Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.Stahl beim Härten, so kann man den Stahlcylinder in dem hoh- Dritte Vorlesung. Bewegung und Ruhe. Absolute und relative Bewegung. Schon in den Betrachtungen, m. h. H., womit ich Sie neu- Jeder Körper nimmt einen Raum ein, aber er bleibt nicht *) Karstens Eisenhüttenkunde. I. 320. Biots Lehrbuch der
Experim. Phys. I. 390. Ueber die Verfertigung elastischer, luftdichter Röhren aus Federharz. s. Faraday chemical manipulation. §. 416. Stahl beim Haͤrten, ſo kann man den Stahlcylinder in dem hoh- Dritte Vorleſung. Bewegung und Ruhe. Abſolute und relative Bewegung. Schon in den Betrachtungen, m. h. H., womit ich Sie neu- Jeder Koͤrper nimmt einen Raum ein, aber er bleibt nicht *) Karſtens Eiſenhuͤttenkunde. I. 320. Biots Lehrbuch der
Experim. Phyſ. I. 390. Ueber die Verfertigung elaſtiſcher, luftdichter Roͤhren aus Federharz. ſ. Faraday chemical manipulation. §. 416. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0047" n="25"/> Stahl beim Haͤrten, ſo kann man den Stahlcylinder in dem hoh-<lb/> len Cylinder laſſen, ſie zuſammen erhitzen und ſchnell abkuͤhlen;<lb/> dann wird der Stahl ſo feſt eingetrieben ſein, als ob er mit Ge-<lb/> walt in einen zu engen Cylinder getrieben waͤre. — Daß aber auch<lb/> geringe Aenderung der Beſtandtheile den Grad der Feſtigkeit und<lb/> Haͤrte ſehr aͤndern kann, haben <hi rendition="#g">Faraday</hi> und <hi rendition="#g">Stodart</hi> durch<lb/> viele Verſuche gezeigt, wo zum Beiſpiel eine Beimiſchung von <formula notation="TeX">\frac{1}{500}</formula><lb/> Silber zum Stahl dieſem eine ungemeine Haͤrte und Vorzuͤglichkeit<lb/> gab <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Karſtens</hi> Eiſenhuͤttenkunde. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">I.</hi></hi> 320. <hi rendition="#g">Biots</hi> Lehrbuch der<lb/> Experim. Phyſ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">I.</hi></hi> 390. Ueber die Verfertigung elaſtiſcher, luftdichter<lb/> Roͤhren aus Federharz. ſ. <hi rendition="#g">Faraday</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">chemical manipulation.</hi></hi> §. 416.</note>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritte Vorleſung</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Bewegung und Ruhe</hi>. <hi rendition="#g">Abſolute und relative<lb/> Bewegung</hi>.</head><lb/> <p>Schon in den Betrachtungen, m. h. H., womit ich Sie neu-<lb/> lich unterhielt, konnte ich es mehrmals nicht vermeiden, von einer<lb/> Aenderung in der Lage der Koͤrpertheilchen und von Urſachen, welche<lb/> dieſe Aenderung bewirken, zu reden; aber was dort nur obenhin<lb/> angedeutet zu werden brauchte, verdient eine gruͤndlichere Ueberle-<lb/> gung, und die Fragen, wiefern <hi rendition="#g">Beweglichkeit</hi> eine nothwendige<lb/> Eigenſchaft der Koͤrper ſei, was <hi rendition="#g">Ruhe</hi> und <hi rendition="#g">Bewegung</hi> heißt,<lb/> und wie ſie entſteht, oder, einmal entſtanden, fortdauert, — dieſe<lb/> Fragen ſollen uns jetzt beſchaͤftigen.</p><lb/> <p>Jeder Koͤrper nimmt einen Raum ein, aber er bleibt nicht<lb/> immerfort in demſelben Orte, ſondern kann ſeine Stelle aͤndern, er<lb/> iſt alſo <hi rendition="#g">beweglich</hi>. Er ruhet ſo lange er an demſelben Orte ver-<lb/> harret, er bewegt ſich, wenn er, in nach einander folgenden Augen-<lb/> blicken, in einen andern Ort hinuͤbertritt, einen gewiſſen Weg<lb/> durchlaͤuft, ſeine Lage im Raume aͤndert. Wir ſind gewoͤhnlich ge-<lb/> neigt, die Entſcheidung, ob ein Koͤrper ſich bewege oder ruhe, fuͤr<lb/> ziemlich leicht zu halten; aber ſelbſt alltaͤgliche Erfahrungen koͤnnen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0047]
Stahl beim Haͤrten, ſo kann man den Stahlcylinder in dem hoh-
len Cylinder laſſen, ſie zuſammen erhitzen und ſchnell abkuͤhlen;
dann wird der Stahl ſo feſt eingetrieben ſein, als ob er mit Ge-
walt in einen zu engen Cylinder getrieben waͤre. — Daß aber auch
geringe Aenderung der Beſtandtheile den Grad der Feſtigkeit und
Haͤrte ſehr aͤndern kann, haben Faraday und Stodart durch
viele Verſuche gezeigt, wo zum Beiſpiel eine Beimiſchung von [FORMEL]
Silber zum Stahl dieſem eine ungemeine Haͤrte und Vorzuͤglichkeit
gab *).
Dritte Vorleſung.
Bewegung und Ruhe. Abſolute und relative
Bewegung.
Schon in den Betrachtungen, m. h. H., womit ich Sie neu-
lich unterhielt, konnte ich es mehrmals nicht vermeiden, von einer
Aenderung in der Lage der Koͤrpertheilchen und von Urſachen, welche
dieſe Aenderung bewirken, zu reden; aber was dort nur obenhin
angedeutet zu werden brauchte, verdient eine gruͤndlichere Ueberle-
gung, und die Fragen, wiefern Beweglichkeit eine nothwendige
Eigenſchaft der Koͤrper ſei, was Ruhe und Bewegung heißt,
und wie ſie entſteht, oder, einmal entſtanden, fortdauert, — dieſe
Fragen ſollen uns jetzt beſchaͤftigen.
Jeder Koͤrper nimmt einen Raum ein, aber er bleibt nicht
immerfort in demſelben Orte, ſondern kann ſeine Stelle aͤndern, er
iſt alſo beweglich. Er ruhet ſo lange er an demſelben Orte ver-
harret, er bewegt ſich, wenn er, in nach einander folgenden Augen-
blicken, in einen andern Ort hinuͤbertritt, einen gewiſſen Weg
durchlaͤuft, ſeine Lage im Raume aͤndert. Wir ſind gewoͤhnlich ge-
neigt, die Entſcheidung, ob ein Koͤrper ſich bewege oder ruhe, fuͤr
ziemlich leicht zu halten; aber ſelbſt alltaͤgliche Erfahrungen koͤnnen
*) Karſtens Eiſenhuͤttenkunde. I. 320. Biots Lehrbuch der
Experim. Phyſ. I. 390. Ueber die Verfertigung elaſtiſcher, luftdichter
Roͤhren aus Federharz. ſ. Faraday chemical manipulation. §. 416.
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