Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898.VI. Abschnitt. [Gleich. 221] § 68. Dissociation eines Moleküles in zwei heterogene Atome. Wir wollen zuerst den speciellen Fall betrachten, dass k1 Wir specialisiren den Fall zuerst noch weiter dahin, dass VI. Abschnitt. [Gleich. 221] § 68. Dissociation eines Moleküles in zwei heterogene Atome. Wir wollen zuerst den speciellen Fall betrachten, dass k1 Wir specialisiren den Fall zuerst noch weiter dahin, dass <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0218" n="200"/> <fw place="top" type="header">VI. Abschnitt. [Gleich. 221]</fw><lb/> <div n="2"> <head>§ 68. <hi rendition="#g">Dissociation eines Moleküles in zwei<lb/> heterogene Atome</hi>.</head><lb/> <p>Wir wollen zuerst den speciellen Fall betrachten, dass <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sub">1</hi><lb/> und <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sub">2</hi> verschwinden, respective so klein gegenüber <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sub">12</hi> und<lb/><hi rendition="#i">V / n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> sind, dass die Anzahl der Doppelatome erster und zweiter<lb/> Gattung vollkommen vernachlässigt werden kann. Das Gas<lb/> besteht dann nur aus dreierlei Molekülen. Einzelatomen erster,<lb/> Einzelatomen zweiter Gattung und gemischten Molekülen.</p><lb/> <p>Wir specialisiren den Fall zuerst noch weiter dahin, dass<lb/> keine der beiden einfachen Gasarten im Ueberschusse vor-<lb/> handen ist, dass also die Anzahl der Einzelatome erster<lb/> Gattung genau gleich der Anzahl der Einzelatome zweiter<lb/> Gattung ist. Dann setzen wir:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi> = <hi rendition="#i">a</hi>.</hi><lb/> Es wird<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> — <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">12</hi>.</hi><lb/> Bezeichnen wir wieder den Quotienten <hi rendition="#i">q</hi> = (<hi rendition="#i">a</hi> — <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">12</hi>) / <hi rendition="#i">a</hi> als den<lb/> Dissociationsgrad, so folgt aus Gleichung 221)<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a k</hi><hi rendition="#sub">12</hi><hi rendition="#i">q</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = <hi rendition="#i">V</hi> (1 — <hi rendition="#i">q</hi>).</hi><lb/> Ferner hat man nach Gleichung 195)<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/> Daher<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> Wir wollen wieder <hi rendition="#i">χ</hi><hi rendition="#sub">12</hi> als constant voraussetzen, dann ist<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> die Dissociationswärme der ursprünglich aus lauter gemischten<lb/> Molekülen bestehenden Masseneinheit. Ferner ist:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/><hi rendition="#i">μ</hi><hi rendition="#sub">1</hi> ist das Atomgewicht eines aus Einzelatomen erster Gattung<lb/> bestehenden Gases, bezogen auf <hi rendition="#i">H</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 1, <hi rendition="#i">H</hi><hi rendition="#sub">2</hi> = 2, eine analoge<lb/> Bedeutung hat <hi rendition="#i">μ</hi><hi rendition="#sub">2</hi> für die zweite Gasart. Die im Exponenten<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0218]
VI. Abschnitt. [Gleich. 221]
§ 68. Dissociation eines Moleküles in zwei
heterogene Atome.
Wir wollen zuerst den speciellen Fall betrachten, dass k1
und k2 verschwinden, respective so klein gegenüber k12 und
V / n1 sind, dass die Anzahl der Doppelatome erster und zweiter
Gattung vollkommen vernachlässigt werden kann. Das Gas
besteht dann nur aus dreierlei Molekülen. Einzelatomen erster,
Einzelatomen zweiter Gattung und gemischten Molekülen.
Wir specialisiren den Fall zuerst noch weiter dahin, dass
keine der beiden einfachen Gasarten im Ueberschusse vor-
handen ist, dass also die Anzahl der Einzelatome erster
Gattung genau gleich der Anzahl der Einzelatome zweiter
Gattung ist. Dann setzen wir:
a1 = a2 = a.
Es wird
n1 = n2 = a — n12.
Bezeichnen wir wieder den Quotienten q = (a — n12) / a als den
Dissociationsgrad, so folgt aus Gleichung 221)
a k12 q2 = V (1 — q).
Ferner hat man nach Gleichung 195)
[FORMEL],
Daher
[FORMEL].
Wir wollen wieder χ12 als constant voraussetzen, dann ist
[FORMEL] die Dissociationswärme der ursprünglich aus lauter gemischten
Molekülen bestehenden Masseneinheit. Ferner ist:
[FORMEL].
μ1 ist das Atomgewicht eines aus Einzelatomen erster Gattung
bestehenden Gases, bezogen auf H1 = 1, H2 = 2, eine analoge
Bedeutung hat μ2 für die zweite Gasart. Die im Exponenten
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