Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.klein, im entgegengesetzten Falle zu groß werden. Horizontale Wenn man die Lehre vom Stoße auf Körper von andern Ich endige hiermit die Untersuchungen über die Bewegung Zehnte Vorlesung. Wenn wir, m. h. H., einen Blick zurückwerfen auf die klein, im entgegengeſetzten Falle zu groß werden. Horizontale Wenn man die Lehre vom Stoße auf Koͤrper von andern Ich endige hiermit die Unterſuchungen uͤber die Bewegung Zehnte Vorleſung. Wenn wir, m. h. H., einen Blick zuruͤckwerfen auf die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="126"/> klein, im entgegengeſetzten Falle zu groß werden. Horizontale<lb/> Rotationen, das iſt Drehungen um Axen, die ſenkrecht gegen die<lb/> Tafel ſind, koͤnnen aͤhnliche Erfolge haben.</p><lb/> <p>Wenn man die Lehre vom Stoße auf Koͤrper von andern<lb/> Geſtalten, oder auch nur auf Kugeln, die ihren Schwerpunct<lb/> nicht im Mittelpuncte haben, anwenden will, ſo werden die Un-<lb/> terſuchungen faſt immer ſehr ſchwierig. Wenn man gegen eine<lb/> ruhende Kugel, deren Schwerpunct in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> laͤge, nach der Richtung<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">BD</hi></hi> ſtieße (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 72.</hi></hi>), ſo naͤhme ſie eine rotirende Bewegung an,<lb/> und die Frage, um welche Axe ſie zu rotiren anfinge, und ob<lb/> ſie ihre Rotation um dieſe Axe immerwaͤhrend fortſetzen wuͤrde,<lb/> oder ob die anfaͤnglich als Axe ruhende Linie nachher der Rota-<lb/> tion um eine andre Axe weichen wuͤrde, ſcheint mir zu ſchwierig,<lb/> um ſie hier zu eroͤrtern. Die Geſetze der Bewegung der gewoͤhn-<lb/> lichen Kreiſel, die Beantwortung der Frage, warum ihre gegen<lb/> die Verticallinie geneigte Axe eine Kegelflaͤche um die Vertical-<lb/> linie durchlaͤuft u. ſ. w., hat man mehrmals einer ſorgfaͤltigen<lb/> Betrachtung gewuͤrdiget, und dieſe Betrachtung iſt wichtig, weil<lb/> die Rotationsbewegungen der Himmelskoͤrper um ihre Axen, und<lb/> diejenigen wechſelnden Richtungen der Axe, die ſich uns in Be-<lb/> ziehung auf die Erde an dem Ruͤckgehen der Nachtgleichen zeigen,<lb/> mit dieſen Bewegungen in einer nahen Beziehung ſtehen.</p><lb/> <p>Ich endige hiermit die Unterſuchungen uͤber die Bewegung<lb/> feſter Koͤrper, die freilich noch zu vielfaͤltigen Betrachtungen Anlaß<lb/> geben koͤnnte, wenn ich mir irgend vorſetzen duͤrfte, dieſe Ge-<lb/> genſtaͤnde zu erſchoͤpfen, von denen ich hier nur das Wichtigſte<lb/> habe darſtellen koͤnnen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zehnte Vorleſung</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Wenn wir, m. h. H., einen Blick zuruͤckwerfen auf die<lb/> Kenntniſſe, die ſich in den bisherigen Betrachtungen vor uns<lb/> entwickelt haben, ſo duͤrfen wir, glaube ich, wohl behaupten,<lb/> daß eine reiche Erndte wichtiger Belehrungen aus den zuerſt gering-<lb/> fuͤgig ſcheinenden uns zu Anfang gegebenen Beſtimmungen hervor<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0148]
klein, im entgegengeſetzten Falle zu groß werden. Horizontale
Rotationen, das iſt Drehungen um Axen, die ſenkrecht gegen die
Tafel ſind, koͤnnen aͤhnliche Erfolge haben.
Wenn man die Lehre vom Stoße auf Koͤrper von andern
Geſtalten, oder auch nur auf Kugeln, die ihren Schwerpunct
nicht im Mittelpuncte haben, anwenden will, ſo werden die Un-
terſuchungen faſt immer ſehr ſchwierig. Wenn man gegen eine
ruhende Kugel, deren Schwerpunct in A laͤge, nach der Richtung
BD ſtieße (Fig. 72.), ſo naͤhme ſie eine rotirende Bewegung an,
und die Frage, um welche Axe ſie zu rotiren anfinge, und ob
ſie ihre Rotation um dieſe Axe immerwaͤhrend fortſetzen wuͤrde,
oder ob die anfaͤnglich als Axe ruhende Linie nachher der Rota-
tion um eine andre Axe weichen wuͤrde, ſcheint mir zu ſchwierig,
um ſie hier zu eroͤrtern. Die Geſetze der Bewegung der gewoͤhn-
lichen Kreiſel, die Beantwortung der Frage, warum ihre gegen
die Verticallinie geneigte Axe eine Kegelflaͤche um die Vertical-
linie durchlaͤuft u. ſ. w., hat man mehrmals einer ſorgfaͤltigen
Betrachtung gewuͤrdiget, und dieſe Betrachtung iſt wichtig, weil
die Rotationsbewegungen der Himmelskoͤrper um ihre Axen, und
diejenigen wechſelnden Richtungen der Axe, die ſich uns in Be-
ziehung auf die Erde an dem Ruͤckgehen der Nachtgleichen zeigen,
mit dieſen Bewegungen in einer nahen Beziehung ſtehen.
Ich endige hiermit die Unterſuchungen uͤber die Bewegung
feſter Koͤrper, die freilich noch zu vielfaͤltigen Betrachtungen Anlaß
geben koͤnnte, wenn ich mir irgend vorſetzen duͤrfte, dieſe Ge-
genſtaͤnde zu erſchoͤpfen, von denen ich hier nur das Wichtigſte
habe darſtellen koͤnnen.
Zehnte Vorleſung.
Wenn wir, m. h. H., einen Blick zuruͤckwerfen auf die
Kenntniſſe, die ſich in den bisherigen Betrachtungen vor uns
entwickelt haben, ſo duͤrfen wir, glaube ich, wohl behaupten,
daß eine reiche Erndte wichtiger Belehrungen aus den zuerſt gering-
fuͤgig ſcheinenden uns zu Anfang gegebenen Beſtimmungen hervor
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