Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.fürchtet die Danaer, auch wenn sie Ge¬ Samstag, den 4. Februar. Heine wurde neulich von Jemand gefragt: -- Mehr als zweihundert Personen sind wegen Auf Perriers Ball hätte ich leicht kommen kön¬ fürchtet die Danaer, auch wenn ſie Ge¬ Samſtag, den 4. Februar. Heine wurde neulich von Jemand gefragt: — Mehr als zweihundert Perſonen ſind wegen Auf Perriers Ball hätte ich leicht kommen kön¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0142" n="128"/><hi rendition="#g">fürchtet die Danaer</hi>, <hi rendition="#g">auch wenn ſie Ge¬<lb/> ſchenke bringen</hi>!</p><lb/> </div> <div> <dateline> <hi rendition="#right">Samſtag, den 4. Februar.</hi> </dateline><lb/> <p>Heine wurde neulich von Jemand gefragt:<lb/> worin er ſich in ſeinen politiſchen Anſichten von mir<lb/> unterſcheide? Er antwortete: ich bin eine gewöhn¬<lb/> liche Guillotine und Börne iſt eine Dampfguillotine.</p><lb/> <p>— Mehr als zweihundert Perſonen ſind wegen<lb/> der letzten Verſchwörung arretirt worden, und dar¬<lb/> unter Leute von Namen, wie der General <hi rendition="#g">Düfour</hi>.<lb/> Das iſt der nehmliche General Düfour, welcher in<lb/> den Juli-Tagen, als der Herzog von Orleans vor<lb/> dem Rathhauſe um die Gunſt des Volkes bettelte,<lb/> zu ihm ſagte: Sie ſehen, gnädiger Herr, welch ein<lb/> ſchlechtes Ende ſchlechte Könige nehmen, und das<lb/> diene Ihnen zur Lehre. Worauf der Herzog von<lb/> Orleans ganz prächtig die Hand auf ſein Herz legte,<lb/> und nachdem er eine der ſchönſten Stellungen Tal¬<lb/> ma's ausgewählt, zu Düfour ſagte: „es bedarf Ih¬<lb/> rer Ermahnungen nicht; ich bin ein guter Franzoſe,<lb/> habe die Freiheit immer geliebt, immer für ſie ge¬<lb/> kämpft.“ Faſt geweint hat der gute Herzog vor ed¬<lb/> lem Zorne. Jetzt ſitzt er auf dem Throne und<lb/> Düfour im Kerker.</p><lb/> <p>Auf Perriers Ball hätte ich leicht kommen kön¬<lb/> nen, wie jeder Andere auch. Man konnte ſich ein<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0142]
fürchtet die Danaer, auch wenn ſie Ge¬
ſchenke bringen!
Samſtag, den 4. Februar.
Heine wurde neulich von Jemand gefragt:
worin er ſich in ſeinen politiſchen Anſichten von mir
unterſcheide? Er antwortete: ich bin eine gewöhn¬
liche Guillotine und Börne iſt eine Dampfguillotine.
— Mehr als zweihundert Perſonen ſind wegen
der letzten Verſchwörung arretirt worden, und dar¬
unter Leute von Namen, wie der General Düfour.
Das iſt der nehmliche General Düfour, welcher in
den Juli-Tagen, als der Herzog von Orleans vor
dem Rathhauſe um die Gunſt des Volkes bettelte,
zu ihm ſagte: Sie ſehen, gnädiger Herr, welch ein
ſchlechtes Ende ſchlechte Könige nehmen, und das
diene Ihnen zur Lehre. Worauf der Herzog von
Orleans ganz prächtig die Hand auf ſein Herz legte,
und nachdem er eine der ſchönſten Stellungen Tal¬
ma's ausgewählt, zu Düfour ſagte: „es bedarf Ih¬
rer Ermahnungen nicht; ich bin ein guter Franzoſe,
habe die Freiheit immer geliebt, immer für ſie ge¬
kämpft.“ Faſt geweint hat der gute Herzog vor ed¬
lem Zorne. Jetzt ſitzt er auf dem Throne und
Düfour im Kerker.
Auf Perriers Ball hätte ich leicht kommen kön¬
nen, wie jeder Andere auch. Man konnte ſich ein
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