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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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dem Bau der Drüsen sehr abweicht, und bisher kein
Ausführungsgang entdeckt worden ist. Die Rede
ist also hier von der Schilddrüse, von der Brust-
drüse, und von den Nebennieren.

§. 629.

Die Schilddruse (glandula thyreoidea)
hängt an dem schildförmigen Knorpel des Luftröh-
renkopfes, besteht aus zwey Lappen, und hat ei-
ne sichelförmige Gestalt a); in dem ungebohrnen
Kinde ist sie mit einer lymphatischen Flüßigkeit an-
gefüllt, trocknet aber mit den zunehmenden Jahren
immer mehr aus.

a) Halleri Icon. anatom. fasc. III. Tab. 3.

§. 630.

Die Brustdrüse (thymus) ist eine weißlich-
te, zarte, gleichfalls aus zwey Lappen, manch-
mahl aus zwey abgesonderten Theilen bestehende
Fleischmasse, die manchmal mit einer beträchtli-
chen Höhle versehen ist a); sie liegt unter dem
obern Theil des Brustbeines, und reicht auf bey-
den Seiten bis an den Hals b); sie ist im unge-
bohrnen Kinde sehr groß, enthält eine milchigte
Flüßigkeit; in den Jünglingsjahren schrumpft sie
allmälig ein, und verschwindet oft im hohen Al-
ter ganz und gar c).

a) Aug. Lud. de Hugo de glandulis in genere, &
speciatim de thymo. Götting. 1746. 4. fig. 2.

b) Haller Icon. anatom. l. c.

c) Hewson's experimental Inquiries. P. III.

dem Bau der Drüsen sehr abweicht, und bisher kein
Ausführungsgang entdeckt worden ist. Die Rede
ist also hier von der Schilddrüse, von der Brust-
drüse, und von den Nebennieren.

§. 629.

Die Schilddruse (glandula thyreoidea)
hängt an dem schildförmigen Knorpel des Luftröh-
renkopfes, besteht aus zwey Lappen, und hat ei-
ne sichelförmige Gestalt a); in dem ungebohrnen
Kinde ist sie mit einer lymphatischen Flüßigkeit an-
gefüllt, trocknet aber mit den zunehmenden Jahren
immer mehr aus.

a) Halleri Icon. anatom. fasc. III. Tab. 3.

§. 630.

Die Brustdrüse (thymus) ist eine weißlich-
te, zarte, gleichfalls aus zwey Lappen, manch-
mahl aus zwey abgesonderten Theilen bestehende
Fleischmasse, die manchmal mit einer beträchtli-
chen Höhle versehen ist a); sie liegt unter dem
obern Theil des Brustbeines, und reicht auf bey-
den Seiten bis an den Hals b); sie ist im unge-
bohrnen Kinde sehr groß, enthält eine milchigte
Flüßigkeit; in den Jünglingsjahren schrumpft sie
allmälig ein, und verschwindet oft im hohen Al-
ter ganz und gar c).

a) Aug. Lud. de Hugo de glandulis in genere, &
speciatim de thymo. Götting. 1746. 4. fig. 2.

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[379/0395] dem Bau der Drüsen sehr abweicht, und bisher kein Ausführungsgang entdeckt worden ist. Die Rede ist also hier von der Schilddrüse, von der Brust- drüse, und von den Nebennieren. §. 629. Die Schilddruse (glandula thyreoidea) hängt an dem schildförmigen Knorpel des Luftröh- renkopfes, besteht aus zwey Lappen, und hat ei- ne sichelförmige Gestalt a); in dem ungebohrnen Kinde ist sie mit einer lymphatischen Flüßigkeit an- gefüllt, trocknet aber mit den zunehmenden Jahren immer mehr aus. a) Halleri Icon. anatom. fasc. III. Tab. 3. §. 630. Die Brustdrüse (thymus) ist eine weißlich- te, zarte, gleichfalls aus zwey Lappen, manch- mahl aus zwey abgesonderten Theilen bestehende Fleischmasse, die manchmal mit einer beträchtli- chen Höhle versehen ist a); sie liegt unter dem obern Theil des Brustbeines, und reicht auf bey- den Seiten bis an den Hals b); sie ist im unge- bohrnen Kinde sehr groß, enthält eine milchigte Flüßigkeit; in den Jünglingsjahren schrumpft sie allmälig ein, und verschwindet oft im hohen Al- ter ganz und gar c). a) Aug. Lud. de Hugo de glandulis in genere, & speciatim de thymo. Götting. 1746. 4. fig. 2. b) Haller Icon. anatom. l. c. c) Hewson's experimental Inquiries. P. III.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/395>, abgerufen am 21.12.2024.