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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Politische Unterweisungen
trauen zu bleiben/ daß die Forme der Regierung
nicht verändert würde.

Anmerckung. Einer von Adel solle allezeit ein
kluges Mißtrauen bey sich hegen: denen Großen
höflich/ um sich ihren Schutz zuwege zu bringen/ be-
gegnen; seines gleichen freundlich/ um sie zu enga-
gi
ren/ seine Fortun zu behaupten/ und des Volcks
Gemüther zu menagiren/ um sich deren Respect
und Dienste zu erwerben. Denn wenn der Pöbel
sich einbilde/ man schmeichle ihm aus Furcht/ so
wäre er hoffärtig und höchst schädlich.

Die III. Maxim.

Solten demnach die Edlen/ bey denen das Regi-
ment wäre/ allezeit dahin trachten/ daß ihre Unter-
thanen sie fürchten müsten. Welches unter andern
auch geschehen könne/ wenn man ihnen einen aus-
wärtigen Krieg über den Hals brächte.

Anmerckung. Es wäre eine Notwendigkeit/
daß ein Edelmann/ und wer nur was zu befehlen
hätte/ dahin trachten müsse/ auch Furcht vor ihn zu
haben. Und wann zumahl ein Soldat sich vor sei-
nem Officirer nicht fürchtete/ so könte nichts Gutes
ausgerichtet werden/ und kein General vor Aufruhr
und Meuterey sicher seyn; deswegen der tapffere
General Lesdiguieres gesaget: Das gantze Ge-
heimniß der Krieges-Kunst bestehe: die Soldaten
gut zu bezahlen und gut aufzuhencken.

Die IV. Maxim.

Diese verpflichtete die Seigneurs, so zusammen
in der Regierung wären/ daß einer des andern sei-
ner Autorität die Wage hielte/ damit er nicht über

die

Politiſche Unterweiſungen
trauen zu bleiben/ daß die Forme der Regierung
nicht veraͤndert wuͤrde.

Anmerckung. Einer von Adel ſolle allezeit ein
kluges Mißtrauen bey ſich hegen: denen Großen
hoͤflich/ um ſich ihren Schutz zuwege zu bringen/ be-
gegnen; ſeines gleichen freundlich/ um ſie zu enga-
gi
ren/ ſeine Fortun zu behaupten/ und des Volcks
Gemuͤther zu menagiren/ um ſich deren Reſpect
und Dienſte zu erwerben. Denn wenn der Poͤbel
ſich einbilde/ man ſchmeichle ihm aus Furcht/ ſo
waͤre er hoffaͤrtig und hoͤchſt ſchaͤdlich.

Die III. Maxim.

Solten demnach die Edlen/ bey denen das Regi-
ment waͤre/ allezeit dahin trachten/ daß ihre Unter-
thanen ſie fuͤrchten muͤſten. Welches unter andern
auch geſchehen koͤnne/ wenn man ihnen einen aus-
waͤrtigen Krieg uͤber den Hals braͤchte.

Anmerckung. Es waͤre eine Notwendigkeit/
daß ein Edelmann/ und wer nur was zu befehlen
haͤtte/ dahin trachten muͤſſe/ auch Furcht vor ihn zu
haben. Und wann zumahl ein Soldat ſich vor ſei-
nem Officirer nicht fuͤrchtete/ ſo koͤnte nichts Gutes
ausgerichtet werden/ und kein General vor Aufruhr
und Meuterey ſicher ſeyn; deswegen der tapffere
General Lesdiguieres geſaget: Das gantze Ge-
heimniß der Krieges-Kunſt beſtehe: die Soldaten
gut zu bezahlen und gut aufzuhencken.

Die IV. Maxim.

Dieſe verpflichtete die Seigneurs, ſo zuſammen
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ner Autoritaͤt die Wage hielte/ damit er nicht uͤber

die
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[58/0078] Politiſche Unterweiſungen trauen zu bleiben/ daß die Forme der Regierung nicht veraͤndert wuͤrde. Anmerckung. Einer von Adel ſolle allezeit ein kluges Mißtrauen bey ſich hegen: denen Großen hoͤflich/ um ſich ihren Schutz zuwege zu bringen/ be- gegnen; ſeines gleichen freundlich/ um ſie zu enga- giren/ ſeine Fortun zu behaupten/ und des Volcks Gemuͤther zu menagiren/ um ſich deren Reſpect und Dienſte zu erwerben. Denn wenn der Poͤbel ſich einbilde/ man ſchmeichle ihm aus Furcht/ ſo waͤre er hoffaͤrtig und hoͤchſt ſchaͤdlich. Die III. Maxim. Solten demnach die Edlen/ bey denen das Regi- ment waͤre/ allezeit dahin trachten/ daß ihre Unter- thanen ſie fuͤrchten muͤſten. Welches unter andern auch geſchehen koͤnne/ wenn man ihnen einen aus- waͤrtigen Krieg uͤber den Hals braͤchte. Anmerckung. Es waͤre eine Notwendigkeit/ daß ein Edelmann/ und wer nur was zu befehlen haͤtte/ dahin trachten muͤſſe/ auch Furcht vor ihn zu haben. Und wann zumahl ein Soldat ſich vor ſei- nem Officirer nicht fuͤrchtete/ ſo koͤnte nichts Gutes ausgerichtet werden/ und kein General vor Aufruhr und Meuterey ſicher ſeyn; deswegen der tapffere General Lesdiguieres geſaget: Das gantze Ge- heimniß der Krieges-Kunſt beſtehe: die Soldaten gut zu bezahlen und gut aufzuhencken. Die IV. Maxim. Dieſe verpflichtete die Seigneurs, ſo zuſammen in der Regierung waͤren/ daß einer des andern ſei- ner Autoritaͤt die Wage hielte/ damit er nicht uͤber die

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/78>, abgerufen am 03.12.2024.