihre eigene Leiber; wer sein Weib liebet / der liebet sich selbst /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/41
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/41>, abgerufen am 30.12.2024.