eine doppelte Unterbindung; ein Band nämlich wird an der subclavia sinistra, das andere aber, und ein ziemlich festes, an dem Gekröse zunächst an seinem Ursprunge an den Rückenwirbeln an- gelegt. Sowohl die Milch- als lymphatischen Gefäße, welche zwischen diesen Banden liegen, kommen alsdann deutlich zum Vorschein; auch die einsaugenden Gefäße, welche von den untern Gliedmassen heraufsteigen. Aber in demselben Augenblicke schwellen auch die Milchgefäße zwi- schen dem Gekröse, und der Unterbindung an; allein bald nachher werden sie entleert, und end- lich ganz unsichtbar.
Allein diese Erscheinung entsteht nicht von einem verborgenen Uebergange des Speisesaftes in die naheliegenden Blutadern, sondern vielmehr von dem geringen Widerstand der Klappen, welche den Speisesaft in den Darmkanal selbst zurückströ- men lassen. (Aus dieser zurückgehenden Bewe- gung hat jüngst Herr Darwin auf eine sehr glückliche Weise verschiedene pathologische Erschei- nungen erklärt). Denn, daß diese Klappen nach- geben, und die Gefäße nicht ganz verschließen, ist eine bekannte Sache; daher auch zuweilen bey anatomischen Einspritzungen das Quecksilber aus den Stämmen der einsaugenden Gefäße in die kleinern Zweige zurückgetrieben wird.
§. 432.
Die letzten Stämme der nahrungssaftzurück- führenden Gefäße, welche eben so, wie die übri- gen einsaugenden Gefäße aus der Verbindung meh- rerer lymphatischer Stämme entspringen, a) en-
eine doppelte Unterbindung; ein Band nämlich wird an der subclavia sinistra, das andere aber, und ein ziemlich festes, an dem Gekröse zunächst an seinem Ursprunge an den Rückenwirbeln an- gelegt. Sowohl die Milch- als lymphatischen Gefäße, welche zwischen diesen Banden liegen, kommen alsdann deutlich zum Vorschein; auch die einsaugenden Gefäße, welche von den untern Gliedmassen heraufsteigen. Aber in demselben Augenblicke schwellen auch die Milchgefäße zwi- schen dem Gekröse, und der Unterbindung an; allein bald nachher werden sie entleert, und end- lich ganz unsichtbar.
Allein diese Erscheinung entsteht nicht von einem verborgenen Uebergange des Speisesaftes in die naheliegenden Blutadern, sondern vielmehr von dem geringen Widerstand der Klappen, welche den Speisesaft in den Darmkanal selbst zurückströ- men lassen. (Aus dieser zurückgehenden Bewe- gung hat jüngst Herr Darwin auf eine sehr glückliche Weise verschiedene pathologische Erschei- nungen erklärt). Denn, daß diese Klappen nach- geben, und die Gefäße nicht ganz verschließen, ist eine bekannte Sache; daher auch zuweilen bey anatomischen Einspritzungen das Quecksilber aus den Stämmen der einsaugenden Gefäße in die kleinern Zweige zurückgetrieben wird.
§. 432.
Die letzten Stämme der nahrungssaftzurück- führenden Gefäße, welche eben so, wie die übri- gen einsaugenden Gefäße aus der Verbindung meh- rerer lymphatischer Stämme entspringen, a) en-
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eine doppelte Unterbindung; ein Band nämlich
wird an der subclavia sinistra, das andere aber,
und ein ziemlich festes, an dem Gekröse zunächst
an seinem Ursprunge an den Rückenwirbeln an-
gelegt. Sowohl die Milch- als lymphatischen
Gefäße, welche zwischen diesen Banden liegen,
kommen alsdann deutlich zum Vorschein; auch
die einsaugenden Gefäße, welche von den untern
Gliedmassen heraufsteigen. Aber in demselben
Augenblicke schwellen auch die Milchgefäße zwi-
schen dem Gekröse, und der Unterbindung an;
allein bald nachher werden sie entleert, und end-
lich ganz unsichtbar.
Allein diese Erscheinung entsteht nicht von einem
verborgenen Uebergange des Speisesaftes in die
naheliegenden Blutadern, sondern vielmehr von
dem geringen Widerstand der Klappen, welche
den Speisesaft in den Darmkanal selbst zurückströ-
men lassen. (Aus dieser zurückgehenden Bewe-
gung hat jüngst Herr Darwin auf eine sehr
glückliche Weise verschiedene pathologische Erschei-
nungen erklärt). Denn, daß diese Klappen nach-
geben, und die Gefäße nicht ganz verschließen,
ist eine bekannte Sache; daher auch zuweilen bey
anatomischen Einspritzungen das Quecksilber aus
den Stämmen der einsaugenden Gefäße in die
kleinern Zweige zurückgetrieben wird.
§. 432.
Die letzten Stämme der nahrungssaftzurück-
führenden Gefäße, welche eben so, wie die übri-
gen einsaugenden Gefäße aus der Verbindung meh-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/281>, abgerufen am 21.11.2024.
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