Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.Dritter Brief. Paris, Samstag den 8. October 1831.Nun, schmeckt Ihnen Frankfurt? Ich Dritter Brief. Paris, Samſtag den 8. October 1831.Nun, ſchmeckt Ihnen Frankfurt? Ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0025" n="11"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Dritter Brief.</hi><lb/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">Paris, Samſtag den 8. October 1831.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>un, ſchmeckt Ihnen Frankfurt? Ich<lb/> denke wie Kamillenthee. Nicht gerade erſt<lb/> jetzt wegen dieſer Choleriſchen Zeit; mir hat<lb/> es immer ſo geſchmeckt. Eine Apotheke —<lb/> alles getrocknet, alles zerſtoßen, alles in Buͤch¬<lb/> ſen und Schachteln. Nichts friſch, nichts ganz,<lb/> nichts frei. Und der vornehme Moſchus-Ge¬<lb/> ruch, den der Bundestag zu uns gebracht, der<lb/> macht einem gar uͤbel. Iſt noch nichts ver¬<lb/> ordnet wie viele Juden an der Cholera ſterben<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0025]
Dritter Brief.
Paris, Samſtag den 8. October 1831.
Nun, ſchmeckt Ihnen Frankfurt? Ich
denke wie Kamillenthee. Nicht gerade erſt
jetzt wegen dieſer Choleriſchen Zeit; mir hat
es immer ſo geſchmeckt. Eine Apotheke —
alles getrocknet, alles zerſtoßen, alles in Buͤch¬
ſen und Schachteln. Nichts friſch, nichts ganz,
nichts frei. Und der vornehme Moſchus-Ge¬
ruch, den der Bundestag zu uns gebracht, der
macht einem gar uͤbel. Iſt noch nichts ver¬
ordnet wie viele Juden an der Cholera ſterben
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