Gestern fuhr ich in der Stadt herum, die Schlachtfelder vom 13. und 14. Februar zu sehen. Das ganze Pariser Volk war aus Unruhe oder Neu¬ gierde, die ganze Nationalgarde und Garnison aus Vorsicht auf den Beinen. Es war wie das Meer, wenn es nach gelegtem Sturme schäumt. Aber zu den zerstörten Kirchen und Gebäuden konnte ich nicht gelangen. Alle Plätze und Straßen, die dahin führ¬ ten, waren von Wachen umstellt, die keinen durch¬ ließen. Der Caroussel-Platz war so dicht bedeckt von Bürgern und Soldaten, daß man kaum einen Pfla¬ sterstein sah. Im Hofe der Tuillerien, der geschlos¬ sen war, hielt der König Musterung über die Natio¬ nalgarde und die Linie. Um den Triumphbogen hatte man in aller Eile ein Gerüste gebaut, und Arbeiter waren beschäftigt, unter Leitung der Behörde die gyp¬
Fuͤnf und dreißigſter Brief.
Paris, den 17. Februar 1831.
Geſtern fuhr ich in der Stadt herum, die Schlachtfelder vom 13. und 14. Februar zu ſehen. Das ganze Pariſer Volk war aus Unruhe oder Neu¬ gierde, die ganze Nationalgarde und Garniſon aus Vorſicht auf den Beinen. Es war wie das Meer, wenn es nach gelegtem Sturme ſchäumt. Aber zu den zerſtörten Kirchen und Gebäuden konnte ich nicht gelangen. Alle Plätze und Straßen, die dahin führ¬ ten, waren von Wachen umſtellt, die keinen durch¬ ließen. Der Carouſſel-Platz war ſo dicht bedeckt von Bürgern und Soldaten, daß man kaum einen Pfla¬ ſterſtein ſah. Im Hofe der Tuillerien, der geſchloſ¬ ſen war, hielt der König Muſterung über die Natio¬ nalgarde und die Linie. Um den Triumphbogen hatte man in aller Eile ein Gerüſte gebaut, und Arbeiter waren beſchäftigt, unter Leitung der Behörde die gyp¬
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Fuͤnf und dreißigſter Brief.
Paris, den 17. Februar 1831.
Geſtern fuhr ich in der Stadt herum, die
Schlachtfelder vom 13. und 14. Februar zu ſehen.
Das ganze Pariſer Volk war aus Unruhe oder Neu¬
gierde, die ganze Nationalgarde und Garniſon aus
Vorſicht auf den Beinen. Es war wie das Meer,
wenn es nach gelegtem Sturme ſchäumt. Aber zu
den zerſtörten Kirchen und Gebäuden konnte ich nicht
gelangen. Alle Plätze und Straßen, die dahin führ¬
ten, waren von Wachen umſtellt, die keinen durch¬
ließen. Der Carouſſel-Platz war ſo dicht bedeckt von
Bürgern und Soldaten, daß man kaum einen Pfla¬
ſterſtein ſah. Im Hofe der Tuillerien, der geſchloſ¬
ſen war, hielt der König Muſterung über die Natio¬
nalgarde und die Linie. Um den Triumphbogen hatte
man in aller Eile ein Gerüſte gebaut, und Arbeiter
waren beſchäftigt, unter Leitung der Behörde die gyp¬
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832, S. [68]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris02_1832/82>, abgerufen am 07.01.2025.
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