Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

[Gleich. 154] § 53. Virial der Waals'schen Cohäsionskräfte.
vertauscht werden und vor das Integralzeichen kommen und
es folgt:
[Formel 1] .

Das letzte Integral kann leicht gefunden werden, wenn
man die neue Variable
[Formel 2] einführt, welche für die obere Grenze gleich Null, für die untere
aber gleich unendlich, nämlich gleich der lebendigen Kraft
wird, mit welcher das eine Molekül auf das andere ruhend
gedachte zufliegen muss, damit sich die Mittelpunkte bis zur
Distanz s -- e nähern; es wird daher bei Einführung dieser
neuen Variabeln
[Formel 3] ,
da nach § 42 1/4 h die mittlere, einem Momentoide ent-
sprechende lebendige Kraft 1/2 m [Formel 4] ist und jede der Componenten
der gesammten Geschwindigkeit c ein Momentoid darstellt. (Ver-
gleiche auch I. Theil S. 50, Gleichung 44.) Setzen wir wie
früher in Gleichung 20) S. 16
b = 2 p s3/3 m,
so folgt also
154) [Formel 5] ,
wobei v = V/n m das specifische Volumen ist.

§ 53. Virial der Waals'schen Cohäsionskräfte.

Das von den Anziehungskräften herstammende Virial findet
sich, unter Beibehaltung der in § 2 S. 5 gemachten Hypothese
über Wirkungsweise derselben, ohne Schwierigkeit. Ist r die
Dichte des Gases und sind d o und d o zwei Volumelemente

[Gleich. 154] § 53. Virial der Waals’schen Cohäsionskräfte.
vertauscht werden und vor das Integralzeichen kommen und
es folgt:
[Formel 1] .

Das letzte Integral kann leicht gefunden werden, wenn
man die neue Variable
[Formel 2] einführt, welche für die obere Grenze gleich Null, für die untere
aber gleich unendlich, nämlich gleich der lebendigen Kraft
wird, mit welcher das eine Molekül auf das andere ruhend
gedachte zufliegen muss, damit sich die Mittelpunkte bis zur
Distanz σε nähern; es wird daher bei Einführung dieser
neuen Variabeln
[Formel 3] ,
da nach § 42 1/4 h die mittlere, einem Momentoide ent-
sprechende lebendige Kraft ½ m [Formel 4] ist und jede der Componenten
der gesammten Geschwindigkeit c ein Momentoid darstellt. (Ver-
gleiche auch I. Theil S. 50, Gleichung 44.) Setzen wir wie
früher in Gleichung 20) S. 16
b = 2 π σ3/3 m,
so folgt also
154) [Formel 5] ,
wobei v = V/n m das specifische Volumen ist.

§ 53. Virial der Waals’schen Cohäsionskräfte.

Das von den Anziehungskräften herstammende Virial findet
sich, unter Beibehaltung der in § 2 S. 5 gemachten Hypothese
über Wirkungsweise derselben, ohne Schwierigkeit. Ist ρ die
Dichte des Gases und sind d o und d ω zwei Volumelemente

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0169" n="151"/><fw place="top" type="header">[Gleich. 154] § 53. Virial der Waals&#x2019;schen Cohäsionskräfte.</fw><lb/>
vertauscht werden und vor das Integralzeichen kommen und<lb/>
es folgt:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/>
          <p>Das letzte Integral kann leicht gefunden werden, wenn<lb/>
man die neue Variable<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> einführt, welche für die obere Grenze gleich Null, für die untere<lb/>
aber gleich unendlich, nämlich gleich der lebendigen Kraft<lb/>
wird, mit welcher das eine Molekül auf das andere ruhend<lb/>
gedachte zufliegen muss, damit sich die Mittelpunkte bis zur<lb/>
Distanz <hi rendition="#i">&#x03C3;</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B5;</hi> nähern; es wird daher bei Einführung dieser<lb/>
neuen Variabeln<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
da nach § 42 1/4 <hi rendition="#i">h</hi> die mittlere, einem Momentoide ent-<lb/>
sprechende lebendige Kraft ½ <hi rendition="#i">m</hi> <formula/> ist und jede der Componenten<lb/>
der gesammten Geschwindigkeit <hi rendition="#i">c</hi> ein Momentoid darstellt. (Ver-<lb/>
gleiche auch I. Theil S. 50, Gleichung 44.) Setzen wir wie<lb/>
früher in Gleichung 20) S. 16<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">b</hi> = 2 <hi rendition="#i">&#x03C0; &#x03C3;</hi><hi rendition="#sup">3</hi>/3 <hi rendition="#i">m</hi>,</hi><lb/>
so folgt also<lb/>
154) <hi rendition="#et"><formula/>,</hi><lb/>
wobei <hi rendition="#i">v</hi> = <hi rendition="#i">V/n m</hi> das specifische Volumen ist.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 53. <hi rendition="#g">Virial der Waals</hi>&#x2019;schen <hi rendition="#g">Cohäsionskräfte</hi>.</head><lb/>
          <p>Das von den Anziehungskräften herstammende Virial findet<lb/>
sich, unter Beibehaltung der in § 2 S. 5 gemachten Hypothese<lb/>
über Wirkungsweise derselben, ohne Schwierigkeit. Ist <hi rendition="#i">&#x03C1;</hi> die<lb/>
Dichte des Gases und sind <hi rendition="#i">d o</hi> und <hi rendition="#i">d &#x03C9;</hi> zwei Volumelemente<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0169] [Gleich. 154] § 53. Virial der Waals’schen Cohäsionskräfte. vertauscht werden und vor das Integralzeichen kommen und es folgt: [FORMEL]. Das letzte Integral kann leicht gefunden werden, wenn man die neue Variable [FORMEL] einführt, welche für die obere Grenze gleich Null, für die untere aber gleich unendlich, nämlich gleich der lebendigen Kraft wird, mit welcher das eine Molekül auf das andere ruhend gedachte zufliegen muss, damit sich die Mittelpunkte bis zur Distanz σ — ε nähern; es wird daher bei Einführung dieser neuen Variabeln [FORMEL], da nach § 42 1/4 h die mittlere, einem Momentoide ent- sprechende lebendige Kraft ½ m [FORMEL] ist und jede der Componenten der gesammten Geschwindigkeit c ein Momentoid darstellt. (Ver- gleiche auch I. Theil S. 50, Gleichung 44.) Setzen wir wie früher in Gleichung 20) S. 16 b = 2 π σ3/3 m, so folgt also 154) [FORMEL], wobei v = V/n m das specifische Volumen ist. § 53. Virial der Waals’schen Cohäsionskräfte. Das von den Anziehungskräften herstammende Virial findet sich, unter Beibehaltung der in § 2 S. 5 gemachten Hypothese über Wirkungsweise derselben, ohne Schwierigkeit. Ist ρ die Dichte des Gases und sind d o und d ω zwei Volumelemente

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie02_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie02_1898/169
Zitationshilfe: Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie02_1898/169>, abgerufen am 21.11.2024.