gelegt, daß der electrische positive Strom zahlreiche Umläufe, alle in gleicher Richtung von A nach BC, machen muß, und dieser Strom hängt leicht beweglich auf einer Metallspitze D, um sich leicht nach allen Weltgegenden zu stellen, und selbst, wenn eine Aequilibrirung angebracht ist, ein Streben zu der eben angezeigten Abweichung von der verticalen Richtung kenntlich zu machen. Um diesen Zweck zu erreichen, steht die metallene Spitze D bei F mit dem einen Pole der Säule in Verbindung, damit der posi- tive Strom bei F eintrete. Auf D ruht das metallene Hütchen E, so daß der positiv-electrische Strom in E eintritt und von da in den Ring ABC nach der Richtung AB übergeht. Auf diesem Hütchen E liegt ein isolirendes Plättchen gh und auf diesem steht das Gefäß L mit Quecksilber; das Ende des umkreisenden Drathes U ist mit diesem Quecksilber in Verbindung, so daß der positive Strom in das Quecksilber und von da vermittelst der bloß einge- taucht erhaltenen Spitze k zu dem negativen Pole der Säule über- geht. Da hier die Bewegung auf der Spitze D mit völliger Leich- tigkeit statt findet, und der umkreisende Lauf des electrischen Stromes immer gleich fortdauert, dieser werde in eine oder in die andre Stellung gewandt, so nimmt er von selbst diejenige Rich- tung an, die ihm durch irgend eine Kraft ertheilt wird. Eine solche Kraft ist diejenige, die den Magnet nach Norden richtet, und die, wenn unsre Vergleichungen richtig sind, den electrischen Strom so stellen muß, daß der herabgehende AB die Ostseite einnimmt und daß der untere Theil des Stromes sich südwärts von der Ver- ticallinie entfernt; -- und diese Stellung gegen die Weltgegenden zeigt sich vollkommen deutlich, die Hebung nach Süden aber so weit als es die Aequilibrirung und die ganze Einrichtung des Ap- parats erlaubt. Je mehr Umkreisungen der Strom in dem aus Drathwindungen bestehenden Ringe macht, desto stärker ist die Wirkung.
Einwirkung des Magnetes auf die electrischen Ströme.
Wenn man zwei kreisförmige electrische Ströme völlig be- weglich neben einander aufhängt, so werden sie, wenn wir jetzt von dem Einflusse der magnetischen Kraft der Erde absehen, sich so stellen, daß die Richtung des Stromes in beiden gleich ist. Wollte
gelegt, daß der electriſche poſitive Strom zahlreiche Umlaͤufe, alle in gleicher Richtung von A nach BC, machen muß, und dieſer Strom haͤngt leicht beweglich auf einer Metallſpitze D, um ſich leicht nach allen Weltgegenden zu ſtellen, und ſelbſt, wenn eine Aequilibrirung angebracht iſt, ein Streben zu der eben angezeigten Abweichung von der verticalen Richtung kenntlich zu machen. Um dieſen Zweck zu erreichen, ſteht die metallene Spitze D bei F mit dem einen Pole der Saͤule in Verbindung, damit der poſi- tive Strom bei F eintrete. Auf D ruht das metallene Huͤtchen E, ſo daß der poſitiv-electriſche Strom in E eintritt und von da in den Ring ABC nach der Richtung AB uͤbergeht. Auf dieſem Huͤtchen E liegt ein iſolirendes Plaͤttchen gh und auf dieſem ſteht das Gefaͤß L mit Queckſilber; das Ende des umkreiſenden Drathes U iſt mit dieſem Queckſilber in Verbindung, ſo daß der poſitive Strom in das Queckſilber und von da vermittelſt der bloß einge- taucht erhaltenen Spitze k zu dem negativen Pole der Saͤule uͤber- geht. Da hier die Bewegung auf der Spitze D mit voͤlliger Leich- tigkeit ſtatt findet, und der umkreiſende Lauf des electriſchen Stromes immer gleich fortdauert, dieſer werde in eine oder in die andre Stellung gewandt, ſo nimmt er von ſelbſt diejenige Rich- tung an, die ihm durch irgend eine Kraft ertheilt wird. Eine ſolche Kraft iſt diejenige, die den Magnet nach Norden richtet, und die, wenn unſre Vergleichungen richtig ſind, den electriſchen Strom ſo ſtellen muß, daß der herabgehende AB die Oſtſeite einnimmt und daß der untere Theil des Stromes ſich ſuͤdwaͤrts von der Ver- ticallinie entfernt; — und dieſe Stellung gegen die Weltgegenden zeigt ſich vollkommen deutlich, die Hebung nach Suͤden aber ſo weit als es die Aequilibrirung und die ganze Einrichtung des Ap- parats erlaubt. Je mehr Umkreiſungen der Strom in dem aus Drathwindungen beſtehenden Ringe macht, deſto ſtaͤrker iſt die Wirkung.
Einwirkung des Magnetes auf die electriſchen Stroͤme.
Wenn man zwei kreisfoͤrmige electriſche Stroͤme voͤllig be- weglich neben einander aufhaͤngt, ſo werden ſie, wenn wir jetzt von dem Einfluſſe der magnetiſchen Kraft der Erde abſehen, ſich ſo ſtellen, daß die Richtung des Stromes in beiden gleich iſt. Wollte
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0504"n="490"/>
gelegt, daß der electriſche poſitive Strom zahlreiche Umlaͤufe, alle<lb/>
in gleicher Richtung von <hirendition="#aq"><hirendition="#b">A</hi></hi> nach <hirendition="#aq"><hirendition="#b">BC,</hi></hi> machen muß, und dieſer<lb/>
Strom haͤngt leicht beweglich auf einer Metallſpitze <hirendition="#aq"><hirendition="#b">D,</hi></hi> um ſich<lb/>
leicht nach allen Weltgegenden zu ſtellen, und ſelbſt, wenn eine<lb/>
Aequilibrirung angebracht iſt, ein Streben zu der eben angezeigten<lb/>
Abweichung von der verticalen Richtung kenntlich zu machen.<lb/>
Um dieſen Zweck zu erreichen, ſteht die metallene Spitze <hirendition="#aq"><hirendition="#b">D</hi></hi> bei <hirendition="#aq"><hirendition="#b">F</hi></hi><lb/>
mit dem einen Pole der Saͤule in Verbindung, damit der poſi-<lb/>
tive Strom bei <hirendition="#aq"><hirendition="#b">F</hi></hi> eintrete. Auf <hirendition="#aq"><hirendition="#b">D</hi></hi> ruht das metallene Huͤtchen<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#b">E,</hi></hi>ſo daß der poſitiv-electriſche Strom in <hirendition="#aq"><hirendition="#b">E</hi></hi> eintritt und von da<lb/>
in den Ring <hirendition="#aq"><hirendition="#b">ABC</hi></hi> nach der Richtung <hirendition="#aq"><hirendition="#b">AB</hi></hi> uͤbergeht. Auf dieſem<lb/>
Huͤtchen <hirendition="#aq"><hirendition="#b">E</hi></hi> liegt ein iſolirendes Plaͤttchen <hirendition="#aq"><hirendition="#b">gh</hi></hi> und auf dieſem ſteht<lb/>
das Gefaͤß <hirendition="#aq"><hirendition="#b">L</hi></hi> mit Queckſilber; das Ende des umkreiſenden Drathes<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#b">U</hi></hi> iſt mit dieſem Queckſilber in Verbindung, ſo daß der poſitive<lb/>
Strom in das Queckſilber und von da vermittelſt der bloß einge-<lb/>
taucht erhaltenen Spitze <hirendition="#aq"><hirendition="#b">k</hi></hi> zu dem negativen Pole der Saͤule uͤber-<lb/>
geht. Da hier die Bewegung auf der Spitze <hirendition="#aq"><hirendition="#b">D</hi></hi> mit voͤlliger Leich-<lb/>
tigkeit ſtatt findet, und der umkreiſende Lauf des electriſchen<lb/>
Stromes immer gleich fortdauert, dieſer werde in eine oder in die<lb/>
andre Stellung gewandt, ſo nimmt er von ſelbſt diejenige Rich-<lb/>
tung an, die ihm durch irgend eine Kraft ertheilt wird. Eine ſolche<lb/>
Kraft iſt diejenige, die den Magnet nach Norden richtet, und die,<lb/>
wenn unſre Vergleichungen richtig ſind, den electriſchen Strom<lb/>ſo ſtellen muß, daß der herabgehende <hirendition="#aq"><hirendition="#b">AB</hi></hi> die Oſtſeite einnimmt<lb/>
und daß der untere Theil des Stromes ſich ſuͤdwaͤrts von der Ver-<lb/>
ticallinie entfernt; — und dieſe Stellung gegen die Weltgegenden<lb/>
zeigt ſich vollkommen deutlich, die Hebung nach Suͤden aber ſo<lb/>
weit als es die Aequilibrirung und die ganze Einrichtung des Ap-<lb/>
parats erlaubt. Je mehr Umkreiſungen der Strom in dem aus<lb/>
Drathwindungen beſtehenden Ringe macht, deſto ſtaͤrker iſt die<lb/>
Wirkung.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#g">Einwirkung des Magnetes auf die electriſchen Stroͤme</hi>.</head><lb/><p>Wenn man zwei kreisfoͤrmige electriſche Stroͤme voͤllig be-<lb/>
weglich neben einander aufhaͤngt, ſo werden ſie, wenn wir jetzt<lb/>
von dem Einfluſſe der magnetiſchen Kraft der Erde abſehen, ſich<lb/>ſo ſtellen, daß die Richtung des Stromes in beiden gleich iſt. Wollte<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[490/0504]
gelegt, daß der electriſche poſitive Strom zahlreiche Umlaͤufe, alle
in gleicher Richtung von A nach BC, machen muß, und dieſer
Strom haͤngt leicht beweglich auf einer Metallſpitze D, um ſich
leicht nach allen Weltgegenden zu ſtellen, und ſelbſt, wenn eine
Aequilibrirung angebracht iſt, ein Streben zu der eben angezeigten
Abweichung von der verticalen Richtung kenntlich zu machen.
Um dieſen Zweck zu erreichen, ſteht die metallene Spitze D bei F
mit dem einen Pole der Saͤule in Verbindung, damit der poſi-
tive Strom bei F eintrete. Auf D ruht das metallene Huͤtchen
E, ſo daß der poſitiv-electriſche Strom in E eintritt und von da
in den Ring ABC nach der Richtung AB uͤbergeht. Auf dieſem
Huͤtchen E liegt ein iſolirendes Plaͤttchen gh und auf dieſem ſteht
das Gefaͤß L mit Queckſilber; das Ende des umkreiſenden Drathes
U iſt mit dieſem Queckſilber in Verbindung, ſo daß der poſitive
Strom in das Queckſilber und von da vermittelſt der bloß einge-
taucht erhaltenen Spitze k zu dem negativen Pole der Saͤule uͤber-
geht. Da hier die Bewegung auf der Spitze D mit voͤlliger Leich-
tigkeit ſtatt findet, und der umkreiſende Lauf des electriſchen
Stromes immer gleich fortdauert, dieſer werde in eine oder in die
andre Stellung gewandt, ſo nimmt er von ſelbſt diejenige Rich-
tung an, die ihm durch irgend eine Kraft ertheilt wird. Eine ſolche
Kraft iſt diejenige, die den Magnet nach Norden richtet, und die,
wenn unſre Vergleichungen richtig ſind, den electriſchen Strom
ſo ſtellen muß, daß der herabgehende AB die Oſtſeite einnimmt
und daß der untere Theil des Stromes ſich ſuͤdwaͤrts von der Ver-
ticallinie entfernt; — und dieſe Stellung gegen die Weltgegenden
zeigt ſich vollkommen deutlich, die Hebung nach Suͤden aber ſo
weit als es die Aequilibrirung und die ganze Einrichtung des Ap-
parats erlaubt. Je mehr Umkreiſungen der Strom in dem aus
Drathwindungen beſtehenden Ringe macht, deſto ſtaͤrker iſt die
Wirkung.
Einwirkung des Magnetes auf die electriſchen Stroͤme.
Wenn man zwei kreisfoͤrmige electriſche Stroͤme voͤllig be-
weglich neben einander aufhaͤngt, ſo werden ſie, wenn wir jetzt
von dem Einfluſſe der magnetiſchen Kraft der Erde abſehen, ſich
ſo ſtellen, daß die Richtung des Stromes in beiden gleich iſt. Wollte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/504>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.